Diskussionsgrundlagen

Interessantes Video @Zenobit.
Da stellt sich für mich die Frage wie es denn mit der Akzeptanz seiner „Alternative“ aussieht.
Also die Formulierung „Politikerinnen und Politiker“. Das ist für mich auch Gendern (auch wenn es die Nichtbinären nicht mit einschliesst).

Gilt für diese Formulierungen die gleiche Kritik @rosettenfreak oder ist das etwas, was akzeptabler wäre?

Lieben Gruss
Mayia
 
Letztendlich glaube ich, dass es darauf ankommt wich wichtig einem das selber ist. Ein Beispiel wäre eine Rundmail einer Firma, mit der Begrüßung Liebe Kollegen.
Eine Freundin von mir hatte damit kein Problem, eine Kollegin mochte das nicht und fühlte sich angeblich nicht angesprochen....
Liebe Kolleginnen und Kollegen empfinde ich eigentlich als die beste Ansprache, da sie sich am besten aussprechen lässt und schön aussieht. Im Grunde weiss auch jeder wer alles gemeint ist.
Gegendert wäre das wohl Kolle*ginnen.

Dazu kommt aus meiner Sicht auch noch ein Unterschied zwischen geschriebener und gesprochener Sprache. Wenn ich einen Text schreibe kann ich mir etwas mehr Zeit beim Formulieren lassen und beispielsweise Kolleginnen/Kollegen durch ein absolut neutrales Liebe Mitarbeitende ersetzen. Klingt etwas gewöhnungsbedürftig, hört sich aber nicht so schlimm an. Um eine echte Unterhaltung zu gendern müsste ich hingegen sehr viel nachdenken, wie ich alles formuliere um auch alles möglichst perfekt zu gendern. Da würde wohl auch oft der Inhalt drunter leiden.
 
Im Grunde weiss auch jeder wer alles gemeint ist.
Wobei es gerade darum geht.
Meine persönliche Erfahrung (aus der weiblichen Perspektive) ist, dass es einen Unterschied macht.
Das Bild, das ich im Kopf habe wenn von Polizistinnen und Polizisten (oder PolizistInnen, Polizist*innen) gesprochen wird, ist ein anderes, als wenn nur Polizisten gesagt wird. Unabhängig davon, dass ich weiß, das traditionell alle Geschlechter damit gemeint sind.

Ich denke, dass es auch viel mit Gewohnheit zu tun hat. Je öfter man all diese Formen hört, desto mehr gewöhnt man sich dran. Am Anfang fand ich vieles umständlich und hakelig, mittlerweile hat sich das gelegt.

Ich denke auch nicht, dass es darum geht perfekt zu gendern. Genauso wie ich nicht konsequent vegetarisch bin.

Beim Hören und Schreiben stört Gendern mich mittlerweile gar nicht mehr (weil ich mich dran gewöhnt habe). Beim Sprechen ist es sehr situationsabhängig. Aber da ist die Umgewöhnung meiner Meinung nach auch am schwierigsten. Ist ja genauso wie beim Lernen einer neuen Sprache. Lesen und hören klappt schneller, als selbst zu sprechen oder zu schreiben.

Es ist eine Veränderung des Bekannten. Das wird immer auf Widerstand stoßen. Ob und welche Formen sich durchsetzen, das wird die Zukunft zeigen.

Das hängt dann auch wieder davon ab, was die jungen Menschen annehmen, die Älteren werden sprachliche Veränderungen niemals antreiben, das ist aber auch nichts Neues und wäre auch nicht zu erwarten.
Wichtig bleibt für mich auch es nicht radikal/ideologisch zu argumentieren, sondern langsam anzufangen es dort zu benutzen, wo es sich sinnvoll und richtig anfühlt. Das wird bei jedem/jeder irgendwo anders sein.

Lieben Gruss
Mayia
 
Also die Agressivität von der du schreibst, kann ich, wie gesagt, nicht feststellen.
Genauso kann ich sagen, dass deine (in meinen Augen übertriebene) Empörung auf mich wie Realsatire wirkt.

Damit wir uns richtig verstehen, ich bin keine Freundin ( 😉 ) von beiden Extrempositionen.
Ich fühle mich nicht belästigt, wenn jemand gendert und würde auch niemanden, der nicht gendert, versuchen davon zu überzeugen dies zu tun oder jemandem dies vorzuwerfen.

