Eine Ikone der Frauenbewegung oder eine Oma?

Wenn ich hier lese, wie Alice Schwarzer für die Aktion „Wir haben abgetrieben“ gelobt wird, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Denn was hat sie getan? Eine Idee, die andere hatten, nach Deutschland transportiert! Und die 374 Frauen, was haben die riskiert? Nichts, denn sie haben nicht gesagt, wo und wann sie abgetrieben haben - sie wussten genau, dass ihnen der Staatsanwalt nichts würde nachweisen können.

Meiner Meinung nach haben diese Frauen sehr sicher etwas riskiert:
Ihr Ruf
Ihr Ansehen
Ob sie vom Staatsanwalt belangt werden konnten, wird nicht ihr größter Sorge gewesen sein.
Von einigen werden nicht mal engste Familien-Angehörigen gewusst haben, dass sie abgetrieben hatten.

Auch heutzutage ist eine Abtreibung, obwohl unter Umständen erlaubt (in CH: http://www.svss-uspda.ch/de/abtreibung.htm ), tabuisiert.
Man kann sehr sicher nicht überall offen darüber reden.
Wenn man darüber redet, muss man mit Ablehnung und Verurteilung rechnen.
Man muss sich verteidigen.
Man muss erklären, wieso man diesen Schritt gemacht hat.
Man muss sich erklären lassen, dass man das Kind doch einfach austragen und zur Adoption hätte freigeben können.
 
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@Erpan

AS hat "nur eine Idee, die andere hatten, nach Deutschland transportiert" ("Erpan" in P 21)

Das "nur" stört mich in dem Satz.
Es sind bekanntlich Ideen, die die Welt bewegen.
Entscheidend war und ist, dass jemand dieses Gedankengut, das seinen Ursprung in Frankreich hatte, wie "herbstblume1112" in ihrem P 15 richtig schildert, nach Deutschland brachte.
Und das war nun mal AS.

Und wie "dutchrain" in ihrem P 26 richtig sagt, haben die "Stern"-Frauen sehr wohl etwas riskiert: Ihr Ansehen, ihr Sozialprestige, die negativen Reaktionen ihres familiären Umfeldes, etc...
Das Ganze nur auf die juristische Sicht zu reduzieren, kann nur einem Mann einfallen; bzw. nem bestimmten Typ Mann.

Eine Abtreibung ist keine leichte und keine einfache Angelegenheit, und die meisten Frauen machen sich diese Entscheidung auch nicht leicht.
 
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Wenn ich hier lese, wie Alice Schwarzer für die Aktion „Wir haben abgetrieben“ gelobt wird, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Denn was hat sie getan? Eine Idee, die andere hatten, nach Deutschland transportiert! Und die 374 Frauen, was haben die riskiert? Nichts, denn sie haben nicht gesagt, wo und wann sie abgetrieben haben - sie wussten genau, dass ihnen der Staatsanwalt nichts würde nachweisen können.

Und dieses Ehescheidungsgesetz, das keine Schuldfrage mehr stellte und der Ehefrau immer Unterhalt gewährte? Das war ein zutiefst ungerechtes Gesetz, weil es Frauen besser stellte als Männer: Der Mann musste alles bis auf Existenzminium abgeben, um der Frau den Lebensstandard zu ermöglichen, den sie vor der Scheidung hatte. Mit anderen Worten, die Frau lebte weiter in der Villa, die der Mann bezahlen musste, während er selbst im Untermiete wohnte, weil er sich mit 800 DM Existenzminimum keine eigene Wohnung leisten konnte. So sah das 4 Jahrzehnte aus, erst 2006 wurde beschlossen, dass nach der Scheidung in erster Linie jeder für sich sorgen sollte, erst wenn das nicht möglich ist, soll der ehemalige Partner Unterhalt zahlen, doch das in der Hohe begrenzt, weil der vorherige Lebensstandard keine Rolle mehr spielt, und auch nicht unendlich lange bezahlt werden muss wie vorher, sondern befristet.

Es gibt noch viele weitere Ungerechtigkeiten. Zum Beispiel die Gleichstellungsbeauftragten: Es gibt sie zu tausenden in Deutschland und bis auf ganz wenige Ausnahmen sind das lauter Frauen. Die Stelle heißt zwar Gleichstellungsbeauftragte/r, aber von Gleichstellung ist da keine Spur. Weil Frauen bevorzugt werden müssen!

Alice Schwarzer geht bekanntlich über „Leichen“. Als sie sich vor ein paar Jahren aus Altersgründen von der Chefredaktion der Emma zurückgezogen hat, dauerte das nur wenige Monate, dann wurde die neue Chefredakteurin von ihr gefeuert - weil Emma Alice ist und Alice Emma, die anderen Frauen dort sind nur Gehilfinnen. Das ist nicht etwa in letzter Zeit so, das war von Anfang an der Fall. Siehe dazu auch den offenen Brief der 32 ehemaligen Mitarbeiterinnen von Emma – Zitat:

"Dir sind alle Gründe, nicht mehr für Emma zu arbeiten, immer läppisch, in Anbetracht der gewichtigen Sache absurd erschienen. Für Dich war ein Rückzug von Emma immer Verrat an Dir und der 'Sache', die Du als 'Star' im übrigen für identisch hältst. Deswegen wird es Dir so leicht, Frauen, mit denen Du lange gearbeitet hast, mit denen Du zum Teil über Jahre befreundet warst, so einfach zu diffamieren - unter Mißachtung der Fakten dazu. Du hast es vorgezogen, zu vergessen und zu verleugnen, was das Projekt Emma der Arbeit und dem Einsatz dieser Frauen verdankt. Darüber sind wir traurig und empört, dagegen wehren wir uns!"

(Offener Brief an Schwarzer von 32 ehemaligen Emma-Mitarbeiterinnen, publiziert in der Frankfurter Rundschau vom 27. März 1980)


Außerdem: Sie beansprucht für sich Sonderrechte. Während sie mit Finger auf Verfehlungen oder Lebensumstände von anderen zeigt, bekennt sie sich nicht zu ihrem Lesbentum. Alle Welt weiß zwar, sie lebt seit Jahren mit einer Frau zusammen, aber sie bekennt sich nicht zu ihr, sagt, das sei Privatsache. Gut, das ist ihr Recht, aber dann hat sie das auch bei anderen zu respektieren, was sie nicht tut – siehe Kachelmann und unzählige andere Fälle, wo sie im Privatleben anderer gewühlt und sie bloßgestellt hatte.

Zuletzt: Sich mit Bild zusammenzutun, um Kachelmann mit größtmöglicher Wirkung niederzuschreiben, war nicht nur ein Fauxpas, sondern offenbarte ihre Grundhaltung: Ihr Hass auf Männer ist offenbar so groß, dass ihr jedes Mittel recht ist.

