Kein "Literaturkanal"

...

Ich könnte Dich jetzt böse fragen, ob Du nicht in der Lage bist, über vier hinaus zu zählen oder nur die „5“ auf Deiner Tastatur klemmt, aber da so eine Polemik nach Deinen anderen schlauen Antworten auf Deine eigenen Fragen zu urteilen ohnehin nichts brächte, frage ich Dich das natürlich nicht.

Aber selbstverständlich könntest Du etwas unternehmen, damit sich etwas bessert! Als ersten Schritt müßtest Du allerdings aufhören, einen auf Vogel Strauß zu machen, und stattdessen den Kopf aus dem Sand nehmen! Wer weiß, vielleicht denkt es sich bei normalisiertem Blutfluß dann auch gleich viel klarer …

In diesem Sinne
Auden James

:kiss: Jeder zeigt hier selbst, wie qualifiziert er ist. Ich habe keinen höheren Bildungsabschluss und ziehen den Hut vor so viel Weisheit und erhabener Zurechtweisung!
 
Mit dieser Bemerkung disqualifizierst Du Dich selbst! Um mal nur eine plakative Metrik zu wählen: in Webster's Third New International Dictionary findest Du über 470.000 Wörter-Einträge, im Großen Wörterbuch der deutschen Sprache aus dem Duden-Verlag findest Du lediglich 200.000 Wörter. Wenn also das Englische eine vom Wortschatz her „recht simple Sprache“ ist, was ist dann bitteschön nur das Deutsche für Dich? Erweitertes Esperanto, oder was?


In diesem Sinne
Auden James

Ohne deswegen jetzt diese Diskussion weiter führen zu wollen, empfehle ich diese Quellen:
https://lingvist.com/de/blog/wie-viele-worter-gibt-es-in-der-englischen-sprache/
https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Zum-Umfang-des-deutschen-Wortschatzes
Zitat: 'Das Dudenkorpus hat nach heutigem Stand (Frühjahr 2020) einen Umfang von über 18 Millionen unterschiedlichen Wörtern (Grundformen).'
Im Bereich Pornografie und Erotik ist in beiden Sprachen nur ein sehr begrenzter Wortschatz nötig.
 
Wenn du dich über 2. ärgerst, dann doch auch über 1., denn anspruchslose Leser vergeben für grottige Geschichten 5 Sterne, was suggeriert, sie sei besser als sie ist.

swriter

Wenn ich von meinen Geschichten ausgehe, die bei 13.000 Zugriffen nur 80 Bewertungen hat, muss ich annehmen, dass nur wenige wirklich bewerten. Die meisten, die nur schnelle 'Erlösung' suchen, werden sich also nicht die Mühe machen, zu bewerten. Deren Geschmack kann mir also völlig egal sein.

Was hier sicher nicht ausgeschlossen werden kann ist, dass Autoren sich selbst bewerten. Keine Ahnung ob und wie hier Lit das verhindern möchte, aber da Bewertungen ja wohl ohne eingeloggt zu sein möglich sind, kann jeder seine Geschichte pushen, wie es ihm passt. Es ärgert mich natürlich, wenn ich dann Schrott öffne, von dem der Autor meinte, er habe den Literaturnobelpreis verdient.

Der finanzielle Anreiz von 150 $ kann da natürlich eine Motivation sein, seine eigene Geschichte mit möglichst vielen 5er Bewertungen zu pushen.

Anders mag das bei Favoriten sein. Hat da jemand viele Fav-Herzchen, obwohl die Geschichten eher einfach gestrickt sind, hat er wohl ein geschicktes Händchen, die Bedürfnisse seiner Leser anzusprechen, was auch eine Kunst ist. Nicht jeder Werbetexter macht hohe Kunst, aber er kann nun mal davon Leben. Können natürlich auch einfach nur Freunde sein.
 
Lieber Audi...

... was mich brennend interessieren würde, gibt es eine Meinung, von irgend einem Wesen, welche du kommentarlos akzeptieren könntest? Abgesehen von deinem Spiegelbild vielleicht? Ich meine das scheint mir bei dir fast ausgeschlossen zu sein. Wie gehst du damit im Alltag um? Jemand sagt etwas und du korrigierst ihn? Ist das ein Zwang bei dir?

Was hältst du von dem Spruch fünf gerade sein zu lassen? Könntest du dir seine Anwendung vorstellen oder ist das ein Affront gegen die Wahrheit?

