Was der Trump so macht...

Hi.
Das ist tatsächlich eine Achillesferse der Amis.
Es ist gar nicht möglich, alle ihre Einrichtungen im Ausland zu schützen.

Die Iraner haben zwar auch ihre Einrichtungen im Ausland, aber den Amis tut es viel mehr weh, wenn ihre Botschaft in London in die Luft gesprengt wird als den Iranern eine weitere Rakete auf einen General.
 
Die Amis werden da unten zwar einen Krieg gegen den Iran haushoch gewinnen. Aber zu welchem Preis?
Klar werden die menschlichen Verluste auf ihrer Seite nicht so hoch sein, wie die der Iraner aber ein Krieg wird sie da unten Milliarden kosten und der einfache Ami muss es blechen... da ist dann keine Kohle für Bildung, Soziales oder andere dringend benötigte Dinge.
Zu viel Bildung ist sowieso schädlich für die amerikanische Politik. Nur wenn diese vom Großteil der einfachen Leute ferngehalten wird, gewinnen Trumps Wahlen und die Army Kanonenfutter.
 
Zu viel Bildung ist sowieso schädlich für die amerikanische Politik. Nur wenn diese vom Großteil der einfachen Leute ferngehalten wird, gewinnen Trumps Wahlen und die Army Kanonenfutter.

Ja, das Traurige daran ist, daß es für viele arme Amis nur die Möglichkeit gibt ein Mindestmaß an höherer Bildung zu bekommen, wenn sie in die Army eintreten.
 
Last edited:
Die Iraner haben zwar auch ihre Einrichtungen im Ausland, aber den Amis tut es viel mehr weh, wenn ihre Botschaft in London in die Luft gesprengt wird als den Iranern eine weitere Rakete auf einen General.

Wobei der General, den sie da in die Luft gesprengt haben wohl einen sehr hohen Stellenwert im Land gehabt hat. Er wurde mit Rommel verglichen, der ja für die Deutschen auch so etwas wie ein Kriegsheld war.
 
Ja, das Traurige daran ist, daß es für viele arme Amis nur die Möglichkeit gibt ein Mindestmaß an höherer Bildung zu bekommen, wenn sie in die Army eintreten.

Oder erfolgreich Football spielen. Wobei das die Leute für eine höhere Bildung oft verdirbt.
 
@Zenobit

Die Amis werden da unten zwar einen Krieg gegen den Iran haushoch gewinnen. Aber zu welchem Preis?
Klar werden die menschlichen Verluste auf ihrer Seite nicht so hoch sein, wie die der Iraner aber ein Krieg wird sie da unten Milliarden kosten und der einfache Ami muss es blechen... da ist dann keine Kohle für Bildung, Soziales oder andere dringend benötigte Dinge. richtig kohle machen nur die Waffen- und die Ölindustrie....
Krieg dürfte für Trump auch nur ein Big Business sein.
Die größten Kriegsopfer zahlen sie auch nicht an Soldaten sondern an zivilopfern durch Terroranschläge, die über Jahrzehnte folgen werden.
Damit baut man den IS und die Taliban wieder auf. Schade. Frieden wird es da unten wohl nie geben.

Na, von wegen, die USA würden einen Krieg gegen den Iran leicht gewinnen...
Der Iran ist nicht der Irak.
Der Iran ist eine Großmacht.
Geografisch und auch militärisch ist der Iran ein anderes Kaliber als weiland die Spielzeug-Armee von Saddam Hussein.

Aber sicher: Militärisch sind die USA noch immer das Maß aller Dinge und würden so ziemlich jeden Krieg gewinnen--- die Frage ist nur: Zu welchem Preis? Und ob so ein Krieg auch wirklich Sinn machen würde?
Militärisch könnten sie sich so einen Krieg leisten. Ökonomisch betrachtet wohl eher nicht.
Und sicherer machen würde er die Region auch nicht.
Zudem-- und das ist eine gute Nachricht-- ist ein Krieg den Amerikanern im Moment nicht zu vermitteln. Noch nicht einmal den hartnäckigsten Donald-Fans.
 