Ich möchte wirklich wissen, was Alice Schwarzer in ihrer Jugend so Schlimmes mit den Männern erlebt hatte.

Oje, Erpan, du lässt ja wirklich nichts Gutes an Alice Schwarzer. Man ist geneigt zu fragen, welch schlimme Dinge du als Kind erlebt hast, die dich so fanatisch-agitatorisch werden lassen.

"Alice Schwarzer wurde als nichteheliches Kind geboren und wuchs bei ihren Großeltern auf. In einem Interview bezeichnete Schwarzer später ihren Großvater als „sehr mütterlichen Großvater“ und ihre Großmutter als „sehr politisiert mit einem hohen Gerechtigkeitssinn“. Prägend sei für sie der gelebte Widerstand ihrer Familie gegen die Nazis und die Solidarität mit den Opfern gewesen.[1] " (Wikipedia)

Dieses Hochpolitisierte führte m.E. einfach zu ihrer starren und fanatischen Grundhaltung, a la "Von mir aus kann ganz Deutschland gegen mich sein, ich weiss, dass ich Recht hab und bin standhaft wie ein Widerstandskämpfer." Das hat überall dort geholfen, wo sie mit den Kopf durch die Wand musste, um sich für die Sache der Frauen und der Emanzipation einzusetzen. Nebenwirkungen waren dabei, neben einer ausgesprochener Egozentrik, die fehlende Gelassenheit und Abstand, wenn es um die Sache ging, was dann z.B. beim Kachelmann-Prozess nach hinten losging.

Was das fehlende eigene Outing angeht: sie hat schon Recht, das ist Privatsache. Outing wird, soweit ich weiss, auch nur bei Personen betrieben, die sich in dieser Frage scheinheilig verhalten, z.B indem sie gegen Homosexualität wettern und dabei verschweigen, dass sie es selbst sind. In ähnlicher Form hat Rosa von Praunheim einst das Outing von Politikern gefordert. Was ihm aber eher geschadet als genützt hat.

Alice Schwarzer ist sicher keine Heilige, aber man sollte schon das ganze Bild sehen. Da muss ich abcoflove schon mal Recht geben.
 
Du verstehst nicht, weshalb man AS für das reformierte Eherecht von 1976 loben kann???

Nur mal als Frage. Welche Funktion hat die AS bei der Reformierung dieses Gesetzes gehabt? Also nur so als Frage. Sie hat von 1970 bis 1974 in Paris studiert und Emma hat sie 1977 gegründet. Ihr diese Gesetzesreform anzudichten offenbart die wohl etwas übersteigerte Selbstwahrnehmung dieser Frau. Das ist so, wie wenn jemand der mal zu einer der Montagsdemos gegangen ist, nun behauptet er habe den Komunismus in der DDR zu Fall gebracht. Wobei letzter wohl wirklich zumindest ein wirkliches persönliches Risiko eingangen ist.

Ich zitiere an der Stelle mal Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Erstes_Gesetz_zur_Reform_des_Ehe-_und_Familienrechts
Grundlage waren die bereits 1970 vorgelegten Empfehlungen einer Sachverständigenkommission. Durch die vorzeitige Auflösung des Bundestages 1972 wurde ein entsprechender erster Entwurf erst 1973 im Bundestag beraten. Die parlamentarische Beratung des Entwurfs zog sich bis 1976 hin. Am 14. Juni 1976 schließlich wurde das neue Gesetz verkündet.

Sowas nennt man normal "Mit fremden Federn schmücken."
 
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@KrystanX

Nur mal als Frage. Welche Funktion hat die AS bei der Reformierung dieses Gesetzes gehabt? Also nur so als Frage. Sie hat bis 1974 in Paris studiert und Emma hat sie 1977 gegründet. Ihr diese Gesetzesreform anzudichten offenbart die wohl etwas übersteigerte Selbstwahrnehmung dieser Frau. Das ist so, wie wenn jemand der mal zu einer der Montagsdemos gegangen ist, nun behauptet er habe den Komunismus in der DDR zu Fall gebracht. Wobei letzter wohl wirklich zumindest ein wirkliches persönliches Risiko eingangen ist.

Zu deiner Frage:
AS war auch in der Zeit, in der sie in Paris lebte, öfters in Deutschland und hat hier publizistisch gewirkt, schon vor der Gründung von "Emma."

Der Anteil von AS am reformierten Familienrecht 1976 entspricht nicht der übersteigerten Selbstwahrnehmung dieser Frau, sondern war real.
Sie hat seit Anfang der 70iger Jahre zahlreiche Artikel veröffentlicht zur Ungerechtigkeit des alten Ehe-und Familienrechts, und Vorschläge gemacht, wie ein neues aussehen sollte.

Aus der Rückschau nachzulesen ist das alles in einem ausführlichen Interview, das AS am 25.02.1995 mit der "Stuttgarter Zeitung" genau zu diesem Thema führte.
Zudem hat sie in späteren jahren diese Artikel immer wieder in loser Folge in "Emma" publiziert.
Ausserdem gibt es zahlreiche Essay- Bände von AS, wo diese alten Artikel zu finden sind.

Ebenso verhält es sich mit ihrem Anteil an der Abschaffung des § 218.
Natürlich erschien nicht am 06.06.1971 der "Stern"-Titel "Wir haben abgetrieben, und 1 Monat hat die Regierung den Paragrafen abgeschafft.
Das dauerte noch recht lange Zeit. Der Marsch durch die Institutionen ist bekanntlich lange und mühsam, und auch gesellschaftlicher Werte-und Bewusstseinswandel geht nicht von heute auf morgen- aber AS hat mit der "Stern"-Kampagne diesen Bewusstseinswandel angestossen, und das Thema über die jahre bis zur Abschaffung im öffentlichen Diskurs gehalten.
Das ist ihr entscheidender Anteil.
 
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Dieses Hochpolitisierte führte m.E. einfach zu ihrer starren und fanatischen Grundhaltung, a la "Von mir aus kann ganz Deutschland gegen mich sein, ich weiss, dass ich Recht hab und bin standhaft wie ein Widerstandskämpfer." Das hat überall dort geholfen, wo sie mit den Kopf durch die Wand musste, um sich für die Sache der Frauen und der Emanzipation einzusetzen. Nebenwirkungen waren dabei, neben einer ausgesprochener Egozentrik, die fehlende Gelassenheit und Abstand, wenn es um die Sache ging, was dann z.B. beim Kachelmann-Prozess nach hinten losging.

Ich weiß nicht so recht, ob sie dieses Image als Widerstandskämpferin als romantisches Leitbild für ihre Selbstwahrnehmung sieht. Die meisten Dinge, die sich für Frauen zum besseren Gewendet haben, wurden lange vor ihrer aktiven Zeit angestoßen und von Leuten in Gesetzesform gegossen, die mit ihr kaum etwas am Hut hatten.

