Humanistisches Bordell

Tut mir leid, ich habe eine sehr kritische Haltung zur Soziologie. Soziologische Studien überzeugen mich allenfalls, wenn ich die im Detail gelesen habe und weiß, was man da gemacht hat.

Solche Studien sind leider sehr häufig Kampfmittel in der politischen Meinungsschlacht und Auftragsproduktionen. Über bewußt gefälschte Studien will ich gar nicht reden, weil das (hoffentlich) nur Einzelfälle sind. Durch die Art der Fragestellung, Auswahl des Personenkreises usw. kann man sehr schnell das Ergebnis bekommen, das man will.

Ich habe das erlebt bei meiner Beschäftigung mit Veganismus und Gender-Gedöns.

Z. B.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sokal-Affäre
https://de.wikipedia.org/wiki/Sokal_Squared
https://de.wikipedia.org/wiki/Diederik_Stapel
https://de.wikipedia.org/wiki/Hjernevask
@Sappho....

Richtig, solche Fälle gibt es.
Man kann solche Schlagseiten aber ausschließen.
Aber wie gesagt: es würde zu weit führen, jetzt in die Details der empirischen Sozialforschung zu gehen (was eine seriöse sozialwissenschaftliche Studie auszeichnet, etc).
 
Es ist eigentlich eine Bankrotterklärung für einen Mann, wenn er das tut.
Echt?

Du wirfst alle Prostituierten in einen Topf, und alle Freier auch. Du hast doch eingangs erzählt, deine erste Prostituierte sei dir von deinem Onkel spendiert worden. Wollte er damit deine Bankrotterklärung fördern? Oder darf ich das so interpretieren dass das Erlebnis so übel war, dass du beschlossen hast, alles sei besser als das?

Ich meine, die Gründe eine Prostituierte aufzusuchen sind so vielfältig wie die Freier. Und ich sehe Gustavs Idee ja auch nicht, dass er das gesamte Milieu umkrempeln möchte. Er möchte so eine "Insel der Seligen" bauen. Dazu gehört sicher, dass er Mechanismen ersinnt, wie er "geeignete" Freier und "geeignete" Diensteisterinnen zusammenbringt.

Ich halte es sogar für möglich, dass das längst passiert und der Mechanismus ist schlicht Geld. Und diskretes Vorgehen. Keine Sache für Jedermann.
 
Echt?

Du wirfst alle Prostituierten in einen Topf, und alle Freier auch. Du hast doch eingangs erzählt, deine erste Prostituierte sei dir von deinem Onkel spendiert worden. Wollte er damit deine Bankrotterklärung fördern? Oder darf ich das so interpretieren dass das Erlebnis so übel war, dass du beschlossen hast, alles sei besser als das?

Ich meine, die Gründe eine Prostituierte aufzusuchen sind so vielfältig wie die Freier. Und ich sehe Gustavs Idee ja auch nicht, dass er das gesamte Milieu umkrempeln möchte. Er möchte so eine "Insel der Seligen" bauen. Dazu gehört sicher, dass er Mechanismen ersinnt, wie er "geeignete" Freier und "geeignete" Diensteisterinnen zusammenbringt.

Ich halte es sogar für möglich, dass das längst passiert und der Mechanismus ist schlicht Geld. Und diskretes Vorgehen. Keine Sache für Jedermann.
@Sunny....

Meine Güte, ich war damals sehr jung.
Ich halte es tatsächlich für eine Bankrotterklärung, wenn ein Mann für Sex bezahlt.
 
Echt?

Du wirfst alle Prostituierten in einen Topf, und alle Freier auch. Du hast doch eingangs erzählt, deine erste Prostituierte sei dir von deinem Onkel spendiert worden. Wollte er damit deine Bankrotterklärung fördern? Oder darf ich das so interpretieren dass das Erlebnis so übel war, dass du beschlossen hast, alles sei besser als das?

Ich meine, die Gründe eine Prostituierte aufzusuchen sind so vielfältig wie die Freier. Und ich sehe Gustavs Idee ja auch nicht, dass er das gesamte Milieu umkrempeln möchte. Er möchte so eine "Insel der Seligen" bauen. Dazu gehört sicher, dass er Mechanismen ersinnt, wie er "geeignete" Freier und "geeignete" Diensteisterinnen zusammenbringt.

Ich halte es sogar für möglich, dass das längst passiert und der Mechanismus ist schlicht Geld. Und diskretes Vorgehen. Keine Sache für Jedermann.
@Sunny....


