Humanistisches Bordell

Ich möchte mich jetzt nicht an den Posts abarbeiten, die sich zwischen Rosis letzten Posts, die sind: #52, #58 und #61 und dem vorangegangenen, seitenlangem Post #75, ergeben haben.

Inhaltlich habe ich noch wenig gefunden, wo ich @rosettenfreak wirklich widersprechen hätte müssen. Bei den Dingen, was zuziehende Menschen betrifft, da habe ich schon unzählige Male über die Jahre in diesem Forum gesagt, dass ich das -- mit gewissen Nuancen -- im Grunde genau so sehe, wie es Rosi beschreibt bzw. was für Maßnahmen er vorschlagen würde.

Wir haben in Ö zB ein großes Flüchtlings-Erstaufnahezentrum, das ist Traiskirchen in Niederösterreich. Ich hab dort die ersten Male gearbeitet, damals noch fürs Rote Kreuz Wien, als ich erst 17-19 Jahre alt war... Ich behaupte bis heute: Niemand, der schon mit Flüchtlingen gearbeitet hat, würde etwas anders sehen (oder groß behaupten) als es @rosettenfreak in diesem Zusammenhang beschreibt.

Ich denke, da ist manches auch nur das typisch-männliche: "Auf-den-Schlips-Ge-Treten-Fühlen..." : Er Weiß Mehr Als Ich --- und er getraut es sich sogar, das zu sagen!!! OMG!

Aber das ist nur meine Meinung.

Jetzt aber zurück zum Thema: ;)
 
Der Schaden entsteht nicht durch das Ungleichgewicht, sondern durch die Kriminalisierung, den Zwang und die Ausbeutung.

Wir haben es eigentlich schon etliche Male erlebt in unserer Geschichte, und wir erleben es auch in der aktuellen Gegenwart:

Tabak ist weltweit legalisiert. Deswegen hält sich der Tabak-Schmuggel auch weltweit relativ in Grenzen. (außer natürlich, wenn im Land die Packung Zigaretten aufgrund von Steuern 6,- EUR kostet, und du eine Packung illegal eingeführten Tabaks um 2,- EUR kriegen kannst....)

Alkohol, wurde sogar schon mal versucht zu verbieten, mit fürchterlichen Ergebnissen.... Mobsters, reihenweise Morden, Kämpfen zwischen verschidenen illegalen Organisationen, u.s.w. Prohibition. » Prohibition practically created organized crime in America. «

Als der Alkohol dann wieder Re-Legalisiert wurde, war das auf einen Schlag vorbei. Heute muss sich niemand davor fürchten, eingesperrt zu werden, wenn er oder sie in einem Lokal ein Bier trinkt...
 
Die Geschichte mit dem Wohlstandsgefälle, ja, die ist natürlich da. Aber an der Geschichte ändern wir nichts, wenn wir Prostitution bei uns verbieten... oder es protestantisch verwerflich finden. Oder Frauen, die das tun, die Krankenversicherug verweigern, die Pensionsversicherung.... und sie in die Illegalität zwingen, damit die dort erst Drogen nehmen müssen, was dann dem Organized Crime in die Hände spielt...

(nach dem Prinzip der drei Äffinnen: Was sie nicht sieht, worüber sie nichts hört, worüber sie nicht spricht: Das gibt es nicht....)

Die Aussicht auf das schnelle Geld lockt sehr viele arme Frauen an, die dann ausgebeutet werden. Womit du recht hast: Gäbe es kein Wohlstandsgefälle, sähe Prostitution komplett anders aus. Das gilt aber auch für viele andere Branchen...

Prostitution gibt es seit den Römern, also seit, im europäischen Raum, seit über 2.000 Jahren. Nicht umsonst heißt es ja das "älteste Gewerbe der Welt".

Genau deswegen wäre es ja einmal interessant, eine Überlegung -- eine Erzählung -- zu machen, wie es so funktionieren könnte, dass eben währenddessen NIEMAND missbraucht wird...
 
@Kendra: Weißt du was, du hast recht: Ich habe meinen Post Nr.75 gekürzt. Der Versachlichung, und des lieben Friedens willen.

