Beziehung - Pornos - Selbstbefriedigung - Betrug

@ LittleHolly

Nur eine Frage: Und wo bleibt die Lust ohne irgendeine Überschreitung der "Grenze"?

LG,
Auden James
 
Last edited:
Hallo zusammen.
Ich bin ja ganz neu hier, aber eine Frage bei Selbstbefriedigung und so weiter beschäftigt mich als erstes. Wir haben hier auf dieser Seite Geschichten geschrieben und sicher auch gelesen. Und ich gestehe, dass mich so manche dieser Geschichten sehr scharf gemacht hat und ich mir sicher einen dabei und danach runter geholt habe. Meine Frau weiß davon und ich bin sicher, dass sie das auch tut.
Und nun frage ich mich: Was glaubt ihr bewirken unsere Geschichten bei dem Leser, sicher nicht nur literarischen Genuss, oder?
Ich finde, dass die Selbstbefriedigung sicher kein Entzug von Liebe dem Partner gegenüber bedeutet. Ich liebe ja nur mich selbst. Und nach Erich Fromm sind wir eh nur in der Lage einen anderen Menschen zu lieben, wenn wir uns selbst lieben können....
Zwar übertragen gemeint, aber nicht unwahr.
 
@Pedoc60

Hallo zusammen.
Ich bin ja ganz neu hier, aber eine Frage bei Selbstbefriedigung und so weiter beschäftigt mich als erstes. Wir haben hier auf dieser Seite Geschichten geschrieben und sicher auch gelesen. Und ich gestehe, dass mich so manche dieser Geschichten sehr scharf gemacht hat und ich mir sicher einen dabei und danach runter geholt habe. Meine Frau weiß davon und ich bin sicher, dass sie das auch tut.
Und nun frage ich mich: Was glaubt ihr bewirken unsere Geschichten bei dem Leser, sicher nicht nur literarischen Genuss, oder?
Ich finde, dass die Selbstbefriedigung sicher kein Entzug von Liebe dem Partner gegenüber bedeutet. Ich liebe ja nur mich selbst. Und nach Erich Fromm sind wir eh nur in der Lage einen anderen Menschen zu lieben, wenn wir uns selbst lieben können....
Zwar übertragen gemeint, aber nicht unwahr.

Hi,
um deine Frage zu beantworten: Wo denkst du hin? Hier lesen nur am literarischen Genuß interessierte Leser/innen.
Schließlich ist "lit" ein anständiges Forum.
Und der Erich Fromm hat mit seiner "Kunst des Liebens" natürlich immer Recht.
Der Erich Fromm kommt immer gut.
 
Hallo Pedoc60,

und herzlich willkommen im deutschen Forum der literotica.com.

Du bzw. Fromm habt ganz Recht: Um andere lieben zu können, muss man sich selbst lieben. Selbstbefriedigung ist auch eine Form von Selbstliebe, daher ist das in diesem Sinn völlig legitim. Aber viele sehen das eben anders – vielleicht weil sie sich selbst nicht lieben, lehnen sie auch die Selbstbefriedigung bei sich und dem Partner ab.

Es gibt auch christliche Sekten, die Liebe zu sich selbst entschieden ablehnen. Sie sagen, es gäbe nur einen, den man lieben dürfe: Jesus. Das dürfte auch für Nonnen gelten, denn Jesus ist ihr Bräutigam – an ihn denken sie wahrscheinlich, wenn sie sich selbst befriedigen. :D
 
ich denke, was betrug ist und was nicht, das muss jedes paar unter sich ausmachen. betrügen/fremdgehen ist also das, von dem ich weiß, dass es meinen partner verletzen würde. und das kann bei dem einen wohl schon pornos schauen sein, und bei dem anderen wäre selbst sex mit anderen okay. das schwierige ist, jemanden zu finden, mit dem man ähnliche ansichten hat/sich auf die ansichten das anderen einzustellen.
Word!

für mich persönlich - ich glaube nicht, dass ich in einer beziehung mit jemand sein wollte, der nicht will, dass ich mich selbst befriedige - außer mal zwischenzeitlich im rahmen irgendwelcher bdsm-spielchen...
Word.

ich glaube nicht, dass ich dem anderen dadurch was wegnehme - es ist einfach was, was ich manchmal tue, weil es angenehm ist. so wie ich manchmal ein stück schokolade zwischendurch nasche, ohne, dass ich dadurch keine ordentlichen mahlzeiten mehr essen würde...
Word!

wenn er mal anderen hinterherschaut, will ich es nicht unbedingt im detail wissen, aber es stört mich auch nicht.
Word.

