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Werte Autorinnen und Autoren, liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Diskussion,

gestatten Sie mir, mich kurz vorzustellen und einen Gastbeitrag beizusteuern.

In bin 69 Jahre alt und habe bis vor kurzem als Psychotherapeut in eigener Praxis gearbeitet. Jetzt befinde ich mich im Ruhestand und habe viel Zeit, die ich u.a. zur Lektüre erotischer Geschichten nutze. Über einige seiner Kommentare bin ich auf Herrn Auden James sowie auf diese Diskussion im Forum aufmerksam geworden. Das hat mein fachliches Interesse geweckt, und ich habe eine Reihe von Forenbeiträgen sowie den Blog von Herrn James Auden gelesen. Nun habe ich einen eigenen Account angelegt, um das Wort zu ergreifen. Dies in der Hoffnung, einen konstruktiven Beitrag leisten zu können.

Mit den besten Wünschen


E.

Das haben sie eindringlich getan. In meiner amateurhaften Vorstellung ging ich schon ähnliche Wege. Vielen Dank für Ihren Beitrag.

Liebe Grüße

Sena
 
@Sena Vielen Dank für Deinen netten Kommentar zu meiner Story! Wäre es okay für Dich, wenn ich Dir darauf per PN eine Antwort zukommen lasse?

Schöne Grüße
Estartu

Lieber über Email. Irgendwie konnte Auden meine Antworten auf seine Fragen nicht finden, weshalb ich verunsichert bin. Thaoxena@yahoo.de

Liebe Grüße

Sena
 
Verschiedene Autoren äußerten sich verächtlich über die „Einhandleser“, deren Hauptziel bei der Lektüre die sexuelle Erregung und Entspannung ist. Ich möchte sie herzlich bitten, diese Menschen nicht als Leser zweiter Klasse zu betrachten, sondern ebenfalls als vollwertige Individuen und Mitglieder unserer Gesellschaft und Ihres Auditoriums. Sie mögen nicht so empfänglich für literarische Finesse sein, doch die von Ihnen veröffentlichten Geschichten spielen potenziell eine bedeutsame Rolle für ihr Leben, soweit meine Beobachtung.

Herzlichen Dank für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit. Bitte betrachten Sie diesen Gastbeitrag als einmalige Intervention, für den weiteren Austausch stehe ich leider nicht zur Verfügung.

Mit den besten Wünschen


E.

Auch wenn es keine Antwort geben wird, zwei Anmerkungen zu dem durchaus interessanten Beitrag.

Auden James hat sich vor vielen Jahren bereits einen Namen auf dieser Plattform gemacht, und auch damals ist er mit allen möglichen Diskussionsteilnehmern angeeckt. Dann hat er sich für mehrere Jahre zurückgezogen und ist erst vor wenigen Monaten als aktiver Kritiker/Diskussionsteilnehmer nach Literotica zurückgekehrt. Ich frage mich, worin die Auszeit begründet lag und wie das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit/Rechthaberei etc. gestillt werden konnte. Was war die Ersatzbefriedigung? Vielleicht möchte sich Auden James hierzu äußern?

Andererseits muss man feststellen, dass aktuell richtig etwas im Forum los ist, wo sonst eher tote Hose herrscht.

Als zweiten Punkt möchte ich für mich klarstellen, dass ich den Begriff "Einhandleser" zwar negativ besetzt sehe, aber keinesfalls, weil Leser sexuelle Erregung auf dieser Plattform suchen. Wir schreiben alle erotische Texte, weil wir wünschen, dass Leser unsere Fantasie anregend finden. Ich finde es faszinierend, dass meine Gedanken dazu führen, dass Leser und Leserinnen sich treiben lassen und ihre Erregung mit Hilfe meiner Geschichten vorantreiben.