Wissenschaftler und Ingineure haben in meinen Augen wesentlich mehr zu Gleichstellung von Mann und Frau in unserer Gesellschaft beigetragen, als jede Feministin. Sie haben zuverlässige Verhütungsmittel und die Technik entwickelt, durch die es Frauen möglich ist, hochqualifizierte Berufe zu ergreifen. Außerdem wurde die Hausarbeit dank der Technik der vergangen Jahrzehnte auf ein minimum reduziert. Vor 60 Jahren war Hausarbeit für eine vierköpfige Familie praktisch ein Fulltimejob. Heute kann Mann oder Frau die selbe Arbeit in weniger als einer Stunde erledigen. Die dadurch entstandenen Freiräum in Form von Zeit und sicherer Familieplanung sind wohl die entscheidenden Faktoren.

Außerdem gibt es heute wesentlich mehr gute Jobs, wo in erster Linie verstand und nicht so sehr Kraft und Ausdauer gefordert sind.

Wo wir beim Thema "Gerechtigkeit" sind, davon hat meines wissens nach AS nichts zu verantworten.
 
@Zum Thema "Frauen und Gerechtigkeit.

Die sexuelle Revolution ist wohl weitestgehend abgeschlossen.
Das Rollenverständnis der Geschlechter und das Rollenverhalten hat sich geändert, und zwar zum Vorteil der Frauen (und auch der Männer, wenn sie in der Lage sind, sexuell selbstbewusste und sexuell selbstbestimmte Frauen als Vorteil zu sehen).
Daran hat die Frauenbewegung- deren Exponentin AS in Deutschland ohne Frage war- einen erheblichen Anteil.

Heute geht es für die Frauen meines Erachtens um andere Dinge: Gleiches Geld für gleiche Arbeit.
Damit sieht es in Deutschland nämlich immer noch düster aus.

Eine AS-Kampagne "Gleiche Kohle für die Mädels für gleiche Arbeit" wäre wesentlich sinnvoller und nützlicher als ihre x-te "PorNO"-Kampagne.
 
Aus der Rückschau nachzulesen ist das alles in einem ausführlichen Interview, das AS am 25.02.1995 mit der "Stuttgarter Zeitung" genau zu diesem Thema führte.
Zudem hat sie in späteren jahren diese Artikel immer wieder in loser Folge in "Emma" publiziert.
Ausserdem gibt es zahlreiche Essay- Bände von AS, wo diese alten Artikel zu finden sind.

Ja, genau. SIE hat dies über sich aus gesagt und auf IHRE Schriften verwiesen, die vor ihrer Veröffentlichung in Emma ab 1977 vermutlich kaum mehr als ein paar 100 Leute gelesen haben. Genau dies versteht man unter einer guten Selbstdarstellung.

Hey, sie ist damit nicht alleine. Viele bekannte Menschen verfahren so. Deswegen sind sie ja bekannt.
 
@Zum Thema "Frauen und Gerechtigkeit.

Die sexuelle Revolution ist wohl weitestgehend abgeschlossen.
Das Rollenverständnis der Geschlechter und das Rollenverhalten hat sich geändert, und zwar zum Vorteil der Frauen (und auch der Männer, wenn sie in der Lage sind, sexuell selbstbewusste und sexuell selbstbestimmte Frauen als Vorteil zu sehen).
Daran hat die Frauenbewegung- deren Exponentin AS in Deutschland ohne Frage war- einen erheblichen Anteil.
Ich behaupte an der Stelle mal ganz frech, dass die beiden Weltkriege wesentlich mehr zu diesem Selbstbewusstsein der Frauen beigetragen haben, als die Frauenbewegung und ihre Popstars. Dies haben die gesellschaftliche Entwicklung eher flankiert als begründet.


Heute geht es für die Frauen meines Erachtens um andere Dinge: Gleiches Geld für gleiche Arbeit.
Damit sieht es in Deutschland nämlich immer noch düster aus.

Eine AS-Kampagne "Gleiche Kohle für die Mädels für gleiche Arbeit" wäre wesentlich sinnvoller und nützlicher als ihre x-te "PorNO"-Kampagne.

Da habe ich in P19 schon mal einen persönlichen Erfahrungsbericht abgegeben. Du kannst eben in einer Marktwirtschaft so Dinge wie Elbogenmentalität, Ehrgeiz usw. nicht per Gesetz regeln. Die netten bleiben bei Gehaltsverhandlungen eben oft auf der Strecke. Außerdem sind vielen Frauen z.B. ein angenehmes Arbeitsklima wichtiger, als beruflicher Aufstieg oder mehr Geld. Eine grundsätzlich vernünftige Einstellung(aus Medizinischer Sicht), die sich in einer Marktwirtschaft aber Negativ auf den Geldbeutel auswirkt.
 
@KrystanX

Ja, genau. SIE hat dies über sich aus gesagt und auf IHRE Schriften verwiesen, die vor ihrer Veröffentlichung in Emma ab 1977 vermutlich kaum mehr als ein paar 100 Leute gelesen haben. Genau dies versteht man unter einer guten Selbstdarstellung.

Hey, sie ist damit nicht alleine. Viele bekannte Menschen verfahren so. Deswegen sind sie ja bekannt.

Nun, sie hat es bei der Presse ja nicht mit lauter Dummen und Naiven zu tun.
Die prüfen ihre Aussagen schon nach, grade bei einer Person, die so lange in der Öffentlichkeit steht wie AS.

Du verweist immer nur auf ihre Selbstdarstellung als wäre hinter dieser keine Substanz, und ich finde, das stimmt so eben nicht.
Niemand hält sich so lange, wenn er ausschliesslich nur eine Fassade guter Selbstdarstellung aufbaut, hinter der nichts ist.

AS war lange vor "Emma" (Gründung 1977) bekannt.
Ihr erstes aufsehenerregendes Buch "Frauenarbeit-Frauenbefreiung" erschien 1973, und das haben mehr als nur einige Hundert Leute gelesen.
Das gilt erst Recht für ihr "Opus Magnum" "Der kleine Unterschied...", das 1975 erschien.
Für Deutschland war diese Buch eine Initialzündung für die Frauenbewegung.
Viele Frauen bezeichnen es noch heute als "Die Bibel ihrer Zeit".

Im Februar 1975 führte sie im WDR ein aufsehenerregendes Streitgespräch mit ESTHER VILAR, damals eine Gegenspielerin von AS und heute so gut wie vergessen.
Esther Vilar hatte damals im selben Jahr einen Bestseller mit ihrem Buch "Der dressierte Mann", der als ne Art Kritik und Gegenentwurf zu AS "Der kleine Unterschied..." gelten kann.
Dieses Streitgespräch schlug in Deutschland hohe Wellen, und spätestens seit diesem Streitgespräch war AS in Deutschland bekannt wie ein bunter Hund.
Das alles war noch lange vor der Gründung von "Emma" (1977)
AS war also schon vorher ein Begriff.