Was bleibt mir zu sagen, wo du schon fast alles aufgegriffen hast?
Sich in einer Beziehung sexuell abzustimmen und die Grenzen nicht von der Gesellschaft festlegen zu lassen, sondern von den beteiligten Individuen, ist für mich ein Zeichen von Reife.
Wie die Bedingungen aussehen, muss jedes Paar entscheiden. Aber wenn einer auf der Strecke bleibt, weil der andere irgendwas nicht leiden mag, dann ist das für die Zweisamkeit in meinen Augen ebenso gefährlich, wie das Brechen der vereinbarten Regeln.

Und für mich ganz persönlich wäre es ganz einfach inakzeptabel, nciht mehr zu onanieren, keinen anderen Frauen mehr hinterherzusehen und keine Pornos mehr zu schauen. Würde das eine Frau verlangen, wäre sie keine geeignete Partnerin.

Halte ich Hollys erwähnte Person für sexuell unreif und verklemmt?
Ja.
Aber das ist nciht notwendigerweise ihr 'Fehler'. Sie ist das Produkt ihrer Erfahrungen und ihres Umfeldes. Und sie lässt sich vielleicht von Moralvorstellungen leiten, die sie nie in Frage gestellt hat.

Halte ich die übliche (und auch hier auffindbare) Sichtweise zu Selbstbefriedigung für heuchlerisch?
Ja.
Selbstbefriedigung beginnt schon, wenn man sich mit einem Badeschwamm genüsslich einseift - sofern das angenehme Gefühle bereitet. Um mehr geht es bei der Onanie nämlich nicht. Aber wenn ein Mann seinen Schwanz in die Hand nimmt, dann bricht er gesellschaftliche Regeln.
In meinem Buch ist das Heuchelei.
Und ich will gar nciht erst von Wellness-Massagen anfangen, die durch Profis vorgenommen werden. Das ist schon fast fremdpoppen, wenn man sich die Reaktionsbandbreite ansieht.

Eines will ich aber noch konkretisieren:
Wer behauptet, er oder sie sei in der Lage, den Gedanken an jedwede sexuelle Aktivitäten aus seinem Hirn zu bannen, wenn er/sie in einer Beziehung steckt, dem begegne ich mit mehr als nur Skepsis. Diese Person ist entweder fast gehirntot oder legt in ihrem Kopf gewisse Dinge mal schnell so aus, dass die Aussage irgendwie haltbar ist.
Sexuell angehauchte Gedanken und Beobachtungen sind normal. Und es ist eine Schande, dass unsere Gesellschaft sie ächtet.
Die Gedanken sollten frei sein. Sind sie aber nicht. Und das ist eine üble Sache.

Niemand hat ein Anrecht, sich in meine Gedanken einzumischen und sie zu überwachen oder gar zu zensieren. Nicht meine Eltern, nicht Gott und auch nicht meine Partnerin. Ich bin eine freie Person und lasse mich bestimmt nicht mental versklaven. Und jeder Mensch, der das mit sich machen lässt, hat mein Mitleid.
 
Naja... Back...
More or less.
Eher less...

Ich stecke in meinem alljährlichen, vorweihnachtlichen Arbeitschaos und habe seit zwei Monaten (oder so) ncihts mehr schreiben können. Foren und andere Aktivitäten müssen im vierten Quartal bei mir immer zurückstecken. Und bis Weihnachten wird sich das auch nicht ändern.
Danach werde ich dann wieder mehr Zeit haben...
 
Hauptsache es geht dir gut und alles ist roger, bzw. im grünen Bereich. :)

LG, Peter
 
Schwarz, Peter. Der Bereich ist schwarz. Und völlig ohne jedwede Sonneneinstrahlung. :D
 
@ Kojote:

Gutes Posting, da finde ich mich großteils wieder. Ein paar kleine Anmerkungen noch:



Sich in einer Beziehung sexuell abzustimmen und die Grenzen nicht von der Gesellschaft festlegen zu lassen, sondern von den beteiligten Individuen, ist für mich ein Zeichen von Reife. (...)
Und für mich ganz persönlich wäre es ganz einfach inakzeptabel, nciht mehr zu onanieren, keinen anderen Frauen mehr hinterherzusehen und keine Pornos mehr zu schauen. Würde das eine Frau verlangen, wäre sie keine geeignete Partnerin.
Um Deinen Ausdruck zu verwenden: Word! ;)

