Auden James
Erotist
- Joined
- Aug 13, 2008
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@ Cittadolente
Ich weiß nicht, warum du so verbohrt auf ‚deine‘ Interpretation bist, aber ich versichere dir, dass ich sie dir nicht im Geringsten streitig machen will. Daher finde ich dein Kripo-Sprech (von wegen „Indiziengeflecht“ o.ä.) an dieser Stelle auch einfach befremdlich.
Wie ich bereits oben schrieb, spricht nichts gegen ‚deine‘ Interpretation.
Nur aus irgendeinem Grund scheinst du nicht bereit zu akzeptieren, dass auch gegen ‚meine‘ beispielhaft skizzierten Interpretationen nichts spricht, und dass auch gegen ‚rosettenfreaks‘ Interpretation ebenso wenig spricht!
Jedem hier, und das hat KrystanX vortrefflich formuliert, steht es frei, sich als genialer Kaffeesatzleser zu gebärden so sehr es ihm beliebt. Der Text setzt da arg niedrige Grenzen, z.B. würde es vielleicht etwas verwegen erscheinen, den submissiven Mann als ‚Superman‘ zu deuten, aber in der hier näher besprochenen Frage, ob die „Göttin“ nun Ehefrau (‚deine‘ Interpretation) oder Domina (eine meiner beispielhaft skizzierten Interpretationen) oder einfach nur Frau (‚rosettenfreaks‘ Interpretation) sei, (nicht nur) in dieser Frage ist die Antwort dank der Beliebigkeit des Texts schlicht und ergreifend frei wählbar.
So, das sage ich jetzt schon zum x-ten Mal hier: Wie gesagt, du kannst gerne bei ‚deiner‘ Interpretation bleiben; nur machst du dir was vor, wenn du verbohrt daran festhältst, dass diese ‚deine‘ Interpretation die einzig zulässige sei (abgesehen von der Frage, ob es im vorliegenden Fall überhaupt irgendeine eigentlich zulässige Interpretation geben kann, was ich, wie mittlerweile jeder sich sollte denken können, skeptisch sehe). Tut mir leid, ich kann es nicht deutlicher sagen.
Es folgen ein paar Fragen und Bemerkungen zu deinen letzten Versuchen, die angebliche Irrigkeit ‚meiner‘ Interpretationen aufzuzeigen:
a.)
Was spricht im Text bitteschön dagegen, dass im Nachbarzimmer der Gouverneur (temporär) ansässig war? Die gehörten Stimmen werden nicht nach männlich/weiblich differenziert. Und dass der Mann sagt, dass er die Göttin vor ihren Freundinnen blamiert habe, spricht auch nicht dagegen, denn der womöglich ansässige Gouverneur muss ja nicht in die vom Mann einzunehmende Sklavenrolle eingeweiht sein, weshalb der Gouverneur logischerweise auch nicht zwangsläufig eine Blamage darin erkennen müsste, dass der Mann eine der Freundinnen unterbrach, nicht wahr?
b.)
Zum Kaffeekränzchen: Wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass der Text zweifellos von einem Kaffeekränzchen spricht? Dass Leute im Nachbarzimmer zu hören sind, noch dazu angetrunken (!), heißt jawohl nicht zweifellos, dass dort ein Kaffekränzchen mit Freundinnen veranstaltet wird: Oder betrinkst du dich auf einem Kaffeekränzchen? Und überhaupt: Der Mann stellt ja fest, dass die Göttin ihn schon länger in seiner Ecke beobachtete. Somit war sie beim Kaffeekränzchen also schon länger nicht zugegen: Was für ein Kaffeekränzchen ist das, wo eine der Freundinnen abhaut und niemand nach ihr fragt?
Ferner gilt: Die beschriebene ‚Kaffeekränzchen‘-Situation gibt weder eindeutige Anhaltpunkte für die Interpretationen, dass es sich bei der Göttin um die Ehefrau des Mannes oder seine Domina oder irgendeine andere Frau handele, noch gibt sie, und das ist das Entscheidende, eindeutige Anhaltspunkte gegen irgendeine dieser Interpretationen! Daraus ergibt sich als logischer Schluss, dass ich mit dem Verweis auf jene Situation natürlich ‚deine‘ Interpretation nicht widerlegen konnte – und das wollte ich ja auch gar nicht! Denn keine der Interpretationen kann anhand der ‚Kaffeekränzchen‘-Situation ausgeschlossen werden (und zudem das ‚Kaffeekränzchen‘ selbst ja bereits zweifelhaft ist, s.o.)!
c.)
