Vergewaltigungsszenen/fantasien in Geschichten

Aber gerade die Diskussion ist ja interessant und wichtig, oder?
Also daß @Sappho_CGN nach eigenem Bekunden Vergewaltigungsfilme "ganz schrecklich" finde, ebendiese sich aber trotzdem regelmäßig anschaue? Ja, zu dieser Verknüpfung hätte ich auch gerne mehr von ihr erfahren, aber wie hier ja nachzulesen ist, hat sie zu diesem Thema leider nichts beizutragen (bzw. ist dazu unwillens)!
 
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Habe ich alles beantwortet. ich schaue mir nicht regelmäßig Vergewaltigungen an. Sie kommen dann und wann in Krimis vor und dann schalte ich solange um ....
 
[Vergewaltigungen] kommen dann und wann in Krimis vor und dann schalte ich solange um ....
Das ist ja nun eine gänzlich neue Mitteilung! Wo, bitteschön, hättest Du diese Erklärung bereits zuvor abgegeben?

Stellt sich nur die Frage, wie diese neuerliche Erklärung zusammengeht mit Deiner früheren, daß Du Dich gleich an "mehrere Szenen aus Krimis" dieser Art erinnern könnest, wenn Du jetzt doch vorgeblich stets "solange" umgeschalten habest? Wie also solltest Du Dich an jene Szenen überhaupt erinnern können, wenn Du sie vorgeblich doch nie gesehen habest (weil du ja vorgeblich "solange" den Sender wechseltest)?
 
Irgendwann irgendwo in Krimis oder so kommt es schon mal vor ... ich führe da jetzt keine Dokumentation. Ich meine, irgendwo im TV wäre noch am WE oder die Woche davor, so eine Szene gewesen, da haben wir da umgeschaltet. Und jetzt fällt mir eine Szene aus der Wiederholung eines Zürich-Krimis ein. Das wird nicht im Detail gezeigt. Ich muss das nicht im Detail sehen. Aber man versteht doch was passiert.

Ja... und jetzt fällt mir noch eine entsprechende Szene aus einer Wiederholung eines Krimis mit Hunold als StA ein. Da ging es auch um eine Vergewaltigung und einem dadurch gezeugten Kind.

Ich habe meine eigene Reaktion darauf zum Anlass genommen, mir die Frage zu stellen, warum ich mal so und mal so reagiere. Ich habe nicht geschrieben, dass ich damit jetzt irgendein größeres Problem habe.
bitte sehr @Auden James
 
Das "da haben wir da umgeschaltet" ist, abgesehen von der bestenfalls mangelhaften Stilistik (was für ein Deutsch ist das? "Juristin"-Deutsch?), keineswegs eindeutig, denn das "da" kann ebensogut zeitlich gelesen werden, daß also eben in dem Augenblick, da "umgeschaltet" wurde, da jene Szene "gewesen" sei (noch einmal: was für ein Deutsch ist das?).

Trotzdem, danke! Immerhin der Versuch einer Antwort.
 
Also wir sind ja hier in einem Erotikchat und da ist es doch nur natürlich, dass uns verschiedene
Variationen auch diese Themas interessieren und möglicherweise auch anregen.
Warum also streiten, wo doch klar ist worum es geht. Solange es bei Fantasien bleibt und
diese nicht verherrlicht werden, hat doch auch diese Thema seinen Platz.
Mah kann umschalten, solche geschichten nicht lesen oder sie in einem gewissen Ausmaß geniessen.
Dass es dafür sichtlich ein sehr großes interesse gibt beweist, wie schon gesagt, die ausfühliche Diskussion.

Jeder, jedem das ihre/seine wenn es nicht zuweit geht und das kann ja jede(r) selbst bestimmen!
 
Warum also streiten, wo doch klar ist worum es geht. Solange es bei Fantasien bleibt und
diese nicht verherrlicht werden, hat doch auch diese Thema seinen Platz.
Mah kann umschalten, solche geschichten nicht lesen oder sie in einem gewissen Ausmaß geniessen.
Dass es dafür sichtlich ein sehr großes interesse gibt beweist, wie schon gesagt, die ausfühliche Diskussion.