Rein inhaltlich: Wir liegen nicht so oft auf einer Linie, aber hier kann ich vielem, was du sagst, zustimmen.
 
Die Geschichte mit dem Wohlstandsgefälle, ja, die ist natürlich da. Aber an der Geschichte ändern wir nichts, wenn wir Prostitution bei uns verbieten... oder es protestantisch verwerflich finden. Oder Frauen, die das tun, die Krankenversicherug verweigern, die Pensionsversicherung.... und sie in die Illegalität zwingen, damit die dort erst Drogen nehmen müssen, was dann dem Organized Crime in die Hände spielt...

(nach dem Prinzip der drei Äffinnen: Was sie nicht sieht, worüber sie nichts hört, worüber sie nicht spricht: Das gibt es nicht....)



Prostitution gibt es seit den Römern, also seit, im europäischen Raum, seit über 2.000 Jahren. Nicht umsonst heißt es ja das "älteste Gewerbe der Welt".

Genau deswegen wäre es ja einmal interessant, eine Überlegung -- eine Erzählung -- zu machen, wie es so funktionieren könnte, dass eben währenddessen NIEMAND missbraucht wird...
@kendra22

Dass es etwas schon immer gab ist nicht unbedingt ein Pro-Argument für eine Sache.
Diebstahl und Mord gab es auch schon immer. Hören wir deshalb auf, diese Dinge zu ahnden und versuchen, sie zu verhindern?
 
Tja, jetzt wäre "Rosi" aufgerufen, der ja Insiderkenntnisse über das Milieu für sich reklamiert, und einen kurzen Abriss zu geben, warum genau manche Frauen die Prostitution als Broterwerb betreiben, und sich nicht etwa einen Job als Putze, äh, ich meine natürlich Raumpflegerin, suchen.

Ich gehe davon aus, dass es mehr als eine Antwort gäbe. Spaß am Sex dürfte aber nur extrem selten genannt werden.

Ich gehe umgekehrt aber auch einfach mal optimistisch davon aus, dass entführte und zur Prostitution gezwungene Frauen bei uns auch eher selten sind, und ggf. in unserem Land fast immer eine Gelegenheit finden könnten, aus dem Sexgeschäft auszusteigen, und dennoch nicht verhungern zu müssen.

Also warum tun sie es so selten? Tun sie es überhaupt selten, oder laufen den Puffbetreibern ihre Mädels scharenweise davon, und sie müssen dann händeringend für Nachschub sorgen, egal wie und von wo der herkommt? Oder können sie sich vor Bewerberinnen kaum retten? Weil die Arbeit im Puff vielleicht weit weniger anstrengend ist, als irgendwo im Akkord T-Shirts zusammenzunähen?

Gehts vielleicht ums Geld? Was verdient denn eine Prostituierte im Puff netto, also pro Stunde nach Abzug aller Kosten für Mieten, Schutzdiesnte, Marketing, Gesundheitsvorsorge, Sozialabgaben und so weiter, also was bleibt größenordnungsmäßig hängen auf ihrem Konto?

Wie immer auf der Suche nach Fakten, wer hat welche? Rosi?

Und hier habe ich auch noch Lesestoff gefunden:

Wie der Sexmarkt in Deutschland funktioniert
Plötzlich Prostituierte: Wie Claudia, 24, ins Milieu abgerutscht ist
Drei Freier erzählen, warum sie zu Prostituierten gehen

Ich fand darin in einigen Nebensätzen einige (von verutlich vielen) Antworten auf meine Fragen. Die Artikel sind allerdings an die 20 Jahre alt. Interessant die Aussage, dass es die meisten Prostituierten nach 1,2 Malen wieder sein lassen. Wenn sie aus freien Stücken aufhören können bedeutet das wohl auch, dass sie aus freien Stücken eingestiegen sind?

Und auch mal ein Werk aus einer Schutzorganisation für Prostituierte, ich fand es dennoch sehr aufschlussreich:

Sieben Mythen der Prostitution

Jetzt ackere ich mich noch durch die Dokumente zu diesem Thema, die von der Regierung, der Justiz oder der Verwaltung veröffentlicht wurden.