Und die Gründung von "Emma" war ein publizistischer Meilenstein und lange DAS Sprachrohr der Frauenbewegung und die publizistische Stimme der Emanzipation.
Ich kann darin nichts verwerfliches sehen.
Im Gegenteil.
 
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@(Selbst)Inszenierung

(Relativ)Kurzer Nachtrag:
So etwas ist ja keine Einbahnstrasse.
Niemand kann hergehen und sagen: "So, ich inszeniere mich jetzt mal selbst, und werd bekannt."
So etwas muss ja auf Resonanz treffen- und da war "BILD"; weil wir es von diesem Blatt und AS gestern bereits einmal hatten; -ein dankbarer Multipikator für AS und ihr Anliegen.

In bekannter Weise hat "Bild" damals AS bekämpft.
Lesenswert ist der gestrige Kommentar des langjährigen "Bild"-Kolumnisten Franz Josef Wagner zum 70igsten von AS.
Mit typischer "Bild"-Chuzpe nimmt er die alten "Bild"-Schlagzeilen gegen AS auf die Schippe und ironisiert sie.
Man kann auch sagen, er verharmlost sie.
Derselbe Franz Josef Wagner, der gestern eine glühende Geburtstagshommage an AS schrieb, verfasste in den 70igern viele recht bösartige "Anti-AS-Artikel."
Und jetzt macht er: "Ach, Alice, remember the old times..."

DAS ist "Bild."
Und man kann sagen, was man will: Das hat was!

(Ps.: Das wird n ur übertroffen von nem anderen früheren "Bild-Schlachtroß", von Peter Boenisch.
Bekanntlich bekämpte "Bild" Rudi Dutschke publizistisch bis aufs Messer, und man geht nicht fehl, gibt man "Bild" ne erhebliche Mitschuld am Dutschke-Attentat.
Nach dem Tod von Rudi Dutschke titelte "Bild"-Boenisch:"Goodbye, Rudi, alter Freund! Wir werden dich nie vergessen!")

Man kann sagen was man will: "Bild" ist unnachahmlich...
 
Trotzdem beruht der oben angesprochene Gesetzesentwurf auf einer 1970 vorgelegten Empfehlungen einer Sachverständigenkommission. All die von dir genannten Daten ihrer Veröffentlichungen sind später.

Zum Thema Presse. Welche Verlag der halbwegs bei verstand ist, legt sich schon mit so einer Furie wie AS an? In den 1990ern reichte es, wenn sie ihre Feministinnen Karte zog und damit einen Persilschein hatte. Kritische Fragen sind bei solchen Personen recht selten. Denn das bedeutet nur, sich auf eine Schlacht einzulassen, bei der man sicher Leser verliert, aber nichts gewinnt.
 
@KrystanX

Trotzdem beruht der oben angesprochene Gesetzesentwurf auf einer 1970 vorgelegten Empfehlungen einer Sachverständigenkommission. All die von dir genannten Daten ihrer Veröffentlichungen sind später.

Zum Thema Presse. Welche Verlag der halbwegs bei verstand ist, legt sich schon mit so einer Furie wie AS an? In den 1990ern reichte es, wenn sie ihre Feministinnen Karte zog und damit einen Persilschein hatte. Kritische Fragen sind bei solchen Personen recht selten. Denn das bedeutet nur, sich auf eine Schlacht einzulassen, bei der man sicher Leser verliert, aber nichts gewinnt.

Was du über den Gesetzesentwurf schreibst, ist zweifellos richtig.
Ich finde aber, man kann den publizistischen Anteil von AS & Konsorten durchaus anerkennen.
Wie der zu gewichten ist und ob AS ihn überbewertet(nicht nur im Interview mit der "Stuttgarter Zeitung" 1995); darüber lässt sich sicher trefflich streiten.
Ich kann bei Gelegenheit ja mal ihre Aussagen dazu hier verlinken und/oder zitieren.

Was ihre Persönlichkeitsstruktur und ihre Macken betrifft, dazu hat "Popping Tom" einiges kluges gesagt, wie ich finde.
Und ne Person wie AS kann doch auch ein dankbarer Widerpart sein, wenn man sich ihr gewachsen fühlt...

Und wie ich bereits zu Anfang dieses Threads sagte, ist sie oft immer noch am Puls der Zeit und spricht Klartext, den andere vermissen lassen.
So war sie unter den Frauen die Erste, die auf das Problem des Islamismus und die Situation muslimischer Frauen aufmerksam machte; im Ausland und in Deutschland.
Dass ihr auch da gelgentlich Überzeichnungen und Einseitigkeiten unterlaufen sind, ist wohl unweigerlich und typisch AS.
Aber gute Publizisten/innen haben immer polemisiert und auch polarisiert- wenn sie Format hatten und etwas erreichen wollten.
 
Last edited:
http://youtu.be/eTarwRJEzCs

Obenstehender Link führt zum
Interview A.S. vs E.V.

In diesem Zusammenhang sei an den Versuch
von Alice Schwarzer erinnert, als sie versuchte
mit Verona Feldbusch die Klingen zu kreuzen
und dabei fürchterlich auf´s Maul bekam.
 
@pb57

http://youtu.be/eTarwRJEzCs

Obenstehender Link führt zum
Interview A.S. vs E.V.

In diesem Zusammenhang sei an den Versuch
von Alice Schwarzer erinnert, als sie versuchte
mit Verona Feldbusch die Klingen zu kreuzen
und dabei fürchterlich auf´s Maul bekam.

Moin.
Danke für den Link.
Das Interview mit E.V. ist legendär.

Und an das Interview mit der Feldbusch kann ich mich auch erinnern.
Da sah AS in der Tat alt aus.
 
@Das neue "Ehe-und Familienrecht" von 1976 und AS.

AS hatte vielleicht nicht viel Anteil am neuen Familiengesetz, aber sehr wohl einen bei der Abschaffung/Änderung des ungerechten alten Familiengesetzes, das bis vor 1976 galt.

"Wir hatten unser Ziel, Frauen finanzielle Unabhängigkeit zu ermöglichen, politisch erreicht. Frauen waren nun nicht länger nur für den Haushalt zuständig. Männer waren nicht mehr die alleinigen Verdiener der Familie. Endlich war der Skandal beseitigt, dass Frauen nur berufstätig sein durften, wenn sie ihre Familienpflichten nicht vernachlässigsten oder wenn sie berufstätig sein mussten, weil die Einkünfte des Mannes nicht ausreichten. Jetzt waren endlich BEIDE BERECHTIGT, berufstätig zu sein. Das RECHT AUF BERUFSTÄTIGKEIT eröffnete den Frauen die Möglichkeit, finanziell unabhängig zu werden. Dieses Recht war die Grundvoraussetzung völliger ökonomischer Unabhängigkeit."

-Alice Schwarzer am 25.02.1995 in einem Interview mit der "Stuttgarter Zeitung."