Sicher ist der Iran besser bewaffnet als der Nachbar Irak. Aber nutzt das denn viel?
Wie werden denn heute Kriege geführt/gewonnen?
die USA schicken ihre Flugzeugträger und Kriegsschiffe hin und bombardieren erst einmal alles was entfernt militärisch aussieht und von ihren Satelliten gesehen wird. Das dauert im Iran vielleicht ein paar Wochen länger als im Irak aber danach hat das Land keine Luftwaffe und Flugabwehr mehr, die erwähnenswert wäre. Erst dann kommen die ersten US-Panzer ins Land.
Der Iran ist nicht China oder Russland. Bei denen würde Trump sich sicherlich 4 Mal überlegen ob er die provoziert....
 
Trump rudert zurück...

Der Donald ist ja schnell mal am twittern wenn es ihn überkommt. So hat er dem Iran auch mit Vergeltungsschlägen gedroht und wollte auch kulturelle Ziele angreifen...
Jetzt hat ihm aber mal jemand gesagt, daß das nach Kriegsrecht verboten ist.
Wusste der Donald nicht, als Präsident und Befehlshaber der größten Militärmacht der Welt kann man sich ja auch nicht mit allem befassen...
Wenn das denn verboten ist, dann will er das natürlich nicht machen auch wenn er das unfair findet.

Hmm, da regt man sich über die Idioten vom IS auf, die antike Kunstwerke zerstören, weil es angeblich Götzenbilder sind und der amerikanische Präsident will genau dasselbe machen?

Welchen militärischen Nutzen hat es Kulturgut zu zerstören?

Er hat auch getwittert, daß er unverhältnismäßig zurückschlagen würde. Was ja nun alles heissen kann.
Also wenn jemand einen Krieg provoziert und quasi um Vergeltungsschläge bettelt, damit er selber loslegen kann, dann wohl Trump....
 
@Zenobit

Der Donald ist ja schnell mal am twittern wenn es ihn überkommt. So hat er dem Iran auch mit Vergeltungsschlägen gedroht und wollte auch kulturelle Ziele angreifen...
Jetzt hat ihm aber mal jemand gesagt, daß das nach Kriegsrecht verboten ist.
Wusste der Donald nicht, als Präsident und Befehlshaber der größten Militärmacht der Welt kann man sich ja auch nicht mit allem befassen...
Wenn das denn verboten ist, dann will er das natürlich nicht machen auch wenn er das unfair findet.

Hmm, da regt man sich über die Idioten vom IS auf, die antike Kunstwerke zerstören, weil es angeblich Götzenbilder sind und der amerikanische Präsident will genau dasselbe machen?

Welchen militärischen Nutzen hat es Kulturgut zu zerstören?

Er hat auch getwittert, daß er unverhältnismäßig zurückschlagen würde. Was ja nun alles heissen kann.
Also wenn jemand einen Krieg provoziert und quasi um Vergeltungsschläge bettelt, damit er selber loslegen kann, dann wohl Trump....


Was ""The Donald" tut oder nicht tut, was er twittert oder nicht twittert, das ist völlig egal: Der Mann ist ein Idiot!
 
@Zenobit

-- "Ich kenne mich da unten nicht so aus..." (Zenobit)

Bevor ich mich zu sehr in Details verliere:

-- "Der Nahostkonflikt" ( Beck-Verlag, 2018) (10 Euro)

Kurz gefasst:
1967 im 6-Tage-Krieg hat das kleine Israel den gesamten arabischen Staaten den Arsch verhauen und die Golan-Höhen und das Westjordanland erobert.
1973 nach dem Jom-Kippur-Krieg haben die Saudis die Ölmenge gedrosselt (Erste Ölkrise), wodurch es in deutschen Wohnzimmern kalt wurde, was die Solidarität mit Israel bröckeln ließ. Wehe, der Deutsche bekommt kein billiges Benzin und kein preiswertes Heizöl! Da wird der Deutsche richtig ungemütlich!

