Brexit

@bardo....

Labour ist auch ziemlich im Eimer, das Schattenkabinett befindet sich in Auflösung mit bei meiner letzten Info mindestens 4 Schattenministern die gefeuert wurden oder zurückgetreten sind.

Man kann's drehen und wenden wie man will, es ist völlig egal, wie die Geschichte weitergeht: die Briten haben sich erfolgreich ins Knie geschossen.


Hier gibt's auch noch eine spannende Theorie: Camerons Abtritt als eine Art politisches Selbstmordattentat gegen die Brexiter.

https://profile.theguardian.com/user/id/2441827/picks

"If Boris Johnson looked downbeat yesterday, that is because he realises that he has lost.

Perhaps many Brexiters do not realise it yet, but they have actually lost, and it is all down to one man: David Cameron.

With one fell swoop yesterday at 9:15 am, Cameron effectively annulled the referendum result, and simultaneously destroyed the political careers of Boris Johnson, Michael Gove and leading Brexiters who cost him so much anguish, not to mention his premiership.

How?

Throughout the campaign, Cameron had repeatedly said that a vote for leave would lead to triggering Article 50 straight away. Whether implicitly or explicitly, the image was clear: he would be giving that notice under Article 50 the morning after a vote to leave. Whether that was scaremongering or not is a bit moot now but, in the midst of the sentimental nautical references of his speech yesterday, he quietly abandoned that position and handed the responsibility over to his successor.

And as the day wore on, the enormity of that step started to sink in: the markets, Sterling, Scotland, the Irish border, the Gibraltar border, the frontier at Calais, the need to continue compliance with all EU regulations for a free market, re-issuing passports, Brits abroad, EU citizens in Britain, the mountain of legistlation to be torn up and rewritten ... the list grew and grew.

The referendum result is not binding. It is advisory. Parliament is not bound to commit itself in that same direction.

The Conservative party election that Cameron triggered will now have one question looming over it: will you, if elected as party leader, trigger the notice under Article 50?

Who will want to have the responsibility of all those ramifications and consequences on his/her head and shoulders?

Boris Johnson knew this yesterday, when he emerged subdued from his home and was even more subdued at the press conference. He has been out-maneouvered and check-mated.

If he runs for leadership of the party, and then fails to follow through on triggering Article 50, then he is finished. If he does not run and effectively abandons the field, then he is finished. If he runs, wins and pulls the UK out of the EU, then it will all be over - Scotland will break away, there will be upheaval in Ireland, a recession ... broken trade agreements. Then he is also finished. Boris Johnson knows all of this. When he acts like the dumb blond it is just that: an act.

The Brexit leaders now have a result that they cannot use. For them, leadership of the Tory party has become a poison chalice.

When Boris Johnson said there was no need to trigger Article 50 straight away, what he really meant to say was "never". When Michael Gove went on and on about "informal negotiations" ... why? why not the formal ones straight away? ... he also meant not triggering the formal departure. They both know what a formal demarche would mean: an irreversible step that neither of them is prepared to take.

All that remains is for someone to have the guts to stand up and say that Brexit is unachievable in reality without an enormous amount of pain and destruction, that cannot be borne. And David Cameron has put the onus of making that statement on the heads of the people who led the Brexit campaign."

Danke für den Link und den Kommentar.
Also aus dieser Sackgasse wieder einigermaßen heil rauszukommen....--- das wird spannend.

Das Dollste daran ist: Dieses Referendum war völlig überflüssig.
Cameron dachte, er müsste dieses Referendum nie ansetzen-- und dann gewann er bei der letzten Wahl überraschend die absolute Mehrheit und konnte alleine regieren.
Nicht zu fassen, dass ein führender Politiker wegen egoistischen parteitaktischen Überlegungen sein ganzes Land aufs Spiel setzt und nen ganzen Kontinent in Geiselhaft nimmt.

lg
"Rosi" (Johannes)

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Also ich find die Idee gar nicht so schlecht, das Referendum zu wiederholen. Weitreichende Entscheidungen (immerhin: GB ist seit 1975 dabei...) mit weitreichenden, jahrzehntelangen wirtschaftlichen, sozialen etc. Folgen, sollten nicht 52:48% entschieden werden...

In jedem Parlament, sogar in jedem Kaninchen-Züchter-Verein hat man sowas wie "Quoren": 50% für normale Sachen, 2/3 für Wichtiges, für noch Wichtigeres manchmal 3/4tel- oder gar 4/5tel, die vorgeschrieben sind... u.s.w. DAMIT EBEN eine momentene "Echauffierung", oder kurzfristige Verärgerung eben NICHT extrem wichtige und langfristige Beschlüsse entscheidet...
--

Gerade, wo man jetzt sieht, dass eigentlich die Alten gegen die Jungen gestimmt haben, England/Wales gegen Schottland/N.Irland, London gegen das Umland... oder wenn man sich ansieht, dass, wenn das Wahlalter 16 gewesen wäre und nicht 18, die Sache wahrscheinlich andersrum ausgegangen wäre... Auch hast du bei jeder Wahl Leute, die "opportunistisch" abstimmen - der Regierung einen "Denkzettel" verpassen wollen...

Das Ganze von der anderen Seite betrachtet, speziell angesichts, dass die Unter-50jährigen PRO EU gestimmt haben, und die unter 25jährigen sogar mit 75% (!!!)

--> da sag ich: Das haben die "Alten" ja auch nicht wissen können... dass sie da ihr Land, quasi: GEGEN DIE JUNGEN aus der EU raus kicken? Das hat ja auch keiner gewusst? Hat auch keiner vorhergesagt, dass das so krass unterschiedlich ausgeht... --> Ich meine, jetzt ganz theatralisch: Da hast du die Großeltern, die ihr Leben lang gespart haben, dass sie ihre Kinder und Enkel nach Oxford und Cambridge schicken können, und dann kommen die Enkel heim und sagen: "Sagt mal, spinnt ihr!? Wir wollen in der EU bleiben, und ihr stimmt dagegen?" --> ich meine: Die "Alten" stimmen doch auch nicht "absichtlich" gegen ihre eigenen Kinder... :confused: ;)
--

Also ich sag, da ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen. ;) :D

Aus meiner Sicht kümmert man sich gerade nur von allen Seiten daraum, wie man die "Kuh wieder vom Eis kriegt..."
- Weil sogar die Brexit-Befürworter wissen, dass sie in den nächsten 20 Jahren keine Wahl gewinnen, wenn 75% der Jungend PRO EU gestimmt haben...
- Cameron kann auch net raus, weil der hat den ganzen Mist angefangen, und auch schon seinen Rücktritt erklärt...
- Die EU kann auch nix tun, weil die wollen klarerweise GB in der EU halten, können aber net sagen: Bitte stimmt im Parlament drüber - aka ignoriert, was eure Leute gewählt haben... :rolleyes:
u.s.w. u.s.f...
 
Last edited:
@Kimber22

Also ich find die Idee gar nicht so schlecht, das Referendum zu wiederholen. Weitreichende Entscheidungen (immerhin: GB ist seit 1975 dabei...) mit weitreichenden, jahrzehntelangen wirtschaftlichen, sozialen etc. Folgen, sollten nicht 52:48% entschieden werden...