Liebe Grüße
 
Quellenkritik

Zitat: 'Das Dudenkorpus hat nach heutigem Stand (Frühjahr 2020) einen Umfang von über 18 Millionen unterschiedlichen Wörtern (Grundformen).'
Ein gutes Beispiel für einen Satz, der anscheinend etwas sagt, aber am Ende nichts sagt. Was ist hier mit "Wörtern (Grundformen)" gemeint? Jede mögliche Deklinations-, Konjugations- und sonstige Flexionsform? "Singt", "sang", "singst" alles jeweils als ein Wort gezählt? Oder meint "Grundformen" Lexeme? Im engen oder weiten Sinne? Oder gar Lemmata? Fragen über Fragen ...

Offensichtlich zielt die Duden-Redaktion mit ihrer Definition (die sie nicht ohne Grund zurückhalten wird) auf eine möglichst hohe – den oberflächlichen Leser beeindruckende – Endsumme ab. Aber die Frage, die sich spätestens hier stellte, ist die nach dem Sinn der gewählten Metrik! Ich meine, über die Kompositabildung sind im Deutschen prinzipiell unendlich viele unterschiedliche Wörter bildbar. Ein Beispiel: Eisen, Eisenbahn, Eisenbahnübergang, Eisenbahnübergangsschranke, Eisenbahnübergangsschrankenwärter, Eisenbahnübergangsschrankenwärterhäuschen ... ad infinitum.

Ein beliebter Korpus des Englischen ist der Corpus of Contemporary American English (COCA). Darin findest Du über eine Milliarde (das sind tausend Millionen) englischer Wörter aus allen möglichen Quellen (Zeitschriften, Blogs, Bücher etc. pp.)! Ist Dir das immer noch zu "simpel", also "vom Wortschatz her"?

Im Bereich Pornografie und Erotik ist in beiden Sprachen nur ein sehr begrenzter Wortschatz nötig.
Und wie kommst Du nun wieder zu dieser schlauen Einsicht? Weil Pornographie und Erotik nicht von Muttersprachlern konsumiert wird, weshalb der Wortschatz der Konsumenten ohnehin "sehr begrenzt[]" ist? Ich meine, es ist ja ein in der Sprachwissenschaft hinlänglich bekanntes Problem, daß viele, die eine Fremdsprache auf herkömmliche Weise erlernen, auch über Jahren hinweg nur den Bruchteil des Wortschatzes eines Muttersprachlers erwerben ... Oder willst Du damit sagen, daß die Produzenten von Pornographie und Erotik alle unter Traumata ihres Sprachzentrums leiden, weshalb sie nur über einen Bruchteil des Wortschatzes von Leuten, die nicht unter den Folgen von Schädelbrüchen, Hirnvenenthrombosen etc. leiden, verfügen und also gar nicht mehr Wörter verwenden könnten, selbst wenn sie es wollten?

Wirklich erstaunliche Erkenntnisse!

[D]a Bewertungen ja wohl ohne eingeloggt zu sein möglich sind, kann jeder seine Geschichte pushen, wie es ihm passt. [...] Anders mag das bei Favoriten sein. [...] Können natürlich auch einfach nur Freunde sein.
Nein, Herr Oberschlauberger, das kann genausogut der Autor selbst sein, denn auf LIT hindert Dich nichts und niemand daran, Dir so viele (Fake-)Profile anzulegen, wie Du willst, und alle diese Profile dann dafür zu verwenden, Deine eigenen Beiträgen zu favorisieren!

Manchmal schadet es nicht, wenn man vor dem Erteilen schlauer Einsichten auch mal ein bißchen den törichten Brägen anstrengt, habe ich mir sagen lassen – oder besser gleich schweigt, frei nach Boethius (siehe dazu Consolatio philosophiae, II, 7,21):
SI TACUISSES, PHILOSOPHUS MANSISSES!

In diesem Sinne
Auden James
 
Last edited:
Audi?

Küsst du dich gerne selbst? Bist du dir selbst der beste Freund? Ist dieses Sonnen in der eigenen Brillanz einem großen Geiste würdig? Und würde es nicht einem Sprachwissenschaftler gut zu Angesicht stehen sich so auszudrücken, dass der "normale" Mensch ihn versteht?

Würdest du eine Biografie schreiben, über all das was du erlebt haben musst um so zu werden, wie du heute geworden bist..., ich würde sie mit großem Interesse lesen.