-- 1978: Camp David; Friedensabkommen zwischen Ägypten und Israel.
-- 1979: Die Schiiten übernehmen die Macht im Iran
-- 1993: "Oslo-Abkommen"

Seit 1993 gibt es die so genannten "palästinensischen Autonomiegebiete". Denen geht es aber beschissen, weil Israel denen buchstäblich das Wasser abgräbt. Kurz: Die internationale Gemeinschaft hat Jerusalem zum Sonderstatus erklärt (da alle 3 großen Weltreligionen dort ihre Heiligtümer haben) und auch die Eroberungen Israels von 1967 nicht anerkannt.

"The Donald" tut aber genau das! Er erklärt Jerusalem zur Hauptstadt Israels und segnet Israels Siedlungspolitik und die Eroberungen von 1967 ab!


Trump ist auch nicht "konservativ" oder "reaktionär."
Nein, "The Donald" ist einfach Trump-- also völlig durchgeknallt!!

Den Rest erkläre ich morgen.
 
Last edited:
Na ja, alles was ich darüber weiss ist das es sehr kompliziert ist und alle Verbündeten der USA (Saddam, BinLaden, die Taliban...) irgendwann mal zu Feinden wurden oder umgekehrt.
Daß die USA sich gern mal einmischen und dabei helfen das Staatsoberhaupt zu stürzen und ihre Verbündeten auch gerne mal im Stich lassen, wenn sie denn wieder abziehen...
Einfach ist da unten gar nichts. So scheint es zumindest mir.
 
Na ja, alles was ich darüber weiss ist das es sehr kompliziert ist und alle Verbündeten der USA (Saddam, BinLaden, die Taliban...) irgendwann mal zu Feinden wurden oder umgekehrt.
Daß die USA sich gern mal einmischen und dabei helfen das Staatsoberhaupt zu stürzen und ihre Verbündeten auch gerne mal im Stich lassen, wenn sie denn wieder abziehen...
Einfach ist da unten gar nichts. So scheint es zumindest mir.

Sagen wir mal so, dass die USA sich in der Vergangenheit oft zweifelhafte "Verbündete" suchte (wie z.B. die Taliban in Afghanistan) um gegen ihre "Feinde" (seit 1948 fast immer die Russen) vorzugehen.

Dass diese Verbündete danach immer noch kriminell sind, "hat doch niemand wissen können".
 
@Phiro...

Sagen wir mal so, dass die USA sich in der Vergangenheit oft zweifelhafte "Verbündete" suchte (wie z.B. die Taliban in Afghanistan) um gegen ihre "Feinde" (seit 1948 fast immer die Russen) vorzugehen.

Dass diese Verbündete danach immer noch kriminell sind, "hat doch niemand wissen können".

Dass man sich damals mit den Taliban verbündet hat, das war angesichts der weltpolitischen Situation ("Kalter Krieg") zu diesem Zeitpunkt Ende der Achtziger Jahre noch nachvollziehbar.
Da war den USA jeder recht, der gegen die Sowjets war.

Viel entscheidender finde ich 2 andere Entschlüsse, die bis heute fatale Auswirkungen haben:

-- Das Konzept der "Neuen Weltordnung."
Man glaubte, nachdem die Sowjets als Großmacht weggefallen waren, man könnte den Nahen Osten demokratisieren.
-- Und die verheerendste Entscheidung der letzten 20 Jahre war der "Krieg gegen den Terror", vor allem, wie man ihn führte.
Der (völkerrechtswidrige) Einmarsch in den Irak und der Sturz Saddams haben die gesamte Region destabilisiert.
 
Viel entscheidender finde ich 2 andere Entschlüsse, die bis heute fatale Auswirkungen haben:

-- Das Konzept der "Neuen Weltordnung."
Man glaubte, nachdem die Sowjets als Großmacht weggefallen waren, man könnte den Nahen Osten demokratisieren.
-- Und die verheerendste Entscheidung der letzten 20 Jahre war der "Krieg gegen den Terror", vor allem, wie man ihn führte.
-- Der (völkerrechtswidrige) Einmarsch in den Irak und der Sturz Saddams haben die gesamte Region destabilisiert.