In jedem Parlament, sogar in jedem Kaninchen-Züchter-Verein hat man sowas wie "Quoren": 50% für normale Sachen, 2/3 für Wichtiges, für noch Wichtigeres manchmal 3/4tel- oder gar 4/5tel, die vorgeschrieben sind... u.s.w. DAMIT EBEN eine momentene "Echauffierung", oder kurzfristige Verärgerung eben NICHT extrem wichtige und langfristige Beschlüsse entscheidet...
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Gerade, wo man jetzt sieht, dass eigentlich die Alten gegen die Jungen gestimmt haben, England/Wales gegen Schottland/N.Irland, London gegen das Umland... oder wenn man sich ansieht, dass, wenn das Wahlalter 16 gewesen wäre und nicht 18, die Sache wahrscheinlich andersrum ausgegangen wäre... Auch hast du bei jeder Wahl Leute, die "opportunistisch" abstimmen - der Regierung einen "Denkzettel" verpassen wollen...

Das Ganze von der anderen Seite betrachtet, speziell angesichts, dass die Unter-50jährigen PRO EU gestimmt haben, und die unter 25jährigen sogar mit 75% (!!!)

--> da sag ich: Das haben die "Alten" ja auch nicht wissen können... dass sie da ihr Land, quasi: GEGEN DIE JUNGEN aus der EU raus kicken? Das hat ja auch keiner gewusst? Hat auch keiner vorhergesagt, dass das so krass unterschiedlich ausgeht... --> Ich meine, jetzt ganz theatralisch: Da hast du die Großeltern, die ihr Leben lang gespart haben, dass sie ihre Kinder und Enkel nach Oxford und Cambridge schicken können, und dann kommen die Enkel heim und sagen: "Sagt mal, spinnt ihr!? Wir wollen in der EU bleiben, und ihr stimmt dagegen?" --> ich meine: Die "Alten" stimmen doch auch nicht "absichtlich" gegen ihre eigenen Kinder... :confused: ;)
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Also ich sag, da ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen. ;) :D

Aus meiner Sicht kümmert man sich gerade nur von allen Seiten daraum, wie man die "Kuh wieder vom Eis kriegt..."
- Weil sogar die Brexit-Befürworter wissen, dass sie in den nächsten 20 Jahren keine Wahl gewinnen, wenn 75% der Jungend PRO EU gestimmt haben...
- Cameron kann auch net raus, weil der hat den ganzen Mist angefangen, und auch schon seinen Rücktritt erklärt...
- Die EU kann auch nix tun, weil die wollen klarerweise GB in der EU halten, können aber net sagen: Bitte stimmt im Parlament drüber - aka ignoriert, was eure Leute gewählt haben... :rolleyes:
u.s.w. u.s.f...

Man die Regeln für eine Abstimmung nicht im nachhinein verändern.
Das wäre in der Tat undemokratisch.
Man kann höchstens die Regeln für künftige Volksabstimmungen ändern.
Aber ich denke, nach diesem denkwürdigen Votum dürften die Briten mindestens für die nächsten 50 Jahre die Schnauze voll haben von Referenden.

Die Sache ist in der Tat kompliziert, und wie das jetzt weitergeht, lässt sich noch nicht verlässlich prognostizieren.
Ich habe verschiedene Einschätzungen gehört, dass es möglich wäre, die Umsetzung des Votums zu verhindern.
Es gibt allerdings auch Verfassungsrechtler, die der Meinung sind, das Parlament wäre nicht maßgebend für die Umsetzung, sondern es wäre allein Sache der britischen Regierung.
Und auch eine neu gewählte Regierung-- egal, ob von den "Tories" oder von "Labour" gestellt-- wäre zur Umsetzung des "Brexit" verpflichtet.
Dazu kommt noch die Besonderheit, dass GB gar keine geschriebene Verfassung hat.
Ich lasse jetzt mal die Einzelheiten beiseite. Das würde zu sehr ins Detail gehen.
Zudem: Bis es soweit ist, wird einige Zeit ins Land gehen.

Dieses Referendum hat aber deutlich gezeigt, dass Volksabstimmungen für komplexe poltische Fragen kein geeignetes Instrument sind.
Ne Parlamentswahl kann man in 5 Jahren korrigieren. Ne weitreichende Entscheidung wie den "Brexit" hingegen nicht.
Es gibt ja auch bei uns in Germany einige, die "Direkte Demokratie" für ein Allheilmittel gegen Politikverdrossenheit empfehlen.
Denen sollte das Brexit-Chaos ne Lehre sein.

Ach, noch etwas: Dieses Votum zeigt, dass ne Wahl von denen verloren wird, die nicht von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen.
2 Drittel aller über 50Jährigen gingen wählen. Aber nur ein Drittel der 20 bis 25Jährigen.
Tenor der Jungen, die nicht wählen waren: Wir dachten, wir wüssten wie es ausgeht, nämlich für Remain.
So kann man sich täuschen.

Das zeigt: Die alte Floskel, es kommt auf jede Stimme an, ist zutreffend.

Die ersten ökonomischen Folgen machen sich schon bemerkbar.
Die beiden Ratingagenturen "Fitchs" und "S & P" haben GB die höchste Bonitätsstufe entzogen und das Land gleich um 2 Stufen tiefer eingeschätzt.
Kredite am internationalen Kapitalmarkt werden für GB ab sofort wesentlich teurer.
Was sich harmlos und sehr theoretisch anhört, wird für jeden Briten bald deutlich im Geldbeutel spürbar sein.
Na, das muss ich dir nicht erzählen.
Du kennst ja die ökonomischen Auswirkungen solcher Dinge.

Tatsache ist: Cameron hat sein Land mit diesem Referendum in eine unmögliche Lage gebracht.
Dieses Referendum anzusetzen war wohl die grösste politische Torheit, die nem britischen Premier je eingefallen ist.

Der britische Historiker Timothy Garton Ash nennt den "Brexit" "Die grösste Katastrophe für Großbritannien seit dem Zweiten Weltkrieg."

Er dürfte damit wohl richtig liegen.

Generell bin ich der Meinung, die Briten sollten nun auch auslöffeln, was sie sich eingebrockt haben!
Im Grunde genommen nerven die Briten doch seit 40 Jahren mit ihrem Beharren auf Extrawürsten.
Vielleicht kann der "Brexit" auch eine Chance sein für die EU, zukünftig Dinge zu reformieren und wieder mehr Akzeptanz zu finden.


Ach so, kleine Klugscheisserei am Rande *lol*: Die Briten waren nicht seit 1975, sondern seit 1973 in der EU. 1975 hielten sie bereits ihr erstes Referendum über den Verbleib in der EU ab.
Damals war das Votum eindeutig: Über 60% für Remain.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Die Inselaffen proben den Zwergenaufstand, sie wollen erst noch ein
paar Vereinbarungen mit der EU treffen, bevor sie gemäß Artikel 50
ihren Austritt schriftlich erklären.

Die Antwort von JCJ war Spitze: Er hat seinen Beamten und auch
den Komissionsbeauftragten verboten auch nur eine Vereinbarung
anzudeuten, solange nicht das Austrittsschreiben vorliegt.
 
Die Inselaffen proben den Zwergenaufstand, sie wollen erst noch ein
paar Vereinbarungen mit der EU treffen, bevor sie gemäß Artikel 50
ihren Austritt schriftlich erklären.

Die Antwort von JCJ war Spitze: Er hat seinen Beamten und auch
den Komissionsbeauftragten verboten auch nur eine Vereinbarung
anzudeuten, solange nicht das Austrittsschreiben vorliegt.

Und es gibt noch eine andere Möglichkeit, den Wählerwillen zu ignorieren:

Das Lisbeth spricht ein Machtwort, um ein Auseinanderbrechen von GB abzuwenden!
(also zum Wohl des Commonwealth)

Gruss

Hans
 
@EU: Pro und Contra

Weil danach gefragt wurde:

-- Contra:
Kein (gewichtiges) Argument.
Die Kleinigkeiten, die immer wieder gegen die EU angeführt werden (bsp.: Bürokratie) sind marginal im Vergleich zu den Vorteilen.

