Vergewaltigungsszenen/fantasien in Geschichten

Wie kommst du darauf, dass insbesondere junge Zuschauer verrohen?
Ich sage nicht, dass sie es definitiv tun, sondern dass es bei ihnen am ehesten wahrscheinlich ist, weil sie mangels Lebenserfahrung leichter zu beeinflussen sind.
Präsentiert man ihnen rücksichtsloses, ruppiges Sexualverhalten als normal, könnten sie es eher für bare Münze nehmen als ältere Menschen. Bei Mädchen könnte das bedeuten, dass sie sich Dinge gefallen lassen, die ihnen eigentlich gar nicht gefallen.
 
Bislang hast jedoch weder Du noch @Mayia ein einschlägiges Beispiel oder gar Begründung für die Gefährdung durch Kunst geliefert.
Marina Abramowitsch hat sich selbst mit einer Aktionskunst- Aktion in ziemlich große Gefahr gebracht.
Dies ist vielleicht ein Beispiel für Gefährdung durch Kunst, auch wenn es ausschließlich die Künstlerin selbst betraf.

Ein weiteres mag Goethes Die Leiden des jungen Werther sein, das zumindest von Zeitgenossen für eine Welle an Suiziden verantwortlich gemacht wurde.

Für die Gefährdung von Tieren bzw. Tierarten durch Kunst ist Jaws ein gutes Beispiel: Danach wurden massenweise Weißhaie getötet, nur weil sie Weißhaie waren.
 
Ich sage nicht, dass sie es definitiv tun, sondern dass es bei ihnen am ehesten wahrscheinlich ist, weil sie mangels Lebenserfahrung leichter zu beeinflussen sind.
Präsentiert man ihnen rücksichtsloses, ruppiges Sexualverhalten als normal, könnten sie es eher für bare Münze nehmen als ältere Menschen. Bei Mädchen könnte das bedeuten, dass sie sich Dinge gefallen lassen, die ihnen eigentlich gar nicht gefallen.

Die Frage kann man sich immer stellen, wenn man sexuelle Übergriffe schildert. Der Unterschied ist der, dass auf Literotica die Geschichten als erotische Anregung bzw. Unterhaltung gemeint sind, und daher eine geschilderte Vergewaltigung wahrscheinlich nicht als Verbrechen rüberkäme, das es zu bestrafen gilt, sondern als Sex, wenn aus als erzwungener.
Ob das manche Menschen, vor allem Männer, auf die Idee bringt, Vergewaltigung – mit Ausnahme einer besonders brutalen Vorgehensweise – wäre "halb so schlimm", kann ich nicht beurteilen. Bei jemandem, der das so sieht, würde ich allerdings vermuten, dass er das auch vor der Lektüre schon so gesehen und sich vielleicht auch nur deshalb diese Geschichte zu lesen ausgesucht hat.

Gerade wenn ein Verbrechen so geschildert wird, dass es eben nicht als solches wahrgenommen wird, trägt das ja zu einer Normalisierung bei.

Es ist eine Frage die sich nicht beantworten lässt. Insbesondere nicht mit dem einen Beispiel, das einen Menschen auf einmal zum Verbrecher macht. Aber dieser schleichende Prozess einer Normalisierung oder auch Tabuisierung, das sind Dinge die ständig passieren und in der Gesellschaft umherwabern.
Mein Fazit, Kunst ihre Freiheit lassen. Da wo sie als Hetze oder Relativierung dient, klar widersprechen.

Das kann auch bei Geschichten auf Lit gemacht werden.

Lieben Gruss
Mayia
 
Ich weiß nicht warum in Geschichten solche Fantasien derart verpönt sind?
In Filmen regt sich kein Mensch darüber auf "Extremities" "Der Feind in meinem Bett" und und und....
Das stimmt zwar, aber das ist etwas völlig anderes, weil diese Filme das Verbrechen Vergewaltigung darstellen, mit dem Opfer als Protagonistin (bzw. ggf. auch als Protagonisten, denn auch Männer können Opfer sexualisierter Gewalt werden).
Eine Geschichte hier auf Literotica soll hingehen erotisch unterhalten oder sexuell erregen, und deshalb soll die sexuelle Handlung nicht als etwas Verabscheuungswürdiges, sondern als etwas im buchstäblichen Sinne Geiles rüberkommen. Wenn es sich dabei um eine Vergewaltigung handelt, ist das schon ziemlich grenzwertig.
... wird in Geschichten als teilweise sogar abartig gesehen, warum das so ist weiß ich ehrlich gesagt nicht... Vielleicht weil ich wie du die Realität von der Fiktion ganz klar unterscheide.
Ja, Du. Aber wie sieht es mit Deinen Lesern aus? Das finde ich entscheidend.
 
