Deutschland immer noch ein Gottesstaat?

In anderen Foren funktioniert es nicht nur in der Theorie, sondern auch sehr gut in der Praxis.
Hmm, jetzt weiß ich nicht, was ich sagen soll. Ja, da hast du recht. Wenn in einem Forum alle intellektuell auf einem Niveau sind, dann funktioniert das...

Was das Active Listening betrifft, funktioniert das aber nur wenn man seine wenigen Sätze so formulieren kann, das jeder Mitlesende sie zu 100% richtig einordnen und verstehen kann. Bei der Verteidigung gegen "imaginäre Moslemarmeen, die Europa überrennen wollen" ist das recht schwer.
Nein. Da reden wir von unterschiedlichen "Active Listening"-Dingern... Bei dem, wovon ich spreche: Nein. Da geht's um völlig was anderes.

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Aber es ist schon einmal ein Fortschritt, wenn wir uns auf eine Diskussionskultur dergestalt einigen, dass wir uns darauf einigen, dass wir anhand von Zahlen gewisse Reihenfolgen von Argumenten abhandeln...
 
Daß bei einer Diskussion immer alle Teilnehmer auf dem gleiche Niveau liegen ist utopisch, es sei denn man diskutiert nur mit sich selber. Auf irgendeinem Gebiet ist immer wer besser informiert und jemand schlechter. Was noch nicht einmal etwas mit Intelligenz zu tun haben muss. Sondern schlicht mit Interesse.
Wenn man sich für etwas überhaupt nicht interessiert, beschäftigt man sich gewöhnlich wenig damit. Zählt es zu den Hobbys oder Lieblingsthemen, kann selbst ein wenig gebildeter Mensch zu Hochtouren auflaufen.

Dann spielt es natürlich noch eine Rolle wie man das Niveau der anderen einordnet oder einschätzt. Nur weil jemand deine Meinung nicht teilt, muss er ja nicht weniger Niveau haben. Nur halt schlicht eine andere Meinung. Und bei dieser Diskussion konnte ich noch keine Niveaulosigkeit, die aus dem Rahmen fällt bemerken.

Und ich kann mich nur wiederholen, den einzigen Diskussionsstil den ich etwas seltsam und fragwürdig finde ist deiner. Du weichst Fragen aus oder beantwortest sie gar nicht. Wenn Thesen gegen die Kirche ins Feld geführt werden, konterst du mit dem Argument "Aber die Moslems...". Es geht aber hier gar nicht um die Moslems, sondern um die Christliche Kirche und ihre Beziehung zum deutschen Staat.

Vielleicht solltest du aber auch nicht gleich alle kritischen Kommentare oder Meinungen auf dich persönlich beziehen oder gar gleich als Angriff werten. Du bist schließlich nicht die Katholische Kirche oder deren Oberhaupt. Daher greift dich persönlich auch hier niemand an.
Andere als Katholiken-Hasser zu betiteln, kann man auch als Beleidigung auffassen, wenn man sich selber nicht so sieht und das real auch nicht stimmt.
Zumal dich hier in dieser Diskussion niemand auf ähnliche Weise versucht hat zu beleidigen.

Ich würde mal darüber nachdenken, ob deine Arroganz viel niveauvoller zu sein, als die anderen hier Mitdiskutierenden wirklich so gerechtfertigt ist, wie du denkst.

"Wer ohne Schuld ist werfe den ersten Stein...!" oder so...!
 
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Andere als Katholiken-Hasser zu betiteln, kann man auch als Beleidigung auffassen, wenn man sich selber nicht so sieht und das real auch nicht stimmt.
Also den Katholiken-Hasser-Begriff beginne ich, immer mehr zu mögen. ;)

Aber ich sehe es tatsächlich so: Es gibt drei große monotheistische Religionen, die Juden, die Moslems und die Christen. Über die Juden wird nicht gerede in D/Ö, das hat wahrscheinlich historische Gründe, also lassen wir die mal aus. Aber dann bleiben die Moslems und die Christen. Und über erstere wird ausschließlich positiv geredet. Und über zweitere ausschließlich negativ.