Wie gesagt, bei der Sache mit meinem Onkel war ich sehr jung.

Ich habe aber ca. 2 Jahrzehnte danach tiefere Einblicke in das Milieu bekommen und bin länger dort verkehrt. Und ich habe da Dinge gemacht, auf die ich nicht stolz bin.

Ich habe versucht, das in meiner Story "Nutten-Roulette" (bisher erschienen Teil 01/02) zu verarbeiten.

Später habe ich dann etwa 2 Jahre mit drogenabhängigen Prostituierten gearbeitet.

Wie gesagt, ich habe ziemlich tiefe Einblicke in das Milieu bekommen, die kaum ein Freier haben dürfte.
Ich war mit Prostituierten gut befreundet, mit Besitzern dieser Etablissements, mit Luden etc.

Und eines kann ich dir nach diesen Erfahrungen mit Prostituierten mit Sicherheit sagen: der Job ist sch***!

Und eine weitere Legalisierung ist das letzte, was es braucht.
"Humanistische Prostitution" ist ein Wolkenkuckucksheim.
 
Später habe ich dann etwa 2 Jahre mit drogenabhängigen Prostituierten gearbeitet.

Okay, dann kannst du sicher eine Antwort auf eine meiner konkreten Fragen geben: waren die Frauen schon vor ihrem Einstieg in die Prostitution süchtig, und sind eingestiegen, um das Geld für ihre Sucht zu verdienen, oder sind sie völlig gesund an Leib und Seele eingestiegen, und der "Beruf" hat sie dann in die Drogensucht getrieben? Und das nicht in dem Sinn, dass im Milieu eben viel mit Waffen und Drogen "rumgespielt" wird, so dass man wenn man nicht als Einsiedler seine Freizeit verbringt zwangsläufig damit in Kontakt kommt. Ich denke auch, dass manche Zuhälter ihre "Pferdchen" bewusst auf Drogen bringen, damit sie gut zu kontrollieren sind,, die meine ich nicht.

Nehmen die Prostituierten deiner Einschätzung nach mehrheitlich "freiwillig" harte Drogen, um ihren tristen "Beruf" ertragen und weiter ausüben zu können?

Ich erwarte, dass es beide Gruppen gibt, aber mich würde ein Schätzung der Verteilung deinerseits interessieren.

Sunny.
 
Okay, dann kannst du sicher eine Antwort auf eine meiner konkreten Fragen geben: waren die Frauen schon vor ihrem Einstieg in die Prostitution süchtig, und sind eingestiegen, um das Geld für ihre Sucht zu verdienen, oder sind sie völlig gesund an Leib und Seele eingestiegen, und der "Beruf" hat sie dann in die Drogensucht getrieben? Und das nicht in dem Sinn, dass im Milieu eben viel mit Waffen und Drogen "rumgespielt" wird, so dass man wenn man nicht als Einsiedler seine Freizeit verbringt zwangsläufig damit in Kontakt kommt. Ich denke auch, dass manche Zuhälter ihre "Pferdchen" bewusst auf Drogen bringen, damit sie gut zu kontrollieren sind,, die meine ich nicht.

Nehmen die Prostituierten deiner Einschätzung nach mehrheitlich "freiwillig" harte Drogen, um ihren tristen "Beruf" ertragen und weiter ausüben zu können?

Ich erwarte, dass es beide Gruppen gibt, aber mich würde ein Schätzung der Verteilung deinerseits interessieren.

Sunny.
@Sunny....

Da ich im Augenblick nicht so viel Zeit habe versuche ich eine erste kurze Antwort und komme bei Gelegenheit wieder darauf zurück.

"Die Prostituierte" gibt es nicht.
Aber es gibt gewisse Muster. Welche Frauen dort landen und wie sie im Milieu landen.

Ein Klassiker: Oft jung, naiv, verliebt...-- na, und plötzlich hat der Märchenprinz Geldprobleme.
-- "Wenn du mich wirklich liebst, dann gehst du für mich (kurz) anschaffen" (Im Puff, in der Bar etc.)
Aus "kurz" wird dann etwas länger....-- und zieht die "Wenn-du-mich-liebst"-Masche nicht mehr, dann ist der Loverboy plötzlich gar nicht mehr so lieb und es gibt Haue.

An Drogen geraten viele währen des Jobs. Einfach, um ihn auszuhalten.
Oder sie sind süchtig und geraten in die Prostitution, um ihre Sucht zu finanzieren.

So, das war ne erste Antwort. Ich werde darauf zurückkommen.
 
