Wo fängt Sexismus an????

Man müßte den Herren der Schöpung den
Begriff "Promiskuität" erst mal erläutern
bevor man ihnen erlaubt damit in die
freie Wildbahn zu gelangen.
 
Man müßte den Herren der Schöpung den
Begriff "Promiskuität" erst mal erläutern
bevor man ihnen erlaubt damit in die
freie Wildbahn zu gelangen.
Das ist ganz einfach und gilt nicht nur für Männer: Wenn Männer sagen, sie hätten es mit so und so viel verschiedenen Frauen getrieben, so stehen auf der anderen Seite Frauen, die es auch mit so und so vielen verschiedenen Männern getrieben haben, denn die Geschlechter sind ungefähr gleich verteilt.

Man nimmt sich also nichts – der einzige Unterschied ist: Frauen reden nicht so gern darüber, weil sie nicht als promisk gelten wollen.

Für einen promisken Mann ist die Bezeichnung Frauenheld eine Auszeichnung, für eine Frau, die es mit vielen Männern treibt, gibt es nur negative Bezeichnungen – daher wird sie sich hüten, davon zu erzählen.
 
Was wäre, wenn R. Brüderle sich die Augen zugehalten hätte und/oder ganz offensichtlich wegen der Oberweite (vielleicht mit entspechendem Ausschnitt) sich abnorm verhalten hätte.

Dann würden böse Zungen behaupten er sei schwul, er sei verklemmt - und sexistisch, weil er mit Männern "normal" umgeht und bei Frauen "komisch"! :D

Peter
 
Ich finde die Vorgehensweise der Journalistin schäbig. Wäre Brüderle in der 2.Reihe geblieben, wäre diese Story nie geschrieben worden. Kaum wird er als Spitzenkandidat präsentiert, gräbt die Dame diese uralte Geschichte aus der Schublade. Brüderles "Sie könnten ein Dirndl schön ausfüllen" ist nun plötzlich ein Satz von weltpolitischer Bedeutung, wird wohl bald in einem Atemzug mit Kennedys "Ich bin ein Berliner" genannt werden.

Ich glaube sogar, dass diese Debatte Brüderle und der FDP am Ende nützen wird. Brüderle ist doch das Paradebeispiel eines Biedermanns, gemeinsam mit dem gerade noch seinen eigenen Kopf rettenden Rösler wäre ein Duo Infernale entstanden, das diese tradionsreiche Partei wohl versenkt hätte. So aber bekommt Brüderle ein völlig neues Image - ein Golden Ager, der sich traut, mit einer Jungen zu flirten. Und alle, die schon immer ein Zeichen gegen den Political Correctness Meinungsterrorismus setzen wollten, werden Brüderle wählen. Wenn die Wahlkampfmanager geschickt genug sind, auf den Zug aufzuspringen, bekommen die "Gelben" plötzlich Aufwind.

Zum Thema: Erstens weiß man gar nicht, in welcher Situation der Spruch Brüderles tatsächlich entstanden ist. Vielleicht die Journalistin hat vorher zu ihm gesagt "Für einen alten Mann regt sich in ihrer Hose aber schön was", dann wäre "Sie könnten ein Dirndl aber auch schön ausfüllen", die passende Antwort gewesen. Oder auf den Satz "Sie würde ich mir gern einmal in einer Lederhose vorstellen". Es ist der Vorteil der Journalistin zu wissen, welchen Verlauf das Gespräch zuvor tatsächlich genommen hat, gerade weil soviel Zeit dazuwischen vergangen ist. Zweitens ist so ein Spruch zwar gewiss relativ plump, aber immerhin nicht beleidigend. Wäre die Journalistin übergewichtig gewesen und Brüderle hätte gesagt "Sie haben wohl auch eine Stunde gebraucht, um sich in diese Hose reinzuquetschen", wäre es eine größere Beleidigung gewesen.

Natürlich ist sexuelle Belästigung abzulehnen. Aber verbale Belästigung ist nicht so leicht abzugrenzen. Ein Griff an den Po, oder gar an Brüste oder in den Schritt ist - sofern das Verhältnis der beiden Protagonisten ausreichend distanziert ist - gewiss sexuelle Belästigung. Aber ein Anmachspruch? Ich weiß nicht. Natürlich, wenn man sich in die Situation einer schönen Frau versetzt, der wird es auf die Dauer stark nerven, wenn sie immer und überall angemacht wird. Das muss man alles sehr differenziert und individualisiert betrachten, bevor man ein Urteil fällt.

