Für wen schreibt ihr?

Hallo @Wedge81 ,

was sind denn gute Kommentare?
Dürfen die auch kritisch sein für dich? Setzt du dich gerne sachlich über deine Werke auseinander?

Lieben Gruss
Mayia
Es gab auch schon kritische Kommentare oder Mails :). Hauptsächlich interessiert mich was hat gefallen und was nicht. Dass ich wohl einen ausschweifende Stil habe wurde mir schon gesagt.
 
Geschichten zu schreiben ist für mich eine Möglichkeit meine Fantasien “auszuleben”. Eine Geschichte ist dann natürlich immer noch keine Realität aber gerade bei Fantasien bei denen ich mir nicht sicher bin ob ich das wirklich erleben möchte, ist das auch besser so. Früher habe ich nur Sexstorys gelesen. Es waren einige dabei die mir gut gefallen haben aber viele fand ich nicht so interessant. Als ich dann mal eine Geschichte gelesen habe deren erotische Spannung vollkommen an mir vorbei ging habe ich versucht selbst eine Geschichte zu schreiben die das Thema Dominanz und Unterwerfung hat aber in der der devote Charakter nicht nur erniedrigt wird. Ob das Ergebnis gut oder schlecht ist, sei dahingestellt. Aber das war die Motivation selbst Geschichten zu schreiben.
 
Ich habe eigentlich gute erotische Texte (ok, auch mit pornografischen Elementen) gesucht aber wollte keine Romane lesen. Nach "Geschichte der O", "Angst vorm Fliegen", "Kamasutra", "Jin Ping Mei" (das noch am Besten war) und noch einem Roman, dessen Titel ich vergessen habe, habe ich Abstand genommen, so genannte erotische Romane zu lesen, da die gannten Bücher mich vollkommen kalt gelassen bis abgeschreckt haben. Vielleicht sollte ich aber mal "Lady Hamilton" probieren.

Dann habe ich hier Kurzgeschichten gesucht, bin aber auch nicht wirklich fündig geworden. Ich habe aber auch nicht intensiv gesucht. Die Masse der Testosteron-geschwängerten Texte schreckt mich immer wieder ab, weiter zu suchen. Ich rufe was auf. lese rein und nach ein paar Zeilen merke ich, dass das nicht paßt. Und wenn das ein halbes dutzend Mal passiert, habe ich keine Lust mehr. Wahrscheinlich sind nicht mal alle schlecht aber ich bin eben halt sehr "picky".

So, dachte ich, das kannst Du viel besser als diese Erotomanen. Ich denke ich kann es auch besser aber ich habe nach meinen beiden Texten gelernt, dass ich nicht so toll bin, wie ich dachte. Also, warum habe ich geschrieben und veröffentlicht?

Ich bekenne, ich wollte die Zustimmung, dass ich es besser kann als der Pöbel. Das hat nicht so geklappt *lach*, wie ich mir das vorstellte. Dann lese ich meine eigenen Geschichten auch selbst immer wieder mal, weil ich sie mag und ich mich erinnere. Jetzt habe ich mehrere Ideen für längere Geschichten mit richtiger Handlung. Da macht es mir Spaß, meine Figuren zu skizieren und ihnen Leben einzuhauchen. Es ist dann etwas Rückzug in eine Traumwelt.
 
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Ich habe eigentlich gute erotische Texte (ok, auch mit pornografischen Elementen) gesucht aber wollte keine Romane lesen. Nach "Geschichte der O", "Angst vorm Fliegen", "Kamasutra", "Jin Ping Mei" (das noch am Besten war) und noch einem Roman, dessen Titel ich vergessen habe, habe ich Abstand genommen, so genannte erotische Romane zu lesen, da die gannten Bücher mich vollkommen kalt gelassen bis abgeschreckt haben. Vielleicht sollte ich aber mal "Lady Hamilton" probieren.

Es gab eine Zeit in den 1970ern und 1980ern, da brachte der Rowohlt-Verlag regelmäßig qualitativ hochwertige erotische Literatur in Taschenbuchform heraus. Das war außer den O-Büchern, die von Emanuelle Arsan und anderen französischen Autoren. Da gab es auch die historischen (Fanny Hill, Mutzenbacher etc.)

Kurzgeschichten: Anais Nin.

Die Bücher gibt es manchmal bei eBay oder auf Flohmärkten.
 
Kurze Antwort: Für mich :)

Insbesondere deshalb, weil es im Bereich meines Fetischs nichts gab. Und später sind noch andere Dinge hinzugekommen.

Ich mag meine Lernkurve dabei zu sehen.

Da es aber nichts bringt, nur für sich selbst zu schreiben, habe ich irgendwann entschieden zu veröffentlichen.
Besonders glücklich machen mich dabei die (vorwiegend privaten) zuschriften von Menschen, deren Vorlieben in der selben Nische wie meine liegen.
 