Jeder, jedem das ihre/seine wenn es nicht zuweit geht und das kann ja jede(r) selbst bestimmen!
Ich glaube es geht in dem Nebenstrang der Diskussion zwischen zwei Personen nicht um Streiten 😂
Vielleicht eher um Grenzen ausloten? Revier verteidigen? Oder schlicht und einfach um Abneigung? Ich bin auf jeden Fall unfreiwillig beeindruckt wie kreativ eine destruktive Diskussion sein kann. 😉 So, ich hoffe, ich habe nicht mein eigenes Grab geschaufelt.
 
man verzeihe mir diesen Input, nur soviel: Ich find das sprachlich nur so genial: :)

... unfreiwillig beeindruckt wie kreativ eine destruktive Diskussion sein kann.

--

Weiter nun:

Also wir sind ja hier in einem Erotikchat und da ist es doch nur natürlich, dass uns verschiedene
Variationen auch diese Themas interessieren und möglicherweise auch anregen.
Also, wo wir ganz sicherlich nicht sind, das ist ein Erotik-Chat. Wir sind hier auch nicht in Tiktok, und nicht in Facebook, und nicht auf X (former twitter) und nicht in Youtube und nicht auf reddit.... ;-)

Das mag zwar alles recht ähnlich sein ("Social Media" u.s.w., aber das ist alles bei Weitem nicht dasselbe...),


.... wo doch klar ist worum es geht.

Worum geht es? Ich hab da ehrlich gesagt inzw. den Überblick verloren. Sappho hat das m.Mn. recht gut zusammen gefasst:

Habe ich alles beantwortet. ich schaue mir nicht regelmäßig Vergewaltigungen an. Sie kommen dann und wann in Krimis vor und dann schalte ich solange um ....

Ich sehe das eigentlich relativ ähnlich. Ich schaue mir auch nicht an, wenn in Krimis explizit die Gewaltausübung gegenüber Frauen zelebriert wird zwecks Sex mit ebenjenen....
(ich schau mir aber auch keine Horror-Filme an.... Weil die Realität viel brutaler ist als die meisten Horror-Fime.... aber das ist eine andere Geschichte...)


Solange es bei Fantasien bleibt...

Das Problem ist eben, dass es bei psychischen Erkrankungen (wie zB einer [echten] Pädophilie) früher oder später nicht bei den Fantasien bleibt... Und bei Gewalt-gegen-Frauen, Eifersucht, Besitz-Denken (die-Frau-gehört-mir oder bevor-sie-ein-anderer-kriegt.... u.s.w. auch nicht...)

Jeder, jedem das ihre/seine wenn es nicht zuweit geht und das kann ja jede(r) selbst bestimmen!

Schön wärs.... :cry:
 
Noch ein Gedanke zum Thema Vergewaltigungsfantasien in erotischen Geschichten. Wir haben bisher darüber diskutiert, ob solche Inhalte Auswirkungen auf die Realität haben können und ob sie legitim sind. Das ist nur eine knappe, stark vereinfachte und wahrscheinlich auch nicht ganz vollständige Wiedergabe der Diskussion (Nebenstränge der Diskussion nicht berücksichtigend). Wenn ich bei diesem langen Tread nichts übersehen habe, hatten wir noch nicht über die Motivation solche Storys zu schreiben „gesprochen”.