Last edited:
Habe ich es mir doch gedacht, dass ich mit der Analogie zu Inzest da einen wunden Punkt treffe. Prostitutionsbefürworter gleich auch Inzestbefürworter bzw Inzestverharmloser.
Weil ich etwas ethisch vertretbar finde, bin ich im Umkehrschluss nicht zwangsläufig Befürworterin. Das ist eine Unterstellung, die ich zurückweise.

Ich halte es tatsächlich für eine Bankrotterklärung, wenn ein Mann für Sex bezahlt.
und das ist der Punkt. Deine persönliche Abneigung ist weder ein gutes Argument, noch ein sinnvoller ethischer Maßstab.

Ich würde mich auch nicht prostituieren, würde es niemanden empfehlen und würde nicht dafür werben.
Aber ich erkenne an, dass sie existiert und dass man damit (sinnvoll) umgehen muss. Verbote auf der einen oder anderen Seite sehe ich nicht als die Lösung.

Du denkst, jeder Mann könnte doch einfach so sein wie du selbst. Keine Frau müsste sich prostituieren. Newsflash, das ist weltfremd, weil es die Realität nicht akzeptiert.
Du denkst man könne Männer diesbezüglich ändern, ich denke das nicht. Jedenfalls nicht in diesem Maßstab.

Ich sage nicht, wir müssen eine Welt erschaffen in der Prostitution ein „normaler“ Beruf ist. Wobei noch niemand hier genau sagen konnte, was denn genau „normal“ überhaupt bedeutet.

Prostitution muss kein normaler Beruf werden. Und wird es auf absehbare Zeit auch nicht. Aber das muss doch nicht davon abhalten Wege zu erdenken, wie es besser ginge, als es heute läuft.

Wird das eine Revolution diesbezüglich auslösen? Natürlich nicht. Aber es ist ein Anfang. Ohne Anfang, keine Veränderung.

Alles ist ok so wie es ist? Nein danke.

Lieben Gruss
Mayia
 
Deine persönliche Abneigung ist weder ein gutes Argument, noch ein sinnvoller ethischer Maßstab.
Wenn alle 'ethischen' Maßstäbe auf ebensolchen persönlichen Neigungen (Bevorzugung/Zurückweisung) beruhen, dann wäre dies durchaus ein "sinnvoller ethischer Maßstab", ja strenggenommen sogar der einzig sinnvolle dieser Art überhaupt!

Siehe der Emotivismus in der Metaethik!
 
Weil ich etwas ethisch vertretbar finde, bin ich im Umkehrschluss nicht zwangsläufig Befürworterin. Das ist eine Unterstellung, die ich zurückweise.


und das ist der Punkt. Deine persönliche Abneigung ist weder ein gutes Argument, noch ein sinnvoller ethischer Maßstab.

Ich würde mich auch nicht prostituieren, würde es niemanden empfehlen und würde nicht dafür werben.
Aber ich erkenne an, dass sie existiert und dass man damit (sinnvoll) umgehen muss. Verbote auf der einen oder anderen Seite sehe ich nicht als die Lösung.

Du denkst, jeder Mann könnte doch einfach so sein wie du selbst. Keine Frau müsste sich prostituieren. Newsflash, das ist weltfremd, weil es die Realität nicht akzeptiert.
Du denkst man könne Männer diesbezüglich ändern, ich denke das nicht. Jedenfalls nicht in diesem Maßstab.

Ich sage nicht, wir müssen eine Welt erschaffen in der Prostitution ein „normaler“ Beruf ist. Wobei noch niemand hier genau sagen konnte, was denn genau „normal“ überhaupt bedeutet.

Prostitution muss kein normaler Beruf werden. Und wird es auf absehbare Zeit auch nicht. Aber das muss doch nicht davon abhalten Wege zu erdenken, wie es besser ginge, als es heute läuft.

Wird das eine Revolution diesbezüglich auslösen? Natürlich nicht. Aber es ist ein Anfang. Ohne Anfang, keine Veränderung.

Alles ist ok so wie es ist? Nein danke.

Lieben Gruss
Mayia
@Mayia

Es geht nicht um meine persönliche Sicht der Ding, nicht um meine subjektive Haltung zu der Sache.
Ich stütze mich nicht auf meine Haltung.
Ich argumentiere gerade nicht aus der Sicht des "Emotivismus" (Ein Dankeschön geht an AJ für seinen Link in #308).