Ich stimme überein, dass es eindeutig ist (eine der ganz wenigen Eindeutigkeiten im Text!), wofür der Mann bestraft wurde. Aber deine „unmissverständliche Klarstellung“, auf die ich mich bezog, formuliertest du zunächst als generelle Aussage bzgl. des Gouverneurs: Dessen Nennung oder Rolle oder was weiß ich im Text sei bedeutungslos, wie vom Autor angeblich unmissverständlich klargestellt. Und es ist jawohl ein Unterschied, ob unmissverständlich klar sei, wofür der Mann bestraft wurde, oder ob unmissverständlich klar sei, dass der Gouverneur völlig bedeutungslos sei, oder?
Und an dieser Stelle wiederum meine Kritik ansetzte, dass, selbst wenn unmissverständlich klar wäre, was es nicht ist (!), dass der Gouverneur völlig bedeutungslos sei, so würde dies eine weitere Schwäche des Texts darstellen: Ein Text von dieser Kürze kann sich bedeutungslose Elemente nämlich nicht leisten, weil ein Text dieser Kürze, um wirklich gut zu sein, auf den Punkte geschrieben sein muss: Jedes Wort und jeder Satz haben zu sitzen und sind im besten Fall alle mit Bedeutung aufgeladen.
Ein vorbildliches Beispiel für eine gelungene Umsetzung dieser Maxime ist Ernest Hemingways Kurzgeschichte „Cat in the Rain“ (einfach klicken für den Link). Sie ist außerdem eine anschauliche Illustration sowohl für seine Eisberg-Theorie als auch für meine Rede davon, dass in Sachen Ambiguität die Dosis das Gift mache. Aber am besten lasse ich Hemingways Text für sich selbst sprechen.
d.)
Zur Mikroinvasivität der „Ehefrau“: Ich bitte dich, der Text würde nicht zur Pornographie, indem Bess LaMess klarstellte, dass die Göttin die Ehefrau des Mannes sei. Abgesehen davon, dass dieses Urteil natürlich davon abhängen würde, worin der Einzelne die Bedeutung von Pornographie sieht, worauf ich an dieser Stelle nicht näher eingehen möchte, auch weil es aus meiner Perspektive im Grunde keinen Sinn ergäbe, denn ob mit oder ohne Ehefrau bliebe Besser sogar als ich Selbst noch immer ein Erotismo – wenn auch kein sonderlich gelungenes, und damit bin ich beim nächsten Punkt:
e.)
Zu meinem angeblichen Vorwurf der Uneindeutigkeit: Ich werfe dem Text nicht schlichte Uneindeutigkeit vor. Dann müsste ich jeden Text, der eine gewisse Ambiguität aufweist, für eben diese kritisieren, was verfehlt wäre, da viele wirklich gut Texte (auch auf Literotica!) sich ja gerade durch eine gewisse Ambiguität auszeichnen. Aber wie gesagt: Die Dosis macht auch hier das Gift. Und was ich an Bess LaMess‘ Text kritisiere ist daher nicht schlichte Uneindeutigkeit, sondern nahezu grenzenlose Uneindeutigkeit – die von mir sogenannte entgrenzte Ambiguität. Und diese illustrierte ich ja zuletzt in Beitrag #43. Und interessanterweise bist du auf all die von mir illustrierten Uneindeutigkeiten gar nicht eingegangen (was, zugegeben, auch ziemlich sinnlos wäre ob der Beliebigkeit des Ausgangstexts): Ich sehe also gewissermaßen die hoffnungsvolle Möglichkeit, dass du am Ende doch noch zu der Erkenntnis gelangst, dass nicht nur ‚deine‘ Interpretation die einzig zulässige bzgl. Bess LaMess‘ Text ist!
f.)