ich hab jetzt nicht alles von oben durch gelesen. Aber Rosi, jetzt muss ich aber doch fragen:
Du schreibst "die verheerendste Entscheidung.... der Krieg gegen den Terror... der Einmarsch im Irak... (die Bombardierung Libyens, Syriens, Afhanistans, könnte man da noch ergänzen; die waren nämlich auch alle völkerrechtswidrig... ^^)

Jetzt muss ich aber fragen: An welchem Punkt hat das begonnen? Ich behaupte einmal, das war jener Punkt, an dem davor und danach noch in keinem Land der Welt ein Hochhaus eingestürzt ist.... oder? :)
 
Doch es sind schon mehrere Hochhäuser eingestürzt. Neulich in China, Pfusch am Bau und in England ist vor einigen Jahren eines eingestürzt weil die Brandvorschriften nicht eingehalten wurden und ich bin mir ziemlich sicher daß in Japan auch eines bei dem Tsunami eingestürzt ist...
 
@Kimber22

ich hab jetzt nicht alles von oben durch gelesen. Aber Rosi, jetzt muss ich aber doch fragen:
Du schreibst "die verheerendste Entscheidung.... der Krieg gegen den Terror... der Einmarsch im Irak... (die Bombardierung Libyens, Syriens, Afhanistans, könnte man da noch ergänzen; die waren nämlich auch alle völkerrechtswidrig... ^^)

Jetzt muss ich aber fragen: An welchem Punkt hat das begonnen? Ich behaupte einmal, das war jener Punkt, an dem davor und danach noch in keinem Land der Welt ein Hochhaus eingestürzt ist.... oder? :)

Hi "Kimber22",
zunächst: Gutes Neues Jahr.

Der islamistische Terror begann nicht erst mit "Nine Eleven 2001."
Schon einige Jahre zuvor (1998) waren 2 US-Botschaften (in Kenia und Tansania) Ziel islamistischer Terroranschläge.
Dazu kommt der Anschlag 1998 auf den US-Flugzeugträger "USS Cole."

Und das mit den 2 Türmchen hat acht Jahre vorher 1993 bereits ein Terror-Scheich probiert. Der zündete einige Bomben in der Tiefgarage des "WTC."
War nicht sehr effektiv.
Al Kaida war da 2001 leider erfolgreicher.

Zu deiner Frage, an welchem Punkt das begonnen hat: 1967 ist das entscheidende Datum! Dieses Jahr ist die Geburtsstunde des zeitgenössischen Islamismus/Neo-Djihadismus.
Die Niederlage der arabischen Staaten im 6-Tage-Krieg gegen das kleine Israel diskreditierte den bis dahin vorherrschenden Panarabismus.
Die Losung islamistischer Ideologen-- von denen der wichtigste Sayyid Qutb war-- lautete von nun an: "Der Islam (in seiner politisierten Form) ist die Lösung."

Das zweite wichtige Datum ist 1973.
Im Jom-Kippur-Krieg versuchten die Araber, die 1967 an Israel verlorenen Gebiete zurück zu erobern.
Als das scheiterte, drosselte Saudi-Arabien das Öl, was in Europa und in Deutschland zur ersten Ölkrise führte.
Die Macht über das Öl führte gleichzeitig dazu, dass das konservativ-fundamentalistisch-wahhabitische Islamverständnis der Saudis in der islamischen Welt en vogue wurde.
Der liberale Islam wurde in den Hintergrund gedrängt.

Das dritte wichtige Datum ist 1979.
Die schiitische Revolution im Iran.
Seither kämpfen diese beiden Großmächte-- das sunnitische Saudi-Arabien und der schiitische Iran-- um die Vorherrschaft in dieser Region.
Und beide finanzieren weltweit den Terror.

Die wichtigsten Ereignisse seit 1979:

-- 1993: Oslo-Abkommen
-- 2001: Terroranschlag auf die Twin-Towers
-- 2003: Einmarsch der USA in den Irak und Sturz Saddams
-- 2011: "Arabischer Frühling", der gescheitert ist.
In Syrien ging Assad gegen harmlose Demonstranten,-- die nicht die Regierung stürzen wollten, sondern schlicht gegen Korruption und für bessere Lebensbedingungen demonstrierten-- brachial vor.
Und seitdem ist Syrien im Eimer. Und damit endgültig die gesamte Region.