Argumente, die gegen die Prostitution sprechen, habe ich wiederholt genannt und auch auf Studien hingewiesen, die zeigen, dass durch eine (ausgeweitete) Legalisierung der Prostitution die Kriminalität nicht zurückgeht.
Das Gegenteil ist der Fall.
 
Last edited:
Weil ich etwas ethisch vertretbar finde, bin ich im Umkehrschluss nicht zwangsläufig Befürworterin. Das ist eine Unterstellung, die ich zurückweise.


und das ist der Punkt. Deine persönliche Abneigung ist weder ein gutes Argument, noch ein sinnvoller ethischer Maßstab.

Ich würde mich auch nicht prostituieren, würde es niemanden empfehlen und würde nicht dafür werben.
Aber ich erkenne an, dass sie existiert und dass man damit (sinnvoll) umgehen muss. Verbote auf der einen oder anderen Seite sehe ich nicht als die Lösung.

Du denkst, jeder Mann könnte doch einfach so sein wie du selbst. Keine Frau müsste sich prostituieren. Newsflash, das ist weltfremd, weil es die Realität nicht akzeptiert.
Du denkst man könne Männer diesbezüglich ändern, ich denke das nicht. Jedenfalls nicht in diesem Maßstab.

Ich sage nicht, wir müssen eine Welt erschaffen in der Prostitution ein „normaler“ Beruf ist. Wobei noch niemand hier genau sagen konnte, was denn genau „normal“ überhaupt bedeutet.

Prostitution muss kein normaler Beruf werden. Und wird es auf absehbare Zeit auch nicht. Aber das muss doch nicht davon abhalten Wege zu erdenken, wie es besser ginge, als es heute läuft.

Wird das eine Revolution diesbezüglich auslösen? Natürlich nicht. Aber es ist ein Anfang. Ohne Anfang, keine Veränderung.

Alles ist ok so wie es ist? Nein danke.

Lieben Gruss
Mayia
@Mayia

Darüber nachdenken, wie es besser laufen könnte als heute??
Schweden hat das getan.
Und es läuft besser als vor dem seit nun fast einem Vierteljahrhundert geltenden Prostitutionsverbot.

Ich habe zu Schweden ja auf einen ausführlichen Artikel hingewiesen (#274).
Das ist ein sehr langer und ausführlicher Artikel, über den man nicht einfach mal so drüber weg lesen kann.
Man sollte sich schon aufmerksam damit auseinandersetzen.

Es geht hier einfach um grundsätzliches.
Und über Grundsätze lässt sich nicht verhandeln.

Die Schweden sagen: Wollen wir eine Gesellschaft, in der Männer Frauen kaufen können?
Die Antwort der Schweden lautet: Nein.
Und seitdem stellen sie den Kauf sexueller Dienstleistungen unter Strafe.
Und darüber herrscht nicht nur in der schwedischen Politik Konsens. Viel wichtiger: darüber besteht in der schwedischen Gesellschaft Konsens.

Die Zahl der Prostituierten ist zurück gegangen. Und die der Freier auch.

Und ich habe -- ebenfalls in #274-- auf das deutsche "Prostituiertenschutzgesetz" hingewiesen.
Das hat bisher auch nicht zu den erwarteten Ergebnissen geführt.
Genauso wenig wie das deutsche Prostitutionsgesetz von 2002.

Von ca 250 000 in Deutschland arbeitenden Prostituierten arbeiten nur 2200 angemeldet.
80% der Prostituierten kommen aus dem Ausland.
Meine Güte, jetzt haben wir die Möglichkeit, dass Frauen diesen Job legal und angemeldet ausüben und jetzt meldet sich nur ein marginaler Teil an? Nur 2200 von 250 000 Huren sind Deutsche.
Warum wollen noch immer nicht genügend deutsche Frauen auf den Strich?

Befürworter der (erweiterten) Legalisierung sehen den Fehler wohl im Gesetz und glauben, man müsste dieses Gesetz nur verbessern.
Könnte es aber nicht einfach sein, dass man sich mit diesem Gesetz auf dem Holzweg befindet? Dass man sich bei der Ausgangslage-- beim Grundsätzlichen, nämlich Prostitution zu legalisieren-- bereits auf dem Holzweg befindet???
 