Sunny.
@Sunny....

Das würde eine längere Antwort erfordern, die ich hoffentlich bald geben kann.
Aus Zeitmangel im Moment nur soviel: Nach meinen Erfahrungen ist der Job physisch und vor allem psychisch stressig.
Und viele Frauen tragen vor allem seelische Wunden davon, die sie oft ein Leben lang begleiten.

Ein guter autobiografischer Text dazu:
-- Elisabeth Meru: "Scherbengesicht."

Das kleine, aber lesenswerte TB hat schon einige Jahre auf dem Buckel, ist nicht mehr im Handel, aber Second Hand schnell preiswert zu bekommen.
 
@rosettenfreak

Lieber Rosettenfreak, eigentlich habe ich gelernt, bestimmte deiner Verhaltensweisen - richtiger, Ausfälle - zu ignorieren. Aber da du mich direkt ansprichst, möchte ich dir auf deine wesentlichen Aussagen doch noch antworten. Die hier, um genau zu sein:



Ich sehe, dass du dich geärgert hast. Schlimmer, du fühlst dich von mir lächerlich gemacht. Und du fühlst dich dadurch dran gehindert, weiterhin private Dinge zu erzählen. Nun, das tut mir leid, denn ehrlich, nichts ist weniger meiner Art als andere Menschen zu beleidigen oder sie der Lächerlichkeit preis zu geben. Die Sache ist ganz einfach nur, das ist auch nicht passiert.

Schauen wir es uns an:

Stein des Anstosses war, dass ich gewagt habe, die Schilderung deiner Erfahrungen mit Prostitution in Zweifel zu ziehen, der Post von mir mit der Nummer 33, den du in deinem eigenen obenstehenden Post Nr. 52 auch zitierst. Das ist richtig. Ich habe tatsächlich Zweifel an der Verwertbarkeit deiner Schilderung ausgedrückt. Das hat auch einen Grund. Deine Aussagen sind nicht konsistent. Ich kann mir keine Namen und auch keine Gesichter merken, aber ich habe ein laaaanges Gedächtnis für das geschriebene Wort. Und das hier ist von dir, du erzählst von deiner Arbeit als Sozialpädagoge:



Und das passt halt einfach nicht zu deiner Kernthese:



Wenn ich die Erfahrung gemacht habe, dass die Frauen im Milieu weite überwiegend zur Prostitution gezwungen werden, dann schreibe ich nicht, ich hätte vergebens versucht, sie auf den Pfad der Tugend zurückzuführen. Ich würde vielleicht schreiben, dass sie sich dem Milieu mit seinen Zwängen und dem Zugriff ihrer Zuhälter nicht haben entziehen können, auch nicht mit meiner Hilfe. Ich formuliere auch nicht, dass ich es nicht geschafft habe, sie auf den Pfad der Tugend zurück zu führen. Das suggeriert eindeutig einen Entscheidungspielraum der Frauen. Und nebenbei bemerkt, und nur, weil du so sehr betonst, du hättest "absolute Hochachtung vor den Damen, die in diesem Milieu arbeiten" - ich nenne Sexarbeiterinnen auch nicht "Nutten", wenn ich Respekt beweisen will.

Dann das hier:



und das hier:



Das passt auch nicht: Wenn dein Onkel lediglich eine Bar hatte, in der Frauen der Prostitution nachgingen, dann waren es nicht "seine" Mädels. "Seine" drückt ein Besitzverhältnis aus. Wenn du so was schreibst, und weiter berichtest, du hättest sein Geschäft übernommen, dann wundere dich bitte nicht, wenn man das mit Zuhälterei gleichsetzt. Nicht, dass ich dir oder auch nur deinem Onkel abgenommen habe, ein waschechter Zuhälter gewesen zu sein. Das war eine plakative Übertreibung. Aber unterstell mir nicht, ich hätte meine Terminologie nicht ganz im Griff. Eine unpräzise Ausdrucksweise ist eines deiner Probleme. Sie ist keins von meinen.