Eine Staatsaffäre sollte man aber keinesfalls draus machen (und sobald Günther Jauch und Anne Will darüber diskutieren lassen, ist es wohl eine Staatsaffäre).
 
Wir weichen zwar ein wenig vom Thema ab, aber im weitesten Sinne kann man auch den von rosettenfreak angeschnittenen Themenbereich unter den Threadtitel packen.

Zur aktuellen Diskussion rund um die Kirchenspitäler habe ich eine differenzierte Meinung. Der Skandal ist meiner Meinung nach, dass der vergewaltigten Frau jegliche Hilfeleistung in diesen beiden Krankenhäusern verwehrt wurde. Anders ist meine Meinung zur "Pille danach". Wenn die Kirche eines ihrer höchsten Gebote, nämlich "Du sollst nicht töten" ernst nimmt, dann kann sie die Verabreichung einer Abtreibungspille gar nicht befürworten. Natürlich ist es für eine Frau ganz schlimm, ein Kind von einem Vergewaltiger zu bekommen. Andererseits stellt sich die Frage, ob es vertretbar ist, ein (werdendes) Kind zu töten, nur weil der Vater ein Vergewaltiger ist. Ich sehe das nicht so eingleisig.

Die "Pille danach" ist jedenfalls kein Medikament, das eine Krankheit heilt, daher kann man - meiner Meinung nach - auch keinen Arzt und kein Spital dazu verpflichten, sie zu verschreiben.

Bzgl. der Besonderheiten des Arbeitsrechts für Kirchenbetriebe ist aus rechtlicher Sicht zunächst eine Begründung zu suchen, warum es diese Sonderrechte gibt. Das ist nicht rein politisch zu sehen, denn spätestens die rot-grüne Regierung Anfang des Jahrtausends hätte mit dieser Politik des "rheinischen Katholizismus" längst aufräumen können. Das Problem liegt tiefer: Die katholische Kirche hat vor geraumer Zeit mit Deutschland und anderen Ländern ein so genanntes Konkordat abgeschlossen, i.e. ein Staatsvertrag zwischen Vatikan und dem anderen Land. Diese Staatsverträge haben die Eigenschaft, in Verfassungsrang zu stehen und somit in Deutschland gleichwertig mit dem Grundgesetz zu sein. Die Kündigung eines Staatsvertrags ist im Außenverhältnis nur gemäß den dort festgelegten Regeln möglich, im Innenverhältnis bräuchte man eine Verfassungsmehrheit.

Nichtsdestotrotz sind diese Sonderregeln für Kirchenbetriebe einfach anachronistisch. Wenn wir von radikalen Moslems zu Recht verlangen, sich an das Grundgesetz zu halten, müssen wir das auch von dern alteingesessenen Kirchen verlangen. Alles andere wäre Doppelmoral.
Entlassung wegen Homosexualität oder gar wegen einer Scheidung darf sich im 21.Jahrhundert kein Betrieb mehr erlauben dürfen. Das Privatleben seiner Angestellten geht den Arbeitgeber nichts an.
 
Deinem Beitrag als solchem Stimme ich ja voll ung ganz zu, nur dein erster Satz verwundert mich ein wenig.

Denn der lautet: Wir weichen zwar ein wenig vom Thema ab, aber im weitesten Sinne kann man auch den von rosettenfreak angeschnittenen Themenbereich unter den Threadtitel packen

Nur ich sehe hier in keinem Beitrag den Namen rosettenfreak, ist das nun nur ein schreibfehler deinerseits oder siehst Du mehr Beiträge als ich????

Also eine Aufklärung wäre da wohl nötig, denn eigendlich sollte doch jeder mit seinem Nick angesprochen werden und nicht mit einem Nick, den man meint dahinter zu sehen ;)
 
Ich möchte hier differenzieren.

Nonnentracht im Klassenzimmer ist insofern nicht ganz zu verbieten, als es in Deutschland viele konfessionelle Schulen gibt, in die Eltern ihre Kinder freiwillig schicken - ohne Zwang, trotz Alternativen, und immer öfter ohne selbst Mitglied der Kirche zu sein.
Im Fall dieser Freiwilligkeit wird man wohl akzeptieren müssen, dass manche Lehrerinnen Nonnentracht tragen.