Kann man tatsächlich eine Frau gegen ihren Willen so bearbeiten, dass sie kommt?
Diese Geschichte spricht dafür. Dennoch finde ich wie einer der Kommentatoren die Bezeichnung "Orgasmoid" bzw. "orgasmoide Körperreaktion" passender als "Orgasmus".
Laut "Ashley" gibt es hauprsächlich zwei mögliche Motive dafür, es zumindest zu versuchen:
  • Man will sich (moralisch) besser fühlen (s. auch Zitat unten).
  • Man will sich noch mächtiger fühlen, indem man sogar die Gefühle des Opfers zu manipulieren glaubt.
Oder ist das eine Männerphantasie, mit der Vergewaltigungsphantasten ihre innere Hemmung austricksen?
 
Gerade wenn ein Verbrechen so geschildert wird, dass es eben nicht als solches wahrgenommen wird, trägt das ja zu einer Normalisierung bei.
Das ist das Problem damit – vorausgesetzt, dass es tatsächlich zutrifft.
Mein Fazit, Kunst ihre Freiheit lassen. Da wo sie als Hetze oder Relativierung dient, klar widersprechen.
Das ist auch weitgehend meine Einstellung.
 
Last edited:
Alles in allem eine gängige Männerphantasie, die man in x Varianten immer wieder findet: ein Mann nimmt sich eine Frau, weil er Bock auf sie hat, egal ob sie will oder nicht, ...
"Ob sie will oder nicht" impliziert die Möglichkeit, dass sie will.
... und weil er so tolle Augen hat, oder einen so tollen Körper, oder einen so langen Schwanz, ...
... dann kann er immer noch ein Armleuchter sein, der sie wie Dreck behandelt. Und von dem sie auch nicht weiß, ob er sie anschließend womöglich umbringen will oder dergleichen.
... oder unfassbar wirksame Liebespraktiken anwendet, ...
Dass er zumindest nichts unversucht lässt, sie in sexuelle Erregung zu versetzen, würde man in der Mathematik als notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für das Folgende bezeichnen.
... findet sie das nach einer Weile plötzlich ganz wunderbar ...
Achtung: Wenn ihr Körper alle Anzeichen sexueller Erregung zeigt, heißt das noch lange nicht, dass ihr der aufgezwungene Sex wirklich gefällt.
Wenn eine Frau mit sexuellen Inhalten konfrontiert wird, kann es sein dass sich dies einstellt, selbst wenn sie davon angewidert ist. Wahrscheinlich ein Selbstschutz für genau diesen Fall.
... und fällt von einem Orgasmus in den nächsten.
Selbst ein Orgasmus – ich würde lieber von einer orgasmoiden Körperreaktion sprechen – kann sich bei einem sexuellen Übergriff einstellen. Sogar mehrere, wie wir in diesem Erfahrungsbericht lesen.
Diese ziemlich absurde Vorstellung ...
Ich würde sie nicht rundweg als absurd bezeichnen. Es könnte ja z.B. sein, dass eine Frau tatsächlich auf einen Mann steht und nur deshalb keinen Sex mit ihm haben will, weil sie glaubt, dass aus irgendeinem Grund nicht zu dürfen.
... finde ich sowohl ein bisschen erregend ...
Und zwar von beiden Seiten: Aus "aktiver" Sicht kann man z.B. die Gegenwehr der "passiven" Person absichtlich zulassen, weil man sie quasi als Vorspiel bewertet.
Aus "passiver" Sicht kann es aufregend sein, wenn sich jemand "wie gute Musik verhält", d.h. einen ergreift und überwältigt.
... als auch gefährlich. Ich halte es für wahrscheinlich, dass es einige Männer gibt, die das für bare Münze nehmen ...
... respektive sich für unwiderstehlich halten. ziemlich ätzend, solche Typen.
... und die bereit wären, die Fantasie in die Tat umzusetzen. Es würde natürlich meistens nicht funktionieren, und was dann?
Dann hat er bei ihr verschissen bis in die Steinzeit. Strafbar macht er sich technisch gesehen sowieso, weil er sie ohne ihre Erlaubnis sexuell anfasst. Der Nachweis ist halt nicht einfach.
Man kann allerdings dies alles als BDSM- Nummer in die Realität umsetzen und das gegenseitige Beschnuppern und die Absprache zeitlich von der Umsetzung trennen, sodass dann diese sie-will-anfangs-nicht- Idee funktioniert.
 
