rosettenfreak
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@Zenobit@Rosi: Was hat denn deine Meinung so geändert?
Ganz am Anfang als Russland einmarschiert ist hast du den Einmarsch der Nato noch für eine Option gehalten!
Zu den Waffenlieferungen: Russland hat der Ukraine im Versprechen für Sicherheit und einen Nichtangriffspakt deren abschreckten Waffen, die Atomwaffen, genommen. Fraglich ob er einen Gegner mit Atomwaffen angegriffen hätte.
Die Nato ist aber nicht ganz unschuldig an der derzeitigen Situation. Zwar nicht direkt aber es gibt ja Gründe warum sich Putin von einem willen der Nato beizutreten vor 20 Jahren und dem jetzigen Zustand, in welchem er die Nato als potentiellen Feind betrachtet, entwickelt hat.
Die Nato ist in der Zwickmühle. Was tun? Selber mitkämpfen und einem Nicht-Nato-Mitglied beistehen?
Würde wohl einen dritten Weltkrieg auslösen!
Einfach zusehen und Russland nur mit Sanktionen abstrafen?
Trifft Russland zwar hart hat bis jetzt aber nicht den gewünschten Effekt gezeigt.
Waffenlieferungen sind ein weiterer Weg sich aktiv einzumischen ohne selber aktiv zu werden.
Wo ziehen die Natoländer ihre Grenzen?
Offensichtlich bei der Errichtung einer Flugverbotszone, die sie bei deren Verletzung zum Eingreifen zwingen würde und der Lieferung von polnischen MIG´s. Diese sollten offensichtlich von Rammstein aus starten, was bedeuten würde daß Deutschland irgendwo in den Krieg eingreifen würde, da sie von deutschem Boden aus starten (Ja Kimber, für dich, ich rede nicht von der Band Rammstein).
Was liefert die Nato so?
Sehr unterschiedlich und von den Ländern abhängig, die etwas schicken. Wirklich moderne und somit komplizierte Waffentechnik wird aber nicht geschickt. Hätte wohl auch wenig Erfolg. Was nutzt es Waffen zu schicken, die nicht eingesetzt werden können da es Monate dauert Soldaten im richtigen Umgang zu schulen!?
Schutzausrüstung und Sanitätsausrüstung sind sinnvoll, schaden aber den Russen nicht. Bleiben noch einfachere Waffensysteme und Fire&Forget-Waffen. Die werden auch geliefert.
Bleibt die Frage was bringen die?
Das ist halt die Frage. Wirkliche Unterstützung oder eher Stachel, welche die russische Armee zwar "ärgern" aber im Grunde den Krieg nur verlängern und am Ausgang nichts ändern?
Habe ich zu wenig Ahnung um das Einschätzen zu können. Anfangs hätte ich noch gesagt: Egal was du jetzt noch hinschickst, bei der Übermacht gewinnt Russland so oder so in kürzester Zeit. Jetzt wo der Krieg schon länger anhält als erwartet bin ich nicht sicher.
Zu Anfang war ich einfach fassungslos und wütend und dachte, der Westen kann sich das doch nicht einfach bieten lassen, dass Putin da einfach so einmarschiert.
Nüchtern betrachtet sind die Dinge aber recht einfach: Die NATO ist nicht zuständig.
Sie wird nicht angegriffen, da die Ukraine kein NATO-Mitglied ist.
Die Waffenlieferungen werden den Krieg nur verlängern. Am Ausgang werden sie nichts ändern.
Und es besteht die Gefahr, dass man durch diese Lieferungen sukzessive, Schritt für Schritt, ganz schleichend, doch Kriegspartei wird.
Man muss aufpassen, dass man den Konflikt begrenzt und nicht auf Europa übergreifen lässt.
Und zur Nüchternheit gehört auch: Welche Interessen haben wir-- also Deutschland-- in der Ukraine?
Politisch keine.
Die Russen allerdings sehr wohl.
So wie es Blödsinn war, dass deutsche Interessen angeblich am Hindukusch verteidigt wurden, so ist ebenso Unsinn, zu behaupten, deutsche Interessen würden in der Ukraine verteidigt.
Wir Deutsche müssen endlich wieder lernen, nüchtern unsere Interessen zu formulieren. Und vor allem müssen wir unsere Grenzen erkennen: Wo können wir etwas beeinflussen und wo nicht? In Afghanistan können wir sicher nichts ausrichten. Und auch nicht in Mali, wo nun auch schon seit Jahren die Bundeswehr aktiv ist.
In Mali vor Ort sein. Aber nicht in der Lage, den Westerwald zu verteidigen, wenn es darauf ankommen würde.
Mit Sanktionen können wir zusammen mit der EU etwas ausrichten.
Militärisch nicht.
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