Für beide Seiten gibt es gute und weniger gute Argumente, wie sooft. Eben genauso wie mit dem Vegetariersein.

Ich hoffe, dass man sich (genau wie dort) irgendwie in der Mitte trifft. Die radikalen Enden wird es immer geben, aber ich bevorzuge es einfach verbal abzurüsten und sachlich zu versuchen einen Konsens zu finden.

Darum empfinde ich auch beide Extrempositionen als Realsatire.
Dein „Neusprech“ Vergleich hinkt natürlich, da ja nichts vorgeschrieben wird.
Und das mit den Anglizismen ist auch so eine Sache. Die werden heutzutage vor allem und verstärkt über die Junge Generation und derer mit dem amerikanischen verknüpften Kultur geprägt. Das wird für einen Menschen der älteren Generation genauso „unnatürlich„ klingen. Und wenn das erstmal die Tagesschau erreicht… ganz schön cringe (Ironie off ;-) )

Kurzum, die mediale Debatte ist mal wieder lauter als die Wirklichkeit.
Gehen wir einfach respektvoll miteinander um.

Lieben Gruss
Mayia
@Mayia

So, die mediale Debatte ist lauter als die Wirklichkeit?
Und die Aggressivität der Gender-Fans kannst du nicht feststellen?

Dann frag mal Joanne K. Rowling, die weltberühmte Autorin der "Harry Potter-Reihe."
Sie hatte es gewagt, zu der Formulierung "Personen, die menstruieren", anzumerken, solche Personen wären Frauen.
Es setzte ein monatelanger Shitstorm ein bis hin zu Morddrohungen, und das nicht nur medial.
JKR wurde als "Transfeindin", "Rassistin", etc. gebrandmarkt.
Joanne K. Rowling konnte monatelang öffentlich nur noch unter Polizeischutz auftreten.

In Germany hat die Antidiskriminierungsbeauftragte zusammen mit der "Antonio-Amadeu"-Stiftung--- die ausschließlich vom permanenten Kampf gegen angeblichen Rassismus lebt; alles natürlich finanziert durch Steuergelder-- Online-Melde-Portale gegen alles mögliche eingerichtet, u.a. gegen "Transfeindlichkeit".
Hier wird von staatlicher Seite der Denunziation Tür und Tor geöffnet.
Als "rassistische Äußerung" und damit als Meldegrund gilt schon die Behauptung, es würde biologisch nur zwei Geschlechter geben.
Spitzenreiter unter den angeblichen "Rassisten" und "Transgender-Feinden" ist im Augenblick der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz.

Die Einrichtung solcher Online-Meldeportale ist die Wiederkehr der Stasi im Gewand des Anti-Rassismus.

Grüße
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Interessantes Video @Zenobit.
Da stellt sich für mich die Frage wie es denn mit der Akzeptanz seiner „Alternative“ aussieht.
Also die Formulierung „Politikerinnen und Politiker“. Das ist für mich auch Gendern (auch wenn es die Nichtbinären nicht mit einschliesst).

Gilt für diese Formulierungen die gleiche Kritik @rosettenfreak oder ist das etwas, was akzeptabler wäre?

Lieben Gruss
Mayia
@Mayia

Ja, selbstverständlich gilt für solche Formulierungen die gleiche Kritik.

"Politiker und Politikerinnen" ist genauso unsinnig wie "Zuschauerinnen und Zuschauer" und "Bürger und Bürgerinnen" und "Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen" oder "Rechtsanwälte und Rechtsanwältinnen", etc.

Mit "Zuschauer" ist jeder gemeint. Ebenso mit dem Begriff "Bürger", etc.

Das Gendern ist schlicht eine Verkennung der Strukturen der deutschen Sprache.
Es ist eine Verhunzung der deutschen Sprache durch Ideologie.
Es ist nicht nur schlechtes deutsch. Es ist ganz eindeutig falsches deutsch.