Last edited:
Hallo @rosettenfreak ,

was die Zahl der Prostituierten in Deutschland betrifft, so scheint diese, wenn man sich auf deine Angaben verlässt, sehr starken Schwankungen zu unterliegen. So betrug laut deinem Post 289 die Zahl der in Deutschland tätigen Prostituierten 20.000 von denen lediglich 2.200 angemeldet waren. Nun hat sich bei dir, quasi über Nacht, die Zahl der Prostituierten mehr als verzwölffacht, von 20.000 auf 250.000. War das nun nur ein Tippfehler oder woher stammen deine Zahlen? Interessieren würde mich auch, wie sich die von Dir angegebenen Zahlen mit denen des Statistischen Bundesamtes vereinbaren lassen, nach denen Ende 2023 in Deutschland 30.636 Prostituierte gemeldet waren. Wie hoch die Gesamtzahl der in Deutschland tätigen Prostituierten, also registrierte und nichtregistrierte, ist, darüber kursieren im Netz unterschiedliche Zahlen. Einen, wie ich finde, sehr informativen Überblick zu diesem Thema habe ich hier gefunden. Interessant fand ich in diesem Zusammenhang auch einen Artikel in der FAS. Was den Unterschied zwischen der deutschen und der schwedischen Prostitutionsgesetzgebung betrifft, kann ich den Aufsatz von Susanne Dodillet empfehlen.

herzliche Grüße
Juergen56
 
Hallo @rosettenfreak ,

was die Zahl der Prostituierten in Deutschland betrifft, so scheint diese, wenn man sich auf deine Angaben verlässt, sehr starken Schwankungen zu unterliegen. So betrug laut deinem Post 289 die Zahl der in Deutschland tätigen Prostituierten 20.000 von denen lediglich 2.200 angemeldet waren. Nun hat sich bei dir, quasi über Nacht, die Zahl der Prostituierten mehr als verzwölffacht, von 20.000 auf 250.000. War das nun nur ein Tippfehler oder woher stammen deine Zahlen? Interessieren würde mich auch, wie sich die von Dir angegebenen Zahlen mit denen des Statistischen Bundesamtes vereinbaren lassen, nach denen Ende 2023 in Deutschland 30.636 Prostituierte gemeldet waren. Wie hoch die Gesamtzahl der in Deutschland tätigen Prostituierten, also registrierte und nichtregistrierte, ist, darüber kursieren im Netz unterschiedliche Zahlen. Einen, wie ich finde, sehr informativen Überblick zu diesem Thema habe ich hier gefunden. Interessant fand ich in diesem Zusammenhang auch einen Artikel in der FAS. Was den Unterschied zwischen der deutschen und der schwedischen Prostitutionsgesetzgebung betrifft, kann ich den Aufsatz von Susanne Dodillet empfehlen.

herzliche Grüße
Juergen56
@Jürgen....

Das war tatsächlich ein Tippfehler. Laut Statistischem Bundesamt waren bei den Behörden 28 200 Prostituierte gemeldet (Stand: 15. September 2023)
Insgesamt soll es in Deutschland 88 000 Prostituierte geben.
So die Zahl, die eine Studie des Erotikportals "Erobella" ermittelt hat.
Es gibt Experten, die die Studie anzweifeln und von einer wesentlich höheren Zahl ausgehen (220 000).
Einig ist man sich darin, dass nur ein Bruchteil angemeldet arbeitet.
Und nur ca 20% der Prostituierten sind Deutsche.

Danke für den Hinweis auf den Artikel von Susanne Dodillet.
Aber ich habe bereits in meinem #274 darauf hingewiesen.
Du hast ihn verlinkt.
Noch besser.
 
Last edited:
verzeihung @rosettenfreak , ich wollte gerade danach suchen, welche Posts ich hier im Laufe der nächsten Stunden innhaltlicherweise zu beantworten wären, aber sei mir bitte nicht böse:

Es ist auch ein Irrtum, zu glauben, Verbote wären immer unwirksam.
So hält sich bis heute das Märchen, die Prohibition in den USA hätte den Alkoholismus nicht verringert.
Auch das stimmt nicht.

Wie bitte? Was meinst du da genau?


Wir haben in Deutschland das Problem, dass man noch immer viel zu leicht an Alkohol kommt.
Echt? Das ist ein Problem mit den Drogen in Deutschland? (Dass man/frauMädchen/Junge hier in D/Ö mit 16 an Alkohol kommt und nicht wie in [manchen] Bundesstaaten erst mit 21? Nach ihren tollen Erfahrungen, die die US im Zuge ihrer Prohibition gemacht haben? science-orf
 
Es gibt Experten, die die Studie anzweifeln und von einer wesentlich höheren Zahl ausgehen (220 000).
... und auch 400.000 bis sogar 440.000 ist häufig zu lesen. Deutschland ist, auch das sagen einige, "Das Bordell Europas". Hier in der Grenzregion zu Bayern ist man hingegen der Ansicht, Salzburg sei das Bordell Deutschlands.