Oder irre ich mich da?

Wennimmer in einer katholischen Privatschule irgendwas passiert, in einer der hunderten, die es gibt, ist das eine dicke Schlagzeile. Und immer, wenn ein Muslim unter dem Ruf Allahu-akbar Gott ist groß, etwas Schreckliches tut, dann... hat das nichts mit dem Islam zu tun. Das sind die Islamisten.

Wenn ein Pfarrer das Geld der Kirche aus dem Fenster wirft für einen peinlich-dämlich-monströsen Umbau seines Bischofssitzes -> dann steht das in allen Zeitungen. Deswegen treten Leute aus. Dabei geht das die Öffentlichkeit eigentlich gar nix an. Die Kirche kann ihr Geld aus dem Fenster werfen für was auch immer sie will. Aber die Beihilfen, die auch muslimische Gemeinden bekommen, die regen niemanden auf.

Und so könnte ich weiter erzählen ohne Ende... ;)



Vielleicht solltest du aber auch nicht gleich alle kritischen Kommentare oder Meinungen auf dich persönlich beziehen oder gar gleich als Angriff werten. Du bist schließlich nicht die Katholische Kirche oder deren Oberhaupt. Daher greift dich persönlich auch hier niemand an.
Andere als Katholiken-Hasser zu betiteln, kann man auch als Beleidigung auffassen, wenn man sich selber nicht so sieht und das real auch nicht stimmt.
Zumal dich hier in dieser Diskussion niemand auf ähnliche Weise versucht hat zu beleidigen.

Ja, damit hast du sicherlich recht. Vielleicht sollte ich nicht alles auf die Goldwaage legen. Aber du irrst dich in einem entscheidenden Punkt: Die Beleidigung der Katholischen Kirche, also von Rom, ist auch eine Beleidigung der Gläubigen.

Damit meine ich nicht, dass nicht gewisse Elemente der Kirche Roms kritisiert werden könnten. Im Gegenteil, da gibt es einige sehr vielversprechende Ansätze. Aber in einer Organisation, die es seit fast zwei-tausend Jahren gibt, da passiert halt nix binnen 14 Tagen. Man möge mir aber eine Organisation zeigen, die zumindest 1.000 - eintausend Jahre alt ist, wie schnell das dort geht. Ich glaube, man wird eine derartige Organisation nicht einmal finden.
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Aber wenn du, sagen wir es so: Die Vertreter der Kirche in Bausch und Bogen attackierst, dann attackierst du auch die von ihnen Vertretenen.

Du kannst auch Ajatolla Chameni kritisieren, den Obersten Rechtsgelehrten, politischen und religiösen Führer der Schiiten im Iran. Aber ich garantiere dir, egal, was du sagst, die Muslime in der ganzen Welt werden sich angespochen fühlen...

Das ist eben dieser spezielle Unterschied.
 
Also mit Verlaub das ist Bullshit. Wenn man derzeit die öffentliche Meinung zum Islam und der katholischen Kirche vergleicht kommt der Islam deutlich schlechter weg.
Es gibt derzeit Demonstrationen gegen Salafisten und nicht gegen Katholiken. Sowohl von den Medien als auch von der normalen Bevölkerung. Aufgrund der IS wird derzeit jeder Moslem in Deutschland schief angeschaut.
Dagegen wird nicht jeder Katholik als Kinderschänder und Geldverprasser angesehen.

Daß die Kindesmissbrauch-Geschichten der Kirche ans Tageslicht kommen, ist ja wohl nichts schlechtes, oder?
Oder sollen das die Medien unter den Tisch fallen lassen?
Richtet sich gegen einzelne Mitglieder der Kirche, die teilweise durch ihre Vorgesetzten gedeckt werden.
Nicht die Medien schaden der Kirche, sondern diejenigen die Kinder in der Kirche missbraucht haben.
 