Ach, und was das Alter betrifft: Natürlich ist es richtig, dass ältere Menschen Veränderungen-- egal auf welchem Gebiet-- schwerer nachvollziehen und öfters ablehnen als jüngere Menschen.
Aber auch das kann man nicht pauschalieren.
Mit dem Hinweis auf das Alter sollte man übrigens vorsichtig sein.
Alt-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat gezeigt, dass man die Waffe des (angeblichen) "Rassimsmus" ganz leicht auch gegen die Gender-Aktivisten verwenden kann.
Er hat sich gegen "verordnetes Sprechen" verwahrt. Daraufhin haben ihn einige Queer-Aktivisten der SPD als "Alten weißen Mann" bezeichnet, der "intellektuell einfach nicht mehr mitkommt."
Thierse hat Strafanzeige gestellt wegen Altersdiskriminierung und Diskriminierung wegen der Hautfarbe.
Thierse hat-- nach einer Entschuldigung der fanatisierten Queer-Aktivisten-- die Anzeige wieder zurückgezogen.
Er sagte, er wollte damit nur zeigen, dass sich jede Waffe auch ganz leicht gegen den wenden lässt, der sie verwendet, in diesem Fall die Allzweckwaffe des "Rassismus."

Es geht beim Gegenwind gegen das Gendern nicht um das Alter.
Es geht um logisch und unlogisch.
Um richtig und falsch.
Und Gendern ist eindeutig falsches deutsch.
Das lässt sich sprachwissenschaftlich ganz einfach zeigen. Was viele Germanisten, Linguisten und Sprachhistoriker auch schon getan haben.


Grüße
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Ich finde deine Empörung hier weiterhin zu aufgebauscht.
Und ja, ich sehe nicht wo du meiner (und anscheinend auch Zenobits) Erfahrung, dass im „wirklichen“ Leben die Situation wesentlich entspannter ist als in der medialen, ebenfalls aufgebauschten Debatte, irgendein Argument entgegenbringst.
Du teilst nur weitere aufgebauschte Fälle aus den Medien. Mir geht es um den Alltag.

Und so wie du argumentierst, gießt du natürlich einfach Öl ins Feuer.
Darf man manchen, kein Problem.
Bestätigt bei mir dann aber wieder eher den Punkt in dem Video, dass vor allem die laut sind, die gegen jegliches Gendern sind.
Warum auch immer.
Genau wie bei den Flüchtlingen stelle ich auch gerne noch mal hier die (angeblich kampfrhetorische) Frage:
Wovor habt ihr Angst?

Niemand schreibt Euch vor, was ihr zu sagen habt.
Ihr dürft alles äußern, aber lebt halt damit, dass manche Sachen heutzutage stärker kritisiert werden.

Wir sind uns einig, dass der Rassismus-Vorwurf oder ähnliches heute zu schnell gezogen wird. Da halte ich genauso wenig davon.

Ich kann dir auch nochmal sagen, dass es für mich (und anscheinend viele andere auch) einen signifikanten Unterschied macht ob man von Politikern oder Politikern und Politikerinnen spricht.
Für dich mag das eine Lappalie sein. Gut. Akzeptiert.
Manche sind überfordert, manche unterfordert.

Ich wünsche mir jedenfalls nicht die Sprache unserer Großeltern zurück oder noch früher. Überhaupt „die Deutsche Sprache“ auf so ein unantastbares Podest zu setzen, kann ich nicht nachvollziehen.
Aber wie du sicherlich bereits gemerkt hast, bin ich insgesamt keine große Freundin von Traditionen. Genauso wenig Religionen oder ganz allgemein Ideologien.
Ideologische Argumentationen finde ich nie sinnvoll. Sachfragen sind da wo sie anfallen pragmatisch anzugehen. Im Diskurs. Und da gewinnt das beste Argument. Wer ideologisch argumentiert, ist mir zu unflexibel. Pragmatische, themen- und sachbezügliche Entscheidungen. Nicht irgendwelchen Dogmen folgen.

Ich akzeptiere, dass manche Gendern als künstlich empfinden. Dagegen würde ich immer sagen, man kann sich dran gewöhnen (wenn man wollte).

Aber warum „Politikerinnen und Politiker“ falsches Deutsch sein soll, das erschliesst sich mir nicht.
Dann wird das Argument kommen, das ist umständlich, unästhetisch, etc. Das macht es aber nicht falsch und auch nicht unlogisch. Im Gegenteil.