Bisher ist ja hauptsächlich von Geschichten die Rede, in denen eine Frau von einem oder auch mehreren Männern, sagen wir, mit Gewalt genommen wird (was nicht unbedingt Vergewaltigung ist, es kann auch rape play sein).

Es gibt aber auch Geschichten, in denen ein Mann von einer Frau sexuell genötigt wird, etwa durch Erpressung.

Ein Beispiel dafür ist 'Die Wünsche meiner Vermieterin' von @Haradrim11. Dies ist hier nicht mit 'non-consent' getaggt, sondern mit 'dominanz' und steht unter der Kategorie 'Fetisch'.
Allerdings ist die Sache nicht wirklich einvernehmlich, da sie auf Erpressung beruht:

Der Protagonist Tim hat Mist gebaut und seine Vermieterin drohnt ihm an, seine Eltern in Kenntnis zu setzen. Die einzige Möglichkeit, dies abzuwenden, ist es, ihr "Sklave" zu werden und alle ihre Wünsche zu erfüllen, auch und insbesondere ihre sexuellen. Und sie steht auf SM und ist sehr dominant.

Vergleichbare Geschichten würde auch gern schreiben, wobei ich mir vorstelle, dass die Damen, die darin vorkommen, ein feines Gespür für selbst diejenigen der sexuellen Neigungen des Mannes haben, den sie unterwerfen wollen, über die er sich selbst gar nicht im Klaren ist. Dadurch erübrigt sich auch die Absprache, die üblicherweise den Unterschied zwischen BDSM und einem sexuellen Übergriff ausmacht.
 
Last edited:
Es gibt aber auch Geschichten, in denen ein Mann von einer Frau sexuell genötigt wird, etwa durch Erpressung.

Und auch da gilt für mich. Sollte die Vergewaltigung oder Nötigung verherrlicht werden oder unkritisch bzw. nicht klar als Fehlverhalten dargestellt werden, dann finde ich das sehr unappetitlich. Sollte man meiner Meinung nach nicht machen.
Da spielt es dann auch keine Rolle, ob das Opfer sich währenddessen anfängt darüber zu freuen.

Lieben Gruss
Mayia
 
Du musst auf der Hauptseite unter Autorensuche den Autor finden, dann den Namen anklicken und dann die URL aus der Adresszeile des Browsers kopieren.
In deinem Fall wäre das
https://german.literotica.com/stories/memberpage.php?uid=1091387&page=submissions
Das habe ich bei einer eher "technischen" Frage getan. Der Klick darauf öffnet die Seite.
oder mit Link einfügen:
@Haradrim1
Ich habe einfach ' @Haradrim11 ' geschrieben; jetzt ist ein Link drunter, und wenn man darauf klickt, wird man nicht auf eine andere Seite geleitet, sondern es öffnet sich ein Fenster. So möchte ich es eigentlich lieber haben.
 
Letztlich bleibt das natürlich irgendwo eine Grauzone.
Auch bei manchen meiner Charaktere kann ich mich fragen, ob ich den Maßstab dort genauso streng angelegt habe, wie ich es hier „fordere“.