Drück und herze dich!

Deine Sena

PS: Deine so liebenswürdig eingestreuten Herabsetzungen anderen gegenüber... Oberschlauberger... hihi, wie sollte man da einen Menschen wie dich benennen? Vielleicht könnte man da einen kleinen Wettbewerb einführen, in welchem man die passende Begrifflichkeit erst finden muss?

Narzisstischer Sprachextremist vielleicht? Vielleicht gibt es ja noch weitere interessante Vorschläge?
 
Last edited:
...

Narzisstischer Sprachextremist vielleicht? Vielleicht gibt es ja noch weitere interessante Vorschläge?

Kuck mal weiter vorne in diesem Thread und in den anderen, in denen er in letzter Zeit geschrieben hat. Den Begriff "Narzisst" habe ich schon damals nach seinem ersten Kommentar benutzt. "Autist" kam auch letztens, was sehr gut auf seine Unfähigkeit passt, Kritik auch nur zu verstehen. Ironie und Sarkasmus schon gleich gar nicht.
 
Ich glaube er braucht das...

dieses herummäandrieren in der deutschen Sprachwissenschaft. Vielleicht weil er als Mensch sonst nichts interessantes zu bieten hat? Ich meine seine Fähigkeiten als Autor scheinen begrenzt, beschränken sich doch seine Veröffentlichungen auf Übersetzungen und Gedichte. Schade, dass er hier nicht eine literarische Messlatte für uns setzen würde, damit wir ihn dafür loben und preisen können.

Aber gut. Vielleicht ist er dafür der Mutti ein lieber Sohn? Kann ja auch sein.

Liebe Grüße und apropos Mutti, nicht vergessen heute! Auch du nicht, lieber Audi!

Eure Sena
 
Was geht denn hier ab?

Lese ich recht? Kritik am Niveau von Lit? Eine hartnäckige Diskussion darüber? Bin ich in einer Zeitmaschine zehn Jahre in die Vergangenheit gereist? Irgendwie nett, dieses Retro-Feeling.

Wer früher noch nicht dabei war: AJ ist Großkritiker, er verteidigt seine Meinung mit Klauen und Zähnen. Ihr könnt das Spiel mitspielen, müsst ihr aber nicht.

AJ: Danke für den Hinweis auf XHamster. Ich wusste nicht, dass die dt. Storie-Sektion geschlossen wurde. Ich hatte mich schon gewundert, warum bei den neuen Geschichten irgendwann mords was los war.

Jetzt zum Thema: Die allermeisten Leser fragen hier nicht nach einer wie auch immer gearteten literarischen Qualität, sondern nur, ob der Text ihnen beschert, was sie haben wollen: sexuelle Erregung.

Insofern reden wir hier eh nur über eine kleine Gruppe von Schreibern und Lesern, dem Rest geht das am Arsch vorbei.

Was kann man von Lit erwarten? Eher nicht das, was in Verlagen an erotischen Geschichten erscheint. Inhalte existieren nicht unabhängig vom Medium. Der Spiegel könnte im freien Internet ebenso schreiben wie im gedruckten Magazin, macht er aber nicht. Er passt sich dem Medium an. Lit-Schreiber, die gelesen und womöglich sogar mit Sternen belohnt werden wollen, passen sich dem Publikum an. Klar, dazu zwingt sie keiner, aber so ist halt die Eigendynamik von Medien und den "Belohnungssystemen" mit Ratings und Kommentaren. (Das erklärt keinen unlesbaren Schund, ist mir schon klar. Aber ich schreibe dann eher auf Effekte hin, statt auf Gesamtkonzepte, die eh kaum einer würdigen würde.)

Was man vielleicht erwarten könnte, ist das Niveau von fanfiction . de. Das ist ja im Grunde die gleiche Art Plattform für andere Gattungen. Von akzeptablem Niveau würde ich da in geschätzt 99% der Fälle auch nicht reden, aber es gibt durchaus gelegentlich mal Texte, bei denen man denkt: Die soll mal weiterschreiben, dann wird aus der noch was.

Und da bin ich jetzt einer Meinung mit AJ: Das passiert mir auf Lit immer seltener, zumindest im Verhältnis zur Gesamtmenge der neuen Texte.