Oh, und dann noch das hier, nicht, weil es so besonders wichtig ist, sondern weil es einfach lustig ist diese Bemerkung hier



deiner anderen Aussage gegenüber zu stellen:



Das ist vermutlich das Risiko, so lange hier zu schreiben - irgendwann holt jeder Post dich ein

Lieber "Rosi", lass mich das ganz deutlich sagen: Ich räume niemandem, weder hier noch sonstwo, einen Anspruch darauf ein, dass ich unbesehen glaube, was er oder sie so von sich gibt. Wenn du denkst, dass sei ein ausreichender Grund beleidigt zu sein, muss ich dir leider sagen: Gewöhn dich lieber dran. Ich werde mich nicht ändern. Und ich bin ein ganz klein bisschen überrascht, diese Dünnhäutigkeit ausgerechnet bei jemand zu sehen, der sich, seit ich ihn hier erlebe, vor allem als entschiedener Verfechter eines harten Diskussionsstils positioniert.

An der Stelle könnte ich auch Schluss machen.

Edit:

Und werde ich auch, oder es zumindest deutlich kürzen, der von Kendra weiter unten so dezent angemahnten Versachlichung zu Liebe.

Lieber Rosettenfreak, genau wie Sunny bin ich sehr daran interessiert, gerade in Bezug auf Themen und Sachverhalten, die ich nicht aus eigener Erfahrung kenne, an Erfahrungen und Wissen Dritter teil zu haben. Nur so:









teilst du bestimmt kein Wissen.
@Phlegeton

Danke für deine ausführliche Antwort.

Ich habe auf dein Post überreagiert und bitte dafür um Entschuldigung.

Zu einigen deiner Einwände:
Du siehst Widersprüche, wo keine sind.

-- Bei meiner Bar-Nummer war ich 17 und keine 15. Das war ein Tippfehler
-- Ich habe das Milieu tatsächlich früh kennengelernt durch meinen Onkel. Das Milieu hast eine gewisse Faszination. Es hat aber natürlich auch seine Tücken.
-- Ich habe während meines Studiums tatsächlich ne Zeit lang -- ca. 2 Jahre--selbst ne Bar geführt
-- Zu meinen beruflichen Erfahrungen: Ich habe als Sozialarbeiter einige Jahre mit drogenabhängigen Prostituierten gearbeitet. Dabei kamen mir meine praktischen Erfahrungen mit diesen Frauen durchaus zugute. Man weiß, wie man mit den Mädels umgehen muss, welche Sprache man wählen muss. Man weiß es jedenfalls besser als jemand, der nur mit Theorie im Kopf frisch von der Uni oder der FH kommt.
Das merken die Frauen auch und man kommt besser mit ihnen klar.

Ich wollte nie irgend jemanden auf den Pfad der Tugend zurückführen. Wie gesagt, ich bin kein Moralapostel (obwohl ich natürlich gewisse Prinzipien habe).
Ich habe nur versucht, die Mädels dabei zu unterstützen, von den Drogen wegzukommen.
Ist stressig und die Erfolgsquote recht überschaubar, weshalb ich das nach einigen Jahren auch wieder gelassen habe.
 
@rosettenfreak

Gar kein Thema, und bitte entschuldige meinerseits mich, wenn ich mal wieder unhöflich/ironisch/altklug oder was auch immer war - es kommt gelegentlich vor.

Und zur Klarstellung: Ich nehme dir deine Erfahrungen absolut ab. Und ich bin, was das angeht, in einem Boot mit Sunny: Ich würde sie sehr gern hören, gerade, weil sie mir völlig fremd sind. Ich bin da eher "behütet" aufgewachsen, und auf dem Land. Und persönliche Erfahrungen sind für mich der Nachrichtenkanal Nummer eins: Direkter, ehrlicher und unverfälschter als die Medieninhalte, die bestimmten Normen gehorchen müssen, einer Tendenz folgen, ökonomischen Zwängen unterliegen oder der Einstellung des Medieninhabers. Von daher, wann immer zu Zeit hast: Schieß los, und ich werde zuhören.
 
