Geschichten Kritik: Ein Gülden Herz

BerndBreadt

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Mar 15, 2018
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Hallo liebe Literotica Fans und Leser,

mit meiner zweiten Geschichte "Ein Gülden Herz" möchte ich euch die Möglichkeit geben, mir schon frühzeitig Rückmeldung zu geben.
Ich will mich beim Schreiben auch weiterentwickeln, obwohl ich auch zugeben muss, dass ich ungen von ein paar kleinen Macken abrücken will. So stehe ich zum Beispiel total auf Substantivierungen.
Andererseits experimentiere ich auch gerne etwas mit der Geschichte. Bei "Ein Gülden Herz" wage ich den versuch, mich ins Mittelalter zu begeben. Schnell musste ich dabei feststellen, dass einem damit einige Mittel und Technologien genommen werden, die einem lieb und teuer geworden sind. Vor allem bei der Sprache muss ich dabei aufpassen, dass mir nicht aus Versehen ein "Okay" oder dergleichen reinrutscht.
Bei der Ausdrucksweise meines Protagonisten muss ich zudem darauf achten, dass sie nicht zu komplex wird, schließlich ist er nur ein einfacher Tischlergeselle und nicht wie in meiner ersten Geschichte ein Master-Student der Ingenieurswissenschaften.

Trotz der Relativierungen oben, könnt ihr dennoch davon ausgehen, dass ich mir eure konstruktive Kritiken und Anregungen trotzdem zu Herzen nehmen werde. Ich freue mich schon.

Diese Geschichte ist nun ein einfacheres Erzählformat und muss sich nicht in ein Tagebuch pressen lassen.
Wie auch schon meine erste Geschichte könnt ihr euch auf jeden Fall auf eine zweistellige Anzahl an Teilen gefasst machen. Und für manche meiner Leser auch ganz wichtig: die Teile werden auch deutlich länger.
Leider bedeutet dies aber auch, dass ihr lange Wartezeiten zwischen den Teilen überbrücken müsst. Ich bin kein sehr schneller Schreiberling.

Kurze Beschreibung der Geschichte:
Ein bedauerlicher Vorfall beraubt die Stiefgeschwister Emmi und Jakob ihrer Eltern, und jagt sie in die Welt hinaus. Jakob, ein einfacher Tischlergeselle aus einem unbedeutenden Dorf, schafft es zunächst, sich und seine Stiefschwester mehr oder weniger gut durchzubringen. Als Emmi jedoch krank wird, tauchen sie notgedrungen in die Welt der Magie, der Fabel- und Märchenwesen ein.
Bald schon müssen sie feststellen, dass vor allem Emmi nicht ganz das ist, was sie dachten. Dass Emmis Mutter und Jakobs Vater ein dunkles Geheimnis vor ihnen verbargen, das nun auch hinter ihnen her ist.
Doch ganz alleine müssen sie sich der Finsternis auch nicht stellen.

Viele Grüße
Bernd
 
Last edited:
Hallo lieber Bernd,

ich habe jetzt den ersten Teil gelesen und bin sehr gut vorangekommen, was für deinen Schreibstil spricht. Leicht verständlich, locker erzählt.

Was mir aufgefallen ist:

Am Anfang dachte ich, es wird eine reine Erzählung. Also das Gegenteil von show don't tell. Es gab so gut wie keine Dialoge. Das fand ich sehr schade, weil die Personen und Orte sehr gut beschrieben waren und auch die Ereignisse bildlich dargestellt wurden. Aber am Ende kommt der Dialog zwischen dem Bruder und der Hexe, und das hat mich wirklich überrascht. Obwohl dies eine Schlüsselszene ist, gab es vorher so viele Möglichkeiten, Dramatik und Spannung zu erzeugen, indem man tiefer in die Geschichte eintaucht. Die Verdächtigungen im Dorf, die Ausgrenzung der Kinder, der Tod der Eltern. Aus meiner Sicht hast du der Geschichte an diesen Stellen viel von ihrem Potential genommen, was sehr schade ist.

Auch wenn ich deine Motivation zu erahnen glaube (Vorgeschichte als Erzählung), die Handlung dann eher in Dialogen und Gefühlen deiner Protagonisten wiederzugeben, hätte ich es an deiner Stelle von Anfang an durchgezogen. Dein Schreibstil spricht dafür. Kleine Anmerkung: An manchen Stellen klingt mir der Text zu modern.

Alles in allem ein guter bis sehr guter Beitrag. Ich habe ihn gerne gelesen und mich von der Handlung mitreißen lassen. Genau das, was man sich als Leser wünscht.

Einen schönen 1. Advent!