Im Übrigen legen nicht SprachwissenschaftlerInnen ;-) fest, was richtiges oder falsches Deutsch ist. Das macht die Gesellschaft. Also wir alle. Wir sind gerade in einem Umbruch. Ich freue mich darauf zu sehen, was dabei raus kommt.
Wie oben bereits erwähnt, hoffe ich auf einen von allen Seiten akzeptierten Mittelweg. Darum gendere ich weiterhin pragmatisch, situativ. Nicht gezwungen und nicht ideologisch motiviert.

Lieben Gruss
Mayia
 
Ich finde deine Empörung hier weiterhin zu aufgebauscht.
Und ja, ich sehe nicht wo du meiner (und anscheinend auch Zenobits) Erfahrung, dass im „wirklichen“ Leben die Situation wesentlich entspannter ist als in der medialen, ebenfalls aufgebauschten Debatte, irgendein Argument entgegenbringst.
Du teilst nur weitere aufgebauschte Fälle aus den Medien. Mir geht es um den Alltag.

Und so wie du argumentierst, gießt du natürlich einfach Öl ins Feuer.
Darf man manchen, kein Problem.
Bestätigt bei mir dann aber wieder eher den Punkt in dem Video, dass vor allem die laut sind, die gegen jegliches Gendern sind.
Warum auch immer.
Genau wie bei den Flüchtlingen stelle ich auch gerne noch mal hier die (angeblich kampfrhetorische) Frage:
Wovor habt ihr Angst?

Niemand schreibt Euch vor, was ihr zu sagen habt.
Ihr dürft alles äußern, aber lebt halt damit, dass manche Sachen heutzutage stärker kritisiert werden.

Wir sind uns einig, dass der Rassismus-Vorwurf oder ähnliches heute zu schnell gezogen wird. Da halte ich genauso wenig davon.

Ich kann dir auch nochmal sagen, dass es für mich (und anscheinend viele andere auch) einen signifikanten Unterschied macht ob man von Politikern oder Politikern und Politikerinnen spricht.
Für dich mag das eine Lappalie sein. Gut. Akzeptiert.
Manche sind überfordert, manche unterfordert.

Ich wünsche mir jedenfalls nicht die Sprache unserer Großeltern zurück oder noch früher. Überhaupt „die Deutsche Sprache“ auf so ein unantastbares Podest zu setzen, kann ich nicht nachvollziehen.
Aber wie du sicherlich bereits gemerkt hast, bin ich insgesamt keine große Freundin von Traditionen. Genauso wenig Religionen oder ganz allgemein Ideologien.
Ideologische Argumentationen finde ich nie sinnvoll. Sachfragen sind da wo sie anfallen pragmatisch anzugehen. Im Diskurs. Und da gewinnt das beste Argument. Wer ideologisch argumentiert, ist mir zu unflexibel. Pragmatische, themen- und sachbezügliche Entscheidungen. Nicht irgendwelchen Dogmen folgen.

Ich akzeptiere, dass manche Gendern als künstlich empfinden. Dagegen würde ich immer sagen, man kann sich dran gewöhnen (wenn man wollte).

Aber warum „Politikerinnen und Politiker“ falsches Deutsch sein soll, das erschliesst sich mir nicht.
Dann wird das Argument kommen, das ist umständlich, unästhetisch, etc. Das macht es aber nicht falsch und auch nicht unlogisch. Im Gegenteil.

Im Übrigen legen nicht SprachwissenschaftlerInnen ;-) fest, was richtiges oder falsches Deutsch ist. Das macht die Gesellschaft. Also wir alle. Wir sind gerade in einem Umbruch. Ich freue mich darauf zu sehen, was dabei raus kommt.
Wie oben bereits erwähnt, hoffe ich auf einen von allen Seiten akzeptierten Mittelweg. Darum gendere ich weiterhin pragmatisch, situativ. Nicht gezwungen und nicht ideologisch motiviert.

Lieben Gruss
Mayia
@Mayia

Das sind keineswegs medial aufgebauschte Fälle.
Es sind reale Probleme. Und diese Fälle sind zahlreich
Und es hat im realen Leben Konsequenzen.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Das Thema ist medial noch viel zu wenig präsent.
Es werden viel zu wenig Fälle öffentlich und öffentlich diskutiert.

Nimm den Fall der Biologin Marie-Luise Vollbrecht, die nach Protest von Transgruppen von einer Veranstaltung der Berliner Humboldt-Universität ausgeladen wurde.