-- Pro:
Vielen -- vor allem den EU-Gegnern und Skeptikern -- ist offenbar der historische Horizont verloren gegangen.
Nun, das historische Gedächtnis ist kurz. Das sieht man daran, dass grade die alten Briten, von denen viele noch das Ende des 2. WK erlebt haben dürften, für den "Brexit" stimmten.
Und es ist eine Ironie der Geschichte, dass es ausgerechnet ein Brite war-- Winston Churchill-- der in einer berühmten Rede den Startschuß für die EU gab.

(West)Europa erlebt mit der EU die längste Friedensperiode seiner Geschichte (über 70 Jahre).
Vorher war die längste Friedensperiode in Europa die Zeit von 1813 (Völkerschlacht Leipzig) bis 1853 (Beginn Krimkrieg).
Zu allen anderen Zeiten war der Kontinent ständig in irgendwelche kleine und größere Kriege verwickelt.

Dass bereits kurz nach Ende des 2. WK die "Erbfeindschaft" zwischen Frankreich und Deutschland zu Grabe getragen werden konnte, ist eine der großen Leistungen zweier grosser Europäer: Adenauer und De Gaulle.
Beide bekanntlich bei der Gründung der EU nicht ganz unwichtig.

Verglichen mit früheren Konflikten ist der "Brexit" ein Kindergeburtstag.
Früher wäre man beim Abfall eines Vertragspartner mit der Armee einmarschiert.
Heute setzt man sich an den Verhandlungstisch und schaut, wie man die Kuh vom Eis bringt und auch künftig vernünftig miteinander umgehen kann.

Das ist vielleicht nicht prickelnd, aber dennoch ein unglaublicher historischer Fortschritt.

Also, bevor wir uns mal wieder über EU-Vorschriften zum Krümmungsgrad der Gurke erregen, sollten wir vielleicht mal die historische Perspektive einnehmen.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
@EU: Pro und Contra
-- Pro:
Vielen -- vor allem den EU-Gegnern und Skeptikern -- ist offenbar der historische Horizont verloren gegangen.
Nun, das historische Gedächtnis ist kurz. Das sieht man daran, dass grade die alten Briten, von denen viele noch das Ende des 2. WK erlebt haben dürften, für den "Brexit" stimmten. Und es ist eine Ironie der Geschichte, dass es ausgerechnet ein Brite war-- Winston Churchill-- der in einer berühmten Rede den Startschuß für die EU gab.
auja, volle Zustimmung! Die berühmte Rede von den "United Stated of Europe"! :) volle Zustimmung! Doppel-Daumen-Hoch! :)
...

(West)Europa erlebt mit der EU die längste Friedensperiode seiner Geschichte (über 70 Jahre). ... Dass bereits kurz nach Ende des 2. WK die "Erbfeindschaft" zwischen Frankreich und Deutschland zu Grabe getragen werden konnte, ist eine der großen Leistungen zweier grosser Europäer: Adenauer und De Gaulle.
Beide bekanntlich bei der Gründung der EU nicht ganz unwichtig.

Das ist die große Leistung der EGKS! (du weißt das natürlich, aber für die Jüngeren unter uns^^) Die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl, eine der Vorläufer-Organisationen der EGs, später EU... Zweck war, dass man für Krieg vor allem eines braucht: Stahl. Und wenn die Dt. & Frz. diese Dinge gemeinsam managen, dann kommen sie sich a) nicht mehr in die Haare wg. zB dem Ruhrgebiet, und b) kriegt jeweils der andere mit, wenn der eine plötzlich 100 Tonnen Stahl hortet... um daraus später zB Kanonen zu gießen... ;) :D

Ganz genau, rosi: Der historische Kontext ist überhaupt das Allerwichtigste an der EU!!!

Pardon, aber das kann ich mir gerade nicht verkneifen: Guckst du nach Iran & Saudi-Arabien. Denen würde sowas wie eine "Gemeinsame Islamische Gemeinschaft" GIG^^ auch nicht schaden...
--

Und noch ein Wort hierzu, weil mich das schon damals geärgert hat (und vllt. is auch für dich das mal was Neues ;) :

Also, bevor wir uns mal wieder über EU-Vorschriften zum Krümmungsgrad der Gurke erregen, sollten wir vielleicht mal die historische Perspektive einnehmen.

NATÜRLICH macht es Sinn, eine Norm für den Krümmungsgrad der Gurke zu erstellen!!!
Weil es nämlich (in Großküchen, im Business etc) sowas gibt wie "Gurken-Schäl-Maschinen". --> Oder wie stellt man sich vor, dass der Gurkensalat im Supermarkt zustande kommt? Sitzen da die kleinen Inder-Kinder schälen mit ihren kleinen Schwarzafrikaner und schälen die Gurken? Da kommt eine Tonne Gurken, und die kommt in die Schäl-Maschine. Und dafür braucht es eben eine NORM --> DAMIT die Schäl-Maschine nicht die halbe Gurke weg-schält... ;)

So einfach ist das. Das hat halt (schon damals nicht, und das ist nun rd. 15 Jahre her... :rolleyes:) nur halt nie einer wem erklärt.

Also meine Position ist da ganz eindeutig: 90% von dem, was GEGEN die EU immer vorgebracht wird, damit hat die EU überhaupt nix zu tun.
--

Und jetzt schreib ich auch noch ein PRO: Etwas, was jeder und jede, JEDEN TAG im Supermarkt sehen kann:

Die einheitliche Preisauzeichnung.

Das war eine EU-Norm, dass auf allen Preisschildern der Preis pro Norm-Einheit (also 100g od. 1kg) angegeben werden muss.
Früher war das: 2,49 für 125g, 2,19 für 112g in der Packung, 1,99 für 98g u.s.w. Und dann hast du SELBER ausrechnen dürfen, was davon jetzt billiger war... HEUTE - DANK EU (!) - MUSS da drauf stehen, was der jeweilige Preis in "pro 100g" ist...

Da kannst du jeden Tag im Supermarkt "die EU" sehen... Hat nur auch keiner nie den Leuten erklärt...

--

Und gleich noch was, weil ich grad so drauf bin. PRO EU:

Schienenmarkt-Liberalisierung.

Praktisch alle Preis-Reduktionen im Öffentlichen Verkehr gehen auf EU-Vorschriften zurück. ERHÖHEN tun die Preise immer die Kommunen u. Nationalstaaten. REDUZIERT werden die Preise immer nur von der EU...

ABER...
Wie verkauft man das wohl in der Öffentlichkeit am besten?
a) wir müssen erhöhen, WEIL die EU.... diese böhze böhze...
b) wir senken, weil wir ja für unsehre, unsehre deutschen Bürger da sind....

In Wahrheit ist es die EU-Wettbewerbs-Richtlinie, die dazu führt, dass die Preise sinken....