Japakl
 
Hallo @Japakl75 ,

vielen Dank für Deinen Beitrag.
Ich bin leider ein wenig einfach gestrickt, weswegen es mir momentan noch ein wenig schwer fällt, Deine Kritik ordentlich auszuwerten. Ein paar Beispiele würden mir wahrscheinlich helfen.
Also zu den wenigen Dialogen möchte ich folgendes anmerken: Jakob erzählt hier aus seinen Erinnerungen heraus. Wenn ich in meinen Erinnerungen wühle, so finde ich dort überhaupt keine Dialoge mehr, den Inhalt eines Gespräches finde ich dort schon. Deswegen wollte ich vor allem bei den frühen Erinnerungen Jakobs keine Dialoge rein bringen. Gegen später werden die Ereignisse "außergewöhnlicher" und auch wichtiger, weswegen sich hier die Dialoge etwas besser einprägen.
Aber das sind wahrscheinlich nur Künstlichkeiten.

Die wirklich wichtige Geschichte, beginnt aber auch erst mit der Ankunft bei Gunda. Alles, was davor kommt sind nur ein paar Grundlagen, auf die (vielleicht) später noch eingegangen wird.
Gerade die Herkunft von Emmi und Jakob wird noch eine wichtige Grundlage der Handlung, die aber erst noch aufgedeckt werden muss.

An manchen Stellen klingt mir der Text zu modern.
Ja, das befürchte ich auch. Das war ja eben Teil des "Experiments". Das ist gar nicht so leicht, "alt" zu schreiben. Ich hoffe, das wird mir zu Gunsten eines leichteren Lesens nachgesehen.
Auch ein paar Anachronismen werde ich wohl einbauen, beabsichtigt oder unbeabsichtigt. Ich hoffe, das erleichtert den Bezug in die Geschichte und man bedenke bitte, dass ich keine historische Abhandlung niederschreiben will. ;-)

Ich wünsche Dir noch viel Spaß beim Lesen und ebenfalls einen schönen ersten Advent.

Grüße
Bernd
 
Last edited:
Hallo Bernd,

ich lese am Wochenende weiter. Tut mir leid, dass da noch kein weiteres Feedback von mir kam. Ich habe es nicht vergessen.

Liebe Grüße

Japakl
 
@Japakl75 : Wie wäre es eigentlich mit einem Job als Testleser? Allerdings bräuchte ich dann eine Mail-Adresse von Dir. z.B. über prvate Nachricht.
 
Ein paar Beispiele würden mir wahrscheinlich helfen.
Also zu den wenigen Dialogen möchte ich folgendes anmerken: Jakob erzählt hier aus seinen Erinnerungen heraus. Wenn ich in meinen Erinnerungen wühle, so finde ich dort überhaupt keine Dialoge mehr, den Inhalt eines Gespräches finde ich dort schon.

Ganz theoretisch, ohne deine Geschichte gelesen zu haben: Literatur ist keine Realität.

Eine Geschichte spannend zu erzählen, heißt nicht, eine (existierende oder erfundene) Vergangenheit zu berichten, sondern Personen in dieser Vergangenheit agieren zu lassen, als würde es gerade jetzt passieren.

Du willst Leser für deine Geschichte begeistern, willst, dass sie mit deinen Figuren mitfiebern, lachen und weinen. Das erreichst du am einfachsten durch Dialoge.
 
Hallo Bernd, ich glaube nicht, dass ich diesen Job verdiene. Dafür bin ich zu unzuverlässig. Ich schreibe selbst viel und habe, wie du sicher auch, viele andere Verpflichtungen.


Die Göttin hat mir im Großen und Ganzen sehr gut gefallen, aber es gibt auch Dinge, die mich immer noch stören. Über einige Wortwiederholungen bin ich gestolpert, hier und da sind mir auch Fehler aufgefallen, die aber den Lesefluss nicht gestört haben und die ich dir und mir ersparen möchte. Nur als Beispiel: Seligkeit, hunderte Schritt, hinunter schleudern.

Der Akt ist schön beschrieben, aber manche Formulierungen fand ich nicht optimal. Aber auch hier hat jeder seinen eigenen Stil und der Text bleibt lesbar.


Ansonsten finde ich den Text unterhaltsam, wenn auch an manchen Stellen atmosphärisch nicht stimmig. So hätte ich die Begegnung mit der Göttin anders dargestellt. Aber es muss ja nicht jeder so schreiben wie ich, von daher ist das einfach dein Stil und deine Erzählweise konträr zu meinen Geschmack. Den letzten Teil werde ich auf jeden Fall noch lesen.

Liebe Grüße

Japakl

PS: Du kannst mir hier jederzeit eine PM schreiben. Wenn ich dazu komme, lese ich gerne rein, möchte aber auch nichts versprechen, was ich dann nicht halte.
 
OK, also mehr wörtliche Rede.
Gut, werde ich mir merken für zukünftige Teile. Dankeschön.
 
Nebenher vielleicht auch mal eine andere Frage: Was haltet ihr eigentlich von dem Cover, das ich für diese Geschichte gewählt habe?
Vielleicht könnt ihr euch dann Emmi besser vorstellen.
 
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