Wenn das Konkordat nicht Quasi-Verfassungsrang hätte, könnten alle Sonderregeln des Arbeitsrechts, die für Kirchen gelten, vor dem BVerfG gekippt werden, bzw. hätte die Rot-Grüne Regierung diese Regeln doch allesamt kippen können.

Bzgl. Deiner anderen Ausführungen gebe ich Dir Recht. Prinzipiell.
Andererseits: Für höhere Angestellte ist es ein Kündigungsgrund, wenn Sie bspw. auf einer privaten Party nackt fotografiert und die Bilder ins Netz gestellt werden. Das geht einen Arbeitgeber eigentlich auch nichts an ... könnte man solche Regeln nicht auch bspw. auf das Scheidungsverbot (eher nicht auf die Homosexualität, weil diese ist ja angeboren) übertragen, wenn die Kirche die Unauflöslichkeit der Ehe predigt? Ich lehne es persönlich naturgemäß ab, aber ist das nicht vielleicht denkbar? Ich weiß es nicht.
 
Wenn die Kirche eines ihrer höchsten Gebote, nämlich "Du sollst nicht töten" ernst nimmt, dann kann sie die Verabreichung einer Abtreibungspille gar nicht befürworten. Natürlich ist es für eine Frau ganz schlimm, ein Kind von einem Vergewaltiger zu bekommen. Andererseits stellt sich die Frage, ob es vertretbar ist, ein (werdendes) Kind zu töten, nur weil der Vater ein Vergewaltiger ist. Ich sehe das nicht so eingleisig.

Die "Pille danach" ist jedenfalls kein Medikament, das eine Krankheit heilt, daher kann man - meiner Meinung nach - auch keinen Arzt und kein Spital dazu verpflichten, sie zu verschreiben.
Du siehst das falsch: Es wird kein Kind getötet, denn die „Pille danach“ verhindert/verzögert lediglich einen eventuell anstehenden Eisprung um ein paar Tage, so dass Spermien des Vergewaltigers keine Chance haben, ein Ei zu befruchten.

Deshalb war das Verhalten der zwei katholischen Krankenhäuser bzw. des Bischofs falsch. Bischof Meisner hat das inzwischen eingesehen: Er ist jetzt nicht mehr gegen die „Pille danach“.

Die Lage mit dem Reichskonkordat, das übrigens Hitler 1933 bzw. das Deutsche Reich mit dem Vatikan geschlossen hatte, ist deswegen so schwierig, weil es nur im beiderseitigen Einvernehmen gekündigt werden kann - eine einseitige Kündigung ist schlicht nicht vorgesehen. Und weil dieses Konkordat der katholischen Kirche exorbitante Rechte einräumt, wird sie in eine Kündigung nie einwilligen.

Das mit dem Lehrer, abcoflove, der von einer Frau fälschlicherweise der Vergewaltigung beschuldigt und verurteilt wurde, ist nur der bekannteste Fall. Es gibt andere, die nicht minder schwer wogen, selbst wenn der Beschuldigte freigesprochen wurde. Das beste Beispiel ist Kachelmann, bei dem von interessierten Kreisen (Emma) gesagt wird, er hätte es doch getan, nur beweisen konnte man ihm nichts.

Es gibt viele Lehrer und Kachelmanns, deren Fälle nie die breite Öffentlichkeit erreichten und trotzdem privat wie beruflich und gesellschaftlich erledigt sind – weil immer etwas hängenbleibt. Dafür ist jedoch Justiz nicht verantwortlich zu machen, sondern unser Misstrauen gegenüber Menschen, die einmal in die Mühlen der Justiz geraten sind. Da offenbart sich unser Obrigkeitsdenken, das da heißt: Wenn ihn die Polizei abgeholt hat, wird er schon was ausgefressen haben. Ich erinnere da an Fall in Emden, wo ein 17-jähriger von der Journalistenmeute als Vergewaltiger und Mörder eines 11-jährigen Mädchens verdächtigt wurde, was zu Lynchaufrufen im Internet führte, so dass er unter Polizeischutz gestellt werden und danach samt Eltern wegziehen musste, obwohl schon nach wenigen Tagen seine Unschuld erwiesen war.

Den Fall haben wir übrigens schon hier besprochen – und waren uns in dessen Beurteilung so ziemlich einig.
 