Aber haben die Politiker ein Interesse daran, das den Leuten zu erklären? Erraten! Kaum.... :mad:

(Is jetzt ein dummer link, aber ich find grad keinen anderen ^^: das is die RL 91/440/EWG: http://www.schienencontrol.gv.at/de/wettbewerbsregulierung.html)
[ich erklär das gern an anderer stelle, wenn von Interesse ^^ im wesentlichen geht's darum, dass der nationale monopolist (also zB die Dt. Bahn) das Angebot in infrastruktur und service aufteilen muss. also: die Schiene baut klarerweise der Staat (bzw. über dessen Auftrag die DB). Wer darauf fährt, allerdings, da muss der Staat klar trennen: Einen Mitbewerber muss der Staat / aka die DB für den gleichen Preis fahren lassen, wie sie selbst fährt. Also (wie es davor war): Die DB kann Mitbewerb, zB die SNCF, die ÖBB, nicht dadurch ausschließen, dass sie ihnen einfach jährlich 10% der Baukosten der Strecke verrechnen... :cool: ja, so ungefähr is das... ^^

Langer Rede kurzer Sinn: Alles, was im Öff. Langstrecken-Verkehr passiert, ist EU... von den Gleisen (die i.d.R. zu guten Teilen die EU zahlt), über die Preise, die durch den Wettbewerb, durch die Wettbewerbs-RL von der EU kommen, bis hin zur Sicherheit (die Strecken-Sicherheits-Systeme sind alle von der EU normiert...) das ist alles EU... :cattail:

 
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@Kimber22

Das ist die große Leistung der EGKS! (du weißt das natürlich, aber für die Jüngeren unter uns^^) Die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl, eine der Vorläufer-Organisationen der EGs, später EU... Zweck war, dass man für Krieg vor allem eines braucht: Stahl. Und wenn die Dt. & Frz. diese Dinge gemeinsam managen, dann kommen sie sich a) nicht mehr in die Haare wg. zB dem Ruhrgebiet, und b) kriegt jeweils der andere mit, wenn der eine plötzlich 100 Tonnen Stahl hortet... um daraus später zB Kanonen zu gießen... ;) :D

Ganz genau, rosi: Der historische Kontext ist überhaupt das Allerwichtigste an der EU!!!

Pardon, aber das kann ich mir gerade nicht verkneifen: Guckst du nach Iran & Saudi-Arabien. Denen würde sowas wie eine "Gemeinsame Islamische Gemeinschaft" GIG^^ auch nicht schaden...
--

Und noch ein Wort hierzu, weil mich das schon damals geärgert hat (und vllt. is auch für dich das mal was Neues ;) :



NATÜRLICH macht es Sinn, eine Norm für den Krümmungsgrad der Gurke zu erstellen!!!
Weil es nämlich (in Großküchen, im Business etc) sowas gibt wie "Gurken-Schäl-Maschinen". --> Oder wie stellt man sich vor, dass der Gurkensalat im Supermarkt zustande kommt? Sitzen da die kleinen Inder-Kinder schälen mit ihren kleinen Schwarzafrikaner und schälen die Gurken? Da kommt eine Tonne Gurken, und die kommt in die Schäl-Maschine. Und dafür braucht es eben eine NORM --> DAMIT die Schäl-Maschine nicht die halbe Gurke weg-schält... ;)

So einfach ist das. Das hat halt (schon damals nicht, und das ist nun rd. 15 Jahre her... :rolleyes:) nur halt nie einer wem erklärt.

Also meine Position ist da ganz eindeutig: 90% von dem, was GEGEN die EU immer vorgebracht wird, damit hat die EU überhaupt nix zu tun.
--

Und jetzt schreib ich auch noch ein PRO: Etwas, was jeder und jede, JEDEN TAG im Supermarkt sehen kann:

Die einheitliche Preisauzeichnung.

Das war eine EU-Norm, dass auf allen Preisschildern der Preis pro Norm-Einheit (also 100g od. 1kg) angegeben werden muss.
Früher war das: 2,49 für 125g, 2,19 für 112g in der Packung, 1,99 für 98g u.s.w. Und dann hast du SELBER ausrechnen dürfen, was davon jetzt billiger war... HEUTE - DANK EU (!) - MUSS da drauf stehen, was der jeweilige Preis in "pro 100g" ist...

Da kannst du jeden Tag im Supermarkt "die EU" sehen... Hat nur auch keiner nie den Leuten erklärt...

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Und gleich noch was, weil ich grad so drauf bin. PRO EU:

Schienenmarkt-Liberalisierung.

Praktisch alle Preis-Reduktionen im Öffentlichen Verkehr gehen auf EU-Vorschriften zurück. ERHÖHEN tun die Preise immer die Kommunen u. Nationalstaaten. REDUZIERT werden die Preise immer nur von der EU...

ABER...
Wie verkauft man das wohl in der Öffentlichkeit am besten?
a) wir müssen erhöhen, WEIL die EU.... diese böhze böhze...
b) wir senken, weil wir ja für unsehre, unsehre deutschen Bürger da sind....

In Wahrheit ist es die EU-Wettbewerbs-Richtlinie, die dazu führt, dass die Preise sinken....

Aber haben die Politiker ein Interesse daran, das den Leuten zu erklären? Erraten! Kaum.... :mad:

(Is jetzt ein dummer link, aber ich find grad keinen anderen ^^: das is die RL 91/440/EWG: http://www.schienencontrol.gv.at/de/wettbewerbsregulierung.html)
[ich erklär das gern an anderer stelle, wenn von Interesse ^^ im wesentlichen geht's darum, dass der nationale monopolist (also zB die Dt. Bahn) das Angebot in infrastruktur und service aufteilen muss. also: die Schiene baut klarerweise der Staat (bzw. über dessen Auftrag die DB). Wer darauf fährt, allerdings, da muss der Staat klar trennen: Einen Mitbewerber muss der Staat / aka die DB für den gleichen Preis fahren lassen, wie sie selbst fährt. Also (wie es davor war): Die DB kann Mitbewerb, zB die SNCF, die ÖBB, nicht dadurch ausschließen, dass sie ihnen einfach jährlich 10% der Baukosten der Strecke verrechnen... :cool: ja, so ungefähr is das... ^^

Langer Rede kurzer Sinn: Alles, was im Öff. Langstrecken-Verkehr passiert, ist EU... von den Gleisen (die i.d.R. zu guten Teilen die EU zahlt), über die Preise, die durch den Wettbewerb, durch die Wettbewerbs-RL von der EU kommen, bis hin zur Sicherheit (die Strecken-Sicherheits-Systeme sind alle von der EU normiert...) das ist alles EU... :cattail:



Hi.
Danke für deine Erläuterungen.

Es gibt noch ein jüngstes Beispiel, dass die EU den Bürgern viele Dinge erleichtert.
Erst diese Woche wurde bei uns eine neue EU-Richtlinie endlich umgesetzt: Jeder Bürger, der sich in der EU aufhält, hat den Anspruch auf ein Girokonto.
Das gilt auch für Flüchtlinge und Menschen ohne festen Wohnsitz.
Damit wird mehr Gleichheit geschaffen und Diskriminierung abgebaut.
Ohne die Möglichkeit, am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilzunehmen, ist ein Leben heute kaum noch denkbar.
Aber positive Meldungen über die EU sind offenbar keine Meldung.

Wie du richtig sagst, hat vieles, was man der EU anlastet, gar nix mit der EU zu tun.

Mit EU-Schelte haben sich hier schon ganze Politikergenerationen profiliert, vor allem aus den Reihen der CSU.
Man kann nur hoffen, dass das nach dem Brexit-Votum aufhört.

Und Cameron muss sich über das Ergebnis nicht wundern. Hat er doch jahrelang in GB mit Anti-EU-Parolen Wahlkampf gemacht. Alles, was in GB nicht richtig lief, hat er der EU angelastet.
Für diesen kurzsichtigen Populismus hat er jetzt die Quittung bekommen.

