Ab wann fängt "prüde sein" an?

MaitreNuit, tolle Zusammenfassung von prüde.

Eine Ex von mir wollte sich beim Sex nie ausziehen, also immer Shirt anlassen und so. Das fand ich dann auch sehr prüde , die Beziehung hat auch nicht funktioniert.
 
Ja aber es gibt Frauen die mit sich und ihrem Körper nicht zufrieden sind und nie Licht anhaben beim Sex, habe im Bekanntenkreis auch solche.

Auch wieder richtig. Eine Ex war eine sehr hübsche, gepflegte Frau. Ihr machten nur die Schangerschaftsstreifen auf ihrem Bauch zu schaffen. Obwohl ich diese schon hunderte Male gesehen hatte, fand der Sex nur unter der Bettdecke oder im Dunkeln statt. Wie widersprüchlich!​
 
Auch wieder richtig. Eine Ex war eine sehr hübsche, gepflegte Frau. Ihr machten nur die Schangerschaftsstreifen auf ihrem Bauch zu schaffen. Obwohl ich diese schon hunderte Male gesehen hatte, fand der Sex nur unter der Bettdecke oder im Dunkeln statt. Wie widersprüchlich!​

Das hat aber auch viel damit zu tun, dass sich die Frauen nicht so sexy finden wie die Playboybunnys oder Pornodarsrellerinnen die sich Männer so gerne ansehen.
 
Das hat aber auch viel damit zu tun, dass sich die Frauen nicht so sexy finden wie die Playboybunnys oder Pornodarsrellerinnen die sich Männer so gerne ansehen.

Ansehen geht ja noch. Träumen ist auch noch zulässig. Real muss eine Frau nicht dem typischen Männerideal entsprechen.
Mir sind Ehrlichkeit, Loyalität, Humor, Toleranz und, wenn nötig, auch Hartnäckigkeit viel wichtiger.
Ich brauche kein Model zum Vorzeigen. Eine Frau, mit der es sich leben ,lieben und den Alltag meistern lässt, hat doch viel,viel mehr zu bieten.​
 
Ansehen geht ja noch. Träumen ist auch noch zulässig. Real muss eine Frau nicht dem typischen Männerideal entsprechen.
Mir sind Ehrlichkeit, Loyalität, Humor, Toleranz und, wenn nötig, auch Hartnäckigkeit viel wichtiger.
Ich brauche kein Model zum Vorzeigen. Eine Frau, mit der es sich leben ,lieben und den Alltag meistern lässt, hat doch viel,viel mehr zu bieten.​

Ich glaube zu viel ansehen und zu viel von anderen träumen macht genau dieses Selbstbewusstseinproblem.
 
Willentlich nicht bereit, den eigenen Horizont zu erweitern.

Wer etwas probiert hat, und sich dann dagegen entscheidet, ist nicht prüde. Wer sich gegen etwas entscheidet, weil "es sich nicht gehört" ist prüde.
Ja, das trifft den Kern der Sache. Allerdings: Wer prüde ist, ist daran nur zum Teil selbst schuld. Er ist nur nicht stark genug, die Fesseln der Erziehung abzuschütteln. Das trifft oft auf Leute zu, die in dem Milieu, in dem sie aufwuchsen, weiterleben. Da ist es schwer, sich in Sachen Moral von den anerzogenen Vorurteilen zu befreien.

Aber Prüdesein hat auch eine positive Seite: Schamhaftigkeit. Wer je eine unerfahrene oder unbedarfte Frau Liebe gelehrt und ihre Wangen zum glühen gebracht hat, weiß, wovon ich spreche. Nichts ist schöner als eine Frau, die eben einen Orgasmus erlebt hatte, obwohl sie sich vorher womöglich nicht mal ausziehen wollte.

Jetzt aber liegt sie da wie die Nackte Maja von Goya, ein wenig verschämt noch, aber im vollen Licht. Und dann trippelt sie nackt ins Bad - und kommt verlegen zurück. Sieh mich nicht so an! sagt sie und deckt sich bis zum Hals zu. Sie meint natürlich: Sieh mich nicht so lüstern an. Dabei wünscht sie sich insgeheim nichts anderes, als dass es weiter geht …
 
Ja, das trifft den Kern der Sache. Allerdings: Wer prüde ist, ist daran nur zum Teil selbst schuld. Er ist nur nicht stark genug, die Fesseln der Erziehung abzuschütteln. Das trifft oft auf Leute zu, die in dem Milieu, in dem sie aufwuchsen, weiterleben. Da ist es schwer, sich in Sachen Moral von den anerzogenen Vorurteilen zu befreien.