AS und die Frauenbewegung hatten folgende Ziele, die sie auch erreicht haben:
a) Das "Schuldprinzip" bei einer Scheidung, das eine moralische Kategorie war, wurde durch das "Zerrüttungsprinzip"; eine rationale Kategorie; ersetzt.
Das Scheitern der Ehe führte nicht mehr dazu, dass Frauen ihren Anspruch auf Unterhalt einbüssten, wie das vorher oft nach dem "Schudprinzip" der Fall war.
b) Frauen hatten das Recht auf die Ausübung einer Erwerstätigkeit und mussten dafür nicht mehr ihren Ehemann fragen.
Heute kaum noch vorstellbar, aber wahr: Bis 1976 konnte der Ehemann ohne Einwilligung der Ehefrau ihr Arbeitsverhältnis kündigen, wenn er glaubhaft nachwies, dass ihr Job zu Lasten ihrer "Hausfrauen-Pflichten" ging.
"Familiäres Neandertal", werden junge Frauen von heute sagen? Richtig, aber dieses "Familiäre Neandertal" war vor grade mal 3,5 Jahrzehnten noch bundesdeutsche Realität.

Die Punkte a) und b) waren ohne Frage ein Meilenstein in Hinsicht gesellschaftlicher, ökonomischer und auch psychologischer Gleichberechtigung von Frauen.
Sie haben die soziale Stellung der Frauen, ihre ökonomische Position und auch ihr Rollen-und Selbstbild zum positiven verändert.

Dass das neue "Familienrecht" 1976 neue und andere Ungerechtigkeiten schuf, die diesmal tatsächlich oft zu Lasten der geschiedenen Männer gingen, ist nicht AS anzulasten.
 
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@Das neue "Ehe-und Familienrecht" von 1976 und AS.

AS hatte vielleicht nicht viel Anteil am neuen Familiengesetz, aber sehr wohl einen bei der Abschaffung/Änderung des ungerechten alten Familiengesetzes, das bis vor 1976 galt.

...

"Wir hatten unser Ziel, Frauen finanzielle Unabhängigkeit zu ermöglichen, politisch erreicht. Frauen waren nun nicht länger nur für den Haushalt zuständig. Männer waren nicht mehr die alleinigen Verdiener der Familie. Endlich war der Skandal beseitigt, dass Frauen nur berufstätig sein durften, wenn sie ihre Familienpflichten nicht vernachlässigsten oder wenn sie berufstätig sein mussten, weil die Einkünfte des Mannes nicht ausreichten. Jetzt waren endlich BEIDE BERECHTIGT, berufstätig zu sein. Das RECHT AUF BERUFSTÄTIGKEIT eröffnete den Frauen die Möglichkeit, finanziell unabhängig zu werden. Dieses Recht war die Grundvoraussetzung völliger ökonomischer Unabhängigkeit."

...

Dass das neue "Familienrecht" 1976 neue und andere Ungerechtigkeiten schuf, die diesmal tatsächlich oft zu Lasten der geschiedenen Männer gingen, ist nicht AS anzulasten.

Also irgendwie solltest du mal ein wenig über die chronolischen zusammenhänge nachdenken. Denn das neue Gesetz, welches ja logischerweise das alte ersetzt, bereits 1970 in Arbeit war und 1972 unter Brandt in den Bundestag eingereicht wurde. Alice Schwarzer 1973 erst ihr "Meisterwerk" geschrieben hat, und sie selbst oder zumindest du, ihr dann dieses Gesetz als Erfolg eigener Arbeit an die Fahnen häftet, klingt diese doch sehr nach "mit fremden Federn schmücken". Wenn, dann war dies ein Erfolg der SPD/FDP(Frauen), womit AS jedoch selbst nicht wirklich was zu tun hatte. Die Entrümpelung der alten Gesetze und verstaubten Ansichten war ja in den 1970er Jahren vorallem ein verdienst der Regierungen Brandt/Schmidt. Aber es klingt halt besser, wenn man von "wir" spricht und damit "ich" meint, wenn man positive Veränderungen anspricht.

Das Schwarzer damit kein Problem hat, wurde ja auch in der Diskussion(http://www.youtube.com/watch?v=qsDmGWpyLxM) klar. Denn sie scheint offenbar allen außer ihr selbst abzusprechen, für die Frauen zu sprechen, besonders allen anderen Frauen. Das erinnert so ein wenig die Sozialrevolutionäre, die auch gerne mal für alle anderen Gesprochen haben, ob diese wollten oder nicht.

Für mich hat Verona Feldbusch in dieser Diskussion wirklich fast alles gesagt, was es zum Thema Alice Schwarzer zu sagen gibt. Gerade Alice Schwarzers Sexismus wurde dabei wieder sehr deutlich. Symptomatisch war Schwarzers Aussage "70% der Mädchen zwischen 14-18 sind mit ihrem Körper unzufrieden" und dafür gut aussehenden Frauen(Feldbusch) die Schuld zuschieben wollte. Das man diese Zahlen 1 zu 1 auf alle Jugendlichen in dem Alter münzen könnte, kommt ihr dabei nicht in den Sinn.

Ich bin an dieser Stelle auch aus dieser Diskussion raus, da ich mich wirklich lieber wieder um die hübschen Dinge des Lebens kümmere und diesen Dino aus vergangenen Tagen einfach in ruhe Dino sein lasse. Denn sie steht von ihren Aussagen heute noch irgendwo auf den Barrikaden ihrer glorreichen Zeit irgendwann in den 1970ern, während sich die Frauen um sie herum schon viel weiter emanzipiert haben. Sogesehen ist meine Großmutter mit bald 90 Jahren wesentlich fortschrittlicher, denn diese hat durch ihre Tochter, ihre Enkelin und ihre Urenkelinnen aktiv von der weiterentwicklung selbstbewusster junger Frauen mitbekommen, während Alice Schwarzer diese Erfahrungen offenbar in Ermangelung eigener Kinder nicht manchen konnte. Zumindest ist dies ein Eindruck der sich aufdrängt.

Wer glaubt, dass Alice Schwarzer so toll ist, wie sie sich gibt, soll es glauben und damit selig werden.

PS:
Recht Nett zu dem Thema finde ich auch folgende Reportage: http://www.youtube.com/watch?v=1Qu1iHXKwSU
Sie fasst die Kritik an ihr wohl recht gut zusammen.
 