Lieben Gruß
Mayia
 
- Zum einen fallen manche "Opfer" in eine emotionale und/oder körperliche Schockstarre und lassen die Tat einfach über sich ergehen, in der Hoffnung dadurch weitere Repressalien zu vermeiden, ...
Warum "Opfer" und später auch "Täter" in Anführungszeichen?
... sodass der "Täter" annehmen mag, es geschieht einvernehmlich.
Wenn sie augenscheinlich schockstarr ist, sollte er das nicht. Ich wüsste zwar nichts von einem Tatbestand "fahrlässiger sexueller Übergriff", aber das ist dann eigentlich eine Lücke.
In einem Fall aus dem Jahr 2012 – der zur Reform von 2016 beigetragen hat – wusste der damals 31jährige Mann ganz genau, was er tat, als er ein damals 15jähriges Mädchen einfach nahm, obwohl sie deutlich "nein" sagte.
Das Gericht sprach ihn mit Widerstreben frei, weil sie sich nach damaliger Rechtslage hätte wehren müssen, um als Vergewaltigungsopfer zu gelten.
- Zum anderen kann der Sex zwar einvernehmlich erfolgen, aber im Nachhinein stilisiert sich ein Teilnehmer als "Opfer", um dem vermeintlichen "Täter" gesellschaftlich zu schaden und/oder einen Vorteil daraus zu ziehen.
Das ist ein völlig anderer Fall, nämlich die übliche falsche Verdächtigung.
Das in dem Fall keine Vergewaltigung vorliegt, ist klar.
 
Last edited:
Das habe ich bei einer eher "technischen" Frage getan. Der Klick darauf öffnet die Seite.

Ich habe einfach ' @Haradrim11 ' geschrieben; jetzt ist ein Link drunter, und wenn man darauf klickt, wird man nicht auf eine andere Seite geleitet, sondern es öffnet sich ein Fenster. So möchte ich es eigentlich lieber haben.

Das verweist aber auf den Forumsuser mit diesem Namen und nicht auf den Autor, bzw. dessen Profil- und Werkeseite.
 
Vielleicht kommt es irgendwann soweit, dass man vor dem Sex einen Vertrag aufsetzen muss, aus dem hervorgeht, was man möchte und was man nicht möchte.
Oder man achtet einfach mal darauf, wie das Gegenüber reagiert.
In der BDSM-Szene soll das ja schon Teil des Vorspiels sein.
Das trifft mehr auf sog. Sklavenverträge zu, in denen ein Sub dem Dom/ der Femdom quasi sich selbst als Eigentum überschreibt, was rechtlich natürlich nicht gilt. Dieser vermeintliche Wechsel vom Status eines freien Bürgers zum verfügbaren Eigentum einer anderen Person kann einen Kitzel auslösen.

Eine Absprache, was für den Einzelnen geht oder nicht geht, taugt weniger als Vorspiel und sollte am besten vom eigentlichen Geschehen getrennt werden, wenn dieses authentisch wirken soll.
 
Das verweist aber auf den Forumsuser mit diesem Namen und nicht auf den Autor, bzw. dessen Profil- und Werkeseite.
Ah, das ist der Unterschied. Deshalb steht bei @Haradrim11 auch "0 Posts", obwohl er ja eine Geschichte hinterlassen hat.

Die übrigens, wie gesagt, auch so eine Art Vergewaltigungsphantasie darstellt, da die Vermieterin ihren jungen Mieter ja erpresst. Um wirklich BDSM zu sein, ist die Sache nicht einvernehmlich genug.
 
Sollte die Vergewaltigung oder Nötigung verherrlicht werden oder unkritisch bzw. nicht klar als Fehlverhalten dargestellt werden, dann finde ich das sehr unappetitlich.
In der Geschichte wird kein Urteil darüber gefällt. Man hat allerdings den Eindruck, dass der Protagonist ein mulmiges Gefühl hat.
Da spielt es dann auch keine Rolle, ob das Opfer sich währenddessen anfängt darüber zu freuen.
Gar keine Rolle würde ich nicht sagen. Es setzt es doch auch seitens des Täters bzw. der Täterin ein gewisses Einfühlungsvermögen voraus und ist daher in jedem Fall immer noch besser als so ein "benutzen und wegschmeißen" - Vorgehen.
Oder gar, wenn eine sexuelle Begegnung einvernehmlich anfängt und dann einer der Beteiligten der oder dem Anderen durch Wurschtigkeit oder gar absichtlich alles verdirbt oder gar wehtut und sich dann weigert, aufzuhören.
 
Gar keine Rolle würde ich nicht sagen. Es setzt es doch auch seitens des Täters bzw. der Täterin ein gewisses Einfühlungsvermögen voraus und ist daher in jedem Fall immer noch besser als so ein "benutzen und wegschmeißen" - Vorgehen.