Eigentlich seltsam. Ich meine: Wer liest denn heute überhaupt noch? Damit ist man doch von vornherein ein Sonderling. Man sollte meinen, dass "die schnelle Wichsvorlage" eher auf You Porn gesucht wird. Ich hätte eher erwartet, dass sich die "Community" hier verkleinert und die Texte sich dadurch in Richtung mehr Inhalt oder ausgefallenerer Konzepte entwickeln.

Anderseits ist es vielleicht so, dass man sich an user generated content von entsprechend amateurhafter Qualität gewöhnt hat. In diesem Sinne hat der Aufstieg der Amateurplattformen insgesamt schon was mit Lit zu tun. (You Tube, TikTok, ..)

Nun ja. Es wird uns ewig ein Rätsel bleiben. Die Schreiber werden weiter raushauen, was sie raushauen wollen, die Leser werden reinschauen, Sterne vergeben und kommentieren wie sie wollen. Ist aber doch nett, dass du mal wieder übers fehlende Niveau meckerst, AJ. Wie in den guten alten Zeiten ...
 
Ich denke auch...

... das in erster Linie der Erfolg des Kopfkinos zählt, nicht so sehr die sprachliche Güte. Und dadurch, dass Literotica genau hier ihre Dienstleistung sieht, wird sich das auch nicht ändern. Eigentlich muss man sagen..., hoffentlich nicht. Denn dass dieses Konzept seine Berechtigung findet, sieht man ja am Erfolg der Seite.

Liebe Grüße

Sena
 
Es geht ja nicht nur darum, dass die Rechtschreibung perfekt ist oder jedes Komma richtig sitzt. Die Qualität eines Textes zeichnet sich auch dadurch aus, dass die Handlung schlüssig präsentiert wird, keine Logikfehler enthalten sind, keine missverständliche Formulierungen vorkommen. Autoren, die Wert auf fehlerfreie Texte legen, sind in der Regel auch in der anderen Beziehung sorgsamer.

Leider scheint aber auch das vielen Lesern am Arsch vorbeizugehen, wenn ich mir ansehe, wie eine Story voller logischer Fehler in den Himmel bewertet wird (siehe meine erste Wortmeldung zum Thread).

Da frage ich mich dann aber ernsthaft, warum die Leser keinen Porno anschauen, wenn sie mit guter deutschen Sprache so sehr fremdeln.

swriter
 
Da frage ich mich dann aber ernsthaft, warum die Leser keinen Porno anschauen, wenn sie mit guter deutschen Sprache so sehr fremdeln.

Das sind zwei verschiedene Dinge, vermute ich:

Die gute deutsche Sprache wäre das Äquivalent zu einer ordentlichen Bild- und Tontechnik für einen Pornoclip, also das Handwerkszeug. Jeder schätzt einen technisch gut gemachten Pornostreifen mehr als einen verwackelten. Andererseits gibt es viele Clips, die technisch nicht gut sind, aber dennoch sehr schön die besondere Energie beim Sex rüberbringen - das ist im Zweifel wichtiger (zumindest geht es mir so).

Etwas anderes ist die Austauschbarkeit von Bild und Text. Die ist meiner Meinung nach nur dann gegeben, wenn sich der Text auf die rein äußerliche Schilderung von sexuellen Aktivitäten bezieht. Je mehr die inneren Gedanken- und Gefühlswelten der Protagonisten eine Rolle spielen, umso mehr kann sich Text mit einer zusätzlichen Erlebensdimension vom Film abheben. Sowas ist im Film schwer zu vermitteln, dazu bräuchte es eine echte Handlung und echte Charakterdarsteller, denen man das auch abnimmt. (Ein Film mit z.B. Chloe Grace Moretz und Timotee Chalamet incl. echter Sexszenen wäre vielleicht dazu in der Lage, aber darauf können wir lange warten).

Das dürfte auch einer der Hauptgründe sein, warum Inzest so beliebt auf LIT ist: Im Text kann man die Dilemmata und den emotionalen Aufruhr etc. sehr schön beschreiben. Im Film ist das kaum möglich: Es gibt zwar Inzest-Streifen, aber es ist ein offenes Geheimnis, dass die Darsteller nicht verwandt sind, sondern nur so gecastet. Das nimmt den Reiz und reduziert den Clip auf "normales" Porno-Niveau.
 
...