Last edited:
Also irgendwie solltest du mal ein wenig über die chronolischen zusammenhänge nachdenken. Denn das neue Gesetz, welches ja logischerweise das alte ersetzt, bereits 1970 in Arbeit war und 1972 unter Brandt in den Bundestag eingereicht wurde. Alice Schwarzer 1973 erst ihr "Meisterwerk" geschrieben hat, und sie selbst oder zumindest du, ihr dann dieses Gesetz als Erfolg eigener Arbeit an die Fahnen häftet, klingt diese doch sehr nach "mit fremden Federn schmücken". Wenn, dann war dies ein Erfolg der SPD/FDP(Frauen), womit AS jedoch selbst nicht wirklich was zu tun hatte. Die Entrümpelung der alten Gesetze und verstaubten Ansichten war ja in den 1970er Jahren vorallem ein verdienst der Regierungen Brandt/Schmidt. Aber es klingt halt besser, wenn man von "wir" spricht und damit "ich" meint, wenn man positive Veränderungen anspricht.
Ja, die Chronologie der Ereignisse zeigt: Alice Schwarzer war damals lediglich auf einen fahrenden Zug gesprungen und dort die Fahne der Emanzipation geschwungen.
Sie war eine adabei, na ja, vielleicht etwas mehr, weil sie eine große Klappe hatte und hat. :D


Für mich hat Verona Feldbusch in dieser Diskussion wirklich fast alles gesagt, was es zum Thema Alice Schwarzer zu sagen gibt. Gerade Alice Schwarzers Sexismus wurde dabei wieder sehr deutlich. Symptomatisch war Schwarzers Aussage "70% der Mädchen zwischen 14-18 sind mit ihrem Körper unzufrieden" und dafür gut aussehenden Frauen(Feldbusch) die Schuld zuschieben wollte. Das man diese Zahlen 1 zu 1 auf alle Jugendlichen in dem Alter münzen könnte, kommt ihr dabei nicht in den Sinn.
Und nicht nur das – auch die Gleichsetzung von Verona Feldbusch mit den Prostituierten auf St. Pauli war unter aller Sau. Und warum sagte Schwarzer das? Weil sie es offenbar nicht verträgt, dass es gut aussehende Frauen gibt.
Kommt da ein Minderwertigkeitskomplex zum Vorschein?


Denn sie steht von ihren Aussagen heute noch irgendwo auf den Barrikaden ihrer glorreichen Zeit irgendwann in den 1970ern, während sich die Frauen um sie herum schon viel weiter emanzipiert haben.
So ist das. Schwarzer hat es bis heute nicht mitbekommen, dass es genetische Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt, die dafür gesorgt haben, dass die Evolution des Menschen so und nicht anders verlaufen ist. Die Evolution hat dafür gesorgt, dass sich das Patriarchat durchgesetzt hat und nicht das Patriarchat selbst.

Erst seitdem der Aufzucht der (jetzt wesentlich weniger) Kinder und das Führen des Haushalts leichter geworden ist, kann auch die Frau bei den Arbeitsprozessen außerhalb der eigenen vier Wände mitmachen. Das ist der Verdienst der Pille, der (Haushalt-)Maschinen und der gesellschaftlichen Veränderungen in Gestalt von Kitas, Kindergärten, Mutterschutzgesetz und Elternzeit - siehe dazu auch die Dokumentation des Deutschlandradios.
 
@Erpan

Ja, die Chronologie der Ereignisse zeigt: Alice Schwarzer war damals lediglich auf einen fahrenden Zug gesprungen und dort die Fahne der Emanzipation geschwungen.
Sie war eine adabei, na ja, vielleicht etwas mehr, weil sie eine große Klappe hatte und hat. :D


Und nicht nur das – auch die Gleichsetzung von Verona Feldbusch mit den Prostituierten auf St. Pauli war unter aller Sau. Und warum sagte Schwarzer das? Weil sie es offenbar nicht verträgt, dass es gut aussehende Frauen gibt.
Kommt da ein Minderwertigkeitskomplex zum Vorschein?


So ist das. Schwarzer hat es bis heute nicht mitbekommen, dass es genetische Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt, die dafür gesorgt haben, dass die Evolution des Menschen so und nicht anders verlaufen ist. Die Evolution hat dafür gesorgt, dass sich das Patriarchat durchgesetzt hat und nicht das Patriarchat selbst.

Erst seitdem der Aufzucht der (jetzt wesentlich weniger) Kinder und das Führen des Haushalts leichter geworden ist, kann auch die Frau bei den Arbeitsprozessen außerhalb der eigenen vier Wände mitmachen. Das ist der Verdienst der Pille, der (Haushalt-)Maschinen und der gesellschaftlichen Veränderungen in Gestalt von Kitas, Kindergärten, Mutterschutzgesetz und Elternzeit - siehe dazu auch die Dokumentation des Deutschlandradios.

"Die Evolution hat dafür gesorgt, dass sich das Patriarchat durchgesetzt hat und nicht das Partriarchat selbst" ("Erpan")

*BRÜLL*
*GRÖL*

"Erpan", für diesen Satz verdienst du den "Orden wider den tierischen Ernst."
Das ist die beste und gleichzeitig unverschämteste Entschuldigung und Ausrede, die ich je für das Partriachat gehört habe. *smile*

Die Brauchbarkeit des Begriffes Partriarchat ist in der Wissenschaft ziemlich umstritten.
Der Begriff wäre nen eigenen Thread wert.

"Verdienst der gesellschaftlichen Veränderungen? Ja, da sind wir doch genau beim Punkt: Die von dir verlinkte Dokumentation des Deutschlandradio weist doch explizit auf den Anteil der Frauenbewegung an diesen gesellschaftlichen Veränderungen hin.

Dass AS Erkenntnisse der Genetik und der Neurobiologie/Neuropsychologie bezüglich der Thematik "Partnerschaft" negiert, ist eines ihrer Mankos, auf das bereits hingewiesen wurde (Bsp. mein P14)

Und warum die Chronologie nicht gegen AS spricht, hab ich bereits erläutert.
Im Gesetzesentwurf von 1970 war von Legalisierung von Abtreibung noch nicht die Rede.
Dass sich das verändert hat, ist ein Verdienst der Frauenbewegung, und deren Speerspitze war in Deutschland nun mal AS.
"herbstblume1112" reisst in P 15, kurz an, wie AS in Paris mit dem Thema in Berührung kam und welchen Anteil AS an der Sache hat.
 
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@KrystanX

Also irgendwie solltest du mal ein wenig über die chronolischen zusammenhänge nachdenken. Denn das neue Gesetz, welches ja logischerweise das alte ersetzt, bereits 1970 in Arbeit war und 1972 unter Brandt in den Bundestag eingereicht wurde. Alice Schwarzer 1973 erst ihr "Meisterwerk" geschrieben hat, und sie selbst oder zumindest du, ihr dann dieses Gesetz als Erfolg eigener Arbeit an die Fahnen häftet, klingt diese doch sehr nach "mit fremden Federn schmücken". Wenn, dann war dies ein Erfolg der SPD/FDP(Frauen), womit AS jedoch selbst nicht wirklich was zu tun hatte. Die Entrümpelung der alten Gesetze und verstaubten Ansichten war ja in den 1970er Jahren vorallem ein verdienst der Regierungen Brandt/Schmidt. Aber es klingt halt besser, wenn man von "wir" spricht und damit "ich" meint, wenn man positive Veränderungen anspricht.