Aber Prüdesein hat auch eine positive Seite: Schamhaftigkeit. Wer je eine unerfahrene oder unbedarfte Frau Liebe gelehrt und ihre Wangen zum glühen gebracht hat, weiß, wovon ich spreche. Nichts ist schöner als eine Frau, die eben einen Orgasmus erlebt hatte, obwohl sie sich vorher womöglich nicht mal ausziehen wollte.

Jetzt aber liegt sie da wie die Nackte Maja von Goya, ein wenig verschämt noch, aber im vollen Licht. Und dann trippelt sie nackt ins Bad - und kommt verlegen zurück. Sieh mich nicht so an! sagt sie und deckt sich bis zum Hals zu. Sie meint natürlich: Sieh mich nicht so lüstern an. Dabei wünscht sie sich insgeheim nichts anderes, als dass es weiter geht …

Denke prüde sein ist vielleicht ein Teil selber Schuld. Manche Menschen können ebend nicht aus ihrer Haut , egal wie sehr sie sich bemühen.
 
Denke prüde sein ist vielleicht ein Teil selber Schuld. Manche Menschen können ebend nicht aus ihrer Haut , egal wie sehr sie sich bemühen.

Da hast du nicht unrecht. Jeder Mensch hat eben zu einem bestimmten Zeitpunkt gewisse Grenzen. Je nach dem, wo die Grenzen des anderen sind, ist man eben entweder Prüde oder Aufgeschlossen, vielleicht sogar pervers. Gerade solche unbestimmten Begriffe machen es sehr schwer, sie genau zu bestimmen.
 
Aber Prüdesein hat auch eine positive Seite: Schamhaftigkeit. Wer je eine unerfahrene oder unbedarfte Frau Liebe gelehrt und ihre Wangen zum glühen gebracht hat, weiß, wovon ich spreche. Nichts ist schöner als eine Frau, die eben einen Orgasmus erlebt hatte, obwohl sie sich vorher womöglich nicht mal ausziehen wollte.

Jetzt aber liegt sie da wie die Nackte Maja von Goya, ein wenig verschämt noch, aber im vollen Licht. Und dann trippelt sie nackt ins Bad - und kommt verlegen zurück. Sieh mich nicht so an! sagt sie und deckt sich bis zum Hals zu. Sie meint natürlich: Sieh mich nicht so lüstern an. Dabei wünscht sie sich insgeheim nichts anderes, als dass es weiter geht …

Das, mein Lieber, ist in meinen Augen nicht Prüderie.
Unerfahrenheit, Schamhaftigkeit und ähnliche Dinge sind nicht notwendigerweise fest eingeprägte Geisteshaltungen.
Für mich ganz allein definiere ich Prüderie als Dogma. Als etwas, woran Leute sich wirklich festhalten. Und womit sie auch Richtig und Falsch abgrenzen.

Es HAT seinen Reiz, sich manchmal auch damit zu beschäftigen. Auch diese Art von Nuss zu knacken und eine Frau aus den Mauern ihrer Erziehung und Prägung zu befreien. Sie auf den Pfad der Sünde zu führen und hinterher irgendwann von ihr u hören, dass man der Teufel sein müsse. Und auf die Gegenfrage, ob sie bereue, ihre Seele verkauft zu haben, einen schamhaften Blick und ein noch schamhafteres Kopfschütteln zu erhalten.
Aber selbst in so einem all ist faktisch im Kern eine Sehnsucht nach mehr dagewesen, die aus der 'aufgeknackten' Geisteshaltung etwas anderes als Prüderie macht.
In meinem Buch jedenfalls...
 
ich würde sagen, prüde sein hängt nicht an spezifischen tätigkeiten die man tun will oder nicht tun will (auch nicht grundsätzlich daran ob man das licht an oder aus will - manche finden es im dunkeln vielleicht einfach erotischer) - sondern eher daran, aus welchen gründen man bestimmte dinge verweigert - weil sie einem nicht gefallen, vollkommen okay. weil man denkt andere könnten vielleicht dieses oder jenes denken oder weil es sich nicht gehört, prüde. und auch die einstellung zu anderen spielt eine rolle. wenn jemand etwas nie im leben machen würde, weil es nicht sein/ihr ding ist, vollkommen okay - wenn der/diejenige dagegen denkt, alle die so etwas tun sind pervers/krank/[insert whatever term you like], würde ich das prüde nennen...
 
Meine (persönliche) Definition von "Prüde":

Willentlich nicht bereit, den eigenen Horizont zu erweitern.

Wer etwas probiert hat, und sich dann dagegen entscheidet, ist nicht prüde. Wer sich gegen etwas entscheidet, weil "es sich nicht gehört" ist prüde.