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Also mit Verlaub das ist Bullshit. Wenn man derzeit die öffentliche Meinung zum Islam und der katholischen Kirche vergleicht kommt der Islam deutlich schlechter weg.
Es gibt derzeit Demonstrationen gegen Salafisten und nicht gegen Katholiken. Sowohl von den Medien als auch von der normalen Bevölkerung. Aufgrund der IS wird derzeit jeder Moslem in Deutschland schief angeschaut.
Dagegen wird nicht jeder Katholik als Kinderschänder und Geldverprasser angesehen.

Endlich! :cool: sag ich, endlich!

Aber, pardautz! :kiss: Sind das nicht die Salafisten, die die Bösen sind? Und die Muslime - also alle anderen, das sind die Guten? Haben die zwei verschiedene Korane? Oder ist das die Geschichte, die ich grad erzählt habe: Die Muslime sind ja eigentlich alle gut. Und wenn irgendwer unter Allahu-akbar-Rufen Schreckliches tut, dann waren das andere. Hier, eben die Salafisten. Die verteilen den Koran.

Nach meiner Interpretation müsste man doch den Salafisten-Koran verbrennen können, oder? Da kann doch nix drinnen stehen, was dem "wahren Koran" entspricht. Oder doch?

PS: Natürlich gehört Kindesmissbruach angezeigt. Da hab ich selber schon einen Thread zu gestartet...
 
Also den Katholiken-Hasser-Begriff beginne ich, immer mehr zu mögen. ;)
(...)
Glaube ich auf's Wort.

(...snip...) Über die Juden wird nicht gerede in D/Ö, das hat wahrscheinlich historische Gründe, (...snip...)
In D wurde durchaus schon über die Juden geredet, wenn auch in erster Linie im Rahmen des Staates Israel. Und zwar durchaus auch kritisch. Religiös betrachtet sind die Juden halt eher unauffällig. Sie missionieren nicht, sie sprengen sich nicht in die Luft, sie führen höchstens Krieg gegen die arabischen und daher überwiegend muslimischen Nachbarn (was ich völlig ohne Wertung meine).

(...snip...)
Aber dann bleiben die Moslems und die Christen. Und über erstere wird ausschließlich positiv geredet. Und über zweitere ausschließlich negativ.

Oder irre ich mich da?
(...snip...)
Ja.

(...snip...)da passiert halt nix binnen 14 Tagen.(...snip...)
1633 - Gallileo zu Hausarrest verurteilt, sein Werk "Dialog über zwei Weltsysteme" auf die Liste der verbotenen Bücher gesetzt.
1979 - Der Papst erteilt den Auftrag, den "Fall" Gallileo neu aufzuarbeiten.
1992 - Der Bericht über den "Fall" Gallileo liegt vor, Gallileo wird formal rehabilietiert.
Stimmt - da passiert nix in 14 Tagen. Auch nicht in 140 Jahren.

(...snip...)
Aber wenn du, sagen wir es so: Die Vertreter der Kirche in Bausch und Bogen attackierst, dann attackierst du auch die von ihnen Vertretenen.
Das heißt, ich darf auch unsere Kanzlerin nicht kritisieren? Weil ich damit dann auch das wählende Volk kritisiere? Das ist, gelinde gesagt, dummfug.
Mal abgesehen davon, daß auch deine Wortwahl eine deutliche Sprache spricht: Vertreter der/ die Kirche wird von "Haßern" "attackiert", Muslimische Persönlichkeiten/ Institutionen "kritisiert".
 
Das heißt, ich darf auch unsere Kanzlerin nicht kritisieren? Weil ich damit dann auch das wählende Volk kritisiere?
Wenn du Deiner Kanzlerin und dem von ihre vertretenen Volk gotthörig und moralisch verplflichtet bist, dann nicht, nein. Sonst schon.
Frage beantwortet?
 