Ich schreibe für mich selbst. Es macht mir einfach Spaß und hilft mir, meine Gedanken zu ordnen. Die Veröffentlichung ist nur ein schöner Nebeneffekt. Es macht mir Spaß, andere mit den Geschichten zu erfreuen und ich freue mich über Feedback. Aber ich würde auch schreiben, wenn ich nicht veröffentlichen würde oder könnte, dann wäre es eben wirklich nur für mich.
 
O.k., dann möchte ich auch einmal meine Gedanken zusammenfassen, denn ich finde die eingangs gestellte Frage interessant.

Meine erste Geschichte geht gerade sukzessive an die Öffentlichkeit. Das erste Kapitel ist heute freigeschaltet worden, die beiden nächsten sollen morgen bzw. übermorgen folgen, und dann hab ich mir grob einen Wochenrhythmus vorgenommen. Das klingt weniger ambitioniert, als es ist, denn Stand heute habe ich zwölf Kapitel fertig, habe also jetzt schon Material für die kommenden neun Wochen.

Aber für wen schreibe ich nun? Meine erste Reaktion war: für mich selbst.

Ich hatte einen Anfangsplot im Kopf, von dem aus sich eine Geschichte zu entwickeln schien, die auf ein fernes Ende hin zusteuerte. Aber welchen Weg die Geschichte dabei genau einnehmen würde, wusste ich nicht. Aber irgendwie war ich "neugierig", was meinem Protagonisten wohl zwischenzeitig so begegnen würde. Oder vielleicht anders gesagt: es ist, als ob ich in meinem "Kopfkino" sitze, in dem gerade ein Film begonnen hat zu laufen, den ich noch nicht kenne.
Was ich also eigentlich gerade mache ist, diesen "Film" für mich aufzuschreiben.

Aber dann habe ich angefangen über die Frage "Für wen schreibt Ihr?" nachzudenken.

Das Wort "für" bedingt für mich einen Empfänger. Wenn ich sagte/antworte "Für mich", dann bin ich in gewisser Weise selbst der Empfänger. Und ja, in weiten Teilen schreibe ich die Geschichte auch für mich, denn ich schreibe sie so, dass ich sie gerne (wieder-)lese. Aber in dem Augenblick, in dem ich meine Geschichte anderen zu lesen gebe (und das habe ich bereits getan), ist die Geschichte auch "für andere". Die Geschichte bekommt damit auch andere "Empfänger".

Heißt dass, dass ich auch für andere "schreibe"? Hm...

Vielleicht müsste ich es so beantworten: "passiv" ja, "aktiv" nein.

Natürlich freue ich mich, wenn meine Geschichte "angenommen wird" (Stichwort: Empfänger). Auch über Feedback, konstruktive Anmerkungen oder 5-Sterne-Bewertungen freue ich mich. Aber bis Kapitel 12 ist meine Geschichte fertig. Bis dahin ist es also böse gesagt eine "Nehmt es so, wie es ist, freut Euch dran oder lasst es. 's wird am Ergebnis nix ändern." Alle Wünsche, Anregungen, Vorschläge werden bis dahin keine Auswirkungen haben. Ich werde im Rahmen der Geschichte nicht darauf reagieren (können). Die Leser sind also momentan ausschließlich "passive Empfänger".

Wird sich das ab Kapitel 13 ändern? Wird es sich überhaupt ändern können? Ich weiß es nicht. Möglicherweise werde ich auf einige Anmerkungen, Wünsche etc. inhaltlich reagieren können, aber wenn dann nur im begrenzten Maße.

Denn eines steht definitiv fest: die Geschichte muss unabdingbar mir selbst gefallen. Alles, was mir selbst nicht gefällt, bleibt auch nicht drin in meiner Geschichte, selbst wenn es sich andere Menschen wünschen. Und: ich hab ein bestimmtes Ende im Blick. Auch wenn es aus den aktuellen Kapiteln noch nicht deutlich wird, geht es doch schon jetzt in die Richtung. Es wird nicht geradelinig sein, wir werden auf dem Weg bis zum Ende noch manche Kurve erleben. Aber dennoch: jede Idee, die sich in diesen "Weg" nicht einfügen lässt, wird es nicht in die Geschichte schaffen, selbst wenn mir grundsätzlich die Idee gefällt. In dieser Geschichte kann ich also gar nicht viel "aktiv für andere schreiben".

Also, meine finale Antwort auf die Frage "Für wen schreibt Ihr?":
Momentan eigentlich für mich (und ein klitzekleines bisschen auch für die Leser, denen meine Geschichte hoffentlich ein bisschen Freude bereitet - aber das müssen sie selbst entscheiden).

Herzlichst
Herman Melville
 
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