PoppingTom
TEH BRAIN
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Ich weiß nicht, was es da zu lachen gibt: Falls es in grauer Vorzeit – Feministinnen sagen das gerne! – mal Matriarchat gegeben hat, so ist eine Tatsache, dass es sich nicht durchgesetzt hat, sondern das Patriarchat. Es gibt ja nicht nur eine Evolution, die in den Genen stattfindet, sondern auch soziokulturelle Evolution, d.h. gesellschaftliche Veränderungen im Lauf der Menschheitsgeschichte. Die habe ich gemeint und jeder, der ein bisschen von Soziologie versteht, müsste das auch so verstanden haben.
Ein bisschen muss ich dir da Recht geben: die Evolution hat das Patriarchat hervorgebracht. Ich rede deshalb nicht von "Siegen" im Bezug darauf, weil das dann so klingt, als hätten die Männer untereinander beschlossen, jetzt die Frauen zu unterwerfen, weil ihnen das Patriarchat gelegen kam, und letztendlich gesiegt. Tatsächlich hat die Arbeitsteilung in der Familie, der Sippe, dem Stamm etc. eine Entwicklung bedingt, an deren Ende dann das Patriarchat stand. Das Patriarchat war nicht die Lösung von irgendwas, sondern eine Nebenwirkung, die man in den damaligen kriegerischen Zeiten hinnahm. Der Feminismus hat seine Wurzeln in der Zeit, als die Frauen merkten, dass sie es sich leisten konnten, unabhängig von den Männern zu sein. Natürlich nicht alle, aber die mental starken, durchsetzungsfähigen oder intelligenten Frauen sahen sich in ihrem Streben nach ihrem persönlichen Glück (oder ihrer persönlichen Aufgabe, wenn man so will) nur noch durch das Patriarchat gebremst.
Das gute am Feminismus ist, dass er den Frauen Mut gab, gegen das Patriarchat aufzubegehren und sogar seine Abschaffung zu fordern. Alle schlechten Seiten - die man in der Form auch bei AS, aber eben nicht nur bei ihr findet - liegen im Fanatismus, und machen wir uns nichts vor, JEDER Fanatismus, egal welcher Weltanschauung, führt letzendlich zu Menschenverachtung und Befürwortung von radikalen, vollkommen überzogenen und bisweilen auch unmenschlichen Taten.
Alice Schwarzer war eine Ikone des deutschen Feminismus. Lassen wir die Frage, ob das bedingt durch irgendwelche Ereignisse berechtigt war oder nicht, sie bezog klar Position und brachte sich so deutlich damit in Verbindung, dass ihr Name eben immer fällt, wenn man vom deutschen Feminismus spricht.