Nimm den Fall der Band "Lauwarm", die ihren Auftritt nicht zu Ende spielen durfte, weil das Tragen von Rasta-Locken von "Anti-Rassisten" als "kulturelle Aneignung" empfunden wurde.

Nimm den Fall des "Ravensburg Verlag", der auf Protest von Gender-Aktivisten ein Winnetou-Buch vom Markt zurück zog.

Nimm den Fall des Ex-Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse, der als "alter weißer Mann" stigmatisiert wird, nur weil er sich gegen das Gendern ausspricht.

Das sind nur 4 von vielen Fällen in Deutschland bzw. der Schweiz ("Lauwarm").

In Frankreich-- vor allem an den französischen Universitäten-- ist die Situation noch wesentlich schlimmer.
Dasselbe gilt für GB

Aber die Deutschen ziehen mittlerweile kräftig nach und holen auf.
Siehe das Streichen des Begriffs "Mutter" und seinen Ersatz durch "gebärende Person" kürzlich in der "Tagesschau."
(Nach einer kurzen, aber deutlichen medialen Intervention der "BILD" hat die "Tagesschau" das inzwischen allerdings erfreulicherweise korrigiert und verwendet wieder "Mutter." Aber alleine schon auf so eine Idee zu kommen, spricht Bände über den Zustand des aus Steuergeldern finanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunks, vor allem über den Zustand der "Tagesschau").

In den USA sollen weiße Historiker über Fragen der schwarzen Geschichte nicht mehr schreiben dürfen oder werden nicht mehr verlegt, weil nach Ansicht der "Anti-Rassisten-Fundamentalisten" nur Schwarze "authentisch" über dieses Thema schreiben könnten.

Der Film-Klassiker "Othello" mit dem großen Laurence Olivier-- einem Weißen-- in der Hauptrolle, wird in den USA nicht mehr gezeigt wegen angeblich rassistischem "Blackfacing."
Über diesen Film darf mittlerweile an US-Universitäten noch nicht einmal mehr diskutiert werden, geschweige denn, dass man ihn zeigen würde.

Nicht die fachliche Kompetenz ist entscheidend, ob man über etwas schreiben darf und verlegt wird, sondern die Hautfarbe.
Das ist Rassismus in Reinkultur. Das ist "raciscm reverse."

Wie gesagt, die mediale Präsenz des Themas ist bei uns noch viel zu gering, weshalb vielen das Ausmaß der Problematik und die vehemente aggressive Intoleranz der Gender-und Queer-Aktivisten offenbar noch nicht klar ist.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Mal abgesehen davon, dass dein Beitrag weit über das momentane Thema des Genderns hinausgeht und wieder auf das allgemeinere „Man-darf-ja-überhaupt-nix-mehr-sagen-ohne-als-RassistIn-beschimpft-zu-werden“ abdriftet.

Bei all diesen Sachen die du anführst, haben wir ja gar keinen Dissenz. Das ist übertrieben und lächerlich. Aber es spiegelt nur die extremste Haltung der anderen Seite dar und (und das ist sicherlich ein wichtiger Punkt) es zeigt wie feige (?) bzw. rückgratlos bei solchen Themen reagiert wird.

Da wird vor Medialen Shit-Stürmen eingeknickt. Erst das macht es zu einem Thema.
Viele Akteure verlieren ihre Haltung aufgrund des Gegenwindes. Das kritisiere ich. Und auch das gilt für beide Seiten. Somit macht man sich selbst zum Spielball.
Aushalten, wenn man sein Argument für das bessere hält.
Was im übrigen nicht heißt, dass man seine Haltung nicht auch ändern kann. Aber eben nicht deshalb weil es mal Gegenwind gibt.

Ich komme aber nochmal auf das Ausmaß zurück und da bin ich überzeugt, dass es nicht so schlimm ist, wie du es empfindest.

Ich spreche für meinen Alltag, und da gibt es nicht den Hauch einer Kontroverse bei diesem Thema (Gendern). Wer’s machen will macht es, wer nicht, der oder die nicht. Da streitet sich keiner. Über die Fälle, die du da aufzählst wird mit einem Kopfschütteln und Verständnislosigkeit reagiert.