Man weiß wieder einmal nur, dass man nichts weiß.

@Juergen56: interessanter Lesestoff mit Links zu den Quellen. Vielen Dank dafür, dass du dir die Mühe gemacht hast!

Sunny.
 
... und auch 400.000 bis sogar 440.000 ist häufig zu lesen. Deutschland ist, auch das sagen einige, "Das Bordell Europas". Hier in der Grenzregion zu Bayern ist man hingegen der Ansicht, Salzburg sei das Bordell Deutschlands.

Man weiß wieder einmal nur, dass man nichts weiß.

@Juergen56: interessanter Lesestoff mit Links zu den Quellen. Vielen Dank dafür, dass du dir die Mühe gemacht hast!

Sunny.
@Sunny....


Sicher ist aber, dass es wesentlich mehr sind als die offiziell registrierten 28 000.
 
verzeihung @rosettenfreak , ich wollte gerade danach suchen, welche Posts ich hier im Laufe der nächsten Stunden innhaltlicherweise zu beantworten wären, aber sei mir bitte nicht böse:



Wie bitte? Was meinst du da genau?



Echt? Das ist ein Problem mit den Drogen in Deutschland? (Dass man/frauMädchen/Junge hier in D/Ö mit 16 an Alkohol kommt und nicht wie in [manchen] Bundesstaaten erst mit 21? Nach ihren tollen Erfahrungen, die die US im Zuge ihrer Prohibition gemacht haben? science-orf
@kendra22

Deutschland hat Probleme mit Alkohol.
Man kommt hier zu leicht an Alkohol, vor allem Jugendliche.
Deutschland liegt bei Alkoholkonsum pro Kopf europaweit an vierter Stelle.

Es geht nicht um ein Verbot.
Es geht einfach um mehr Kontrolle, was die Abgabe vor allem an eine gewisse Klientel (Jugendliche) betrifft.

Entgegen der landläufigen Meinung war die Prohibition in den USA ein Erfolg, was den gesundheitlichen Aspekt betrifft.
Lässt sich leicht recherchieren.

Aber das nur nebenbei.
Es geht hier ja um Prostitution und nicht um Alkoholismus.
 
Deutschland hat Probleme mit Alkohol.
Man kommt hier zu leicht an Alkohol, vor allem Jugendliche.
Deutschland liegt bei Alkoholkonsum pro Kopf europaweit an vierter Stelle.

Es geht nicht um ein Verbot.
Es geht einfach um mehr Kontrolle, was die Abgabe vor allem an eine gewisse Klientel (Jugendliche) betrifft.

Entgegen der landläufigen Meinung war die Prohibition in den USA ein Erfolg, was den gesundheitlichen Aspekt betrifft.
Lässt sich leicht recherchieren.

In einem anderen Thread hast du sehr schön gesagt:
In der US-akademischen Welt gibt es eine schöne Redewendung, die unsere Situation trifft:
-- "We agree to disagree, in respect"--

Ich würde es hier genau so sehen.

Ich bin nämlich absolut nicht deiner Meinung: 😒

-- Dass die Prohibition in den USA ein "Erfolg" war. (eher im Gegenteil: Was ich darüber gelesen habe, da steht, dass die USA damit die organisierte Kriminalität erst groß gemacht haben....)

-- Ich bin auch nicht der Ansicht, dass wir in D/Ö/TCH/... ein Problem mit Alkohol haben. Ich bin ganz im Gegenteil der Meinung, dass wir das sehr gut im Griff haben: Mit Sperrstunden, Arbeitsplätzen in den Gastronomiebetrieben, Ruhezonen vor den Lokalen ab 22:00 Uhr u.s.w.

-- Ich bin auch nicht der Ansicht, dass die USA in den Bundesstaaten, wo man Alkohol erst ab 21 bekommt, dass dort die Leute bis zum 355ten Tag ihres 20ten Lebensjahres keinen Alkohol trinken. Die werden eben nur eingesperrt, wenn sie mit 16 od. 17 ein 6pack-Bier aus dem Supermarkt klauen.... und kommen dann dort mit den Hardcore-Gangs und Drogen in Kontakt... Deswegen haben die US ja auch die meisten Gefangenen pro Kopf von allen westlichen Nationen....



Todeszahlen pro Einwohner aufgrund von... ?