Andererseits kann man auch über die EU (und Merkel) nur den Kopf schütteln.
Für das ökonomisch vergleichsweise unwichtige kleine Griechenland hat man sich ein Bein ausgerissen.
Den Polit-Clown Tsipras hat man in allen europäischen Hauptstädten nahezu im Wochentakt empfangen und ein Krisengipfel jagte den nächsten.
Es wurde der Eindruck erweckt, als würden bei einem Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro die Währung und die EU sofort implodieren.
Um nen "Grexit" (vorläufig???) abzuwenden, hat man alle Hebel in Bewegung gesetzt-- aber beim "Brexit??"
Das viel wichtigere Großbritannien hat man stiefmütterlich behandelt.

Ich kann mir das nur so erklären, dass man mit einem Votum "Pro Brexit" nicht gerechnet hat.

Ach, deine Idee mit einer "Islamischen EU" (Der schiitische Irak und das sunnitische Saudi-Arabien) hat was.
Mach den Mullahs doch mal diesen Vorschlag.
Sollte dir das gelingen, dann würdest du damit Geschichte schreiben.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Hi.
Danke für deine Erläuterungen.

Es gibt noch ein jüngstes Beispiel, dass die EU den Bürgern viele Dinge erleichtert.
Erst diese Woche wurde bei uns eine neue EU-Richtlinie endlich umgesetzt: Jeder Bürger, der sich in der EU aufhält, hat den Anspruch auf ein Girokonto.
Das gilt auch für Flüchtlinge und Menschen ohne festen Wohnsitz.
Damit wird mehr Gleichheit geschaffen und Diskriminierung abgebaut.
Ohne die Möglichkeit, am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilzunehmen, ist ein Leben heute kaum noch denkbar.
Aber positive Meldungen über die EU sind offenbar keine Meldung.

Wie du richtig sagst, hat vieles, was man der EU anlastet, gar nix mit der EU zu tun.

Und wenn die EU mal was Sinnvolles macht, dann wird darüber auch totgeschwiegen.

Nochwas PRO: Abschaffung der Roaming-Gebühren. Die EU kämpft seit Jahren gegen die Telekom-Konzerne für die Abschaffung der Roaming-Gebühren. Ist auch sehr vernünftig: Es kann mir keiner eklären, warum eine Verbindung, wenn sie über einen Sende-Masten in Berlin läuft - oder dann an der Grenze über einen Masten in Polen --> warum das plötzlich das 10fache kosten soll... hüpfen da die kleinen deutschen Daten-Bit-und-Byte-chen rüber zu den polnischen auf deren Masten? ;) :D
--

Absolut richtig gesagt! Ich hab davon zwar überhaupt nix mitgekriegt, aber das ist eine absolut richtige Sache:
Völlig egal, ob man pro/contra Flüchtlinge ist, pro/contra Willkommenskultur etc. (und ich selbst bin der schärfste Gegner davon!) -> aber die, die wir jetzt nun mal im Land haben, müssen wir vernünftig behandeln; und wenn sie länger bleiben sollen, müssen wir sie integrieren. Es gibt nun mal nur 2 Möglichkeiten: Enweder wir schmeißen sie raus oder wir integrieren sie. Eine dritte Möglichkeit gibt's nun mal nicht (bzw., wohin das führt, wenn man fremde Menschen im Land lässt, sie aber nicht integriert, sondern in 'Banlieus' abschiebt etc... das haben wir ja schon erlebt... :mad:)


Andererseits kann man auch über die EU (und Merkel) nur den Kopf schütteln. Für das ökonomisch vergleichsweise unwichtige kleine Griechenland hat man sich ein Bein ausgerissen.
Den Polit-Clown Tsipras hat man in allen europäischen Hauptstädten nahezu im Wochentakt empfangen und ein Krisengipfel jagte den nächsten.
Es wurde der Eindruck erweckt, als würden bei einem Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro die Währung und die EU sofort implodieren.
Um nen "Grexit" (vorläufig???) abzuwenden, hat man alle Hebel in Bewegung gesetzt-- aber beim "Brexit??"
Das viel wichtigere Großbritannien hat man stiefmütterlich behandelt.

Ich kann mir das nur so erklären, dass man mit einem Votum "Pro Brexit" nicht gerechnet hat.

Ebenfalls völlig richtig gesagt!

Mit GRE hat sich die EU ins Knie geschossen, aber sowas von...

Aber wiederum: Damit hat die EU ja gar nix zu tun. Das waren Entscheidungen, vor allem aus Deutschland, aus Berlin: Dass man GRE retten müsste. Hätte man das die EU-Technokraten entscheiden lassen, die wären wahrscheinlich auch zu dem Schluss gekommen: Na so wichtig is GRE für die EU auch wieder net... (das "schwierigste" Problem an dem hypothetischen Austritt der Griechen aus dem Euro wäre gewesen, wie man rechtzeitig, nämlich Montag früh, optimal nach einem verlängerten Wochenende, alle Bankomaten mit den neuen, alten ;) griechischen Drachmen-Scheinen aufgefüllt gehabt hätte..).

Aber genau das war das Problem: Nämlich genau ab dem Zeitpunkt, ab dem Euro-Ausstieg GRE's (mit dem natürlich sofortigen Fall des Wechselkurses um rd. 50% wahrscheinlich), hätte auch die Dt. Bank, mit Zeitpunkt Montag 8.00 Uhr früh, 50% ihrer Forderungen an GRE abschreiben können... [Und das Problem in diesem Fall wäre dann gewesen, dass daran nicht die Griechen schuld gewesen wären; sondern die Gründer des Euro-Raumes, also letztlich die Dt. Bundesregierung... 3x kann man Raten, welches Szenario man von dt. Seite nicht haben wollte.... ;)]

Und da die Holländer auch Milliarden an GRE Staatsanleihen hatten (wovon sie ebenfalls rund die Hälfte in den Wind schießen hätten können im Falle...), und Merkel natürlich nicht wollte, dass (aus staats/nationalpolitischen Gründen, verständlicherweise), ihr 'Flagschiff' in der Bankenkrise, die Dt. Bank ins Trudeln kommt, DESWEGEN haben wir das ganze Chaos. Im Übrigen: Die GRE sind noch immer nicht über die Krise hinweg, auch nicht die Spanier, etc. Da is GAR NIX gelöst... Das is nur nicht mehr in den Medien, weil's inzwischen wichtigere / schlimmere / andere Themen gibt...

So, genug meiner weitläufigen Ausführungen zu dem Thema ;)




Ach, deine Idee mit einer "Islamischen EU" (Der schiitische Irak und das sunnitische Saudi-Arabien) hat was.
Mach den Mullahs doch mal diesen Vorschlag.
Sollte dir das gelingen, dann würdest du damit Geschichte schreiben.

Ach, da hätte ich ein paar Jahrhunderte früher geboren werden müssen; oder mit einem Nachnamen wie 'Bush' oder 'Clinton'... :D

und jetzt schauen wir wieder, dass unsere Posts wieder etwas kürzer werden... weil sonst liest da ja außer uns zwei keiner mehr ;) :rose:

lg,
kim
 
Last edited:
@Kimber22

Und wenn die EU mal was Sinnvolles macht, dann wird darüber auch totgeschwiegen.