@rosettenfreak

Gar kein Thema, und bitte entschuldige meinerseits mich, wenn ich mal wieder unhöflich/ironisch/altklug oder was auch immer war - es kommt gelegentlich vor.

Und zur Klarstellung: Ich nehme dir deine Erfahrungen absolut ab. Und ich bin, was das angeht, in einem Boot mit Sunny: Ich würde sie sehr gern hören, gerade, weil sie mir völlig fremd sind. Ich bin da eher "behütet" aufgewachsen, und auf dem Land. Und persönliche Erfahrungen sind für mich der Nachrichtenkanal Nummer eins: Direkter, ehrlicher und unverfälschter als die Medieninhalte, die bestimmten Normen gehorchen müssen, einer Tendenz folgen, ökonomischen Zwängen unterliegen oder der Einstellung des Medieninhabers. Von daher, wann immer zu Zeit hast: Schieß los, und ich werde zuhören.
@Phlegeton

Freut mich, dass du meine Entschuldigung annimmst.
Gelegentlich bekommt man halt mal was in den falschen Hals. Der eine mag gelegentlich altklug klingen (Selbstzitat "Phlegeton"), dem anderen gehen ab zu mal die Gäule durch ("Rosi"/Johannes).
So what...

-- Zum Thema:
Ich versuche, relativ kurz und knapp meinen Standpunkt zum Thema Prostitution zu verdeutlichen: Es ist eines, die Ausübung dieses Gewerbes in gewissen Grenzen zuzulassen und dafür zu sorgen, dass es einigermaßen legal stattfindet --ich meine ohne die üblichen "Begleiterscheinungen" (Menschenhandel, Zwang, Drogen etc)-- und dass die Frauen dort geschützt sind.

Damit habe ich kein Problem.

Es ist aber etwas anderes, dieses Gewerbe zu fördern und als völlig normalen Job zu deklarieren, wie das die rot-grüne Regierung unter Schröder/Fischer getan hat mit ihrem unseligen "Prostitutionsgesetz."
Das hat dazu geführt, dass Deutschland zum El Dorado der Prostitution wurde. Es ist heute bei uns einfacher, ein Bordell zu eröffnen als eine Pommes Bude.
Die Pommes Bude hat strengere Auflagen und wird strenger kontrolliert als ein Rotlicht-Betrieb.

Dieses Gesetz ist ein typisches Produkt rot-grüner geistig-moralischer Verirrung.

Und damit habe ich ein Problem.

Mehr darüber folgt demnächst.
 
Ich bin wiederum auf der Seite, dass man (von staatlicher Seite) jenen Frauen, die diesen Job tun, eine Krankenversicherung geben sollte.... (plus einen staatlichen Einkommens-Status im Rahmen als Einzel-Unternehmerin...)

Dadurch wird sie durch die öst. Steuerfahndung greifbar, und dadurch - mittelbar - auch durch die österr. Polizei. (die dann allenfalls derartige Etablissements durchsuchen kann, gemeinsam mit dem Zoll, und mit dem BFA -- Bundesamt für Asylwesen, und mit denen von der Sozialversicherung.... ), um drauf zu kommen, wo bei uns in Ö die ganzen zu Sex gezwungenen Ausländerinnen... sind...

https://kurier.at/chronik/oesterreich/steuerfahndung-klopfte-bei-bordellen-an/37.563.138
 
Last edited:
eine andere Geschichte ist es natürlich, wenn eine Thailänderin in D/Ö der Polizei nichts sagen will, weil ihre Kinder u./o. Eltern in Thailand bedroht werden.... ;-( Das ist dann einfach problematisch... Weil: Da kommt das D/-öst-Bundeskriminalamt einfach nicht hin --> bis nach Thailand. Da kann man dann nur bei der thailändischen Polizei anfragen, dass die da tätig werden sollten....