Eine starke Motivation ist sehr wahrscheinlich die Erregung, die diese Fantasien bei der Autorin oder dem Autor triggern. @Cupido24 hatte in Post #167 geschrieben, dass eine Freundin ihm und seiner Frau erzählt hätte, dass Vergewaltigungsfantasien sie in der Opferrolle sehr erregen würden. Es ist dann alles andere als abwegig, wenn jemand ihre oder seine eigenen Fantasien in eine Geschichte einfließen lässt. Das „Opfer” nimmt das Heft in die Hand und schreibt eine Vergewaltigungsfantasie, die ihr oder ihm gefällt. Das „Opfer” hat dadurch die volle Kontrolle und das ist genau das Gegenteil von einer realen Vergewaltigung. Bei einer realen Vergewaltigung hat das Opfer niemals die Kontrolle und es findet niemals Gefallen an der Vergewaltigung.
Der „Täter” in einer Vergewaltigungsfantasie ist nicht allmächtig und das „Opfer” ist nicht ohnmächtig. Etwas Schlimmeres könnte es für reale Täter nicht geben, denn bei sexueller Gewalt in jeder Form geht es um Macht. Der Täter will sich allmächtig oder mindestens dem Opfer überlegen fühlen. Der sexuelle Lustgewinn ist mit dieser Macht untrennbar verbunden. Ohne Macht über ihr Opfer würden Täter keine sexuelle Befriedigung empfinden.
Die Autorin der Geschichte „Seine blauen Augen” https://www.literotica.com/s/seine-blauen-augen
beschreibt in ihrer Geschichte eine Vergewaltigung (Sex ohne Einwilligung bzw. mit nachträglicher Einwilligung) nach anfänglich einvernehmlichem Sex. Wäre das in der Realität so passiert, wäre das eindeutig eine schwere Sexualstraftat gewesen. Die Autorin schreibt ihre fiktive Geschichte so, dass das „Opfer” ambivalente Gefühle hat aber auch sexuelle Lust und Befriedigung empfindet. Die Autorin schreibt also nicht über ein Opfer, sondern von einer Frau, die in einer fiktiven Geschichte erregenden und offenbar sehr befriedigenden Sex hat. Das ist gewissermaßen eine literarische Form der Emanzipation. Die Frau ist nicht das Lustobjekt oder Opfer von Männern, sondern erlebt den Sex ihres Lebens mit einem Superorgasmus.

Die Gefahr bei Geschichten wie „Seine blaue Augen” könnte in einer Fehleinschätzung von Lesern liegen, wenn sie sich in der Realität ohne böse Absicht von der Geschichte inspirieren lassen und das sozusagen nachspielen wollen. Sie können natürlich nicht davon ausgehen, dass jemand anders das toll findet und damit einverstanden wäre.
Aber auch hier gilt meiner Meinung nach, dass jeder Menschen für das eigene Handeln verantwortlich ist und sich immer vergewissern muss, dass sexuelle Handlungen einvernehmlich stattfinden.
 
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Chimkcifettib


Vielen Dank für diesen für mich sehr interessanten Beitrag.

Sehr viele Überlegungen sehe ich nämlich ähnlich. Ich habe durch einen Hinweis auf eine Geschichte hier auf literotica eine Verbindung besonders strenger Tabus gefunden, nämlich Bestrafung, Inzest und Vergewaltigung. Die Autorin bricht in dieser Geschichte all diese Tabus und relativiert sie aber gleichzeitig, indem sie sie als Fantasien darstellt, zu denen sie masturbiert.
Auch hier erlebt die Protagonistin während dieser Vorgänge also auch Lust, womit sie die gewalttätigen Vorgänge etwas entschärft und damit verhindert, dass sie auschließlich abstoßend wirken.

Überhaupt bin ich der Meineung, dass die Lust an solche Fantasien auch sehr stark darin besteht, dass hier besonders strenge Tabus gebrochen werden - und das ohne reale und damit auch rechtliche Konsequenzen.
 
Das is doch das Grundprinzip des BDSM oder zumindest vieler BDSM-Beziehungen ... .

DOM gibt sub, was sie sucht, erfahren, erleben möchte nach dem Prinzip des : "If she makes herself your sub, make her your Queen."
 
Das is doch das Grundprinzip des BDSM oder zumindest vieler BDSM-Beziehungen ... .

DOM gibt sub, was sie sucht, erfahren, erleben möchte nach dem Prinzip des : "If she makes herself your sub, make her your Queen."