Stichwort Banalität: Ich finde, dass Besser sogar als ich Selbst in der Tat banal oder vielmehr vielleicht trivial ist, und zwar gerade aufgrund der vorliegenden entgrenzten Ambiguität und somit Beliebigkeit und letztlich auch Bedeutungslosigkeit des Texts! Die fiktionale Welt des Texts ist derart unterentwickelt, dass sie quasi inhaltslos und nichtssagend ist. Des Weiteren auch sie daher nicht allzu ideenreich bis schlechterdings einfallslos erscheint, denn man könnte annehmen, dass die vielen interpretativen Leerstellen des Texts einfach daher rühren, dass der Autor nichts weiter zu erzählen hatte, und dass das Bisschen, was dabei rumkam – anscheinend im Kern bloß die Illustration der persönlichen sexuellen Neigung des Autors – dann für nicht mehr reichte, als ein paar sexuelle Schlüsselreize des Autors (z.B. „Göttin“) in Worten und Sätzen nachzubilden, die aber letztlich ohne Gehalt sind, was irgendeine überpersönliche Ebene betrifft, sodass bereits die Ebene der Figuren (ich schreibe extra Figuren, weil sie m.E. die Bezeichnung Charaktere in keinem Fall verdienen) im Text so gut wie nichts hergibt, das nicht entweder banal oder trivial oder beides wäre (sofern Letzteres möglich ist).
Vorläufiges Fazit:
Schlussendlich ich nur zum wiederholten Male meine Verwunderung festhalten kann, dass Cittadolente auf so einen durch und durch durchschnittlichen Text mit solcher Begeisterung reagiert. Ich meine, wenn dich der Inhalt – obschon aus meiner Sicht banal u/o trivial – vielleicht aufgrund ähnlicher persönlicher sexueller Neigungen wie denen des Autors besonders anspräche, okay, aber dir geht es ja augenscheinlich nicht allein um die Befriedigung jener Neigung (vgl. deine Verteidigung des Texts gegen etwaige pornographische Auslegungen), sondern in der Tat gewissermaßen um das literarische Gewicht des Texts, und aber jedoch bereits selbst in formaler Hinsicht, und damit meine ich hier insbesondere die Sprache, ist der Text ja offenkundig weit davon entfernt, über jeden Zweifel erhaben wirklich gut zu sein, was ich bereits in meinem Erstkommentar im PCB klarlegte, als ich davon sprach, dass mein erster Gedanke nach dem Lesen des ersten Absatzes des Texts der war, dass der Text eine (stilistische) Überarbeitung nötig habe.
Mir bleibt somit auch nach tausenden ausgetauschten Wörtern schleierhaft, wieso man gerade diesen Text („Besser sogar als ich Selbst“) so feiern und hochloben kann!?
Beste Grüße
–AJ
Ich weiß nicht, warum du so verbohrt auf ‚deine‘ Interpretation bist, aber ich versichere dir, dass ich sie dir nicht im Geringsten streitig machen will. Daher finde ich dein Kripo-Sprech (von wegen „Indiziengeflecht“ o.ä.) an dieser Stelle auch einfach befremdlich.
Wie ich bereits oben schrieb, spricht nichts gegen ‚deine‘ Interpretation.
Nur aus irgendeinem Grund scheinst du nicht bereit zu akzeptieren, dass auch gegen ‚meine‘ beispielhaft skizzierten Interpretationen nichts spricht, und dass auch gegen ‚rosettenfreaks‘ Interpretation ebenso wenig spricht!
Jedem hier, und das hat KrystanX vortrefflich formuliert, steht es frei, sich als genialer Kaffeesatzleser zu gebärden so sehr es ihm beliebt. Der Text setzt da arg niedrige Grenzen, z.B. würde es vielleicht etwas verwegen erscheinen, den submissiven Mann als ‚Superman‘ zu deuten, aber in der hier näher besprochenen Frage, ob die „Göttin“ nun Ehefrau (‚deine‘ Interpretation) oder Domina (eine meiner beispielhaft skizzierten Interpretationen) oder einfach nur Frau (‚rosettenfreaks‘ Interpretation) sei, (nicht nur) in dieser Frage ist die Antwort dank der Beliebigkeit des Texts schlicht und ergreifend frei wählbar.
So, das sage ich jetzt schon zum x-ten Mal hier: Wie gesagt, du kannst gerne bei ‚deiner‘ Interpretation bleiben; nur machst du dir was vor, wenn du verbohrt daran festhältst, dass diese ‚deine‘ Interpretation die einzig zulässige sei (abgesehen von der Frage, ob es im vorliegenden Fall überhaupt irgendeine eigentlich zulässige Interpretation geben kann, was ich, wie mittlerweile jeder sich sollte denken können, skeptisch sehe). Tut mir leid, ich kann es nicht deutlicher sagen.
Es folgen ein paar Fragen und Bemerkungen zu deinen letzten Versuchen, die angebliche Irrigkeit ‚meiner‘ Interpretationen aufzuzeigen:
a.)