Je mehr die inneren Gedanken- und Gefühlswelten der Protagonisten eine Rolle spielen, umso mehr kann sich Text mit einer zusätzlichen Erlebensdimension vom Film abheben. Sowas ist im Film schwer zu vermitteln, dazu bräuchte es eine echte Handlung und echte Charakterdarsteller, denen man das auch abnimmt. (Ein Film mit z.B. Chloe Grace Moretz und Timotee Chalamet incl. echter Sexszenen wäre vielleicht dazu in der Lage, aber darauf können wir lange warten).

Ich hatte vor einiger Zeit mal gefragt, ob es eigentlich neuer "Erotikfilme" gibt als die aus meiner Jugend (Emanuelle, Geschichte der O, Joy, Black Emanuelle, Hamilton). Also Filme, die sich hauptsächlich mit dem Thema Sex befassen. Es scheint so zu sein, dass dieses Genre weitestgehend ausgestorben ist. Selbst bei "Fifty Shades" wird der eigentlich Sex nur sehr kurz abgehandelt.

Es gibt viele Filme, die sich mit den Charakteren beschäftigen, und die auch gelegentliche kurze Sexszenen beinhalten. Es gibt auf der anderen Seite die reinen Pornofilme - oder Clips - die fast nur den Sex zeigen.

Es ist halt das Problem, dass eine "echte" Sexszene (vom Vorspiel bis zum Orgasmus) locker zehn Minuten und mehr dauert. Das kann man dem "normalen" Publikum nicht zumuten.
 
Da frage ich mich dann aber ernsthaft, warum die Leser keinen Porno anschauen, wenn sie mit guter deutschen Sprache so sehr fremdeln.
swriter

Das frage ich mich auch. (Aber die Angesprochenen werden es uns nicht verraten...)

Ein Film mit z.B. Chloe Grace Moretz und Timotee Chalamet incl. echter Sexszenen wäre vielleicht dazu in der Lage, aber darauf können wir lange warten).

Und wie bitte soll ich die Bilder jetzt wieder aus meinem Kopf bekommen ? :)
"Call me by your name!" - "Hitgirl!" .... ich wäre für Jennifer Lawrence, das macht es aber nicht wahrscheinlicher ...

Es gibt viele Filme, die sich mit den Charakteren beschäftigen, und die auch gelegentliche kurze Sexszenen beinhalten. Es gibt auf der anderen Seite die reinen Pornofilme - oder Clips - die fast nur den Sex zeigen.

Es ist halt das Problem, dass eine "echte" Sexszene (vom Vorspiel bis zum Orgasmus) locker zehn Minuten und mehr dauert. Das kann man dem "normalen" Publikum nicht zumuten.

Und dann gibt es noch normale Filme/Serien, die Sex in den Mittelpunkt stellen. Die aber nichts Ausuferndes zeigen, das kann man heutzutage ja auch woanders zur Genüge sehen. "The Girlfriend Experience" reizt da wohl zur Zeit die Möglichkeiten des normalen Streamings am weitesten aus. (Den Film, auf dem die Serie basiert, kenne ich gar nicht. War mit Sasha Grey.)
 
Und dann gibt es noch normale Filme/Serien, die Sex in den Mittelpunkt stellen. Die aber nichts Ausuferndes zeigen, das kann man heutzutage ja auch woanders zur Genüge sehen.

Das zeigt, das es hier zwei grundsätzlich verschiedene Dinge adressiert werden:

1) Entweder geht es um Unterhaltung. Dann können angedeutete Sexszenen oder thematisierte Schlüpfrigkeit aller Art einen gewissen Flavour hinzufügen, aber nicht mehr. Sie wirken also als Unterstützer. Ähnlich wie Gewalt hübsche Spannungsmomente erzeugen, aber nicht die Handlung selbst übernehmen kann (außer bei - nicht zufälligerweise so benannten - "Torture Porns").

2) Oder es geht eben um sexuelle Erregung. Hier kann umgekehrt eine gute Unterhaltung eine unterstützende Rolle übernehmen, z.B. als glaubwürdige, schön geschilderte Einleitung und Hinführung zum Sex. Irgendwann muss sich dann der Text oder der Film auf das Aufgeilen konzentrieren, sonst verfehlt er seinen Zweck.

Hinter beidem stehlt die Erwartungshaltung beim Konsum. In einer Vorabendserie kann man von plötzlichem harten Sex genauso irritiert sein, wie von in einer LIT-Geschichte mit zu wenig Sex (außer vielleicht in der Kategorie "Keine Erotik"). Zumindest geht es mir so, und den Lesern, die ich dazu befragt habe, ebenso.
 