Ich beklage mich über Leser, die ihre Erregung über alles stellen und jeden Anspruch an einen vernünftig ausgearbeiteten Text zurückstellen. Man darf sich aufgeilen lassen und doch feststellen, dass die Qualität eines Textes nicht gut ist. Katastrophale Texte zu verzeihen, weil sie einen doch geil gemacht haben, führt dazu, dass sich die Autoren keine Mühe geben und das Niveau der Texte insgesamt sinkt. Das kann nicht im Sinne der Leserschaft im Allgemeinen sein, denn während man bei einem Film Wert auf Bildqualität und Ton legt, gilt es bei einem Text andere Mindestanforderungen zu erfüllen.

Ich nenne das mal einfach "anspruchsvoll wichsen".

swriter
 
Vor allem Männer, aber auch einige Frauen, die aus gesundheitlichen, sozialen oder psychischen Gründen nicht oder nur eingeschränkt in der Lage sind, ihre Sexualität in anderer Form zu leben, finden offenbar hier eine bestimmte Qualität, die sich von der anderer Optionen, wie beispielsweise pornografischen Filmen oder kommerziellen erotischen Romanen, unterscheidet, und die sie besonders anspricht bzw. erreicht. Dazu tragen die Natur der Autoren als Amateure bei, die Art und Vielfalt der geschilderten Fantasien sowie auch die oft rohe, ursprüngliche Form der Texte. Die sprachliche Imperfektion vieler Beiträge wäre also als typisches Kennzeichen und Identifikationsangebot interpretierbar.


E.

Das trifft es glaube ich ganz gut. Zahlreiche Leser fühlen sich offenbar wohl mit den nicht perfekten Texten der Hobbyautoren und fremdeln möglicherweise mit "professionell" geschriebenen Geschichten. Videoplattformen wie pornhub oder youporn zeigen eine Vielzahl an Clips, deren Qualität zu wünschen übrig lässt, und doch klicken sich Millionen von Menschen die Finger danach wund. Ich kann mir gut vorstellen, dass kurze Amateurfilmchen interessanter sind als professionell aufgemachte Filme. Hier liegt offenbar die Annahme zugrunde, dass das echt ist, nicht gescripted und der Nachbar von nebenan sein könnte.

Hier auf Literotica gehen vielleicht auch viele Leser davon aus, dass die Autoren Dinge aus dem wahren Leben berichten, eigene geile Erlebnisse schildern. Und wie bei den Filmen auf den oben erwähnten Plattformen gibt man sich auch auf Literotica mit schlecht ausgearbeiteten Texten zufrieden. Nach dem Motto: Lieber ein authentischer als ein perfekt ausgearbeiteter Text.

Hinzu kommt sicherlich die Sympathie mit dem Autor, der die deutsche Sprache ebenso defizitär beherrscht wie viele Leser. "Das ist einer von uns, kein affektierter Profi-Autor."

swriter
 
Ich habe mir jetzt Gedanken zum Gesagten gemacht und muss sagen, dass ich hin und hergerissen bin. Denn auf Auden verzichten möchte ich auch nicht. Er hat seine Sicht und ich glaube fest daran, dass er es nicht vermag aus seiner Haut herauszukommen. Das Gefühl von Bosheit habe ich bei ihm nicht, eher von Wut und Verletztheit aus einem Gefühl des nicht verstanden werdens. Wie soll man sich also verhalten? Ignorieren? Sich gegenseitig über sein Verhalten hinweghelfen, wie es angeraten wurde? Ich für meinen Teil bin dankbar mir sein Handeln jetzt erklären zu können und ziehe mir aus seinen Beiträgen ganz emotionslos das, was ich für mich verwerten kann. Ich für meinen Teil hoffe, dass wir ihn als Teil unserer Community behalten werden. Den seine extreme Sicht stellt ja auch einen Pol dar, welcher durchaus einen informellen Wert haben kann. Von daher leben und leben lassen.