Was spricht im Text bitteschön dagegen, dass im Nachbarzimmer der Gouverneur (temporär) ansässig war? Die gehörten Stimmen werden nicht nach männlich/weiblich differenziert. Und dass der Mann sagt, dass er die Göttin vor ihren Freundinnen blamiert habe, spricht auch nicht dagegen, denn der womöglich ansässige Gouverneur muss ja nicht in die vom Mann einzunehmende Sklavenrolle eingeweiht sein, weshalb der Gouverneur logischerweise auch nicht zwangsläufig eine Blamage darin erkennen müsste, dass der Mann eine der Freundinnen unterbrach, nicht wahr?
b.)
Zum Kaffeekränzchen: Wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass der Text zweifellos von einem Kaffeekränzchen spricht? Dass Leute im Nachbarzimmer zu hören sind, noch dazu angetrunken (!), heißt jawohl nicht zweifellos, dass dort ein Kaffekränzchen mit Freundinnen veranstaltet wird: Oder betrinkst du dich auf einem Kaffeekränzchen? Und überhaupt: Der Mann stellt ja fest, dass die Göttin ihn schon länger in seiner Ecke beobachtete. Somit war sie beim Kaffeekränzchen also schon länger nicht zugegen: Was für ein Kaffeekränzchen ist das, wo eine der Freundinnen abhaut und niemand nach ihr fragt?
Ferner gilt: Die beschriebene ‚Kaffeekränzchen‘-Situation gibt weder eindeutige Anhaltpunkte für die Interpretationen, dass es sich bei der Göttin um die Ehefrau des Mannes oder seine Domina oder irgendeine andere Frau handele, noch gibt sie, und das ist das Entscheidende, eindeutige Anhaltspunkte gegen irgendeine dieser Interpretationen! Daraus ergibt sich als logischer Schluss, dass ich mit dem Verweis auf jene Situation natürlich ‚deine‘ Interpretation nicht widerlegen konnte – und das wollte ich ja auch gar nicht! Denn keine der Interpretationen kann anhand der ‚Kaffeekränzchen‘-Situation ausgeschlossen werden (und zudem das ‚Kaffeekränzchen‘ selbst ja bereits zweifelhaft ist, s.o.)!
c.)
Ich stimme überein, dass es eindeutig ist (eine der ganz wenigen Eindeutigkeiten im Text!), wofür der Mann bestraft wurde. Aber deine „unmissverständliche Klarstellung“, auf die ich mich bezog, formuliertest du zunächst als generelle Aussage bzgl. des Gouverneurs: Dessen Nennung oder Rolle oder was weiß ich im Text sei bedeutungslos, wie vom Autor angeblich unmissverständlich klargestellt. Und es ist jawohl ein Unterschied, ob unmissverständlich klar sei, wofür der Mann bestraft wurde, oder ob unmissverständlich klar sei, dass der Gouverneur völlig bedeutungslos sei, oder?
Und an dieser Stelle wiederum meine Kritik ansetzte, dass, selbst wenn unmissverständlich klar wäre, was es nicht ist (!), dass der Gouverneur völlig bedeutungslos sei, so würde dies eine weitere Schwäche des Texts darstellen: Ein Text von dieser Kürze kann sich bedeutungslose Elemente nämlich nicht leisten, weil ein Text dieser Kürze, um wirklich gut zu sein, auf den Punkte geschrieben sein muss: Jedes Wort und jeder Satz haben zu sitzen und sind im besten Fall alle mit Bedeutung aufgeladen.
Ein vorbildliches Beispiel für eine gelungene Umsetzung dieser Maxime ist Ernest Hemingways Kurzgeschichte „Cat in the Rain“ (einfach klicken für den Link). Sie ist außerdem eine anschauliche Illustration sowohl für seine Eisberg-Theorie als auch für meine Rede davon, dass in Sachen Ambiguität die Dosis das Gift mache. Aber am besten lasse ich Hemingways Text für sich selbst sprechen.
d.)
Zur Mikroinvasivität der „Ehefrau“: Ich bitte dich, der Text würde nicht zur Pornographie, indem Bess LaMess klarstellte, dass die Göttin die Ehefrau des Mannes sei. Abgesehen davon, dass dieses Urteil natürlich davon abhängen würde, worin der Einzelne die Bedeutung von Pornographie sieht, worauf ich an dieser Stelle nicht näher eingehen möchte, auch weil es aus meiner Perspektive im Grunde keinen Sinn ergäbe, denn ob mit oder ohne Ehefrau bliebe Besser sogar als ich Selbst noch immer ein Erotismo – wenn auch kein sonderlich gelungenes, und damit bin ich beim nächsten Punkt:
e.)