Ideologisch unterscheiden sich die Saudis nicht vom IS. Das reaktionäre Islam-Verständnis ist dasselbe.
Warum bekämpft nun der IS auch die saudische Monarchie und die Saudis bekämpfen in ihrem Territorium den IS, obwohl sie gleichzeitig weltweit Terroranschläge finanzieren??
Islamisten wie der IS erkennen keine Staatsgrenzen an. Sie halten den Nationalstaat für ein unislamisches westliches Import-Produkt.
Diese Spinner träumen von einer weltumspannenden "Umma" (= Gemeinschaft aller Muslime).
Zudem nehmen es die Terroristen den Saudis übel, dass sie mit den "ungläubigen" USA verbündet sind und deren Truppen auf heiligem islamischen Territorium dulden.
Die Saudis hingegen sehen gar nicht ein, ihre Machtstellung von einigen terroristischen Spinnern infrage stellen zu lassen.

-- Noch einige Bemerkungen zum Thema "Islam und Terrorismus":
Man macht es sich zu einfach, wenn man einige Koranverse aus dem Kontext zieht, um damit die angebliche Gefährlichkeit des Islam zu beweisen.
Terroristen lesen den Koran genauso banal und selektiv, wie gewisse "Islamkritiker", die sich mit ihren oberflächlichen Pamphleten seit Jahren eine goldene Nase verdienen und in in deutschen Talkshows als "Islamexperten" präsentiert werden (Abdel-Samad, Necla Kelek, etc.).

Der Koran enthält kein politisches Ordnungskonzept/kein Staatskonzept.
Der Islam ist ein Glaube und kein politisches Programm!
Zu einem solchen machen es moderne fundamentalistische Ideologen (der bereits erwähnte Sayyid Qutb und der Inder Al Maududi waren die wichtigsten. Bin Ladn hat in seinen Videobotschaften so gut wie immer Qutb zitiert. Man muss also die Schriften dieser Leute kenn und nicht den Koran).
Konzepte wie "Haykimath Allah" (= "Gottesherrschaft") und "Din-Wa-Daula" (= "Einheit von Religion und Staat") kommen im Koran nicht vor.
Es sind zeitgenössische Konzepte und Neologismen von ideologischen Spinnern!
Also: Nicht der Islam, der Koran und der Prophet Mohammed sind schuld am islamistischen Terror, sondern einige Spinner, die aus dem Koran und der Religion des Islam ein totalitär-terroristisches Programm machen (Neo-Djihadismus).

Es ist also eine recht komplexe und komplizierte Gemengelage aus religiös-ideologischen und machtpolitischen Faktoren, die die Region des Nahen Osten so explosiv machen.

So, das war mal ein kleiner Crashkurs über die ideologisch- historisch-politischen Hintergründe der Konflikte, mit denen wir es heute zu tun haben.

Wen das interessiert, der kann im Netz mit einigen Klicks zu genannten Stichworten (Islamismus, Panarabismus, Djhad, Neo-Djihadismus), Ereignissen (6-Tage-Krieg, etc.) und Namen (Sayyid Qutb, etc.) leicht Hintergrundinfos finden.

Ich hoffe, deutlich gemacht zu haben, dass es nichts erklärt, auf den Koran und den Propheten zu schimpfen, sondern dass die Dinge etwas komplexer sind.
 
Last edited:
Gut erklärt, wobei viele Sachen davon älter sind als ich und vermutlich auch als ein großer Teil derjenigen welche Terrorakte ausüben.
Wenn man selber nicht direkt involviert ist kann man das sehr schlecht einschätzen. Ich denke mal es kommt immer stark darauf an was man selber erlebt hat. Hat man sein Kind bei einem "Kollateralschaden" eines US-Luftwaffenangriffs verloren, sieht man die USA als Aggressor, waren es israelische bomben dann die Israelis oder halt eine der vielen islamischen Terrorgruppen, wenn es eine von deren Granaten war...
Schuldzuschreibungen sind nach 50 oder gar 100 Jahren immer schwer zu begründen/beweisen. Das dürfte viel persönliche Auffassungsgabe beinhalten.
Ähnlich wie in Deutschland bei den Nazis. Hast du keine andere Informationsquelle als eine sehr bestimmte und staatlich oder Religiös geprägte Quelle, dann wirst du das was die berichtet auch irgendwann übernehmen...