Prüderie ist für mich, anderen die Entscheidungsgewalt über richtig oder falsch zu überlassen.

das hört sich gut an, aber unterschreiben würde ich das so nicht. Muss ich denn Alles probieren um nicht prüde zu sein? Muss ich erst probiert haben ob der Kuss eines Mannes schmackhaft ist um nicht als prüde zu erscheinen? Muss ich erst meine Frau mit einem anderen Mann geteilt haben um zu wissen ob dieses auch für mich erregend ist? Ich weiß das Fäkalien ekel bei mir erregen und keine lust wecken. Das brauch ich nicht zu probieren auch wenn es meinen Horizont erweitern würde.

Wenn es mich erregt mich fremden Menschen in der Stadt nackt zu zeigen ist dieses noch lange nicht richtig.

Prüde ist der Mensch in den Augen seines Betrachters. Leben tut der Mensch von seiner Phantasie und das was er daraus macht.
 
das hört sich gut an, aber unterschreiben würde ich das so nicht. Muss ich denn Alles probieren um nicht prüde zu sein? Muss ich erst probiert haben ob der Kuss eines Mannes schmackhaft ist um nicht als prüde zu erscheinen? Muss ich erst meine Frau mit einem anderen Mann geteilt haben um zu wissen ob dieses auch für mich erregend ist? Ich weiß das Fäkalien ekel bei mir erregen und keine lust wecken. Das brauch ich nicht zu probieren auch wenn es meinen Horizont erweitern würde.

So wie ich Maitre verstehe, bist du prüde, wenn du Lust hast, einmal einen Mann zu küssen, dich aber nicht traust, weil es sich nicht gehört. Oder aus Angst, in den Augen Dritter dann 'schwul' zu wirken.
Es geht bei dieser ganzen Sache doch nciht darum, den Horizont zu erweitern. Es geht um Lust. Und zwar die eigene.

Prüderie erlebt man oft. Und sie äußert sich nun mal meistens so, dass Leute etwas ablehnen, weil sie gehört haben, es sei unanständig.
Trickst man eben diese Leute ein wenig aus (oder geht den langen Weg über Vertrauensaufbau und letztendliches, gemeinsames Probieren von Neuem, der in keinster Weise schlechter ist), dann stellt sich manchmal heraus, wie viel Spaß sie daran haben.
Und wir reden hier nicht von Fäkalien, sondern von so banalen Dingen wie beispielsweise Oralsex (Nicht sie bei mir, sondern ich bei ihr - zur Klarstellung) oder einer anderen Stellung als dem Missionar.

Prüderie ist in meien Augen eine Geisteshaltung, die sehr viel mit dem alten Spruch zu tun hat: Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.
Und wenns Erbsen sind.
Kenn ich nicht, fress ich nicht. Und sieht sowieso ekelig aus und kann deswegen schon mal gar nicht schmecken, ne?!
 
So wie ich Maitre verstehe, bist du prüde, wenn du Lust hast, einmal einen Mann zu küssen, dich aber nicht traust, weil es sich nicht gehört. Oder aus Angst, in den Augen Dritter dann 'schwul' zu wirken.
Es geht bei dieser ganzen Sache doch nciht darum, den Horizont zu erweitern. Es geht um Lust. Und zwar die eigene.

Prüderie erlebt man oft. Und sie äußert sich nun mal meistens so, dass Leute etwas ablehnen, weil sie gehört haben, es sei unanständig.
Trickst man eben diese Leute ein wenig aus (oder geht den langen Weg über Vertrauensaufbau und letztendliches, gemeinsames Probieren von Neuem, der in keinster Weise schlechter ist), dann stellt sich manchmal heraus, wie viel Spaß sie daran haben.
Und wir reden hier nicht von Fäkalien, sondern von so banalen Dingen wie beispielsweise Oralsex (Nicht sie bei mir, sondern ich bei ihr - zur Klarstellung) oder einer anderen Stellung als dem Missionar.

Prüderie ist in meien Augen eine Geisteshaltung, die sehr viel mit dem alten Spruch zu tun hat: Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.
Und wenns Erbsen sind.
Kenn ich nicht, fress ich nicht. Und sieht sowieso ekelig aus und kann deswegen schon mal gar nicht schmecken, ne?!

Wahrscheinlich hast du Recht Kojote und deine Interpretation von Maitre`s Text kommt seiner Meinung sehr nahe.