Diese Zahl kann man für alles berechnen. Zum Beispiel für Motorradfahrer. Trotzdem verbieten wir nicht das Motorradfahren. Oder für Autofahrer allgemein. Ich würde zB das private (MIV -- Mororisierter Individual-Verkehr) Autofahren in Städten komplett verbieten. Das geht aber nicht. Obwohl es die Toten- und Schwerverletzten-Zahlen massiv reduzieren würde (alleine in Ö bei den Toten um rd. 300-400/Jahr) --> damit könnten dann auch die Krankenkassenbeiträge für die Allgemeinheit reduziert werden, wenn weniger -- durch Autounfälle verursachte Intensivstaion-Behandlungen, monatelange Rehas u.s.w. bezahlt werden müssten..... Aber das geht einfach nicht.

Das Leben ist nun mal lebensgefährlich. ;)

Die Prostitution ist da keine Ausnahme. Nur eben, dass man dabei inzw. nicht mehr an HIV erkrankt... und man normalerweise in (legal zugelassenen, behördlich überprüften) Bordellen/Laufhäusern/Sauna-Clubs auch nicht mehr ums Leben kommt... Eher kommt man heutzutage in einem normalen Hotel ums Leben... Wie gerade bei uns in Wien passiert: https://wien.orf.at/stories/3266377/

Deswegen fangen wir in Ö aber auch nicht an, Hotels zu verbieten... Weil dort erwiesenermaßen über die letzten Jahre mehr Menschen ums Leben gekommen sind als in Bordellen....

;):cautious:
 
Deutschland hat Probleme mit Alkohol.
Man kommt hier zu leicht an Alkohol, vor allem Jugendliche.
Deutschland liegt bei Alkoholkonsum pro Kopf europaweit an vierter Stelle.
Wie wärs mit Österreich [und Deutschland wohl auch] haben ein Problem mit [manchen] Jugendlichen [und deren Eltern]

Sie verhalten sich nach der gerade geltenden Norm "asozial". In ihren Kreisen gilt das sich Verschaffen können von "verbotenen Substanzen" [durch Diebstahl] als Zeichen von besonderem Mut oder Rafinesse. Nimmst du ihnen den Alkohol, suchen sie sich etwas anderes, Hauptsache es ist asozial.

Sunny
 
Last edited:
In einem anderen Thread hast du sehr schön gesagt:


Ich würde es hier genau so sehen.

Ich bin nämlich absolut nicht deiner Meinung: 😒

-- Dass die Prohibition in den USA ein "Erfolg" war. (eher im Gegenteil: Was ich darüber gelesen habe, da steht, dass die USA damit die organisierte Kriminalität erst groß gemacht haben....)

-- Ich bin auch nicht der Ansicht, dass wir in D/Ö/TCH/... ein Problem mit Alkohol haben. Ich bin ganz im Gegenteil der Meinung, dass wir das sehr gut im Griff haben: Mit Sperrstunden, Arbeitsplätzen in den Gastronomiebetrieben, Ruhezonen vor den Lokalen ab 22:00 Uhr u.s.w.

-- Ich bin auch nicht der Ansicht, dass die USA in den Bundesstaaten, wo man Alkohol erst ab 21 bekommt, dass dort die Leute bis zum 355ten Tag ihres 20ten Lebensjahres keinen Alkohol trinken. Die werden eben nur eingesperrt, wenn sie mit 16 od. 17 ein 6pack-Bier aus dem Supermarkt klauen.... und kommen dann dort mit den Hardcore-Gangs und Drogen in Kontakt... Deswegen haben die US ja auch die meisten Gefangenen pro Kopf von allen westlichen Nationen....



Todeszahlen pro Einwohner aufgrund von... ?

Diese Zahl kann man für alles berechnen. Zum Beispiel für Motorradfahrer. Trotzdem verbieten wir nicht das Motorradfahren. Oder für Autofahrer allgemein. Ich würde zB das private (MIV -- Mororisierter Individual-Verkehr) Autofahren in Städten komplett verbieten. Das geht aber nicht. Obwohl es die Toten- und Schwerverletzten-Zahlen massiv reduzieren würde (alleine in Ö bei den Toten um rd. 300-400/Jahr) --> damit könnten dann auch die Krankenkassenbeiträge für die Allgemeinheit reduziert werden, wenn weniger -- durch Autounfälle verursachte Intensivstaion-Behandlungen, monatelange Rehas u.s.w. bezahlt werden müssten..... Aber das geht einfach nicht.