Das sind zwei verschiedene Dinge, vermute ich:

Die gute deutsche Sprache wäre das Äquivalent zu einer ordentlichen Bild- und Tontechnik für einen Pornoclip, also das Handwerkszeug. Jeder schätzt einen technisch gut gemachten Pornostreifen mehr als einen verwackelten.

Und daher verstehe ich nicht, dass so viele Leser bereit sind "verwackelte" Texte zu lesen. Während es beim Film 4K sein darf, genügen bei Texten dahingestümperte Versuche von Autoren, die sich keine Mühe geben. Es ist ja nicht so, dass es keine geilen Geschichten in guter Qualität gäbe.

Der Grund für das aktuelle Niveau auf Literotica sind nicht die Autoren, sondern die anspruchslosen Leser. Würden die regelmäßig erklären, dass sie hingeschluderte Texte ablehnen, würden sich schlechte Autoren Mühe geben oder es sein lassen. Aber solange selbst für "grobkörnige" Texte 5 Sterne und begeisterte Kommentare rausgehauen werden, wird sich nichts ändern.

Ich vergleiche anspruchslose Leser dann mal mit Menschen mit extremer Sehschwäche. Während die einen 4K bei Filmen nicht zu schätzen wissen, wissen Leser mit schlechten Deutschkenntnissen einen guten Text nicht zu würdigen. Ich nehme an, dass beide nichts für ihre jeweiligen Defizite können.

swriter
 
Last edited:
Der Grund für das aktuelle Niveau auf Literotica sind nicht die Autoren, sondern die anspruchslosen Leser. Würden die regelmäßig erklären, dass sie hingeschluderte Texte ablehnen, würden sich schlechte Autoren Mühe geben oder es sein lassen. Aber solange selbst für "grobkörnige" Texte 5 Sterne und begeisterte Kommentare rausgehauen werden, wird sich nichts ändern.

Ich vergleiche anspruchslose Leser dann mal mit Menschen mit extremer Sehschwäche. Während die einen 4K bei Filmen nicht zu schätzen wissen, wissen Leser mit schlechten Deutschkenntnissen einen guten Text nicht zu würdigen. Ich nehme an, dass beide nichts für ihre jeweiligen Defizite können.

swriter

Das wäre natürlich die naheliegendsten Erklärungen. Aber wie gesagt, da man hier weder für Bewertungen noch Kommentare angemeldet sein muss, sagen die Bewertungen noch nichts darüber aus, ob sie auch wirklich angekommen sind. Es gibt hier immerhin Geld für die besten Geschichten. 150 $ sind für Viele vielleicht keine große Summe, aber es kann schon ein Anreiz sein.

Zugriffszahlen sagen auch nichts aus, weil sie schon zählen, wenn die Geschichte angeklickt wird, nicht, ob überhaupt alle Seiten geöffnet wurden.
Entgegen der Meinung von Auden halte ich Likes und Fav noch für die ehrlichsten Bewertungen hier. Selbst, wenn auch die durch Fakeaccounts gefälscht werden können. Aber wer macht sich so viel Arbeit?
 
Aber wer macht sich so viel Arbeit?

Du bist neu hier? Wir erleben den "Daily Downvoter" seit Jahren. Sobald eine gute Geschichte die 100-Bewertungen überschreitet, wird sie rigoros heruntergeholt.

Zuerst mit 1*-Bewertungen, doch das wurde schnell unterbunden.
Dann kamen die 4*-Bewertungen. Jeden Tag eine, bis die Geschichte im Mittelmaß von 4.55 und damit aus den Top-10 war. Inzwischen ist es noch subtiler. Die 4er kommen nicht mehr täglich.

Übrig bleiben nur ein paar Autoren, die nicht angetastet werden und einsam mit über 4.7 in den Top-10 stehen.
 
Last edited:
Du bist neu hier? Wir erleben den "Daily Downvoter" seit Jahren. Sobald eine gute Geschichte die 100-Bewertungen überschreitet, wird sie rigoros heruntergelholt.

Zuerst mit 1*-Bewertungen, doch das wurde schnell unterbunden.
Dann kamen die 4*-Bewertungen. Jeden Tag eine, bis die Geschichte im Mittelmaß von 4.55 und damit aus den Top-10 war. Inzwischen ist es noch subtiler. Die 4er kommen nicht mehr täglich.