Absolut so sehe ich das auch! :love: DOM gibt SUB , was sie/er WILL --> und im Gegenzug gibt SUB/Subbie/Hubbie... dem/der DOM / Domme / Herrin / Mistress / Madam / Ma'am / Master / Dominus / whatever..... was er/sie will... :giggle: Am Ende sind beide Happy. :)

So funktionieren im Grunde BDSM-Beziehungen. Und ich wage zu bahaupten, dass es unglaublich deutlich viel mehr Morde an Frauen gibt ("Femizide") von NICHT-BDSM-Leuten... als von BDSM-Leuten (wo es Notfall-Wörter gibt, wo die Gewalt in einer sexuellen Situation vorher besprochen wurde, u.s.w.)
 
Sehr viele Überlegungen sehe ich nämlich ähnlich. Ich habe durch einen Hinweis auf eine Geschichte hier auf literotica eine Verbindung besonders strenger Tabus gefunden, nämlich Bestrafung, Inzest und Vergewaltigung. Die Autorin bricht in dieser Geschichte all diese Tabus und relativiert sie aber gleichzeitig, indem sie sie als Fantasien darstellt, zu denen sie masturbiert.

Den Link auf jene von dir behauptete Autorin würde ich gerne sehen.

Denn ich glaube einfach nicht, dass es in einer halbwegs brauchbaren Geschichte gelingen wird, 1) Bestrafung, 2) Inzest und 3) Vergewaltigung unter einen Hut zu bringen.

Aber ich lasse mich jederzeit gerne eines Besseren belehren. :)

kk22
 
Den Link auf jene von dir behauptete Autorin würde ich gerne sehen.

Denn ich glaube einfach nicht, dass es in einer halbwegs brauchbaren Geschichte gelingen wird, 1) Bestrafung, 2) Inzest und 3) Vergewaltigung unter einen Hut zu bringen.

Beziehungsweise, natürlich geht das. Das ist sogar das einfachste von der Welt. Das geht sogar nur in einem einzigen Satz:

"Der Lehrer verdonnerte die Schülerin zum Nachsitzen in seinem Lehrer-Zimmer, wo er dann Sex mit ihr hatte.."

Ich brauche nur einen Haupt- einen Nebensatz für die ganze Handlung; über welche du schreibst:

Ich habe durch einen Hinweis auf eine Geschichte hier auf literotica eine Verbindung besonders strenger Tabus gefunden, nämlich Bestrafung, Inzest und Vergewaltigung.

Die Frage ist natürlich hier wie jedes Mal, wenn ich mich zu diesem Thema zu Wort melde: Was ist Inzest?

Ist es "Inzest", wenn der Lehrer mit seiner Schülerin Sex hat? Natürlich nicht. (außer in sehr kleinen Bergdörfern...)
Ist es verboten? Ja natürlich. Aber aus eine
m anderen Grund: Weil es die Ausnützung eines Autoritäts-Verhältnisses ist. [§212 öStGB, Abs.2, Ziff.2] Aber das hat mit "Inzest" nichts zu tun..

In einem kürzlich erschienen Film wurde dieses Thema sehr schön angesprochen:
1) die Mutter sagt: "Aber er könnte dein Vater sein!"
2) worauf die Tochter antwortet: "Und? Ist er es?" :ROFLMAO:

Was eigentlich die ganze Inzest-"Problematik" sehr gut auf den Punkt bringt... ;) :giggle:

edited: ab der Stelle "Was ist Inzest?"
 
Last edited:
Eine starke Motivation ist sehr wahrscheinlich die Erregung, die diese Fantasien bei der Autorin oder dem Autor triggern. @Cupido24 hatte in Post #167 geschrieben, dass eine Freundin ihm und seiner Frau erzählt hätte, dass Vergewaltigungsfantasien sie in der Opferrolle sehr erregen würden. Es ist dann alles andere als abwegig, wenn jemand ihre oder seine eigenen Fantasien in eine Geschichte einfließen lässt. Das „Opfer” nimmt das Heft in die Hand und schreibt eine Vergewaltigungsfantasie, die ihr oder ihm gefällt. Das „Opfer” hat dadurch die volle Kontrolle und das ist genau das Gegenteil von einer realen Vergewaltigung. Bei einer realen Vergewaltigung hat das Opfer niemals die Kontrolle und es findet niemals Gefallen an der Vergewaltigung.
Der „Täter” in einer Vergewaltigungsfantasie ist nicht allmächtig und das „Opfer” ist nicht ohnmächtig. Etwas Schlimmeres könnte es für reale Täter nicht geben, denn bei sexueller Gewalt in jeder Form geht es um Macht. Der Täter will sich allmächtig oder mindestens dem Opfer überlegen fühlen. Der sexuelle Lustgewinn ist mit dieser Macht untrennbar verbunden. Ohne Macht über ihr Opfer würden Täter keine sexuelle Befriedigung empfinden.