Ich bin auch der Meinung, daß nicht der Koran die Terroristen benutzt, sondern die Terroristen den Koran als Rechtfertigung für ihre Taten.
 
@Zenobit

Gut erklärt, wobei viele Sachen davon älter sind als ich und vermutlich auch als ein großer Teil derjenigen welche Terrorakte ausüben.
Wenn man selber nicht direkt involviert ist kann man das sehr schlecht einschätzen. Ich denke mal es kommt immer stark darauf an was man selber erlebt hat. Hat man sein Kind bei einem "Kollateralschaden" eines US-Luftwaffenangriffs verloren, sieht man die USA als Aggressor, waren es israelische bomben dann die Israelis oder halt eine der vielen islamischen Terrorgruppen, wenn es eine von deren Granaten war...
Schuldzuschreibungen sind nach 50 oder gar 100 Jahren immer schwer zu begründen/beweisen. Das dürfte viel persönliche Auffassungsgabe beinhalten.
Ähnlich wie in Deutschland bei den Nazis. Hast du keine andere Informationsquelle als eine sehr bestimmte und staatlich oder Religiös geprägte Quelle, dann wirst du das was die berichtet auch irgendwann übernehmen...

Ich bin auch der Meinung, daß nicht der Koran die Terroristen benutzt, sondern die Terroristen den Koran als Rechtfertigung für ihre Taten.

--- "Ich bin auch der Meinung, dass nicht der Koran die Terroristen benutzt, sondern die Terroristen den Koran als Rechtfertigung für ihre Taten." (Zenobit)

Kürzer und besser kann man das nicht mehr auf den Punkt bringen!
Chapeau!
 
@Zenobit

Das Ur-Problem ist natürlich die Staatsgründung Israels 1947 durch den UNO-Teilungsplan.
Jetzt kann man sich ellenlang darüber streiten, wer damals wem welches Land geklaut hat.
Das führt aber nicht weiter.
Der deutsch-israelische Historiker Michael Wolffsohn hat das schon vor Jahren pointiert auf den Punkt gebracht mit der Formal: "Im Heiligen Land geht nicht um Recht gegen Unrecht, sondern um Unrecht gegen Unrecht."
Dort haben die letzten Jahrzehnte alle Parteien Unrecht begangen.

Der Staat Israel ist nun mal eine Realität (Und das ist auch gut und richtig so).
Die Araber haben diesen Staat endlich anzuerkennen und mit dem Terror aufzuhören. Und Israel sollte mit dem Siedlungsbau aufhören und endlich wieder auf eine Zwei-Staaten-Lösung hinarbeiten.
Nur so ist dieser Konflikt zu lösen.

Fundamentalisten gibt es aber leider auf beiden Seiten.
Zum Dank für sein Friedensabkommen mit Israel wurde der ägyptische Präsident Sadat 1981 von islamistischen Terroristen erschossen.
Und 12 Jahre später traf es den israelischen MP Rabin.
Für das Oslo-Abkommen wurde er von einem orthodoxen Juden ermordet.
 
Ich denke mal von Frieden ist die Gegend dort sehr weit entfernt und das wird auch in den nächsten Jahrzehnten so bleiben. Man kann nur hoffen daß es nicht weiter eskaliert.
Denn ein Krieg dort unten würde auch uns betreffen, nicht nur von den Ölpreisen her.
Ich denke daß es bei ca 82 Millionen Iranern im Kriegsfall eine neue Flüchtlingskrise geben würde, die die bisherigen Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan wie einen Sonntagsausflug aussehen lassen würde.
Und dann wäre auch in Gesamteuropa eine kritische Masse erreicht, die wohl auch zu Gewalt führen würde, wenn plötzlich alle ihre Grenzen dicht machen...