Übrig bleiben nur ein paar Autoren, die nicht angetastet werden und einsam mit über 4.7 in den Top-10 stehen.

Also bei 99 die Bewertungsfunktion am besten abschalten?
 
Also bei 99 die Bewertungsfunktion am besten abschalten?

Was den Wunsch, seine Geschichte in den Top-10 zu sehen, wohl ad absurdum führen würde. Außerdem haben das Leute auch schon gemacht. Dann siehst du aber als Leser nur noch x.xx als Bewertung - so wie bei den meisten AJ-Geschichten.
 
Das zeigt, das es hier zwei grundsätzlich verschiedene Dinge adressiert werden:

1) Entweder geht es um Unterhaltung. [...]
2) Oder es geht eben um sexuelle Erregung.

Da hast du recht.

Womit man den Kreis sogar wieder schließen kann zu AJs Kritik an Geschichten:
1) Entweder es geht um eine gute Erzählung, in der Erotik eine Rolle spielt.
2) Oder es geht bloß um sexuelle Erregung durch was Geschriebenes.

Theoretisch kann man auf Lit beides veröffentlichen. Da die Plattform Ersteres aber nicht honoriert, (und zwar immer weniger, das sehe ich durchaus so), gibt es praktisch zu 99% Zweiteres.

Wer bessere Geschichten lesen will, kommt im Romane-Forum . de eher auf seine Kosten.
sevac. com enthält auch keinen solchen Schund, wie er auf Lit gang und gäbe ist. Wobei man leicht argumentieren kann (und AJ kann das sehr wortreich), dass "kein Schund" von "literarischem Anspruch" noch meilenweit entfernt ist. Letzteren haben auch auf den anderen Plattformen nur wenige Autoren, denke ich. Aber es gibt welche, Phiro zum Beispiel.
 
Ich ärgere mich über schlecht ausgearbeitete Texte. Tipp- und Rechtschreibfehler kann man mit etwas Mühe vermeiden. Und wenn der Sprachstil nicht so toll ist, das fällt ja nicht vom Himmel, da kann jeder Autor an sich arbeiten.

Was mich aber viel mehr aufregt sind absolut platte Geschichten nach dem Motto:

Bruder: "Schwesterherz, wir könnten doch eigentlich mal ficken, oder? Unsere Eltern sind ja gerade nicht zu Hause."
Schwester: "Coole Idee. Ich wollte eh keine Jungfrau mehr sein. Darf ich deinen Schwanz anfassen?"

Und richtig schlimm wird es dann, wenn es lobende Kommentare und viele Dankeschöns für diese geile Geschichte hagelt. Da frage ich mich dann, warum ich mir überhaupt noch Mühe gebe, unverbrauchte Szenarien zu skizzieren, die halbwegs realistisch sind, wenn es auch viel einfacher und sinnbefreiter gehen würde.

swriter
 
@Romeo...

Lese ich recht? Kritik am Niveau von Lit? Eine hartnäckige Diskussion darüber? Bin ich in einer Zeitmaschine zehn Jahre in die Vergangenheit gereist? Irgendwie nett, dieses Retro-Feeling.

Wer früher noch nicht dabei war: AJ ist Großkritiker, er verteidigt seine Meinung mit Klauen und Zähnen. Ihr könnt das Spiel mitspielen, müsst ihr aber nicht.

AJ: Danke für den Hinweis auf XHamster. Ich wusste nicht, dass die dt. Storie-Sektion geschlossen wurde. Ich hatte mich schon gewundert, warum bei den neuen Geschichten irgendwann mords was los war.

Jetzt zum Thema: Die allermeisten Leser fragen hier nicht nach einer wie auch immer gearteten literarischen Qualität, sondern nur, ob der Text ihnen beschert, was sie haben wollen: sexuelle Erregung.

Insofern reden wir hier eh nur über eine kleine Gruppe von Schreibern und Lesern, dem Rest geht das am Arsch vorbei.

Was kann man von Lit erwarten? Eher nicht das, was in Verlagen an erotischen Geschichten erscheint. Inhalte existieren nicht unabhängig vom Medium. Der Spiegel könnte im freien Internet ebenso schreiben wie im gedruckten Magazin, macht er aber nicht. Er passt sich dem Medium an. Lit-Schreiber, die gelesen und womöglich sogar mit Sternen belohnt werden wollen, passen sich dem Publikum an. Klar, dazu zwingt sie keiner, aber so ist halt die Eigendynamik von Medien und den "Belohnungssystemen" mit Ratings und Kommentaren. (Das erklärt keinen unlesbaren Schund, ist mir schon klar. Aber ich schreibe dann eher auf Effekte hin, statt auf Gesamtkonzepte, die eh kaum einer würdigen würde.)