(...snip...)
Daraus folgt meines Erachtens: Wenn wir zur Verfassung stehen (und davon gehe ich aus!) und diese ihre Wurzeln in der christlichen Werteordnung hat, dann leben wir in einem christlich geprägten Staat. Damit haben zwangsläufig die Vertreter des Christentums - die Kirchen - erheblichen Einfluss, eben weil sie diese Werteordnung bestimmen. (...snip...)

Ich stimme voll zu, das wir in einem Staat bzw sogar auf einem Kontinent leben, der christlich geprägt ist. Das hat, meine ich, auch keiner in Abrede gestellt.
Das sich daraus *zwangsläufig* ergibt, daß die Kirchen erheblichen Einfluß haben, sehe ich dagegen nicht. Was nicht heißt, daß sie das nicht haben. Nur, daß es nicht zwangsläufig sein muß. Der Grund dafür ist, das die christliche Prägung aus der Geschichte stammt. Die Kirchen, zu allererst natürlich die katholische, hatten über Jahrhunderte prägenden, um nicht zu sagen bestimmenden, Einfluß. Selbst wenn man über die letzten hundert Jahre den Einfluß der Kirchen komplett gestoppt hätte, oder die Kirchen sich komplett aufgelöst hätten, wäre der Staat sicherlich immer noch christlich geprägt. Jahrhunderte von Einfluß lassen sich nicht so einfach abschütteln, selbst wenn man das wollte.
Wie groß der aktuelle Einfluß der Kirchen auf die heutigen Werteordnungen noch ist, sei mal dahingestellt. Er dürfte stark auch vom Land und der Kultur abhängen. Wieviele Katholiken wohl verhüten?;)

Sonderstellung wie z.B. die Kirchensteuer existieren in wenigen Ländern, selbst wenn sie stärker kirchlich geprägt sind. In England z.B. ist die Königin Oberhaupt der Church of England und der Premier quasi an zweiter Stelle (deswegen ist Blair offiziell erst zum Katholilzismus übergetreten, nachdem er kein Premier mehr war, oder zumindest auch deswegen). Trotzdem gibt es keine Kirchensteuer. Die Church of England finanziert sich aus ihrem Vermögen und Spenden. Soweit ich das mit Google überblicke, gibt es auch beim Arbeitsrecht hier keine Sonderregelung für die Kirche.
Warum dann also in einem Land mit eigentlich deutlich stärkerer Trennung von Staat und Kirche?
 
Wenn du Deiner Kanzlerin und dem von ihre vertretenen Volk gotthörig und moralisch verplflichtet bist, dann nicht, nein. Sonst schon.
Frage beantwortet?

Nicht sicher. Moralisch verpflichtet ist man dem deutschen Volk und seinen Vertretern wohl schon, wenn man deutscher Staatsbürger ist. Ich bin keinem Gott hörig. Höchstens meiner Frau.:p

Aber wenn ich die Antwort etwas weiter interpretiere (ja, manchmal mache ich das, aber in der Regel mit Erwähnung des Fakts), dann heißt das, wenn ich gotthörig bin, darf ich alles was unter diesen Begriff (denn ich übrigens noch nie gehört habe) fällt, nicht kritisieren? Und wenn ich nicht gotthörig bin, dann darf ich?
Spannende Einstellung.
 
a) Ich verteidige das Christentum, ich verteidige Europa, ich verteidige die Werte Europas. Und die Werte Europas sind imho völlig untrennbar mit dem Christentum verbunden. Zumindest möge mir jemand erklären, wie dieses Europa heute aussehen würde, wenn in einigen ganz besonderen Momenten die christlichen Verteidiger nicht die Oberhand behalten hätten. Zwei Mal ist Wien belagert worden, das erste Mal kam der Winter zu Hilfe, das zweite Mal die Polen. Also so fern ist meine Überlegung nicht.