Also ich bezweifle stark, dass dieser Fall in der Realität überhaupt jemals vorkommt.

Ich vermute eher, dass es eine gern formulierte Fantasie ist, die als Rechtfertigung für entsprechende Handlungen hergenommen wird.

Und genau das, Rechtfertigungen (wenn auch theoretische) für eine Vergewaltigung zu geben oder zu ersinnen, sehe ich sehr kritisch. Diese Art einer Normalisierung ist gesellschaftlich nicht anstrebsam.

Das ist weltfremd.

Das heißt aber nicht, dass solche Fantasien verboten werden sollten. Aber sie gehören scharf kritisiert.

Lieben Gruss
Mayia
 
Einen Gedanken hab' ich noch:
Und auch da gilt für mich. Sollte die Vergewaltigung oder Nötigung verherrlicht werden oder unkritisch bzw. nicht klar als Fehlverhalten dargestellt werden, dann finde ich das sehr unappetitlich.
Ich weiß nicht, ob das auf @Gingerbreadlady's Geschichte nicht sogar zutrifft.
Es wird als geiler Sex dargestellt, der für die Männer, von denen zwei offenbar Studenten von Annika sind und sich über ihren Mitbewohner den Sex mit ihrer Dozentin erschlichen haben, anscheinend auch keine negativen Konsequenzen hat.
Sie hatte zwar offenbar auch ihren Spaß, aber hier wird auch ein weiterer Aspekt übersehen: Sex mit ihren Studenten kann ihr schaden, und so wird sie erpressbar. Eigentlich müsste sie die gesamte WG vorsorglich wegen Vergewaltigung anzeigen, für den Fall, dass ihre Studenten beweisen können, dass sie mit ihr Sex hatten und dies nutzen, um sie z.B. für bessere Noten, längere Fristen etc. zu erpressen.
 
Um wieder ein wenig auf das Thema zurückzusteuern: wir sind uns wohl einig, dass Gingerbreadladys Story ein wenig zu "harmlos" daherkommt.

Wie wärs damit:

Härterer Tobak

In kurz: er lebt seinen Frust aus, sie mag es nicht, er zeigt ihr wo der Hammer hängt, und dann findet sie es plötzlich toll.

Da kommen wir der Sache denke ich näher. Sie wird nicht nur vergewaltigt, sondern auch noch "wie der letzte Dreck" behandelt, und vom Autor auch bewusst herabwürdigend gezeichnet. Und findet es toll.

Ich wette, wer lang genug sucht findet auf Literotica problemlos noch krassere Beispiele, die durch den Inhaltscheck geschlüpft sind.

Da könnte der eine oder andere frustrierte Mann schon auf dumme Gedanken kommen. Da gab es sogar mal eine Zeit, wo es auch rechtlich "Eheliche Pflichten" gab, und "Vergewaltigung in der Ehe" als Straftatbestand gar nicht existierte. Was übrigens nicht heißt, dass die Männer mit "ihren" Frauen tun und lassen konnten was sie wollten. (vgl: Link). Aber so lange sie sie nicht zusätzlich grün und blau geschlagen haben, düften Verfahren wegen Körperverletzung oder Nötigung idR an "Aussage gegen Aussage" gescheitert sein.

Ich finde es gefährlich, solchen Irrwegen Raum zu geben, und sei es auch nur in einer fiktiven Geschichte.

Sunny.
 
Ich finde es gefährlich, solchen Irrwegen Raum zu geben, und sei es auch nur in einer fiktiven Geschichte.

Sunny.

Ja, ich finde es auch gefährlich, solchen Irrwegen Raum zu geben, und sei es auch nur in einer fiktiven Geschichte, wie zB zwischen:

-- Menschen, die Vergewaltigungen (im Allgemeinen) "toll" finden;
-- oder wie Menschen, die die Vergewaltigung der eigenen Kinder "okay" finden... (im Speziellen... jene nennen es dann halt "Inzest", und finden es dann plötzlich "okay"....)
-- und können dann nicht mehr unterscheiden zwischen dem Sex ihrer 21jähigen Schwester mit ihrem 40jährigen Professor an der Uni und ihrem eigenen 30jährigen (Stief?-)Vater und ihrer eigenen 8jährigen Schwester bei sich daheim....
 