Und die Tun das dann auch. Darüber wird hier (in den D/Ö-Medien nicht so oft berichtet...) Aber Thailänderinnen bekommen auch Kinder, und die ThailändER wollen auch nicht, dass ihre Kinder in Flugzeuge nach Europa steigen, um dann dort im fernen Europa in irgendwelchen Kellern von Deutschen oder Österreichern missbraucht zu werden...

https://www.nationthailand.com/thailand/general/40034817
 
Ja, das ist auch mein Eindruck.




Ich habe ebenfalls niemals den Begriff "humanistisch" in Bezug auf Prositution verwendet.

Wenn es mir doch einmal untergekommen sein sollte, dann ersuche ich um Link darauf: Dann erkläre ich es gern, weil es sich dann wahrscheinlich um den Unterschied zwischen humanistisch, protestantisch, ökonomisch und katholisch gehandelt haben müsste.....
@kendra22

Du hast den Begriff "humanistisch" in diesem Zusammenhang nicht gebraucht.
Aber der Thread trägt nun mal den Titel "Humanistisches Bordell."
 
Ein wenig der Reihe nach, und so kurz und prägnant, wie ich es zusammen bringe. ;-)

Dass es etwas schon immer gab ist nicht unbedingt ein Pro-Argument für eine Sache.
Diebstahl und Mord gab es auch schon immer. Hören wir deshalb auf, diese Dinge zu ahnden und versuchen, sie zu verhindern?

Ja klaro. :) Ich habe das Beispiel auch nur verwendet um zu zeigen, dass Prostitution nichts ist, was "jetzt plötzlich" -- im 21. Jahrhundert -- (aufgrund von Globalisierung, Umweltverschmutzung, CO2-Ausstoß, Klima-Zielen od. whatever...) "entstanden" sei. Sondern, dass Prostitution eben schon immer dazu gehört hat, wenn Männer und Frauen irgendwo auf einem Haufen zusammen waren.... eben von den Römern, übers Mittelalter (Marketender) ... bis eben in die heutige Zeit.

Nur eben, dass wir heute die Chance haben (durch den organisierten Sozial-Staat bzw. durch die immensen humanistischen Fortschritte wie zB durch das Rote Kreuz / den Roten Halbmond, die Genfer Konvention, die Haager Landkriegsordnung u.s.w.) dass wir inzwischen auch Prostitution sozial organisieren können -- im Wissen dessen, dass es Prostitution a) schon immer gegeben hat und b) auch immer geben wird...

In welcher Form auch immer:
  • Entweder für 20,- EUR von der Drogensüchtigen für einen schnellen Blowjob auf der Straße in der dunklen Gasse;
  • oder für 80,- EUR für einen besseren Blowjob in einem staatlich auf Hygiene-Vorschriften u.s.w. überprüften "Etablissement", wo die Damen dort angemeldet sind und Sozialversicherung und Steuer bezahlen.... .
  • oder für 50,- EUR für den Blowjob von einer Thailänderin in einem "Hintertür-Bordell", wo sie vorher ihren Pass abgeben hat müssen, bevor sie dort ihre "Flug-Kosten" nach Europa mittels Blowjobs "abzahlen" hat dürfen..

  • oder eben für die 20jährige Uni-Studentin (völlig ungeschützt), die sich in der Disco für eine Handvoll Tequilas am Klo ficken lässt...
  • oder für die 30jährige Frau, die sich schwängern lässt, weil sie dann 18-26 Jahre lang Alimente (und staatliche Kinder-Beihilfen) bekommt... [und im Scheidungsfalle dann noch die ganze Wohnung oder das ganze Haus.... ]
 
Du hast den Begriff "humanistisch" in diesem Zusammenhang nicht gebraucht.
Aber der Thread trägt nun mal den Titel "Humanistisches Bordell."