Das Schwarzer damit kein Problem hat, wurde ja auch in der Diskussion(http://www.youtube.com/watch?v=qsDmGWpyLxM) klar. Denn sie scheint offenbar allen außer ihr selbst abzusprechen, für die Frauen zu sprechen, besonders allen anderen Frauen. Das erinnert so ein wenig die Sozialrevolutionäre, die auch gerne mal für alle anderen Gesprochen haben, ob diese wollten oder nicht.

Für mich hat Verona Feldbusch in dieser Diskussion wirklich fast alles gesagt, was es zum Thema Alice Schwarzer zu sagen gibt. Gerade Alice Schwarzers Sexismus wurde dabei wieder sehr deutlich. Symptomatisch war Schwarzers Aussage "70% der Mädchen zwischen 14-18 sind mit ihrem Körper unzufrieden" und dafür gut aussehenden Frauen(Feldbusch) die Schuld zuschieben wollte. Das man diese Zahlen 1 zu 1 auf alle Jugendlichen in dem Alter münzen könnte, kommt ihr dabei nicht in den Sinn.

Ich bin an dieser Stelle auch aus dieser Diskussion raus, da ich mich wirklich lieber wieder um die hübschen Dinge des Lebens kümmere und diesen Dino aus vergangenen Tagen einfach in ruhe Dino sein lasse. Denn sie steht von ihren Aussagen heute noch irgendwo auf den Barrikaden ihrer glorreichen Zeit irgendwann in den 1970ern, während sich die Frauen um sie herum schon viel weiter emanzipiert haben. Sogesehen ist meine Großmutter mit bald 90 Jahren wesentlich fortschrittlicher, denn diese hat durch ihre Tochter, ihre Enkelin und ihre Urenkelinnen aktiv von der weiterentwicklung selbstbewusster junger Frauen mitbekommen, während Alice Schwarzer diese Erfahrungen offenbar in Ermangelung eigener Kinder nicht manchen konnte. Zumindest ist dies ein Eindruck der sich aufdrängt.

Wer glaubt, dass Alice Schwarzer so toll ist, wie sie sich gibt, soll es glauben und damit selig werden.

PS:
Recht Nett zu dem Thema finde ich auch folgende Reportage: http://www.youtube.com/watch?v=1Qu1iHXKwSU
Sie fasst die Kritik an ihr wohl recht gut zusammen.


Als wieder: AS wäre als Trittbrettfahrerin auf einen Zug aufgesprungen...
Und die Chronologie...

Weisst du wie das für mich klingt? Wie bei "WikiMANNia"- ne Macho-Seite von "Wikipedia", wo sich die ewiggestrigen Chauvis versammeln.
Da hab ich in dem Thread "Wieviel Gleichstellung verträgt der Mensch?" genau diese Standpunkte gefunden.

Ich hab hier x-mal erklärt, dass AS in Deutschland nicht erst seit 1975 oder 1977 (Gründung von "Emma" ) aktiv war, sondern schon seit Ende der 60iger/Anfang der 70iger in Deutschland publizistisch gewirkt hat.

Die Frauenbewegung der 70iger entstand doch nicht im luftleeren Raum.
Das hatte ein historisches Vorspiel, das schon in den 60igern begann.

In Paris kam AS wohl automatisch mit den Schriften von Simone de Beauvoir in Berührung.
Auch die Frauenbewegung ist historisch älter als AS "Der kleine Unterschied..." (1975).
Es war damals ein Thema das in der Luft lag, das auch politischer Veränderungen bedurfte.
Dass eine junge Soziologie-Studentin , die AS damals in Paris war, das Thema packend und für sich wichtig und interessant fand, ist nicht verwunderlich.

Wenn wir heute die Verfehlungen und Irrtümer von AS und der Frauenbewegung beurteilen, dann tun wir das aus der Nachschau, und haben gut reden.
Wenn man aus dem Rathaus kommt, ist man immer schlauer.
Für eine gerechte Beurteilung müssen wir aber versuchen, den Blick der damaligen Zeit einzunehmen.
Der politisch-moralischen Verhältnisse von damals. Der Mentalität von damals.

-Verantwortung und Abtreibung?
"KrystanX", Verantwortung ist immer individuell, und ich kenne keine Frau, die leichtfertig abgetrieben hätte.
Abtreibung ist nicht so einfach zu beantworten, wie: "Kauf ich heut wie immer bei "Lidl" ein oder geh ich mal zu "Aldi" ?"

Ich hab in meiner Familie Anfang bis Mitte der 70iger Jahre Fälle erlebt, wo Cousinen von mir "Nach Holland gefahren sind", so wurde geheimnisvoll genuschelt hinter vorgehaltener Hand.
Ich war damals noch zu jung.
Ich hab erst später verstanden, dass mit "Nach Holland fahren" kein erholsamer Kurzurlaub gemeint war.

Die "Fristenlösung" und der "Beratungsschein", und was alles nach dem § 218 kam, mag nicht ideal sein.
Aber ein Gesetz ist nicht danach zu bemessen, ob es ne endgültige Lösung bringt, sondern ob es besser ist, als der vorherige (juristische) Zustand.
Und da war und ist alles besser für die Frauen als der § 218.

Natürlich verkürzt der Slogan "Mein Bauch gehört mir" die Thematik, aber das gilt für jeden Slogan.

Es ging bei der Veränderung des Familienrechts 1976 einfach um JURISTISCHE GLEICHSTELLUNG.
Frauen bekamen dadurch ein RECHT auf Berufstätigkeit und selbst verdientes Geld!
Das hatten sie vorher nicht!
Das hatte nicht das geringste mit biologischer Evolution zu tun, sondern mit gesellschaftlicher Reformation!

Sicher, vieles, was sich seit den 70iger Jahren entwickelte- Patchworkfamilien, fragmentierte Arbeitsverhältnisse, hohe Sockelarbeitslosigkeit, etc...- war damal nicht vorher zu sehen.
Und heute stehen wir vor der Frage: Vollzeitarbeit der Frau und Kinder? Geht das? (Ich meine die fallenden Geburtenraten in Westeuropa).
Und sicher: Der Slogan "Selbstverwirklichung" war für viele Frauen oft ne Ausrede für nen Ego-Trip!
"Partnerschaft? Familie? Verantwortung (für ein Kind)? Sch*** drauf! Ich verwirkliche mich erst mal selbst."

Diese ganzen Fehlentwicklungen gab es.
Dennoch: Unter dem Strich war die Emanzipation nicht nur für die Frauen ein Segen.

Nun, von meiner Seite aus ist alles gesagt, was es zu AS zu sagen gibt.
 
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Sie hatte mehr als einmal Ihre
15 Minuten Ruhm, lassen wir
es damit gut sein, man dreht
einen alten Motor nicht ohne
Not in den 10.000er Bereich.
 