Nochwas PRO: Abschaffung der Roaming-Gebühren. Die EU kämpft seit Jahren gegen die Telekom-Konzerne für die Abschaffung der Roaming-Gebühren. Ist auch sehr vernünftig: Es kann mir keiner eklären, warum eine Verbindung, wenn sie über einen Sende-Masten in Berlin läuft - oder dann an der Grenze über einen Masten in Polen --> warum das plötzlich das 10fache kosten soll... hüpfen da die kleinen deutschen Daten-Bit-und-Byte-chen rüber zu den polnischen auf deren Masten? ;) :D
--

Absolut richtig gesagt! Ich hab davon zwar überhaupt nix mitgekriegt, aber das ist eine absolut richtige Sache:
Völlig egal, ob man pro/contra Flüchtlinge ist, pro/contra Willkommenskultur etc. (und ich selbst bin der schärfste Gegner davon!) -> aber die, die wir jetzt nun mal im Land haben, müssen wir vernünftig behandeln; und wenn sie länger bleiben sollen, müssen wir sie integrieren. Es gibt nun mal nur 2 Möglichkeiten: Enweder wir schmeißen sie raus oder wir integrieren sie. Eine dritte Möglichkeit gibt's nun mal nicht (bzw., wohin das führt, wenn man fremde Menschen im Land lässt, sie aber nicht integriert, sondern in 'Banlieus' abschiebt etc... das haben wir ja schon erlebt... :mad:)




Ebenfalls völlig richtig gesagt!

Mit GRE hat sich die EU ins Knie geschossen, aber sowas von...

Aber wiederum: Damit hat die EU ja gar nix zu tun. Das waren Entscheidungen, vor allem aus Deutschland, aus Berlin: Dass man GRE retten müsste. Hätte man das die EU-Technokraten entscheiden lassen, die wären wahrscheinlich auch zu dem Schluss gekommen: Na so wichtig is GRE für die EU auch wieder net... (das "schwierigste" Problem an dem hypothetischen Austritt der Griechen aus dem Euro wäre gewesen, wie man rechtzeitig, nämlich Montag früh, optimal nach einem verlängerten Wochenende, alle Bankomaten mit den neuen, alten ;) griechischen Drachmen-Scheinen aufgefüllt gehabt hätte..).

Aber genau das war das Problem: Nämlich genau ab dem Zeitpunkt, ab dem Euro-Ausstieg GRE's (mit dem natürlich sofortigen Fall des Wechselkurses um rd. 50% wahrscheinlich), hätte auch die Dt. Bank, mit Zeitpunkt Montag 8.00 Uhr früh, 50% ihrer Forderungen an GRE abschreiben können... [Und das Problem in diesem Fall wäre dann gewesen, dass daran nicht die Griechen schuld gewesen wären; sondern die Gründer des Euro-Raumes, also letztlich die Dt. Bundesregierung... 3x kann man Raten, welches Szenario man von dt. Seite nicht haben wollte.... ;)]

Und da die Holländer auch Milliarden an GRE Staatsanleihen hatten (wovon sie ebenfalls rund die Hälfte in den Wind schießen hätten können im Falle...), und Merkel natürlich nicht wollte, dass (aus staats/nationalpolitischen Gründen, verständlicherweise), ihr 'Flagschiff' in der Bankenkrise, die Dt. Bank ins Trudeln kommt, DESWEGEN haben wir das ganze Chaos. Im Übrigen: Die GRE sind noch immer nicht über die Krise hinweg, auch nicht die Spanier, etc. Da is GAR NIX gelöst... Das is nur nicht mehr in den Medien, weil's inzwischen wichtigere / schlimmere / andere Themen gibt...

So, genug meiner weitläufigen Ausführungen zu dem Thema ;)








Ach, da hätte ich ein paar Jahrhunderte früher geboren werden müssen; oder mit einem Nachnamen wie 'Bush' oder 'Clinton'... :D

und jetzt schauen wir wieder, dass unsere Posts wieder etwas kürzer werden... weil sonst liest da ja außer uns zwei keiner mehr ;) :rose:

lg,
kim

Hi Kimber,
ich finde es gut, dass du dich so ausführlich zu Wort meldest.
Es ist ja auch ein komplexes Thema.
Zudem hast du ja viele Dinge erwähnt, die ich nicht wusste oder die ich vergessen hatte (Sinn des Krümmungsgrades der Gurke, einheitliche Preisauszeichnung, etc.)

Ach, mit der Senkung der "Roaming-Gebühren" hast du ein weiteres gutes Beispiel gebracht für das segensreiche Wirken der EU.

Das "Brexit-Votum" war-- kurz gesagt-- ein Versagen des britischen Wählers.
Das britische Volk als ganzes hat versagt!
Jeder, der wollte, konnte sich die nötigen "Facts" vor der Wahl besorgen.

Mir fällt dazu ein sarkastisches Bonmot des britischen Premiers Churchill ein: "Das beste Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit dem durchschnittlichen Wähler." *lol*

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Das "Brexit-Votum" war-- kurz gesagt-- ein Versagen des britischen Wählers. Das britische Volk als ganzes hat versagt!
Jeder, der wollte, konnte sich die nötigen "Facts" vor der Wahl besorgen.

Damit hast du sicher Recht! :) Auf alle Fälle, jetzt gerade, kommen sie drauf, dass sie da wohl, zumindest zu gewissen Teilen, einen Unsinn abgestimmt haben...

Aber in Bezug auf das wählende Volk muss ich dir widersprechen: Denn die Jungen, haben ja zu 75% PRO EU gestimmt... und auch die unter 50jährigen haben PRO EU gestimmt.... Dass es trotzdem zu einem 52:48% CONTRA gekommen ist, sage ich, wird in der Rückschau eher als historischer, demokratiepolitischer Irrtum gewertet werden...

Wovon wir hier gerade Zeuge werden, find ich, das ist nicht das Versagen eines Volkes: Sondern das Versagen des demokratischen Systems... (ich hab das oben schon geschrieben: In jedem Kaninchenzüchter-Verein braucht's für den Austritt aus einer, sagen wir 'Europäischen Kaninchenzüchter- Union, EkU) eine 2/3-Mehrheit.... --> aber wenn's um 60 Millionen Menschen, und Sozialleistungen in Milliardenhöhe und Arbeitsgenehmigungen geht und einen Binnenmarkt von 500 Mio Menschen?
DANN soll ein 52:48 reichen? das versteht doch kein vereins-abstimmungstechnisch-erprobter Mensch... :D

:cool: :cattail:
 
@Kimber22

Damit hast du sicher Recht! :) Auf alle Fälle, jetzt gerade, kommen sie drauf, dass sie da wohl, zumindest zu gewissen Teilen, einen Unsinn abgestimmt haben...

Aber in Bezug auf das wählende Volk muss ich dir widersprechen: Denn die Jungen, haben ja zu 75% PRO EU gestimmt... und auch die unter 50jährigen haben PRO EU gestimmt.... Dass es trotzdem zu einem 52:48% CONTRA gekommen ist, sage ich, wird in der Rückschau eher als historischer, demokratiepolitischer Irrtum gewertet werden...