Ja, in der Zwischenzeit hab ich mich mit dem Titel "Humanistisches Bordell" sogar schon angefreundet. Es ist halt einfach ein cleverer "Marketing-Titel".... :)

"Humanistisch" heißt halt für viele Mesnchen so ungefähr etwas wie "menschlich", "freundlich", "auf das Bildungsideal der griechisch-römischen Antike gegründet"... wiki: Humanismus

--

Ich sehe zB Prostitution überhaupt nicht "humanistisch"... Ich sehe es kapitalistisch. 😋:ROFLMAO: Es ist eine Dienstleistung. Jemandem für Geld den Schwanz zu rubbeln, ist eine Dienstleistung. Und für die hat die Frau / das 20jährige Mädchen / die Frau mit 2 Kindern.... dann eben das Recht, dafür eine Gegenleistung zu beziehen. Eben 20, 50, 80,- oder 100,- EUR. Oder eben, wieviel der Kunde bereit ist, dafür zu bezahlen.

Die Domina kriegt 250,- pro Stunde (dafür braucht sie dann aber auch so teure Dinge wie einen gepolsterten Bock, auf dem sie ihren Kunden dann auch auspeitschen kann....) Der Installateur kriegt auch mehr Geld pro Std. als der Bäcker für einen Laib Brot.... In der Disco kannst du auch nach den "richtigen Mädchen" sauchen, die sich für ein paar Tequilas am Klo ficken lassen...

Angebot und Nachfrage. Jede und jeder wie er oder sie es eben gerade will oder wie es für ihn oder sie gerade passt. :)

Andere gehen zu KaDeWe und stehen dort im Geschäft nur rum für ~10,- EUR / Std. und verkaufen dort wochenlang gar nix...

--

Was ich damit meine: Aus meiner Sicht ist das ein "kapitalistisches" (!) Problem, kein "humanistisches" ;) 😋:unsure:
 
Last edited:
Ich habe jetzt den ganzen thread nicht gelesen.

Zu den Erscheinungsbildern der Prostitution kann ich mal ein paar Beispiele aus meiner beruflichen Praxis zitieren:

Dame 1: Sehr junges Mädchen, von zu Hause weggelaufen, kann auch nicht mehr nach Hause zurück, da droht, dass sie totgeschlagen wird (Moslems), prostituierte sich im Laufhaus aus finanzieller Not.

Dame 2: so Mitte 30, Familienbetrieb ist in Konkurs geraten, der formal über ihren Namen lief; prostituierte sich aus wirtschaftlicher Not, Verhältnisse unklar, da schien ggf. ein Zuhälter vorhanden gewesen zu sein;

Dame 3: Mitte 50, machte das, um sich teure Mode leisten zu können im Nebenerwerb

Dame 4: Studentin, finanzierte sich das Studium, Escort-Service, verdiente > 10 T€ p. m.

Dame 5: finanzierte sich als Studentin so das Studium als Escort-Girl, Verdienst noch mehr als oben, ist dann später ausgestiegen, war für sie teilweise auch Ausleben einer Neigung, da stark submissiv und leicht masochistisch
 
Prostitution hat es zu jeder Zeit und in jeder Gesellschaftsform gegeben. Es ist also kein "kapitalistisches" Problem.

Ursache der Prostitution ist weit verbreitete männliche Sexualität, die allein einen optischen oder sonstigen äußeren Reiz benötigt und kaum ein emotionales Band. Für Mann ist ein Geschlechtsakt daher von geringerer Bedeutung als für eine Frau. Frau läßt in sich eindringen. Das zuzulassen bedarf mehr Überwindung als etwas irgendwo hineinzustecken. Für Mann ist sein tool zur Befriedigung daher meist einfacher austauschbar als für Frau.

Deswegen ist Prostitution vor allem ein Geschäft mit Männern als Kunden.
 
Prostitution hat es zu jeder Zeit und in jeder Gesellschaftsform gegeben. Es ist also kein "kapitalistisches" Problem.

Ursache der Prostitution ist weit verbreitete männliche Sexualität, die allein einen optischen oder sonstigen äußeren Reiz benötigt und kaum ein emotionales Band. Für Mann ist ein Geschlechtsakt daher von geringerer Bedeutung als für eine Frau. Frau läßt in sich eindringen. Das zuzulassen bedarf mehr Überwindung als etwas irgendwo hineinzustecken. Für Mann ist sein tool zur Befriedigung daher meist einfacher austauschbar als für Frau.