Das Leben ist nun mal lebensgefährlich. ;)

Die Prostitution ist da keine Ausnahme. Nur eben, dass man dabei inzw. nicht mehr an HIV erkrankt... und man normalerweise in (legal zugelassenen, behördlich überprüften) Bordellen/Laufhäusern/Sauna-Clubs auch nicht mehr ums Leben kommt... Eher kommt man heutzutage in einem normalen Hotel ums Leben... Wie gerade bei uns in Wien passiert: https://wien.orf.at/stories/3266377/

Deswegen fangen wir in Ö aber auch nicht an, Hotels zu verbieten... Weil dort erwiesenermaßen über die letzten Jahre mehr Menschen ums Leben gekommen sind als in Bordellen....

;):cautious:
@Kendra...


Ich hab in meinem #316 hier gesagt, die Prohibition in den USA war ein Erfolg, "was den gesundheitlichen Aspekt betraf".
Das lässt sich auch belegen. Krankheiten und Todesfälle, die durch Alkoholverursacht werden, gingen zur Zeit der Prohibition deutlich zurück.

Über die Kriminalität habe ich mich nicht ausgelassen.
Die ist tatsächlich durch die Prohibition gestiegen und hat den Aufstieg von Leuten wie Al Capone zu krimineller Größe erst ermöglicht.

Insofern herrscht zwischen unseren beiden Auffassungen kein Widerspruch.

Ich stimme dir ausdrücklich zu, was die Auswirkungen der Prohibition hinsichtlich der Kriminalität betrifft.
 
Und ich stimme dir @rosettenfreak nur allzugerne (oder allzu-ungerne ☹️) zu, was die negativen Auswirkungen der Prostitution auf Frauen betrifft. Natürlich ist "Prostituierte" kein Job wie jeder andere...

Auch Pornodarstellerin ist es nicht. (Obwohl es sich jetzt vielleicht etwas bessert, mit Stormy Daniels, die in den USA den Kampf öffentlich gegen Donald Trump ausfechtet....)

Meine Position ist nur:
A) Es gibt Prostitution. Es gab sie im Mittelalter, es gab sie in der Antike... Wir werden sie also nicht -- mit irgendwelchen Gesetzen oder Strafen -- jetzt plötzlich im Jahre 2024 abschaffen.​
B) Wenn es Prostitution schon gibt und wenn wir sie auch nicht verhindern können: Dann sollten wir sie "wenigstens" (gesellschaftlich, mittels unseres modernen Rechts- und Sozialversicherungssystems) so ausgestalten, dass wir eben Ausbeutung, Gewalt, Unterdrückung, Vergewaltigung, Drogenkonsum u.s.w. verhindern.​

Dass das nicht der Weisheit letzter Schluss ist, das weiß ich selber.... 😣

kendra
 
Mir schwebt etwas vor wie ein "Teilzeit-Bordell".... (hihi,:rose::D: eben ein "humanistisches Bordell" )

Also wo eine Frau, die bspw. ganz "normal" 1.500,- EUR/Monat verdient, sich am Wochenende (legal und angemeldet und sozialversichert und steuerpflichtig ) für 150,- EUR/Std. vögeln lassen kann. Davon bleiben ihr dann, nach Abzug aller Abgaben, sagen wir: 80,- EUR übrig pro Fick. D.h. wenn sie sich jeden 1. Samstag im Monat 4x vögeln lässt, dann hat sie den restlichen Monat über 320,- EUR mehr in Haushaltseinkommen...

Eine Frau, die 2.500,- im Monat verdient, wird das wahrscheinlich nicht tun. Die polnische Putzfrau vielleicht eher (die wischt ja sowieso die ganze Woche lang nichts als den Dreck von den Tischen in den Bürohäusern und den Urin von den Kloschüsseln in den Männer-WCs... )

Bei der 20jährigen Studentin bin ich mir wieder nicht so sicher: Die eine wird 20 std./Woche für 800,- EUR "normal" arbeiten gehen. Die andere wird sich vllt. an 2 Tagen im Monat von 20-4 Uhr in jenem angedachten Teilzeit-Bordell einmieten und dort 250,-/Fick und 150,-/Blowjob verlangen (als 20jährige kann sie natürlich mehr verlangen als als 40jährige... [hihi, das wollte ich auch schon immer mal schreiben: eine als-als-Kombination^^]).

Eine "Männer-Phantasie"? Ja, wahrscheinlich. Aber ich denke sowieso, dass rd. 90% der hier auf LIT veröffentlichten Stories reine Männer-Phantasien sind... ;) 😇
 
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