Was man vielleicht erwarten könnte, ist das Niveau von fanfiction . de. Das ist ja im Grunde die gleiche Art Plattform für andere Gattungen. Von akzeptablem Niveau würde ich da in geschätzt 99% der Fälle auch nicht reden, aber es gibt durchaus gelegentlich mal Texte, bei denen man denkt: Die soll mal weiterschreiben, dann wird aus der noch was.

Und da bin ich jetzt einer Meinung mit AJ: Das passiert mir auf Lit immer seltener, zumindest im Verhältnis zur Gesamtmenge der neuen Texte.

Eigentlich seltsam. Ich meine: Wer liest denn heute überhaupt noch? Damit ist man doch von vornherein ein Sonderling. Man sollte meinen, dass "die schnelle Wichsvorlage" eher auf You Porn gesucht wird. Ich hätte eher erwartet, dass sich die "Community" hier verkleinert und die Texte sich dadurch in Richtung mehr Inhalt oder ausgefallenerer Konzepte entwickeln.

Anderseits ist es vielleicht so, dass man sich an user generated content von entsprechend amateurhafter Qualität gewöhnt hat. In diesem Sinne hat der Aufstieg der Amateurplattformen insgesamt schon was mit Lit zu tun. (You Tube, TikTok, ..)

Nun ja. Es wird uns ewig ein Rätsel bleiben. Die Schreiber werden weiter raushauen, was sie raushauen wollen, die Leser werden reinschauen, Sterne vergeben und kommentieren wie sie wollen. Ist aber doch nett, dass du mal wieder übers fehlende Niveau meckerst, AJ. Wie in den guten alten Zeiten ...

Das habe ich mir beim lesen auch gedacht: Was geht hier ab? Bin ich in ner Zeitschleife?
Diese Diskussionen habe ich mit AJ vor wohl ca. 10 Jahren hier geführt.
Man kann sich darauf einlassen. Man muss es aber nicht.
 
..., dass "kein Schund" von "literarischem Anspruch" noch meilenweit entfernt ist. Letzteren haben auch auf den anderen Plattformen nur wenige Autoren, denke ich. Aber es gibt welche, Phiro zum Beispiel.

ICH? Literarischen Anspruch? Um Himmels willen, nein! Mein Geschichten sollen unterhalten, nicht erbauen. Und ich bin es mir selbst schuld, handwerklich ordentliches Material abzuliefern.
 
Lange Diskusion für nichts

Es ist doch immer wieder schön zu beobachten, wieviel Energie für negative Ereignisse aufgebrach und verpulvert wird. Genau wie in dieser Diskusion. Positives wird dagegen nicht wahrgenommen.
Genauso wie im Antwortenportal. Auch dort finden einige Machwerke die größte Resonanz, die am wenigsten verdient hätten. Gute Texte, was immer das auch ist und wie man das definieren will, werden dagegen nicht beachtet und gehen unter.
Das ist einfach so, daran wird man auch nach jahrelanger Diskusion nichts ändern. Dabei macht man sich das Leben selber schwer, indem man sich genau darauf konzentriert.
Ich habe irgendwann für mich ein einfaches Rezept entwickelt:

Kümmer dich um die, die dir Gutes wollen und lass alle andern links liegen.

Natürlich ärger ich mich über einen Punkt von X, auf jedem Portal, ob hier oder woanders. Aber freue ich mich im Gegensatz genauso oft, wenn ich die Maximale Punktzahl bekomme? Ich glaube kaum.
Wir sind nunmal auf das Negative getrimmt, das ist unsere Veranlagung, aber wir haben ein Gehirn das dagegen steuern kann, wenn wir es zulassen.

Und übrigens, wer es in die Top 10 schafft, steht immer auf der Abschussliste, niemand wird auf Ewigkeit dort bleiben, weil zu viele dorthin wollen. Mit welchen Mitteln auch immer. Das führt mich dann zu einem zweiten Spruch, den ich verinnerlicht habe:

Neid muss man sich erarbeiten, den bekommt man nicht geschenkt!
 
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