Was mich wieder mal vor die Frage stellt, wie kommt es eigentlich zu dieser sehr unterschiedlichen Wahrnehmung und Interpretation der „Wirklichkeit“?
Warum werden Menschen wie du davon so empört und sehen es alarmiert und Menschen wie ich empfinden das viel gelassener?

Das ist die eigentliche Frage auf die ich gerne eine Antwort wüsste. Denn es scheint die Menschheit ja grundsätzlich irgendwie zu spalten. Wieso funktioniert das?

Lieben Gruss
Mayia
 
Du teilst nur weitere aufgebauschte Fälle aus den Medien. Mir geht es um den Alltag.

@Mayia
Das sind keineswegs medial aufgebauschte Fälle.
Es sind reale Probleme. Und diese Fälle sind zahlreich
Und es hat im realen Leben Konsequenzen.

Ich weiß jetzt zwar nicht, ob es sich dabei um "Alltag" handelt. Das ließe sich wahrscheinlich nur sprachphilosophisch klären. Im "realen Leben" hat es jedenfalls Konsequenzen:

Siehe die Universität Wien, Personalwesen: https://personalwesen.univie.ac.at/.../im-ueberblick/geschlechterinklusive-sprache/

Und die "realen Konsequenzen" sind, dass Proseminar- und Seminar-Arbeiten schlechtere Noten bekommen, wenn sie nicht ausreichend gegendert sind...

--

Wie gesagt, die mediale Präsenz des Themas ist bei uns noch viel zu gering, weshalb vielen das Ausmaß der Problematik und die vehemente aggressive Intoleranz der Gender-und Queer-Aktivisten offenbar noch nicht klar ist.

Um hier vllt. etwas ein wenig Versöhnliches zu versuchen (ich tu das ohnehin so selten 😇 )

Ich verstehe die ganze Sache (die Absicht der Frauenförderung) mit der "gendergerechten Sprache" voll und ganz:

Durch das Reden
  • vom Mechaniker und vom Installateur und vom Tischler und vom Arzt und vom Piloten,
    während i.d.R. problemlos
  • von der Sekretärin und der Frisörin und der Verkäuferin und der Krankenschwester und der Stewardess geredet wird,
werden natürlich auch gewisse Rollen-Stereotype transportiert/tradiert...

Ich bezweifle einfach nur, dass das permanente und penetrante Reden von "Bürgern und Bürgerinnen", "Wählern und Wählerinnen" etc. etwas dazu beitragen wird, dass mehr junge Mädchen eine Lehre zur Automechanikerin anfangen werden....
 
Um jetzt auch mal ein positives Beispiel zu nennen: :) Das ist aus einem Mathematik-Lehrbuch, wo ich denke, wie es funktionieren könnte:

Da wurde im zugehörigen Kapitel abwechselnd das Beispiel gebracht:

Das eine Mal: Zwischen Wien und Linz sind es 200 Kilometer.​
Der Klaus fährt mit dem Auto mit 120 km/h von Wien weg,​
Der Stefan fährt mit dem Auto mit 100 km/h von Linz weg.​
Wo treffen sich die beiden?​
Das andere Mal: Zwischen der Wiener Straße und der Linzer Straße sind es 20 Meter.​
Die Claudia fährt mit dem Kinderwagen mit 0.12 km/h,​
Die Stefanie fährt mit dem Kinderwagen mit 0.10 km/h.​
Wo treffen sich die beiden?​

Mathematisch ist es das gleiche Problem. :)

--

Ich glaube, dass man mit solchen Dingen viel mehr erreichen würde als mit dem permanenten Herumreiten darauf, wer ein * {oder einen _ oder einen : oder gar noch das alte "I"} zwischen Buchstaben schon oder nicht gesetzt hat... zwecks angeblicher Gleichberechtigungs-Beförderung. :sneaky:

Aber nur meine Meinung,
kimber22
 
@ Kimber: Das waren zwei erstaunlich gelassene und nachvollziehbare Posts, denen ich mich tatsächlich anschließen kann.
 
Ich weiß jetzt zwar nicht, ob es sich dabei um "Alltag" handelt. Das ließe sich wahrscheinlich nur sprachphilosophisch klären. Im "realen Leben" hat es jedenfalls Konsequenzen:

Siehe die Universität Wien, Personalwesen: https://personalwesen.univie.ac.at/.../im-ueberblick/geschlechterinklusive-sprache/

Und die "realen Konsequenzen" sind, dass Proseminar- und Seminar-Arbeiten schlechtere Noten bekommen, wenn sie nicht ausreichend gegendert sind...