Liebe Grüße

Sena
 
Das Gefühl von Bosheit habe ich bei ihm nicht, eher von Wut und Verletztheit aus einem Gefühl des nicht Verstanden-Werdens. Wie soll man sich also verhalten? ... Ich für meinen Teil hoffe, dass wir ihn als Teil unserer Community behalten werden.
:rose: ich auch! :)
 
Ich habe mir jetzt Gedanken zum Gesagten gemacht und muss sagen, dass ich hin und hergerissen bin. Denn auf Auden verzichten möchte ich auch nicht. Er hat seine Sicht und ich glaube fest daran, dass er es nicht vermag aus seiner Haut herauszukommen. Das Gefühl von Bosheit habe ich bei ihm nicht, eher von Wut und Verletztheit aus einem Gefühl des nicht verstanden werdens. Wie soll man sich also verhalten? Ignorieren? Sich gegenseitig über sein Verhalten hinweghelfen, wie es angeraten wurde? Ich für meinen Teil bin dankbar mir sein Handeln jetzt erklären zu können und ziehe mir aus seinen Beiträgen ganz emotionslos das, was ich für mich verwerten kann. Ich für meinen Teil hoffe, dass wir ihn als Teil unserer Community behalten werden. Den seine extreme Sicht stellt ja auch einen Pol dar, welcher durchaus einen informellen Wert haben kann. Von daher leben und leben lassen.

Liebe Grüße

Sena

Ob du noch so denkst, wenn er sich erst einmal an dir und deinen Geschichten festgebissen hat und jede sich bietende Gelegenheit nutzt, um dein Unvermögen herauszustreichen? Ich kenne das und Dingo666 inzwischen auch. Warum er dich verschont, weiß ich nicht. Liegt wohl doch am abweichendem Chromosom.

swriter
 
Es kann nur der verletzt werden,

der sich verletzen lässt. Ich entscheide grundsätzlich selbst, wem oder was ich eine Bedeutung schenke oder nicht. Das fällt mir umso leichter, da ich mittlerweile eine ziemlich klare Vorstellung von den Usern hier habe. Von daher wäre es mir mittlerweile egal, wenn er sich durch meine Texte kämpfen würde. Das wäre ja an sich schon eine Strafe.

Sieh es lockerer, Swriter!

Du hast so viele Fans, so viel auf dieser Plattform erreicht, was zählt da eine einzige Meinung?

Meinen Respekt und Bewunderung hast du. Und ich gehe sparsam damit um.

Liebe Grüße

Sena
 
Ob du noch so denkst, wenn er sich erst einmal an dir und deinen Geschichten festgebissen hat und jede sich bietende Gelegenheit nutzt, um dein Unvermögen herauszustreichen? Ich kenne das und Dingo666 inzwischen auch.

Mein Ego ist gut genug entwickelt, um Kritik auszuhalten, auch unsachgemäße ;-). Was mich überrascht und anfangs überrumpelt hat, war die Unbarmherzigkeit und die Aggressivität. Schade, dass AJ seine unbestrittenen Fähigkeiten nicht auf eine bessere Weise einbringt.
 
Das Gefühl von Bosheit habe ich bei ihm nicht, eher von Wut und Verletztheit aus einem Gefühl des nicht verstanden werdens.

Das kann ich sogar nachvollziehen. Ich nehme AJ auch die Ernsthaftigkeit seines Anliegens um die Kunst der erotischen Literatur ab. Wenn man dieses unselige Hickhack beenden könnte, wäre mir das lieb. Es lenkt nur vom Schreiben ab.
 
Eigentlich wollte ich mich ja ausklinken, ein paar Anmerkungen möchte ich aber noch anbringen. Ich teile Senas Auffassung, dass Auden nicht aus Bosheit so handelt. Ich denke, er kann nicht verstehen, dass jemand anderer Meinung ist als er, das ist in seinem Selbstverständnis einfach nicht drin. Das Hauptproblem ist aber seine mangelnde Empathie. Er erkennt nicht, wenn er jemanden mit seinen Kommentaren verletzt und reagiert im Gegenzug sehr heftig, wenn sich jemand wehrt. Das macht es sehr schwer, bis unmöglich, mit ihm zu diskutieren. Leider habe ich das zu spät erkannt, sonst hätte ich mich gar nicht erst auf die Diskussion mit ihm eingelassen.