Halte ich Hollys erwähnte Person für sexuell unreif und verklemmt?
Ja.
Aber das ist nciht notwendigerweise ihr 'Fehler'. Sie ist das Produkt ihrer Erfahrungen und ihres Umfeldes. Und sie lässt sich vielleicht von Moralvorstellungen leiten, die sie nie in Frage gestellt hat.
Ich weiß nicht, ob es unbedingt Moralvorstellungen sind, die sie zu dieser Betrachtungsweise leiten. Es können durchaus auch niedere Instinkte sein, wie z.B. Verlustangst, oder, wie jemand anderer hier schrieb, dass das Selbstbewusstsein am Partner "angehängt" ist.
Vielleicht denkt sie bei Selbstbefriedigung auch nur an bestimmte Situationen, die ich in einem früheren Posting bereits skizziert habe. Situationen, in denen SB tatsächlich problematisch für eine Beziehung sein könnte.

Aber wenn ein Mann seinen Schwanz in die Hand nimmt, dann bricht er gesellschaftliche Regeln.
Tut er das? Ich sehe das nicht so.
 
Ich weiß nicht, ob es unbedingt Moralvorstellungen sind, die sie zu dieser Betrachtungsweise leiten. Es können durchaus auch niedere Instinkte sein, wie z.B. Verlustangst, oder, wie jemand anderer hier schrieb, dass das Selbstbewusstsein am Partner "angehängt" ist.
Vielleicht denkt sie bei Selbstbefriedigung auch nur an bestimmte Situationen, die ich in einem früheren Posting bereits skizziert habe. Situationen, in denen SB tatsächlich problematisch für eine Beziehung sein könnte.
Da will ich dir nicht widersprechen. Ich schrieb ja auch: das Produkt ihrer Erfahrungen.
Was aber in diesem Zusammenhang Wind in den Segeln der Menschen ist, die Selbstbefriedigung als Betrug ansehen, ist die vorherrschende Sicht der Gesellschaft. Womit besagte Frau sich bewusst oder unbewusst innerhalb gewisser Moralvorstellungen bewegt.

Meiner Meinung nach sind Besitzdenken und Eifersucht jedenfalls der falsche Weg, um Verlustängsten zu begegnen. Sie vertiefen eher noch die Kluft.
Und ehrlich gesagt finde ich auch keine Situation in einer halbwegs intakten Beziehung, in der Selbstbefriedigung problematisch wäre. Selbst wenn in diesem Falle er sich dabei vorstellt, JLo so richtig von hinten ran zu nehmen. der die Nagelpflegerin von nebenan.
Wenn die Beziehung intakt ist, hat er sich bewusst für seine Partnerin entschieden und wird bei dieser Entscheidung bleiben. Und er wird sich an die vereinbarten Regeln halten.

Ist das nicht der Fall, dann ist nicht Selbstbefriedigung problematisch, sondern die Beziehung nicht mehr intakt.

Ansonsten ist etwas mit einer Gesellschaft nicht in Ordnung, die völlig natürliche Prozesse - wie die männliche Neigung andere Frauen als sexuelle Wesen wahrzunehmen - verteufelt. Und ganz nebenbei den gleichen Prozess bei Frauen übrigens akzeptiert, nur weil die diskreter dabei vorgehen.

Tut er das? Ich sehe das nicht so.
Du nicht. Ich nicht. Und Millionen anderer Menschen auch nicht. Aber vermutlich mehr Millionen anderer Menschen schon.
Ich kann das statistisch nicht belegen, aber man kann durchaus sich nur langsam verändernde Tendenzen in der Gesellschaft wahrnehmen, was die männliche Selbstbefriedigung angeht. Und das beziehe ich nicht nur auf Deutschland.

Ich finde, die gesamte 'zivilisierte' Gesellschaft sollte sich weiter entklemmen und vor allem damit aufhören, den Körper des jeweiligen Partners als erweiterten Besitz anzusehen, über den sie oder er irgendwelche Verfügungsgewalten haben.
Es kommt schließlich auch keiner und erwartet, irgendwer dürfe jetzt nicht mehr kacken, weil das jemandem nicht passt.

Und... Ja. Mir ist bewusst und ich habe beabsichtigt, Selbstbefriedigung (und Sex im allgemeinen, aber besonders sexuelle Gedanken) auf eine Stufe mit biologischen Notwendigkeiten wie Ausscheidungen zu stellen.
 
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