--



Um hier vllt. etwas ein wenig Versöhnliches zu versuchen (ich tu das ohnehin so selten 😇 )

Ich verstehe die ganze Sache (die Absicht der Frauenförderung) mit der "gendergerechten Sprache" voll und ganz:

Durch das Reden
  • vom Mechaniker und vom Installateur und vom Tischler und vom Arzt und vom Piloten,
    während i.d.R. problemlos
  • von der Sekretärin und der Frisörin und der Verkäuferin und der Krankenschwester und der Stewardess geredet wird,
werden natürlich auch gewisse Rollen-Stereotype transportiert/tradiert...

Ich bezweifle einfach nur, dass das permanente und penetrante Reden von "Bürgern und Bürgerinnen", "Wählern und Wählerinnen" etc. etwas dazu beitragen wird, dass mehr junge Mädchen eine Lehre zur Automechanikerin anfangen werden....
@kimber22

Das ist an deutschen Universitäten auch schon passiert, dass es schlechtere Noten gab, weil in der Arbeit nicht gegendert wurde.
Ein Student der Germanistik hat dagegen geklagt --- und gewonnen!
 
@kimber22

Das ist an deutschen Universitäten auch schon passiert, dass es schlechtere Noten gab, weil in der Arbeit nicht gegendert wurde.
Ein Student der Germanistik hat dagegen geklagt --- und gewonnen!

Wenn du dich da auf diejenige Klausur beziehst, die ich auch meine, ist das wohl ein Trugschluss. Ist in den Medien oft drüber berichtet worden und hat hohe Wellen geschlagen. Was dabei "versehentlich" unterschlagen wurde, war die Tatsache, dass das Thema der Arbeit Gendern war. Und es daher auch Teil der Klausur war. Für alle anderen Klausuren/Arbeiten war es nicht Teil und gab auch keine schlechtere Bewertung, wenn nicht gegendert worden ist.
So habe ich es zumindest gelesen.
 
Wenn du dich da auf diejenige Klausur beziehst, die ich auch meine, ist das wohl ein Trugschluss. Ist in den Medien oft drüber berichtet worden und hat hohe Wellen geschlagen. Was dabei "versehentlich" unterschlagen wurde, war die Tatsache, dass das Thema der Arbeit Gendern war. Und es daher auch Teil der Klausur war. Für alle anderen Klausuren/Arbeiten war es nicht Teil und gab auch keine schlechtere Bewertung, wenn nicht gegendert worden ist.
So habe ich es zumindest gelesen.
@Zenobit

Nein, diese Arbeit meine ich nicht.
 
Welche Fälle meinst du denn?

Lieben Gruss
Mayia

Also, ich weiß jetzt auch gerade nicht, über was die beiden da gerade reden...

Das kann entweder der Fall von der

Wenn @rosettenfreak von einem männlichen Student*in der Germanistik spricht, dann vermute ich, meint er den Fall von der Uni Kassel:

Dann redet aber @Zenobit wieder von irgendwas anderem:

Wenn du dich da auf diejenige Klausur beziehst, die ich auch meine,

Aber ich verstehe häufig nicht, was @Zenobit sagt oder meint oder was er meint, was andere meinen würden...
 
Dann redet aber @Zenobit wieder von irgendwas anderem:



Aber ich verstehe häufig nicht, was @Zenobit sagt oder meint oder was er meint, was andere meinen würden...

Ja und bei dir weiß ich auch woran das liegt...
Davon ab, hatte ich auch Rosi angesprochen und nicht dich. Daher sollte alles okay sein.
 
Last edited:
Ja, und von welcher Klausur sprichst du jetzt gerade? @Zenobit

Wenn du dich da auf diejenige Klausur beziehst, die ich auch meine,

Aber ja, eigentlich hast du recht. Du hast @rosettenfreak gefragt, um welche Klausur es sich handelt, die du dann (nachher oder vorher) auch meinst... 😋 :ROFLMAO:
 
Last edited:
Eben Rosi und nicht dich. Wäre mir neu, dass du auch unter seinem Account bekannt wärst. Bisher dachte ich, dass du nur Kimber22 oder Kmber bist....
 
Last edited:
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