Den Verdacht, dass da irgendwas nicht stimmen kann, hatte ich schon eine ganze Weile. Wenn man sich einige seiner Kommentare anschaut, fällt auf, wie Dingo666 schon richtig bemerkt hat, dass er einige Dinge nicht richtig zuordnen kann, bzw. nicht versteht. So hat hat er in seinem Kommentar zu meiner Story ganz offensichtlich Schwierigkeiten mit dem zeitlichen Verlauf.

Zitat: "in dem der Ich-Erzähler den geneigten Leser wissen läßt, daß er die weibliche Hauptfigur bereits „eine halbe Ewigkeit“ kenne, nur um dann die Geschichte offenbar vor dieser halben Ewigkeit spielen zu lassen, als er sie weiland nämlich als neue Freundin irgendeines Kumpels kennengelernt haben will,"

Das ist eindeutig falsch und außer ihm, hatte anscheinend niemand Schwierigkeiten, den zeitlichen Verlauf richtig einzuordnen.

Seine heftige Reaktion am Samstag auf meinen Beitrag und der weitere Verlauf der Diskussion hat mich dann in meiner, eingangs erwähnten, Annahme bestärkt. Das Einzige, was ich in diesem Zusammenhang nicht verstehe ist, dass er bei Frauen ganz anders oder, wie im Fall von Sena, gar nicht reagiert. Die Frage bleibt, wie geht man weiter mit ihm um? Ich muss gestehen, dass ich darauf keine Antwort habe.

Schöne Grüße
Estartu
 
Lieber Estartu...

... es wurde doch von professioneller Seite her angeraten Auden oder eben die seiner Beiträge, welche man als unpassend empfindet, zu ignorieren. Ich denke, dass ist für dich auch ein gangbarer Weg. Führe dir einfach eines vor Augen. Das Problem hat er und nicht du. Dich versteht man, deine Geschichte hat seine Leser gefunden, du hast Potential dich zu entwickeln. Es bedarf dazu keinen Auden James. Es wird andere Leser und Autoren geben, welche dir raten und den einen oder anderen Tipp geben können. Bei mir ist die Entwicklung ähnlich. Ich bekomme immer wieder neue Anregungen und Fingerzeige, vielleicht darf ich mich dann in ein paar Jahren sogar als gute Autorin bezeichnen, wenn ich weiterhin offen dafür bleiben. Bei mir ist auf jeden Fall noch viel Platz nach oben, aber ich bleibe dran und bin bereit zum lernen.

Liebe Grüße

Sena
 
So hat hat er in seinem Kommentar zu meiner Story ganz offensichtlich Schwierigkeiten mit dem zeitlichen Verlauf.

Zitat: "in dem der Ich-Erzähler den geneigten Leser wissen läßt, daß er die weibliche Hauptfigur bereits „eine halbe Ewigkeit“ kenne, nur um dann die Geschichte offenbar vor dieser halben Ewigkeit spielen zu lassen, als er sie weiland nämlich als neue Freundin irgendeines Kumpels kennengelernt haben will,"

Das ist eindeutig falsch und außer ihm, hatte anscheinend niemand Schwierigkeiten, den zeitlichen Verlauf richtig einzuordnen.


Estartu

Hallo Estartu,
ich glaube nicht, dass Auden hier Verständnisprobleme mit dem zeitlichen Verlauf hatte. Meiner Meinung nach wollte er darauf hinweisen, dass die einleitende Information (wir kennen uns eine halbe Ewigkeit) unnötig ist und dem Leser den Blick auf die eigentliche Handlung durch diese (evtl. sinnlose) Informationen verstellt.