Geschichtlich ist es aber Falsch.
Es war ein Konflikt zwischen dem Osmanischen Reich und dem Habsburger-Reich. In den Konflikten ging es um weltliche Macht. Ín den osmanisch eroberten gebieten blieb das christentum als vorherrschende Religion bestehen.
Das Thema Religion war zu dem Zeitpunkt schon Geschichte. Da sowohl der Islam als auch das Christentum im 16. Jahrhundert bereits verschiedene Richtungen hatte, die nichts mit einander gemein hatten. Das osmanische Reich war nicht "der Islam" und das HRR war nicht das Christentum.

Nach der Logik wäre der Eroberungskrieg der christlichen Habsburger in Mittel und Südamerika nämlich das Gegenstück gegenüber der inzwischen fast ausgelöschten indianischen Religion. Schließlich fand dies genau zur selben Zeit statt und anders als die Moslems gab es bei den Christen massiv Zwangsbkehrungen.
 
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Geschichtlich ist es aber Falsch.
Es war ein Konflikt zwischen dem Osmanischen Reich und dem Habsburger-Reich. In den Konflikten ging es um weltliche Macht. Ín den osmanisch eroberten gebieten blieb das christentum als vorherrschende Religion bestehen.
Das Thema Religion war zu dem Zeitpunkt schon Geschichte. Da sowohl der Islam als auch das Christentum im 16. Jahrhundert bereits verschiedene Richtungen hatte, die nichts mit einander gemein hatten. Das osmanische Reich war nicht "der Islam" und das HRR war nicht das Christentum.

Also, ob das Osmanische Reich so wirklich gar nichts mit dem Islam zu tun hatte, und ob die osmanischen Eroberer so wirklich überall das Christentum als vorherrschende Religion belassen haben, da habe ich so meine Zweifel. Immerhin war das Konstantinopel, die christliche Zentrale im Orient, heute heißt sie Istanbul. Also irgendwann müssen sich diese wohlwollenden Eroberer in die böswilligen Muslime verwandelt haben, die - noch ein Beispiel: Die Hagia Sophia. Das war auch eine der größten Christlichen Kirchen der Welt, bevor die Muslime daraus eine Moschee gemacht haben...


Nach der Logik wäre der Eroberungskrieg der christlichen Habsburger in Mittel und Südamerika nämlich das Gegenstück gegenüber der inzwischen fast ausgelöschten indianischen Religion.

Also von dem "Eroberungskrieg der Habsburger in Amerika" musst du mir mehr erzählen. Ich kenne viele Geschichten über die Besiedelung Amerikas. Die Briten, Franzosen, Holländer, Belgier, besonders die Spanier und Portuguisen. Aber dass die Habsburger da so einen großen Part hatten, da wäre ich unglaublich stolz drauf! :)

Erzähl mir mehr davon! :)
 
Also von dem "Eroberungskrieg der Habsburger in Amerika" musst du mir mehr erzählen. Ich kenne viele Geschichten über die Besiedelung Amerikas. Die Briten, Franzosen, Holländer, Belgier, besonders die Spanier und Portuguisen. Aber dass die Habsburger da so einen großen Part hatten, da wäre ich unglaublich stolz drauf! :)

Erzähl mir mehr davon! :)

Du hast wohl in Geschichte echt nicht sonderlich gut auf gepasst.
Karl V(http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_V._(HRR)) war der Habsburger Kaiser des HRR und gleichzeitig König von Spanien, als Spanien begann Amerika zu erobern.
Im 16. und 17. Jahrhundert waren die Habsburger nämlich die Könige von Spanien.
 
Also, ob das Osmanische Reich so wirklich gar nichts mit dem Islam zu tun hatte, und ob die osmanischen Eroberer so wirklich überall das Christentum als vorherrschende Religion belassen haben, da habe ich so meine Zweifel. Immerhin war das Konstantinopel, die christliche Zentrale im Orient, heute heißt sie Istanbul. Also irgendwann müssen sich diese wohlwollenden Eroberer in die böswilligen Muslime verwandelt haben, die - noch ein Beispiel: Die Hagia Sophia. Das war auch eine der größten Christlichen Kirchen der Welt, bevor die Muslime daraus eine Moschee gemacht haben...