Wovon wir hier gerade Zeuge werden, find ich, das ist nicht das Versagen eines Volkes: Sondern das Versagen des demokratischen Systems... (ich hab das oben schon geschrieben: In jedem Kaninchenzüchter-Verein braucht's für den Austritt aus einer, sagen wir 'Europäischen Kaninchenzüchter- Union, EkU) eine 2/3-Mehrheit.... --> aber wenn's um 60 Millionen Menschen, und Sozialleistungen in Milliardenhöhe und Arbeitsgenehmigungen geht und einen Binnenmarkt von 500 Mio Menschen?
DANN soll ein 52:48 reichen? das versteht doch kein vereins-abstimmungstechnisch-erprobter Mensch... :D

:cool: :cattail:


Das ist schon seltsam, dass die Messlatte für ein Quorum bei nem Kaninchenzüchterverein höher liegt, als bei solch einer Frage wie dem "Brexit", wo es um Sein oder Nichtsein geht.
Was das Wählerverhalten betrifft: Zwar ist es richtig, dass der Großteil der Jungen sich für "Remain" entschieden hat, aber sieht man genauer hin, dann fällt folgendes auf: Zwei Drittel der über 50Jährigen gingen zur Wahl-- aber nur ein Drittel der 20 bis 30Jährigen.
Was zeigt: Wahlen werden von denen verloren, die von ihrem Wahlrecht keinen Gebrauch machen.
Ich habe einige Interviews mit jungen Briten gesehen, die auf die Frage, warum sie nicht wählen waren, die Antwort gaben: "Mir schien klar, wie es ausgehen wird. Der Trend ging doch in den letzten Tagen Pro EU."
So kann man sich täuschen, wenn man sich auf "Genosse Trend" verlässt.
Und bei so einer knappen Angelegenheit sollte man sich nicht auf Umfragen verlassen, sondern selbst wählen gehen.

Der "Brexit" hat aber auch noch etwas anderes gezeigt: Komplexe politische Fragen von so weitreichender Bedeutung eignen sich nicht für Volksabstimmungen.
Hat das Volk den Eindruck, sie hätten eine falsche Regierung gewählt, so kann es das in 4 oder 5 Jahren bei der nächsten Wahl wieder korrigieren.
Beim "Brexit" ist das nicht der Fall.

Referenden eignen sich für kommunale Themen, die Menschen unmittelbar betreffen (bsp. "Stuttgart 21"), aber nicht für Fragen, wo es um die Zukunft einer ganzen Nation geht.
Schau, bei uns hier in Mannheim gab es vor 2 Jahren eine Volksabstimmung. Und dabei ging es-- um eine "BUGA" (Bundesgartenschau).
Soll 2023 in Mannheim erneut eine "BUGA" stattfinden oder nicht? (Die erste gab es 1975).
Das sind Fragen, die Bürger überblicken können. Es geht um Dinge wie Infrastruktur, Naturschutz, Verkehrsbelastung, etc. (Das Ergebnis war übrigens 50,7% "Pro BUGA").
Und ob in ner Stadt nun ne "BUGA" stattfindet oder nicht, das ist für eine Region keine Frage von Sein oder Nichtsein.
Die Zugehörigkeit zu nem Binnenmarkt und nem politischen Bündnis wie der EU hingegen schon.

Ein Bündnis wie die EU ist eben kein Cricket-Klub, in den man je nach Lust und Laune ein- und wieder austritt.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Um es mal auf Französich zu sagen.

"BON VOYAGE & BON CHANCE"

... und auf Englisch.

"YOU WANT IT, YOU TAKE IT"

... und auf Deutsch

"VERPISST EUCH, ABER FLOTT"
 
@_anonym_

Um es mal auf Französich zu sagen.

"BON VOYAGE & BON CHANCE"

... und auf Englisch.

"YOU WANT IT, YOU TAKE IT"

... und auf Deutsch

"VERPISST EUCH, ABER FLOTT"

So sehe ich das auch.
Reisende soll man nicht aufhalten. Wer nicht (mehr) will, der hat eben gehabt.
Nun, die Briten müssen ja erst einmal ihr innenpolitisches Chaos wieder in den Griff bekommen.
Zudem dauern die Austrittsverhandlungen wohl mindestens 2 Jahre, wenn nicht länger.
Und das ist in der Politik ne Ewigkeit. Da kann ne Menge passieren.
Und in dieser Zeit bleibt erst mal alles beim alten.

Die "Brexiteers" haben die Leute angelogen, dass sich die Balken biegen!
Die Befürworter dachten wohl, bereits einen Tag nach dem Votum müssten sie sich an kein EU-Gesetz mehr halten...-- und jetzt müssen sie das noch mindestens 2 Jahre lang tun.

lg
"Rosi" (Johannes)
 
So sehe ich das auch.
Reisende soll man nicht aufhalten. Wer nicht (mehr) will, der hat eben gehabt.
Nun, die Briten müssen ja erst einmal ihr innenpolitisches Chaos wieder in den Griff bekommen.
Zudem dauern die Austrittsverhandlungen wohl mindestens 2 Jahre, wenn nicht länger.
Und das ist in der Politik ne Ewigkeit. Da kann ne Menge passieren.
Und in dieser Zeit bleibt erst mal alles beim alten.

Die "Brexiteers" haben die Leute angelogen, dass sich die Balken biegen!
Die Befürworter dachten wohl, bereits einen Tag nach dem Votum müssten sie sich an kein EU-Gesetz mehr halten...-- und jetzt müssen sie das noch mindestens 2 Jahre lang tun.

lg
"Rosi" (Johannes)

Die Trump-Karikatur hat sich am Freitag schon sehr wortkarg gezeigt...
Also hat selbst er nicht damit gerechnet, sondern war nur auf den Premier-Posten scharf!
Heute wurde er dafür vorgeführt und hat (auf Druck) seinen "Nicht-Antritt" erklärt.
Wer tatsächlich Nachfolger/in von Cameron wird, dürfte noch spannend werden!

Auf wen würdest du wetten Johannes?

Gruss

Hans
 
Hans858

Die Trump-Karikatur hat sich am Freitag schon sehr wortkarg gezeigt...
Also hat selbst er nicht damit gerechnet, sondern war nur auf den Premier-Posten scharf!
Heute wurde er dafür vorgeführt und hat (auf Druck) seinen "Nicht-Antritt" erklärt.
Wer tatsächlich Nachfolger/in von Cameron wird, dürfte noch spannend werden!

Auf wen würdest du wetten Johannes?

Gruss

Hans

Ich schätze mal, es wird die jetzige Justizministerin Theresa May.
Und ich bin mir immer noch nicht sicher, ob die Briten den "Brexit" tatsächlich durchziehen??
Es gibt von Verfassungsrechtlern da unterschiedliche Aussagen.
Angeblich wäre es durch gewisse "juristische Kniffe" doch noch möglich, den "Brexit" abzuwenden.
Keine Ahnung, was davon zu halten ist??
Ich kenne mich zwar ganz gut in englischer Geschichte aus, aber nicht unbedingt in britischem Verfassungsrecht.
Ich bin immer noch fassungslos über den Ausgang! Und darüber, wie ein Premier (Mit Eliteausbildung!) so dumm sein kann, sich überhaupt auf so etwas einzulassen.

Am Beispiel von Cameron sieht man: Auch eine Elite-Ausbildung (Ich glaube, er war in Cambridge? Oder Oxford?) schützt nicht vor politischer Torheit!

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
Jetzt geht's los.

Cameron tritt am Mittwoch zurück
und schon am Mittwoch Abend
wird Theresa May vereidigt, jetzt
bin ich mal gespannt, ob sie sich
zu Europa bekennt (wie vor dem Brexit),
die schlechte Alternative wäre dazu die
IRON LADY 2.0

In diesem Sinne
 
Last edited:
Zumindest zeigt mir der Brexit, daß zu viel direkte Demokratie auch nicht das Beste ist. Volksentscheide mögen zu kleinen Dingen ja gut sein (Stuttgart 21, Stadienbau oder ob eine Stadt sich für Olympia bewerben soll).
Aber bei großen Dingen, die für den Normalbürger nicht überschaubar sind, sollten das doch lieber gewählte Volksvertreter entscheiden...