Ich will hier aber schon bewusst machen, dass sich Wirklichkeit nicht entlang solcher Abstraktionen vollzieht: Die reale Vergewaltigung läuft nur in einem Bruchteil der Fälle ab, wie man sich das medial vermittelt vorstellt, weil die Machtdynamik selbst komplexer ist. Wir wissen zum Beispiel, dass eine Vergewaltigung die Opfer durchaus stimulieren kann, obwohl sie das nicht wollen. Wir wissen von vielen "Grauzonen", die ausgenutzt, und Grenzen, die zunächst einvernehmlichen eingehalten und dann plötzlich überschritten werden. Viel geschieht im näheren Umfeld, wo dann einfachheitshalber ignoriert, verdreht und geschehen gelassen wird.

Es ist zwar richtig, dass wir es immer mit Machtmissbrauch zu tun haben, aber der hat halt realiter keine harten Grenzen ("keine Kontrolle"; "kein Gefallen") und genau das ist für Betroffene doch so oft das Problem: Die schämen sich im Nachgang nämlich gerade für das, was sie "empfunden" und "zugelassen" haben, obwohl ihr Verhalten berechtigte soziale und physiologische Gründe hatte; sie schämen sich, weil sie
Entscheidungen trafen und damit immer auch ein Rest von Handlungsmacht übrig gewesen ist. Sie bringen es nicht zur Anzeige, weil sich die Cops und Gerichte denselben falschen Abstraktionen verpflichten.

Ich unterstreich das, weil es seitens der Sexualpädagogen immer wieder am öffentlichen Diskursen moniert wird – und zwar nirgends so deutlich wie beim sexuellen Kindesmissbrauch. Da wird dann nämlich deutlich, dass unser Bild vom pädophilen Sexualstraftäter, der seine Schutzbefohlene gewaltsam missbraucht, um ein enormes Spektrum an Fällen zu erweitern ist, für die der öffentliche Diskurs noch weitgehend blind ist: Kinder entwickeln subtile Überlebensstrategien des Mitmachens; verschaffen sich sogar aktiv Vorteile damit; sind mithin hochmotiviert, niemanden irgendetwas mitkriegen zu lassen, weil sie die Täter schützen und in besonders üblen Fällen sogar befriedigen *wollen*, damit die Täter *sicher sind*, damit es den Tätern *besser geht*, weil das *ihre geheimen Beziehungen* sind.

Verwiesen sei z.B. auf das bedrückend reale "Inzest-Tagebuch" von Anonyma, das von Christa Schuenke für den Klett-Cotta-Verlag übersetzt worden ist. Die Autorin wurde von ihrer frühesten Kindheit an bis ins junge Erwachsenenalter von ihrem Vater vergewaltigt und empfand Lust dabei. Nicht nur ein bisschen, sondern so richtig. Sie hat ihren Vater zum Sex aufgesucht. Ihre Traumata triggernde Fetische hielten über Jahrzehnte an. Sie turnte spätere Partner damit auf. Mehrere Passagen ihrer Schilderungen hätten hier ohne weiteres der Plot einer Inzest-Story sein können, sind aber reale Missbrauchsfälle.

Wenn wir als Autor:innen künstlerisch in ein bestimmtes Genre vorstoßen, expandiert es. Andere werden folgen und auf uns aufbauen. Unsere Fiktionen sind konstruiert, aber sie speisen sich aus realen Ereignissen, aus Denkstrukturen, aus Wissen. Unsere Gesellschaft wird durchsetzt von (zukünftigen) Tätern, die das lesen und unseren imaginären Experimenten folgen werden. Die unsere Fantasien genießen und deren Reizschwelle wir mit immer detaillierteren Geschichten anheben könnten. Da hat doch @Mayia den vollkommen richtigen Anstoß geschaffen, sich das Problem dahinter mal bewusst zu machen.