Das Osmanische Reich konnte sich primär durch die christlichen Franzosen ausbreiten. Im 16. Jahrhundert waren diese beiden Reiche gegen die Habsburger verbündet.

Byzanz/Konstantinopel fiel in osmanische Hand, weil das christliche Venedig(eine Großmacht in dieser Zeit) Byzanz systematisch ausbluten ließen.
 
ja, das muss ich jetzt ehrlich zugeben. mein Wissen über das Mittelalter ist durchaus nicht besonders tief... In der Schule hatten wir Rom sehr ausführlich, dann ein Jahr lang das Mittelalter (Spanischer Erbfolgekrieg zB), aber dann wirklich umfangreich haben wir erst mit der Neuzeit wieder begonnen. (Zwingli, Jan Hus, Luther natürlich)...

Ich bin zwar immer noch der Meinung, dass sich anhand der Ereignisse des 12.-16. Jahrhunderts nicht wirklich erklären lässt, was heute passiert, aber da muss ich wohl wirklich geschichtlich ein bisschen "nachbessern". ;)

nix für ungut, danke jedenfalls für den link. ich werd da mal ein bisschen nachlesen.^^ cu later.
 
ja, das muss ich jetzt ehrlich zugeben. mein Wissen über das Mittelalter ist durchaus nicht besonders tief... In der Schule hatten wir Rom sehr ausführlich, dann ein Jahr lang das Mittelalter (Spanischer Erbfolgekrieg zB), aber dann wirklich umfangreich haben wir erst mit der Neuzeit wieder begonnen. (Zwingli, Jan Hus, Luther natürlich)...
Mit Verlaub. Der Spanische Erbfolgekrieg war bereits in der Neuzeit.
Parallel zum Großen Nordischer Krieg, der jedoch in der österreichischen Geschichtsschreibung irgendwie ohne große Erwähnung ist, obwohl er eigentlich von fundamentaler Bedeutung für die Geschichte Europas ist. In ihm wurde Russland langsam zur Großmacht und Schweden verlor seine Großmachtstellung, was wiederum den Weg für den Aufstieg von Preußen frei machte.
Wäre der Krieg anders ausgegangen, hätte sich die Weltgeschichte wohl ganz anders entwickelt.

Schönes Lied zu dem Thema übrigens:
https://www.youtube.com/watch?v=WnAvNdVyJB0
 
Wäre der Krieg anders ausgegangen, hätte sich die Weltgeschichte wohl ganz anders entwickelt.
Mit Verlaub, ebenfalls, aber das trifft auf fast alle Kriege zu: Hätten die Amis hier nicht eingegriffen, hätte Hitler den Krieg wahrscheinlich gewonnen, hätten die Amis nicht dort eingegriffen und mit Luftabwehrraketen ausgestattet, hätten die Russen die Wiederständler in Afghanistan wahrscheinlich allesamt gekillt... Dann hätten wir heute keine Taliban...

--


Aber zurück zum "Gottesstaat Deutschland".

Das ist ja der Thread. Das "immer noch" impliziert, dass es früher auch schon so gewesen sei...

Da stellt sich mir doch die Frage: Du, KrystanX, bist ernsthaft der Ansicht, dass Deutschland ein Gottesstaat ist? :confused:

Mein Eindruck ist eher, dass man heutzutage alle Religionen, völlig straffrei beleidigen kann... Soagr im Gegenteil: Je schmählicher man die jeweiligere Religion beleidigt, desto größere Chancen auf einen Medien-Preis hat man...

Ich kann mich da natürlich auch irren..
 
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Mit Verlaub, ebenfalls, aber das trifft auf fast alle Kriege zu: Hätten die Amis hier nicht eingegriffen, hätte Hitler den Krieg wahrscheinlich gewonnen, hätten die Amis nicht dort eingegriffen und mit Luftabwehrraketen ausgestattet, hätten die Russen die Wiederständler in Afghanistan wahrscheinlich allesamt gekillt... Dann hätten wir heute keine Taliban...