Glücklicherweise und sehr zu meinem Überraschen hat jetzt sogar Trump sich etwas zurückgehalten und nicht auf Raketenangriffe der Iraner auf US-Stützpunkte reagiert, wie es wohl die gesamte Welt erwartet hatte...
Vielleicht hat er gemerkt, daß seien Attentat auf den iranischen General keinen echten Nutzen hatte. Eher das Gegenteil. Der Iran ist dadurch geeint worden und der Irak hatte auch kein Verständnis für einen Drohnenangriff im eigenen Land obwohl die mit dem Iran auch nicht gerade verbrüdert sind.
 
@Zenobit

Einen großen Krieg dort unten kann sich niemand leisten.

Die USA verfolgen eine riskante Strategie.
Seit 1979 träumt man von einem "Regime Change" in Teheran.
Und gerade die Regierung Trump ist ein Fan dieser Strategie. Sein Ex-Sicherheitsberater John Bolton träumte sogar schon öffentlich von einem Einmarsch im Irak.
Durch die erneuten Sanktionen hofft man auf einen Putsch der iranischen Bevölkerung.
Ich halte diese Strategie für riskant.

Was passiert, wenn Staaten zusammenbrechen, das kann man am Beispiel Irak und noch besser an Syrien sehen.
Der Wiederaufbau wird Jahre dauern und die internationale Gemeinschaft Milliarden kosten.
Assad wird das nicht im geringsten jucken. Der wird keinen Dollar dazu beitragen, sondern weiterhin mit Gattin in Pariser Luxusboutiquen shoppen gehen.
 
Ich glaube was es betrifft sich Kriege "leisten zu können" wird selten Rational gedacht. Der Ausgang ist halt sehr selten vorhersehbar auch für Weltmächte wie die USA. Hätten sie gewusst wie Vietnam verläuft, dann wäre eine Einmischung auch zweifelhaft gewesen....
Und so schlimm wie das klingt aber von großem Elend, wie einem Krieg, profitieren auch immer eine kleine Anzahl von Menschen zumeist Waffenkonzerne und in dem Fall auch Öl-Spekulanten, bzw. Öl-Lieferanten wie Saudi Arabien.
Bush hätte damals wohl auch nicht mit seiner Wiederwahl gerechnet, die Umfragewerte waren schlecht und er war unbeliebt. Der Irakkrieg hat ihm den Rücken gestärkt und zu einem Kriegspräsidenten gemacht. Im Krieg steht das Volk dann doch eher hinter seinem Anführer. Schröder hat damals zum Glück nur ein Hochwasser gereicht um wiedergewählt zu werden....
 
@Zenobit

Ich glaube was es betrifft sich Kriege "leisten zu können" wird selten Rational gedacht. Der Ausgang ist halt sehr selten vorhersehbar auch für Weltmächte wie die USA. Hätten sie gewusst wie Vietnam verläuft, dann wäre eine Einmischung auch zweifelhaft gewesen....
Und so schlimm wie das klingt aber von großem Elend, wie einem Krieg, profitieren auch immer eine kleine Anzahl von Menschen zumeist Waffenkonzerne und in dem Fall auch Öl-Spekulanten, bzw. Öl-Lieferanten wie Saudi Arabien.
Bush hätte damals wohl auch nicht mit seiner Wiederwahl gerechnet, die Umfragewerte waren schlecht und er war unbeliebt. Der Irakkrieg hat ihm den Rücken gestärkt und zu einem Kriegspräsidenten gemacht. Im Krieg steht das Volk dann doch eher hinter seinem Anführer. Schröder hat damals zum Glück nur ein Hochwasser gereicht um wiedergewählt zu werden....

Oft steckt hinter Kriegen tatsächlich aber auch ein rationales Kalkül.
Damit meine ich nicht nur ökonomische und geostrategische Überlegungen, sondern durchaus auch gute ethische Absichten.
So wäre natürlich nichts dagegen einzuwenden, würden die religiösen und militärischen Diktaturen des Nahen Ostens-- wie beispielsweise der Iran (Religionsdiktatur) und Ägypten (Militärdiktatur)-- demokratisch.
Nur lässt sich das nicht immer einfach so herbei bomben. (Stichwort: "Neue Weltordnung"),
Gut gemeint ist eben nicht immer gut gemacht.