Ich bin kein Freund von Zensur und ich habe vor, mit meinen Geschichten die tabuisierten Grenzbereiche der Macht zu streifen, aber unproblematisch ist das nicht. Unproblematisch ist das deshalb nicht, weil juristisch tabuisierte Sexualität nicht ohne Grund aus dem herausfällt, was Philosophen wie Hegel "Sittlichkeit" nennen. Es gibt einen normativen Rahmen, der unser Handeln leitet, und wenn wir den sprengen, sprengt das den Horizont an Handlungsmöglichkeiten. Ich bin dafür, dass wir uns erforschen und keine Zensuren kennen, aber wir sollten den schmalen Grad dabei schon auch benennen.
 
Last edited:
Ziemlich cool für jemanden, der hier in dem ganzen Forum seinen allerersten Post schreibt! Aber ich kann mich da natürlich auch irren... :unsure:;)

Aber ja:
Verwiesen sei z.B. auf das bedrückend reale "Inzest-Tagebuch" von Anonyma, das von Christa Schuenke für den Klett-Cotta-Verlag übersetzt worden ist. Die Autorin wurde von ihrer frühesten Kindheit an bis ins junge Erwachsenenalter von ihrem Vater vergewaltigt und empfand Lust dabei.

Ja, da bräuchte ich wohl einen Link darauf -- auf diese Tagebuch der Anonyma -- wenn ich das näher beurteilen wollte.... ;):giggle:
 

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Ganz abgesehen vom Inhalt und ob man dem zustimmen mag oder nicht ist es völlig egal ob das der 1 oder 1000ste Beitrag ist. Andere sind schon über Jahre hier und schreiben nur Müll. Manche sogar so viel Schott, dass sie gar nicht mehr beachtet werden und sich dann einen zweiten Account anlegen....
 
Ganz abgesehen vom Inhalt und ob man dem zustimmen mag oder nicht ist es völlig egal ob das der 1 oder 1000ste Beitrag ist. Andere sind schon über Jahre hier und schreiben nur Müll. Manche sogar so viel Schott, dass sie gar nicht mehr beachtet werden und sich dann einen zweiten Account anlegen....

Ja, absolut. Du selbst bist ja das beste Beispiel dafür. ;)

Vielleicht hab ich da auch wieder überreagiert. :giggle::unsure: NATÜRLICH darf jeder/jede hier mit seinem/ihrem ersten Post zu jedem Thema schreiben... Auf der anderen Seite sei es aber auch bitte MIR überlassen, ob ich mich wundere, warum jemand sich 2019 registriert und dann 5 Jahre später seinen 1. Post schreibt...
(ich zB registriere mich normalerweise nicht irgendwo in der Hoffnung, dass dort dann im August 2029 ein Thread über Vergewaltigungsphantasien angefangen werden würde... )
--

Vielleicht glaube ich aber einfach nur nicht, dass:
Unsere Gesellschaft wird durchsetzt von (zukünftigen) Tätern, die das lesen und unseren imaginären Experimenten folgen werden.

Also gleich beides:
  1. Ich glaube nicht, dass unsere Gesellschaft von » (zukünftigen) Tätern « durchsetzt ist.
  2. glaube ich nicht, dass das, was in erotischen Foren über imaginierte Vergewaltigungen geschrieben wird, auch nur irgendwas mit den tatsächlichen Vergewaltigungen in der Gesellschaft zu tun hat.
Das ist im Grunde die gleiche Geschichte wie (zunächst Erfurt/2002 und später Winnenden/2009) die Geschichte mit den Gewalt-Spielen und Gewalt-Filmen, die zu mehr Gewalt in der Gesellschaft geführt hätten. amokläufe-in-de/wiki
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Aber ich halte mich schon wieder raus. :) Wenn die Leute, die mehr wissen als ich, mehr (Sinnvolles) schreiben als ich, soll mir das nur recht sein! :giggle:

kendra22
 
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