Ich denke allerdings das Prüderie immer im Auge des Betrachters entsteht.
Du möchtest deine Freundin nicht mit dem Mund verwöhnen, deshalb empfindet sie dich als prüde.
Aber es gibt mit Sicherheit einen Grund dafür warum du nicht willst und deshalb empfindest du dich selbst nicht als prüde.
Es kann ein ganz banaler Grund sein z.B. das du glaubst es würde nicht schmecken oder es würde eklig sein. So banal es auch ist, es ist ein Grund.
Nun kann deine Freundin sich darin verschanzen das du prüde bist und es dabei belassen. Oder sie findet den Grund heraus und sieht dann weiter und im besten Fall hilft sie dabei das du deinen Ekel überwindest. Und euer Sexleben wird bereichert.

Ich muss zugeben, auch ich benutze den Begriff bei manchen Frauen und Männer. Z.B. empfand ich meine Eltern als ziemlich prüde weil sie sich niemals vor ihren Kindern entkleideten. Hätte ich hinterfragt und den Grund erfahren, würde ich sie dann heute immer noch als prüde bezeichnen?

Ich glaube in Wirklichkeit ist ein prüder Mensch Schamhaft, hat Vorurteile, die falsche Erziehung genossen usw.
Meist kommen mehrere Faktoren zusammen und wir bezeichnen den Gegenüber als prüde einfach weil er zu viele Probleme mit sich trägt oder wir nicht erkennen, das er sich genau so wohlfühlt wie er ist.

Matthes
 
Ich würde sagen, dass deine Sichtweise und die von Maitre (oder mir) sich nicht unbedingt ausschließen.
Ich sage nicht, dass ein prüder Mensch ein schlechter Mensch ist. Wahrscheinlich sind wir alle irgendwo prüde. Zumindest manchmal.

Es ist wichtig, sich selbst dessen bewusst zu werden, wenn man aus dem eigenen Käfig ausbrechen will. Sich zu öffnen und auch immer wieder zu hinterfragen, ob man etwas noch immer ablehnt, weil man es weiterhin nicht mag oder ob man es mittlerweile nur noch aus Prinzip ablehnt.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und nur er selbst kann dieses Gewohnheitstier dazu bringen, seine Gewohnheiten zu hinterfragen und nicht alles zu dogmatisieren.
 
Ich würde sagen, dass deine Sichtweise und die von Maitre (oder mir) sich nicht unbedingt ausschließen.
Ich sage nicht, dass ein prüder Mensch ein schlechter Mensch ist. Wahrscheinlich sind wir alle irgendwo prüde. Zumindest manchmal.

Es ist wichtig, sich selbst dessen bewusst zu werden, wenn man aus dem eigenen Käfig ausbrechen will. Sich zu öffnen und auch immer wieder zu hinterfragen, ob man etwas noch immer ablehnt, weil man es weiterhin nicht mag oder ob man es mittlerweile nur noch aus Prinzip ablehnt.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und nur er selbst kann dieses Gewohnheitstier dazu bringen, seine Gewohnheiten zu hinterfragen und nicht alles zu dogmatisieren.

Du kennst mich halt gut, Bro...

In meinen Augen ist Prüderie, etwas zu wollen, aber zu diesem Wunsch nicht zu stehen, weil man fremder Menschen Meinung über die eigene stellt. :cool:
 
Ich würde sagen, dass deine Sichtweise und die von Maitre (oder mir) sich nicht unbedingt ausschließen.
Ich sage nicht, dass ein prüder Mensch ein schlechter Mensch ist. Wahrscheinlich sind wir alle irgendwo prüde. Zumindest manchmal.

Sicher ist jeder Mensch prüde, der eine mehr der andere weniger.
Ich bin schon sehr offen nur würde ich auch nicht nackt durch die Fußgängerzone gehen,obwohl ich es mir durchaus leisten könnte.:D
 
Sicher ist jeder Mensch prüde, der eine mehr der andere weniger.
Ich bin schon sehr offen nur würde ich auch nicht nackt durch die Fußgängerzone gehen,obwohl ich es mir durchaus leisten könnte.:D

Für die richtige Bezahlung würde ich sogar nackt ins Kanzleramt spazieren.
Das ist nun wirklich ein Bereich, in dem meine Schamgrenze eindeutig käuflich ist... :D
 
Ein Beispiel für Prüderie: Ich hatte einen Roman geschrieben und suchte eine/n Lektor/in (gegen Bezahlung!). Es meldete sich auch eine aus Rosenheim (bayerische Provinz!) und beim ersten Telefongespräch sagte ich ihr, dass es sich um einen Roman handelt, der erotische, ja explizite Sexszenen enthält, und ob sie Bedenken hätte, Solches zu lesen. Sie sagte, dass sie nicht prüde sei, und dass sie schon Einiges in dieser Richtung gelesen hätte. Ich hatte ihr aber zur Sicherheit trotzdem ein Fax mit ein paar Seiten geschickt und siehe da, die Antwort war sehr erhellend: Sie sei Einiges gewöhnt und gewiss nicht prüde, aber solch einen Schweinkram hätte sie noch nie gelesen und würde es auch nicht lesen wollen, geschweige denn lektorieren.