Auch in Deutschland sind laut Umfragen 40% für einen Austritt aus der EU (obwohl wir den größten nutzen daraus ziehen).
Ich bin sicher wenn sich eine größere Partei, wie die AFD in eine Wahlkampf zur Volksabstimmung richtig reinknien würde, könnte die 50% Marke auch geknackt werden.
 
Platon lässt grüßen

Aus der Demokratie entwickelt sich,
wenn Freiheit im Übermaß bewilligt
wird, die Tyrannei.
 
Und ich bin mir immer noch nicht sicher, ob die Briten den "Brexit" tatsächlich durchziehen??
Es gibt von Verfassungsrechtlern da unterschiedliche Aussagen.
Angeblich wäre es durch gewisse "juristische Kniffe" doch noch möglich, den "Brexit" abzuwenden.
Keine Ahnung, was davon zu halten ist??

Das ist nicht mal ein juristischer "Kniff". Das "Referendum" ist - rechtlich gesehen - nicht mehr als eine Volks-"Befragung". D.h. das Parlament könnte einfach drüberstimmen... ;) :D

--

Zumindest zeigt mir der Brexit, daß zu viel direkte Demokratie auch nicht das Beste ist. Volksentscheide mögen zu kleinen Dingen ja gut sein (Stuttgart 21, Stadienbau oder ob eine Stadt sich für Olympia bewerben soll).
Aber bei großen Dingen, die für den Normalbürger nicht überschaubar sind, sollten das doch lieber gewählte Volksvertreter entscheiden...

Auch in Deutschland sind laut Umfragen 40% für einen Austritt aus der EU (obwohl wir den größten nutzen daraus ziehen).
Ich bin sicher wenn sich eine größere Partei, wie die AFD in eine Wahlkampf zur Volksabstimmung richtig reinknien würde, könnte die 50% Marke auch geknackt werden.

Naja, mit "zu viel Demokratie" hat das nicht zu tun, eher mit "zu wenig"... :cool:

In der Schweiz haben sie rd. 10+ Volksabstimmungen / Jahr. Die werden fix abgehandelt an gemeinsamen Terminen, bestenfalls gemeinsam mit der Wahl. Da weiß jeder: Er bekommt jetzt einen Stimmzettel für die Partei, und je 3+ weitere Stimmzettel für die jeweilige Abstimmung. Und die kreuzt er dann der Reihe nach ein & wirft sie ein...

Und da wissen die jeweiligen wahlwerbenden Parteien auch, dass sie nicht eine Volksabstimmung anzetteln, um irgendwelche parteipolitischen Interessen zu befördern...
In GB zB war es gerade so, dass die Brexit-Befürworter gelogen haben, dass sich die Balken biegen (bei manchen der Behauptungen haben sie sogar noch am Wahlabend selbst einräumen müssen, dass das nicht stimmt...)
 
Last edited:
Politiker die lügen?! Na, so etwas haben wir natürlich nicht. Ganz undenkbar in Deutschland....

Es geht nicht darum wie umständlich oder gut eine Volksabstimmung geplant und durchgeführt wird. Sondern darum über was es denn sinnvoll ist eine Volksabstimmung durchzuführen.
Und da habe ich bei wichtigen Dingen eben Vorbehalte, da den meisten Bürgern schlichtweg das Hintergrundwissen fehlt und sie gar nicht die Folgen abschätzen können.

Ich bin sicher wenn wir alles per Volksentscheid zulassen würden, hätten wir wieder die Todesstrafe, die D-Mark und Zwangsarbeit für Hartz 4- Empfänger...
 
@Zenobit

Politiker die lügen?! Na, so etwas haben wir natürlich nicht. Ganz undenkbar in Deutschland....

Es geht nicht darum wie umständlich oder gut eine Volksabstimmung geplant und durchgeführt wird. Sondern darum über was es denn sinnvoll ist eine Volksabstimmung durchzuführen.
Und da habe ich bei wichtigen Dingen eben Vorbehalte, da den meisten Bürgern schlichtweg das Hintergrundwissen fehlt und sie gar nicht die Folgen abschätzen können.

Ich bin sicher wenn wir alles per Volksentscheid zulassen würden, hätten wir wieder die Todesstrafe, die D-Mark und Zwangsarbeit für Hartz 4- Empfänger...

So sehe ich das auch.
Es ist tatsächlich so, und man hat das in Umfragen öfters getestet: In ner Volksabstimmung hätte die Abschaffung der Todesstrafe in Deutschland bis heute keine Mehrheit bekommen.
Wir würden also noch immer in der Barbarei leben, ginge es nach "Volkes Stimme."
Wir hätten irgendwann den Galgen für Falschparker.

Bei Volksabstimmungen besteht die Gefahr, dass kurzfristig Emotionen geschürt werden, und dass danach entschieden wird.
Die eventuellen langfristigen Folgen einer Entscheidung werden nicht zur Genüge bedacht.
Grade die unselige Kampagne zum "Brexit" hat das deutlich gemacht.

Ein Bonmot am Rande: Hätten wir Volksabstimmungen, dann wäre die erfolgreiche Geschichte der BRD völlig anders verlaufen, und zwar mit Sicherheit nicht so glorreich, wie sie verlaufen ist.
Alle wesentlichen Weichenstellungen in der Geschichte der BRD-- von Adenauers Westbindung über die Einführung der sozialen Marktwirtschaft, von Brandts Ostpolitik bis zur Einführung des Euro-- hätten in einer Volksabstimmung keine Mehrheit bekommen!
Man stelle sich nur einmal die erste Entscheidung vor: Es wäre nicht zur Einbindung Deutschlands in das westliche Bündnis gekommen....

Adenauer misstraute keiner Klientel mehr als dem deutschen Wähler.
-- "Die Regierung kann auch gegen das Volk Recht haben." (Adenauer).

Ernst Fraenkel, einer der großen deutschen Politikwissenschaftler der Nachkriegszeit, hat das ganze prima auf den Punkt gebracht: "Ein Volk, das seinem Parlament nicht die Fähigkeit zur Repräsentation zutraut leidet an einem demokratischen Minderwertigkeitskomplex."

Bei allen Schwächen und Defiziten: Die parlamentarische Demokratie hat sich bewährt! Grade in der BRD!
Deshalb halte ich es auch hier mit Adenauer: "Keine Experimente."

lg
"Rosi" (Johannes)
 
Last edited:
So jetzt hat es da Britische empire gar nicht mehr so eilig. Der Antrag auf einen Austritt wird nicht vor Ende des Jahres offiziell gestellt.
Wirkt auf mich ein wenig so, als Hätten die Brexitbefürworter selbst nicht mit einem Sieg gerechnet und müssen jetzt erst einmal schauen wie das denn überhaupt geht...
Ähnlich wie Seehofers Autobahn-Maut für Ausländer.
Den Forderungen der verbleibenden EU-Mitglieder nach einer raschen Abwicklung kommen sie damit jedenfalls nicht nach. gibt dann wohl am Jahresende den nächsten Börsenabsturz, wenn sich alle denken: "Ach ja da war doch was, die Briten wollen ja gehen...!"
Und dann noch einmal zwei Jahre darauf, wenn es denn soweit ist.
 
Kann man nur hoffen, daß die EU-Politiker dann auch mal konsequent sind und sagen raus ist raus mit allen Konsequenzen.
So wie es aussieht wird ja schon über Extrawürste im Wirtschaftsbereich verhandelt. GB hatte schon immer in der EU eine Extrawurst, da sollte man hart bleiben auch wenn es z.b. für Deutschland dadurch auch schwieriger wird mit den Briten zu handeln. Nur die Rosinen rauspicken geht halt nicht...
 
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