Deswegen ist Prostitution vor allem ein Geschäft mit Männern als Kunden.
@Sappho....


Perfekt auf den Punkt gebrcht.
Chapeau.
 
@Sappho_CGN

Es ging um Steuerstrafverfahren

Oh Gott :ROFLMAO:o_O:ROFLMAO:
Glaub es, oder nicht, aber ich hatte echt schon so was getippt wie "Sag bitte nicht, du bist von der Steuerfahndung :eek:" Hab es dann gelassen, weil ich dachte, das klingt blöd, oder indiskret. Tja... so holt einen selbst bei den ausgefallensten Berufen etwas so alltägliches wie die Steuer ein.

Irgendwie finde ich es bei dem ganzen Elend, dass bei Rosettenfreak´s Darstellung anklingt, und bei deinen Beispielen 1 und 2 sehr greifbar wird, ja fast beruhigend, dass es mit Nummern 3, 4 und 5 Gegenbeispiele gibt. Also doch ein diverses Bild - wobei ich gerne glaube, dass diese, nennen wir sie mal selbstbestimmte oder mündige Form der Prostitution, quantitativ zu vernachlässigen ist.

Ich stelle es mir übrigens sehr, sehr schwierig vor hier eine (steuer)strafrechtliche Betrachtung oder Behandlung vorzunehmen. Ich weiß, die Steuerbarkeit der Einkünfte aus Sexarbeit ist die notwendige Kehrseite einer zivilrechtlichen Anerkennung dieses Wirtschaftszweigs, aber gerade bei Beispielen 1 und 2 widerstrebt mir der Gedanke. Und selbst bei Beispielen 3 bis 5 muss man sich überlegen, wie schwer es einem fallen muss, solche Einkünfte in der Steuererklärung anzugeben.
 
Ich hab sie verteidigt.

Das Problem war immer, dass sie natürlich alle keine Buchführung haben und damit geschätzt werden können. Und die SteuFa schätzt natürlich pro fiscus. Außerdem sind die Ausgaben nie eindeutig "beruflich" veranlasst. Kondome und Dessous kann man halt auch privat nutzen. Da kann man nicht viel machen.

Auch Einkünfte aus sittenwidrigen Geschäften sind steuerpflichtig. Pecunia non olet.
 
@Sappho_CGN : Nun, sittenwidrig ist die Prostitution ja jetzt nicht mehr. Ich wollte dir auch gar keine Rolle oder Seite bei der Sache zuweisen. Klingt jedenfalls nach einem interessanten Job, der Einblicke in einen Bereich erlaubt, der anderen meist verborgen bleibt. Und offensichtlich kriegt man auch sehr viel von der privaten Seite mit, und nicht nur von der finanziellen. Für deine Geschichten scheinst du das aber nie verwertet zu haben?
 
Also, zur Klarstellung: Die Einkünfte aus Prostitution waren schon immer steuerpflichtig. Auch der Profi-Killer ist mit seinen Einkünften steuerpflichtig, ebenso der Dealer. Die StPO läßt aber die Einstellung von Verfahren zu, wenn die Strafe bei der zu erwartenden Strafe wegen anderer Taten keine Rolle spielt. Daher ermittelt niemand bei einem Dealer oder Profi-Killer wegen Steuerhinterziehung.

Nr. 3 wurde ein Dauermandat, mit Nr. 5 kam ich etwas mehr ins Gespräch, das wurde eher freundschaftlich.

Das Verhältnis von Prostituierter zu Kunden finde ich für Geschichten wie ich sie mag, nicht interessant. Darzustellen, wie sie es erträgt und es gelangweilt über sich ergehen läßt, mag vielleicht literarisch mal was anderes sein aber das wäre nicht meine Zielrichtung. ich will ja eher Genuß an der Sexualität beschreiben. Andererseits zu schreiben, dass Prostituierte selbst Lust dabei empfindet, ist zwar nicht vollkommen unrealistisch (Nr. 5), ist aber sicher eher ziemlich außerhalb der Norm und das würde das Gewerbe verklären. Das möchte ich auch nicht.
 
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