Die Amis können sich überhaupt nicht vorstellen, dass es irgend jemanden gibt, der ihren "American Way of Life" nicht toll findet und partout nicht haben möchte.

Zudem gibt es im amerikanischen Denken einen Begriff, der für das Verständnis dieser Nation entscheidend ist und er lautet: "Manifest Destiny" und kam Mitte des 19. Jahrhunderts auf.
Er bedeutet übersetzt etwa "offensichtliches Schicksal", "offensichtliche Bestimmung."
Gemeint ist damit, dass die USA einen quasi göttlichen Auftrag haben zur Expansion, um so viele Menschen und Länder wie möglich mit ihrem "American Way of Life" zu beglücken.
War der Begriff ursprünglich auf den amerikanischen Kontinent beschränkt und sollte die Expansion der Westgrenze in Richtung Pazifik rechtfertigen, so wurde er später auf die Weltpolitik übertragen.
Der große US-Außenpolitiker Henry Kissinger-- ein Deutscher, er ist in Fürth geboren-- prägte den denkwürdigen Begriff über die USA vom "wohlwollenden Hegemon" oder vom "wohlwollenden Imperialismus."

-- Zum Vietnamkrieg:
Das ist ein Thema für sich, zeigt aber auch, wie eine herrschende Denkschule zu fatalen Fehleinschätzungen führen kann.
Ende der Fünfziger Jahre-- als das US-Engagement in Vietnam begann-- war die sogenannte "Domino-Theorie" der Anker des außenpolitischen Denkens.
Meint: Fällt in einer Region ein Land dem Kommunismus zum Opfer, dann fallen alle anderen Staaten der Region wie Domino-Steine.
Es war ein Denkmuster des Kalten Krieges.
Was die Amis damals übersehen haben: Der Vietcong führte keinen ideologischen Krieg-- auch wenn das Vokabular von Ho-Chi-Minh marxistisch war---, sondern es handelte sich um einen anti-kolonialen Befreiungskrieg.

Zurück zum Nahen Osten:
Ich habe heute einen interessanten kurzen Beitrag über den Irak gesehen.
Die Studenten, die dort demonstrieren, wollen nur eines: Endlich nationale Souveränität!
Die wollen keine US-Boys mehr im Land, aber auch keinen Einfluss mehr des Nachbarn Iran.
Staatliche Souveränität. Nichteinmischung von außen.
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit.
Das dürfte allerdings ein frommer Wunsch bleiben, da in dieser Region einfach zu viele Parteien eine Menge politische und ökonomische Interessen haben.
 
Last edited:
Bist du dir da wirklich sicher, daß die Amis den American Way of Life für alle wollen?
Das wäre wirtschaftlich gesehen sehr zu ihrem Nachteil.
Der american way of life sagt ja mehr oder minder aus "Jeder kann es schaffen!". stimmt teilweise ja auch. Leute wie Zuckerberg, Jobs oder Bill Gates haben ihr Geld ja nicht geerbt. Es kann also jeder schaffen aber es können halt nicht alle gleichzeitig es schaffen.
Wären alle reich, wäre es kein Reichtum sondern Normalität und z.B. ein einfacher Burger würde 8000 Dollar kosten.
Reichtum kann es nur geben wenn es auch viele Mittelständler oder noch besser Arme gibt, die für wenig Geld arbeiten und den Reichtum von wenigen mehren.
Was landesintern für die USA gilt, lässt sich aber genauso gut auf die komplette Welt übertragen. Hätten alle Chinesen z.B. den Lebensstandard der Amerikaner wären Ratzfatz alle Ressourcen der Welt aufgebraucht. Es gibt nur einen begrenzten Vorrat an Luxus und Lebensqualität. Hebt man den in anderen Ländern bei einer großen Masse an so sinkt der bei allen anderen.
Und ich kann mir nicht vorstellen, daß die Amis oder auch wir Europäer so "großzügig" sind und das wollen....
 
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