Eine solche Aussage, verbunden mit dem Hinweis, man sei nicht prüde, zeigt deutlich, wie sehr die Frage, was prüde sei, von der persönlichen Einstellung eines Menschen abhängt, denn für mich war die Frau natürlich prüde.

Eine allgemeine Definition der Prüderie ist daher kaum möglich, weil die Sitte und Moral sich ständig ändern. Das ist so ähnlich wie bei dem Begriff Pornografie: Jede Generation versteht geringfügig was anderes darunter, aber die Unterschiede werden mit der Zeit so groß, dass man heute über die Urteile früherer Zeiten nur noch lachen kann – Beispiel: Der Film „Die Sünderin“, in dem Hildegard Knef für 3 Sekunden nackt zu sehen war, wurde in den 50er Jahren allgemein (d.h. auch von der seriösen Presse!) als Pornografie eingestuft.
 
Ein Beispiel für Prüderie: Ich hatte einen Roman geschrieben und suchte eine/n Lektor/in (gegen Bezahlung!). Es meldete sich auch eine aus Rosenheim (bayerische Provinz!) und beim ersten Telefongespräch sagte ich ihr, dass es sich um einen Roman handelt, der erotische, ja explizite Sexszenen enthält, und ob sie Bedenken hätte, Solches zu lesen. Sie sagte, dass sie nicht prüde sei, und dass sie schon Einiges in dieser Richtung gelesen hätte. Ich hatte ihr aber zur Sicherheit trotzdem ein Fax mit ein paar Seiten geschickt und siehe da, die Antwort war sehr erhellend: Sie sei Einiges gewöhnt und gewiss nicht prüde, aber solch einen Schweinkram hätte sie noch nie gelesen und würde es auch nicht lesen wollen, geschweige denn lektorieren.

Eine solche Aussage, verbunden mit dem Hinweis, man sei nicht prüde, zeigt deutlich, wie sehr die Frage, was prüde sei, von der persönlichen Einstellung eines Menschen abhängt, denn für mich war die Frau natürlich prüde.

Eine allgemeine Definition der Prüderie ist daher kaum möglich, weil die Sitte und Moral sich ständig ändern. Das ist so ähnlich wie bei dem Begriff Pornografie: Jede Generation versteht geringfügig was anderes darunter, aber die Unterschiede werden mit der Zeit so groß, dass man heute über die Urteile früherer Zeiten nur noch lachen kann – Beispiel: Der Film „Die Sünderin“, in dem Hildegard Knef für 3 Sekunden nackt zu sehen war, wurde in den 50er Jahren allgemein (d.h. auch von der seriösen Presse!) als Pornografie eingestuft.

Aber das ist ja auch ein gutes Beispiel, daß jeder Mensch seine Grenzen beim Prüdesein anders sieht.
 
Lachen, das im Halse stecken bleibt...

Der Film „Die Sünderin“, in dem Hildegard Knef für 3 Sekunden nackt zu sehen war, wurde in den 50er Jahren allgemein (d.h. auch von der seriösen Presse!) als Pornografie eingestuft.
Ein Witz.

LG,
Auden James
 
Für die richtige Bezahlung würde ich sogar nackt ins Kanzleramt spazieren.
Das ist nun wirklich ein Bereich, in dem meine Schamgrenze eindeutig käuflich ist... :D

Was für eine Summe käme da in Frage? ;)

Ich weiß noch in meinem Aufklärungsunterricht hatten wir einen Lehrer der Worte wie Sex, Schwanz und ficken immer blumig umschrieb.
Das fand ich als Teenager schon sehr prüde.
 
@Auden

Ein Witz.

LG,
Auden James

Richtig, der Hype um "Die Sünderin" scheint uns heute absurd, ist aber aus der Moral der damaligen Zeit zu verstehen.
"Erpan" liegt schon richtig, mit dem, was in P 44 schreibt: Jede Zeit hat über diese Dinge ihr eigenes Verständnis, und sein amüsantes Beispiel mit der Lektorin zeigt, dass "Prüderie" jedes Individuum für sich selbst definiert, und dass diese Frage nicht allgemein zu beantworten ist.

abc (der ohne "_")
 
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