Sie hat durchaus ihre Verdienste, das sollte man ruhig anerkennen. Aber die Welt hat sich weitergedreht, und es ist fraglich, ob AS mir ihren Rezepten von damals noch aktuell ist. Sie ruhe in Frieden.
 
"Die Evolution hat dafür gesorgt, dass sich das Patriarchat durchgesetzt hat und nicht das Partriarchat selbst" ("Erpan")

*BRÜLL*
*GRÖL*

"Erpan", für diesen Satz verdienst du den "Orden wider den tierischen Ernst."
Das ist die beste und gleichzeitig unverschämteste Entschuldigung und Ausrede, die ich je für das Partriachat gehört habe. *smile*
Ich weiß nicht, was es da zu lachen gibt: Falls es in grauer Vorzeit – Feministinnen sagen das gerne! – mal Matriarchat gegeben hat, so ist eine Tatsache, dass es sich nicht durchgesetzt hat, sondern das Patriarchat. Es gibt ja nicht nur eine Evolution, die in den Genen stattfindet, sondern auch soziokulturelle Evolution, d.h. gesellschaftliche Veränderungen im Lauf der Menschheitsgeschichte. Die habe ich gemeint und jeder, der ein bisschen von Soziologie versteht, müsste das auch so verstanden haben.


"Verdienst der gesellschaftlichen Veränderungen? Ja, da sind wir doch genau beim Punkt: Die von dir verlinkte Dokumentation des Deutschlandradio weist doch explizit auf den Anteil der Frauenbewegung an diesen gesellschaftlichen Veränderungen hin.
Das hat ja niemand bestritten, es geht hier nur darum, in wie weit Alice Schwarzer daran beteiligt bzw. führend war.


Und warum die Chronologie nicht gegen AS spricht, hab ich bereits erläutert.
Im Gesetzesentwurf von 1970 war von Legalisierung von Abtreibung noch nicht die Rede.
Dass sich das verändert hat, ist ein Verdienst der Frauenbewegung, und deren Speerspitze war in Deutschland nun mal AS.
"herbstblume1112" reisst in P 15, kurz an, wie AS in Paris mit dem Thema in Berührung kam und welchen Anteil AS an der Sache hat.
Egal was du dazu gesagt hast: Die Chronologie der Ereignisse ist eindeutig: Niederlande, Frankreich, Deutschland, d.h. der Zug fuhr schon als Alice drauf sprang, allerdings war sie in Deutschland eine der ersten, weil sie dank ihres Aufenthalts in Frankreich damit früher in Berührung kam.

Alice Schwarzer hat ihre Verdienste in der Frauenbewegung gehabt, doch ihre Beweggründe sind nicht koscher – Zitat aus dem Spiegel (Familienministerin Kristina Schröder):

Bei ihrer Kritik machte die jüngste Ministerin der schwarz-gelben Bundesregierung auch vor der Ikone der deutschen Frauenbewegung, Alice Schwarzer, nicht Halt. Etliche ihrer Thesen seien zu radikal, sagte Schröder: "Zum Beispiel, dass der heterosexuelle Geschlechtsverkehr kaum möglich sei ohne die Unterwerfung der Frau. Da kann ich nur sagen: Sorry, das ist falsch." Sie fügte hinzu: "Es ist absurd, wenn etwas, das für die Menschheit und deren Fortbestand grundlegend ist, per se als Unterwerfung definiert wird. Das würde bedeuten, dass die Gesellschaft ohne die Unterwerfung der Frau nicht fortbestehen könnte."


Für mich besteht kein Zweifel: Alice Schwarzer ist eine Lesbe und sieht deswegen Männer nicht nur als Konkurrenten in Sachen Sex, sondern grundsätzlich als Übel. Oder: Bestünde die Welt nur aus Frauen, würden hier paradiesische Zustände herrschen. Da kann ich nur lachen.
 
@Erpan

Ich weiß nicht, was es da zu lachen gibt: Falls es in grauer Vorzeit – Feministinnen sagen das gerne! – mal Matriarchat gegeben hat, so ist eine Tatsache, dass es sich nicht durchgesetzt hat, sondern das Patriarchat. Es gibt ja nicht nur eine Evolution, die in den Genen stattfindet, sondern auch soziokulturelle Evolution, d.h. gesellschaftliche Veränderungen im Lauf der Menschheitsgeschichte. Die habe ich gemeint und jeder, der ein bisschen von Soziologie versteht, müsste das auch so verstanden haben.


Das hat ja niemand bestritten, es geht hier nur darum, in wie weit Alice Schwarzer daran beteiligt bzw. führend war.


Egal was du dazu gesagt hast: Die Chronologie der Ereignisse ist eindeutig: Niederlande, Frankreich, Deutschland, d.h. der Zug fuhr schon als Alice drauf sprang, allerdings war sie in Deutschland eine der ersten, weil sie dank ihres Aufenthalts in Frankreich damit früher in Berührung kam.

Alice Schwarzer hat ihre Verdienste in der Frauenbewegung gehabt, doch ihre Beweggründe sind nicht koscher – Zitat aus dem Spiegel (Familienministerin Kristina Schröder):

Bei ihrer Kritik machte die jüngste Ministerin der schwarz-gelben Bundesregierung auch vor der Ikone der deutschen Frauenbewegung, Alice Schwarzer, nicht Halt. Etliche ihrer Thesen seien zu radikal, sagte Schröder: "Zum Beispiel, dass der heterosexuelle Geschlechtsverkehr kaum möglich sei ohne die Unterwerfung der Frau. Da kann ich nur sagen: Sorry, das ist falsch." Sie fügte hinzu: "Es ist absurd, wenn etwas, das für die Menschheit und deren Fortbestand grundlegend ist, per se als Unterwerfung definiert wird. Das würde bedeuten, dass die Gesellschaft ohne die Unterwerfung der Frau nicht fortbestehen könnte."


Für mich besteht kein Zweifel: Alice Schwarzer ist eine Lesbe und sieht deswegen Männer nicht nur als Konkurrenten in Sachen Sex, sondern grundsätzlich als Übel. Oder: Bestünde die Welt nur aus Frauen, würden hier paradiesische Zustände herrschen. Da kann ich nur lachen.

"Der Zug fuhr schon als Alice darauf aufsprang" ("Erpan")

Und weiter? Das spricht nicht gegen sie.
Genau so gut könnte man Mao vorwerfen, dass er auf den Zug der kommunistischen Revolution aufsprang, denn als Mao damit in China anfing, war die Revolution in Russland schon in vollem Gange bzw. abgeschlossen.

Dass AS im Laufe ihres Lebens auch ne Menge Blödsinn erzählt hat, hab ich nie bestritten, und davon hier einige Beispiele gegeben.
Was Familienministerin Kristina Schröder sagt, ist völlig richtig.
 
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