man möge mich belehren, wenn es anders ist, ich halte das aus ;-)

lg
_Faith_
 
Ich habe mir jetzt Gedanken zum Gesagten gemacht und muss sagen, dass ich hin und hergerissen bin. Denn auf Auden verzichten möchte ich auch nicht. Er hat seine Sicht und ich glaube fest daran, dass er es nicht vermag aus seiner Haut herauszukommen. Das Gefühl von Bosheit habe ich bei ihm nicht, eher von Wut und Verletztheit aus einem Gefühl des nicht verstanden werdens. Wie soll man sich also verhalten? Ignorieren? Sich gegenseitig über sein Verhalten hinweghelfen, wie es angeraten wurde? Ich für meinen Teil bin dankbar mir sein Handeln jetzt erklären zu können und ziehe mir aus seinen Beiträgen ganz emotionslos das, was ich für mich verwerten kann. Ich für meinen Teil hoffe, dass wir ihn als Teil unserer Community behalten werden. Den seine extreme Sicht stellt ja auch einen Pol dar, welcher durchaus einen informellen Wert haben kann. Von daher leben und leben lassen.

Liebe Grüße

Sena

Exakt!

Wenn man Audens Stahlgewitter einfach mal aushält, wird man merken, dass die Sonne danach auch wieder aufgeht. Er deckt Schwächen auf, die sonst keiner anspricht (Und manchmal wird aus einer Mücke ein Elefant - was solls?). In wie weit man das dann für sich annimmt oder überhaupt umsetzen kann, ist doch jedem selbst überlassen.

lg
_Faith_
 
Hallo Faith

Es liegt mir fern, jemanden zu belehren, das ist nicht mein Stil. Ich möchte lediglich kurz anmerken, dass sich meine Aussage auf den Passus von Auden bezog, in dem er behauptet, dass die Geschichte vor dieser, eingangs erwähnten halben Ewigkeit spielt, was eindeutig nicht der Fall ist. Ich gebe ja zu, dass meine Geschichte nicht die Offenbarung ist, aber der zeitliche Verlauf ist, meiner Meinung nach, klar ersichtlich.

Schöne Grüße
Estartu
 
Exakt!

Wenn man Audens Stahlgewitter einfach mal aushält, wird man merken, dass die Sonne danach auch wieder aufgeht. Er deckt Schwächen auf, die sonst keiner anspricht (Und manchmal wird aus einer Mücke ein Elefant - was solls?). In wie weit man das dann für sich annimmt oder überhaupt umsetzen kann, ist doch jedem selbst überlassen.

lg
_Faith_

Dieses Geschenk wollte er mich noch nicht machen. Anscheinend bin ich seiner Ergüsse nicht würdig. Aber du hast Recht. Das ist auch mein Credo.
Liebe Grüße

Sena
 
@ Estartu: Von Ewigkeit zu Ewigkeit

Ich möchte lediglich kurz anmerken, dass sich meine Aussage auf den Passus von Auden bezog, in dem er behauptet, dass die Geschichte vor dieser, eingangs erwähnten halben Ewigkeit spielt, was eindeutig nicht der Fall ist.
Wenn das Ihrer Erzählabsicht nach eindeutig nicht der Fall sei, dann ergibt die Formulierung von der halben Ewigkeit gar keinen Sinn mehr, und ja, der zeitliche Verlauf der Handlung wird dadurch verunklart. Das liegt an folgenden logisch-semantischen Zusammenhängen:

Die Formulierung, daß man sich eine halbe Ewigkeit kenne, impliziert eine über mehrere Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte bestehende Beziehung. Das ist in der Erzählung dem ersten Satz nach also der Stand der Dinge ("jetzt"). Im zweiten Satz heißt es dann, daß der Erzähler "Mitte 40" und seine ihm schon ewig Bekannte "Ende 30" sei (Präsens, also auch "jetzt"), weshalb sie sich also – in Rücksicht des ersten Satzes des Textes – logischerweise mehrere Jahre, wenn nicht gar Jahrzente vor dem "jetzt" des ersten und zweiten Satzes kennengelernt haben müssen, um sich überhaupt der Möglichkeit nach "jetzt" eine halbe Ewigkeit kennen zu können, so daß sie bei ihrem Kennenlernen also logischerweise mehrere Jahre, wenn nicht gar Jahrzente jünger gewesen sein müssen als "Mitte 40" bzw. "Ende 30".