Eine Vergewaltigungs-Story ist m.Mn. nach GRUNDSÄTZLICH eine legitime Phantasie. Sie muss sich -- in einer Geschichte - eben dadurch auszeichnen, dass: BEIDE ihre erotische Bedürfnisse daraus befriedigt haben. Das ist, zugegeben nicht einfach zu erzählen.
:)
 
Last edited:
Eine Vergewaltigungs-Story ist m.Mn. nach GRUNDSÄTZLICH eine legitime Phantasie. Sie muss sich -- in einer Geschichte - eben dadurch auszeichnen, dass: BEIDE ihre erotische Bedürfnisse daraus befriedigt haben.
Dann geht es nicht um eine Vergewaltigung.

Dann geht es um eine Vergewaltigungs-Phantasie, wo jemand sich dem in einer Art Rollenspiel/Fetisch nähert. Das ist aber klar von einer Vergewaltigung im eigentlichen Sinn zu unterscheiden.

Ich finde Darstellungen von Vergewaltigungen in Geschichten ok, wenn klar wird, dass es sich um ein Fehlverhalten handelt. Es sollte nicht der zentrale Punkt der Lustgewinnung sein.

Grundsätzlich gilt für mich, Kunst ist frei. Sie darf alles, darf aber auch für alles kritisiert werden.
Da es diese Neigungen im Menschen anscheinend gibt, macht es wenig Sinn zu versuchen sie mit Verboten zu eliminieren. Das wird auch nicht funktionieren. Wenn man Räume schließt, finden solche Neigungen noch dunklere Sphären in denen sie sich ausleben.

Eine starke Gesellschaft, die klar Position gegen solch ein Verhalten bezieht, ist das beste was gemacht werden kann.

Lieben Gruss
Mayia
 
Wenn man Räume schließt, finden solche Neigungen noch dunklere Sphären in denen sie sich ausleben.
Das ist einer der wenigen Punkte, zu denen ich keine vorgefasste Meinung habe, und als bekennderer Nicht-Perverser kann ich es auch nicht einschätzen.

Die einen sagen, besser jemand lebt seine "dunklen Triebe" in der Fantasie aus, und wenn man ihm diese Möglichkeit vermiest, überträgt er sie eventuell in die Realität, und das wäre dann schlimm. Gedanken dagegen sind zoll- und steuerfrei.

Die anderen sagen, dass man sich an Extreme immer langsam herantastet. Ein Vergewaltiger fällt also nicht einfach vom Himmel und beschließt, jetzt ziehe ich los und schnapp mir jemanden, er tastet sich langsam an seine Tat heran. Erst ist es nur Fantasie, aber mit jeder Fantasie, die in einem für ihn befriedigenden Ergebnis endet, sinkt die Hemmschwelle, die Grenze noch ein wenig mehr zu verschieben. Ich kann mir auch vorstellen, dass die Planung der Tat einen Kick verursachen könnte, ähnlich wie man ihn in Abenteuerspielen erleben kann.

Wer nicht rechtzeitig aufhört, rutscht unversehens von der Fantasie in die Realität. und die Fantasie war die "Einstiegsdroge".

Sunny.
 
Vollkommen d‘accord.
Wer nicht rechtzeitig aufhört, rutscht unversehens von der Fantasie in die Realität.
Ich denke nur, dass das „Verbieten“ der Fantasie daran nichts ändert.
Solange die Idee in der Gesellschaft geächtet bleibt, ist es das beste Schutzschild, das man haben kann.
Es wird niemals perfekt sein, das kann auch nicht der Anspruch sein.
Die Gefahr der Normalisierung besteht in einer freien, pluralistischen, offenen Gesellschaft meiner Meinung nach nicht. Im Gegenteil. Wenn man Sachen verbietet, bilden sich Räume, die sich dem gesellschaftlichen Diskurs entziehen und damit potenziell gefährlicher sind, als offenere Räume, in denen solche Neigungen auch kritisiert werden können.

Dass es trotzdem (immer) solche geschlossenen Räume der „Perversen“ geben wird, ist auch klar. Das nennt man Realität.

Lieben Gruss
Mayia
 
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