Zu meinem angeblichen Vorwurf der Uneindeutigkeit: Ich werfe dem Text nicht schlichte Uneindeutigkeit vor. Dann müsste ich jeden Text, der eine gewisse Ambiguität aufweist, für eben diese kritisieren, was verfehlt wäre, da viele wirklich gut Texte (auch auf Literotica!) sich ja gerade durch eine gewisse Ambiguität auszeichnen. Aber wie gesagt: Die Dosis macht auch hier das Gift. Und was ich an Bess LaMess‘ Text kritisiere ist daher nicht schlichte Uneindeutigkeit, sondern nahezu grenzenlose Uneindeutigkeit – die von mir sogenannte entgrenzte Ambiguität. Und diese illustrierte ich ja zuletzt in Beitrag #43. Und interessanterweise bist du auf all die von mir illustrierten Uneindeutigkeiten gar nicht eingegangen (was, zugegeben, auch ziemlich sinnlos wäre ob der Beliebigkeit des Ausgangstexts): Ich sehe also gewissermaßen die hoffnungsvolle Möglichkeit, dass du am Ende doch noch zu der Erkenntnis gelangst, dass nicht nur ‚deine‘ Interpretation die einzig zulässige bzgl. Bess LaMess‘ Text ist!
f.)
Stichwort Banalität: Ich finde, dass Besser sogar als ich Selbst in der Tat banal oder vielmehr vielleicht trivial ist, und zwar gerade aufgrund der vorliegenden entgrenzten Ambiguität und somit Beliebigkeit und letztlich auch Bedeutungslosigkeit des Texts! Die fiktionale Welt des Texts ist derart unterentwickelt, dass sie quasi inhaltslos und nichtssagend ist. Des Weiteren auch sie daher nicht allzu ideenreich bis schlechterdings einfallslos erscheint, denn man könnte annehmen, dass die vielen interpretativen Leerstellen des Texts einfach daher rühren, dass der Autor nichts weiter zu erzählen hatte, und dass das Bisschen, was dabei rumkam – anscheinend im Kern bloß die Illustration der persönlichen sexuellen Neigung des Autors – dann für nicht mehr reichte, als ein paar sexuelle Schlüsselreize des Autors (z.B. „Göttin“) in Worten und Sätzen nachzubilden, die aber letztlich ohne Gehalt sind, was irgendeine überpersönliche Ebene betrifft, sodass bereits die Ebene der Figuren (ich schreibe extra Figuren, weil sie m.E. die Bezeichnung Charaktere in keinem Fall verdienen) im Text so gut wie nichts hergibt, das nicht entweder banal oder trivial oder beides wäre (sofern Letzteres möglich ist).
Vorläufiges Fazit:
Schlussendlich ich nur zum wiederholten Male meine Verwunderung festhalten kann, dass Cittadolente auf so einen durch und durch durchschnittlichen Text mit solcher Begeisterung reagiert. Ich meine, wenn dich der Inhalt – obschon aus meiner Sicht banal u/o trivial – vielleicht aufgrund ähnlicher persönlicher sexueller Neigungen wie denen des Autors besonders anspräche, okay, aber dir geht es ja augenscheinlich nicht allein um die Befriedigung jener Neigung (vgl. deine Verteidigung des Texts gegen etwaige pornographische Auslegungen), sondern in der Tat gewissermaßen um das literarische Gewicht des Texts, und aber jedoch bereits selbst in formaler Hinsicht, und damit meine ich hier insbesondere die Sprache, ist der Text ja offenkundig weit davon entfernt, über jeden Zweifel erhaben wirklich gut zu sein, was ich bereits in meinem Erstkommentar im PCB klarlegte, als ich davon sprach, dass mein erster Gedanke nach dem Lesen des ersten Absatzes des Texts der war, dass der Text eine (stilistische) Überarbeitung nötig habe.
Mir bleibt somit auch nach tausenden ausgetauschten Wörtern schleierhaft, wieso man gerade diesen Text („Besser sogar als ich Selbst“) so feiern und hochloben kann!?
Beste Grüße
–AJ
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