Du siehst das falsch: Es wird kein Kind getötet, denn die „Pille danach“ verhindert/verzögert lediglich einen eventuell anstehenden Eisprung um ein paar Tage, so dass Spermien des Vergewaltigers keine Chance haben, ein Ei zu befruchten.

Deshalb war das Verhalten der zwei katholischen Krankenhäuser bzw. des Bischofs falsch. Bischof Meisner hat das inzwischen eingesehen: Er ist jetzt nicht mehr gegen die „Pille danach“.
Die Wirkung der Pille danach auch zur Verhinderung der Einnistung einer bereits befruchteten Eizelle ist wissenschaftlich umstritten. Meisner hat ja lediglich gemeint, wenn es eine Pille gibt, die ausschließlich den Eisprung bzw. die Befruchtung verhindert, ist er dafür. Es ist aber eben nicht ganz sicher. Sollte Deine Einschätzung bzgl. Wirksamkeit stimmen, hast Du natürlich Recht.

Die Lage mit dem Reichskonkordat, das übrigens Hitler 1933 bzw. das Deutsche Reich mit dem Vatikan geschlossen hatte, ist deswegen so schwierig, weil es nur im beiderseitigen Einvernehmen gekündigt werden kann - eine einseitige Kündigung ist schlicht nicht vorgesehen. Und weil dieses Konkordat der katholischen Kirche exorbitante Rechte einräumt, wird sie in eine Kündigung nie einwilligen.
Es stellt sich die Frage, was passiert, wenn Deutschland das Konkordat doch einseitig kündigt. Gründe gäbe es ja viele: Erstens wurde es bereits unter Umständen abgeschlossen, die eine fehlende Bindungswirkung der nunmehr demokratischen Bundesrepublik begründen könnten, zweitens vertoßen Teile davon gegen die Europäische Menschenrechtskonvention, die Deutschland ja auch unterzeichnet hat, usw. Wohin könnte sich der Vatikan beschweren gehen? Es gibt ja keinen internationalen Gerichtshof für Staatsverträge.
 
"Pille danach."
"Kater001", es ist bei ernsthaften Wissenschaftlern nicht umstritten. "Erpan" hat Recht, was die Wirkung der "Pille danach" betrifft: Sie verhindert nur eine Befruchtung, ist somit keine Abtreibung, womit auch das Lebensschutzargument der Katholischen Kirche im Falle der verweigerten Hilfeleistung betreffs der vergewaltigten Frau in sich zusammenfällt.
Nach meiner Informationslage ist es umstritten. Da ich selbst kein Mediziner bin, kann ich es nicht genau nachprüfen.
Zudem: Ich kann diesen verlogenen Käse der Katholischen Kirche Deutschlands nicht mehr hören.
Es geht ihr nicht um Lebensschutz, sondern um die Zementierung ihrer anachronistischen, weltfremden, lust-und lebensfeindlichen Sexualmoral.
Und die gehört unwiderruflich ein für allemal auf den Kehrrichthaufen der Geschichte.

Allerdings kommt man nicht umhin, dem Beharrungsvermögen dieser Institution Respekt zu zollen.
Dass die Sexualmoral der katholischen Kirche anachronistisch, weltfremd, lust- und lebensfeindlich ist, da stimme ich Dir zu. Es gibt ja auch sicher kaum Menschen, die diese Moralvorschriften tatsächlich befolgen, ich bin sogar überzeugt, dass die wenigsten hier eine Logik erkennen und die meisten sie daher auch nicht verstehen.

Nur gehört die Abtreibungsfrage für mich nicht zur Sexualmoral. Das ist eindeutig eine Frage des Lebens als solches.
 
-Wie entsteht denn menschliches Leben? Aus dem sexuellen Zeugungsakt, weshalb daraus logisch zwingend folgt, dass die Abtreibungsfrage auch ein Aspekt der Sexualmoral ist.

Da stimme ich Dir absolut nicht zu - denn es würde implizieren, dass alles, was mit Menschen zu tun hat, unter die Sexualmoral fällt. Ich bin ja schon der Meinung, dass Sex die wichtigste Sache der Welt ist (und nicht nur der Tabellenführer der 2.Liga, also die "wichtigste Nebensache" ;)), aber alles, was nach Abschluss des Sexualaktes passiert, kann gar nicht nicht unter Sexualmoral fallen.

Alles Weitere dann im neuen Thread, falls Du einen eröffnest.
 
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