Im zweiten Absatz unterrichtet der Erzähler dann den Leser über sein Kennenlernen Karins, weshalb wir uns zeitlich nun also logischerweise mehrere Jahre, wenn nicht gar Jahrzente vor dem Erzählzeitpunkt des ersten Absatzes ("jetzt", Präsens) befinden. Der Erzähler wechselt nun – folgerichtig – auch ins Präteritum, und alles weitere, was im Text sonst noch geschieht, schließt an diese vergangene Phase nach dem Kennenlernen an (Präteritum), ereignet sich also vor dem "jetzt" des ersten Absatzes, also vor dem Zeitpunkt, an dem der Erzähler behauptet, daß er Karin schon eine halbe Ewigkeit kenne (Präsens). (Das meinte ich mit jenem von Ihnen zitierten "Passus" in meinem Kommentar.)

Und daß das Erzählgeschehen bis zum "ENDE" des Textes nicht mehr in jenes "jetzt" des Anfangs zurückfindet, entzieht jenem Anfang so gut wie jeglichen Sinn. Schön, daß der Erzähler Karin inzwischen eine halbe Ewigkeit kenne usw. Aber was nützt diese Information dem Leser, wenn im Text letztlich ein zurückliegendes, vergangenes Geschehen zwischen den beiden erzählt wird?

Wenn Sie nun vermeinen, daß diese Zusammenhänge, wie sie Ihrem Text, so wie er geschrieben ist, zu entnehmen sind, nicht gelten würden, dann haben Sie offensichtlich Ihren eigenen Text nicht verstanden bzw. eine falsche Vorstellung von dem, was Sie da tatsächlich niedergeschrieben haben.

Vielleicht sollten Sie ihn selbst noch einmal lesen, Ihren Text, um ihn auch wirklich zu verstehen?

In diesem Sinne
Auden James
 
Last edited:
Wenn das Ihrer Erzählabsicht nach eindeutig nicht der Fall sei, dann ergibt die Formulierung von der halben Ewigkeit gar keinen Sinn mehr, und ja, der zeitliche Verlauf der Handlung wird dadurch verunklart. Das liegt an folgenden logisch-semantischen Zusammenhängen:

Die Formulierung, daß man sich eine halbe Ewigkeit kenne, impliziert eine über mehrere Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte bestehende Beziehung. Das ist in der Erzählung dem ersten Satz nach also der Stand der Dinge ("jetzt"). Im zweiten Satz heißt es dann, daß der Erzähler "Mitte 40" und seine ihm schon ewig Bekannte "Ende 30" sei (Präsens, also auch "jetzt"), weshalb sie sich also – in Rücksicht des ersten Satzes des Textes – logischerweise mehrere Jahre, wenn nicht gar Jahrzente vor dem "jetzt" des ersten und zweiten Satzes kennengelernt haben müssen, um sich überhaupt der Möglichkeit nach "jetzt" eine halbe Ewigkeit kennen zu können, so daß sie bei ihrem Kennenlernen also logischerweise mehrere Jahre, wenn nicht gar Jahrzente jünger gewesen sein müssen als "Mitte 40" bzw. "Ende 30".

Im zweiten Absatz unterrichtet der Erzähler dann den Leser über sein Kennenlernen Karins, weshalb wir uns zeitlich nun also logischerweise mehrere Jahre, wenn nicht gar Jahrzente vor dem Erzählzeitpunkt des ersten Absatzes ("jetzt", Präsens) befinden. Der Erzähler wechselt nun – folgerichtig – auch ins Präteritum, und alles weitere, was im Text sonst noch geschieht, schließt an diese vergangene Phase nach dem Kennenlernen an (Präteritum), ereignet sich also vor dem "jetzt" des ersten Absatzes, also vor dem Zeitpunkt, an dem der Erzähler behauptet, daß er Karin schon eine halbe Ewigkeit kenne (Präsens). (Das meinte ich mit jenem von Ihnen zitierten "Passus" in meinem Kommentar.)

Und daß das Erzählgeschehen bis zum "ENDE" des Textes nicht mehr in jenes "jetzt" des Anfangs zurückfindet, entzieht jenem Anfang so gut wie jeglichen Sinn. Schön, daß der Erzähler Karin inzwischen eine halbe Ewigkeit kenne usw. Aber was nützt diese Information dem Leser, wenn im Text letztlich ein zurückliegendes, vergangenes Geschehen zwischen den beiden erzählt wird?

Wenn Sie nun vermeinen, daß diese Zusammenhänge, wie sie Ihrem Text, so wie er geschrieben ist, zu entnehmen sind, nicht gelten würden, dann haben Sie offensichtlich Ihren eigenen Text nicht verstanden bzw. eine falsche Vorstellung von dem, was Sie da tatsächlich niedergeschrieben haben.

Vielleicht sollten Sie ihn selbst noch einmal lesen, Ihren Text, um ihn auch wirklich zu verstehen?

In diesem Sinne
Auden James


Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass Kritiker sich an einem Satz oder an einer Formulierung festbeißen und darauf beharren, dass der Autor das so nicht hätte schreiben dürfen.

Hätte die Geschichte ohne die Anfangsfloskel funktioniert? Natürlich. Ist die Floskel so unpassend, dass man darauf herumreiten muss? Natürlich nicht.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Man schreibt etwas, denkt sich vielleicht gar nicht viel dabei und muss sich dann erklären, weil Kritiker der Aussage mehr Bedeutung bemessen, als angemessen scheint.

Ich kann dem Autor nur raten, die Kritik zur Kenntnis zu nehmen, darüber nachzudenken und sie für sich einzuordnen. Ellenlange Diskussionen bringen nichts, auch wenn man geneigt ist, sich rechtfertigen zu wollen. Und ich habe über meine Texte reichlich diskutiert. ;)

swriter
 
Lustig...

das niemand dem Rat des Therapeuten folgt und munter weiter mit Auden debattiert wird. Aber gut, ich finde es unterhaltsam.

Liebe Grüße

Sena
 
das niemand dem Rat des Therapeuten folgt und munter weiter mit Auden debattiert wird. Aber gut, ich finde es unterhaltsam.

Liebe Grüße

Sena

Finger heb! Ich habe die ganze Zeit geschwiegen. Aber ich kann gerne wieder einsteigen ... Ich will ja auf 1000 kommen.

Grüße
Phiro
 
das niemand dem Rat des Therapeuten folgt und munter weiter mit Auden debattiert wird. Aber gut, ich finde es unterhaltsam.

Liebe Grüße

Sena

Also ich werde mich nicht an den Vorschlägen eines anonymen "Therapeuten" halten. Es ist auch nicht meine Aufgabe, Auden James oder wen auch immer vor sich selbst zu schützen. Er muss wissen, was er tut, und solange ich die Lust am Diskutieren nicht verliere, werde ich mich weiter auf diese einlassen.

swriter
 
Finger heb! Ich habe die ganze Zeit geschwiegen. Aber ich kann gerne wieder einsteigen ... Ich will ja auf 1000 kommen.

Grüße
Phiro

Was gewinnt man denn bei 1000 Wortmeldungen? Du hast übrigens noch erheblichen Nachholbedarf im Antwortenportal. Dort hängst du deutlich zurück. Sena schafft es mit ihren 145 Kommentaren auf Platz 50.

swriter
 
Was gewinnt man denn bei 1000 Wortmeldungen? Du hast übrigens noch erheblichen Nachholbedarf im Antwortenportal. Dort hängst du deutlich zurück. Sena schafft es mit ihren 145 Kommentaren auf Platz 50.

swriter

Was ist das Antwortenportal?
 
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