Afghanistan ist ein Land, wo keine ausländische Macht gewinnen kann. Hätten die USA nicht eingegriffen wäre der Krieg vielleicht für die Russen nicht so verlustreich gewesen. Gewonnen hätten sie ihn nicht.
Genau wie die USA, Deutschland und co auch jetzt defakto in Afghanistan verloren haben. Klar wir ziehen "im Felde ungeschlagen" ab, aber es wurde nichts erreicht.

Aber zurück zum "Gottesstaat Deutschland".

Das ist ja der Thread. Das "immer noch" impliziert, dass es früher auch schon so gewesen sei...

Da stellt sich mir doch die Frage: Du, KrystanX, bist ernsthaft der Ansicht, dass Deutschland ein Gottesstaat ist? :confused:

Mein Eindruck ist eher, dass man heutzutage alle Religionen, völlig straffrei beleidigen kann... Soagr im Gegenteil: Je schmählicher man die jeweiligere Religion beleidigt, desto größere Chancen auf einen Medien-Preis hat man...

Ich kann mich da natürlich auch irren..

Straffrei sicher nicht. Hier ein Beispiel:
http://www.faz.net/aktuell/gesellsc...eldstrafe-fuer-femen-aktivisten-13300724.html
 
Afghanistan ist ein Land, wo keine ausländische Macht gewinnen kann. Hätten die USA nicht eingegriffen wäre der Krieg vielleicht für die Russen nicht so verlustreich gewesen. Gewonnen hätten sie ihn nicht.
Genau wie die USA, Deutschland und co auch jetzt defakto in Afghanistan verloren haben. Klar wir ziehen "im Felde ungeschlagen" ab, aber es wurde nichts erreicht.
(...snip...)
Die Briten schon. Zweimal im 19Jhd. 1919 haben sie es zu einem Waffenstillstand geschafft. ;)
Allerdings gab es sogar Stimmen aus den Spezialeinheiten, die die Briten zu Zeiten der Russen entsandt hatten, um die Mujahideen gegen die Russen aufzubauen (zusammen mit den Amis), die öffentlich (TV) klar und deutlich gesagt haben, daß die Amerikanische "Befreiung" völliger Quark, weil nicht gewinnbar, ist. Die Erkenntnisse stammten vom Kampf gegen die Russen - die Amis hätten sie also selbst haben sollen. (Nebenbei: die Russen haben die mehr oder weniger legitime Regierung unterstützt, die seit über einem Jahr an der Macht war.)
Spitz formuliert: wie will mein ein Land zurück in die Steinzeit bomben, das im Grunde noch nicht aus derselben raus ist. ;)

Mit was für Aussagen über Religion man davon kommt, hängt stark vom Staat ab, in dem man es tut. Legalerweise kann man da in den USA, wie mit fast allem, weiter gehen als in Deutschland. In GB vermutlich auch, weiß ich aber nicht genau.
Wobei natürlich die Frage, was als Beleidigung empfunden wird, stark vom Individuum abhängt. Und da kann das Empfinden eines Gläubigen oder des sozialen Umfelds natürlich stark von der Meinung eines Richters oder einer Jury abweichen.;)
 
Großbritannien ist wesentlich restriktiver als Deutschland.
Die Freiheit in den USA hängt von deinem Anwalt ab :)
 
Ich weiß nicht. Zumindest die Regenbogenpresse geht deutlich derber zur Sache als in D.

Britischer Humor halt. Der wäre in Deutschland auch nicht verboten, aber ist halt nicht so auflagenstark.
Die Deutschen lieben halt ihren Kitsch. Derbe Ausdrucksweise verstört viele. Das ist aber keine Gesetzesfrage. In Deutschland hast du jenseits von NS/Volksverhetzung eigentlich mehr Narrenfreiheit. Gerade auch was das Thema Sexualität angeht.
 
(...snip...)
Mein Eindruck ist eher, dass man heutzutage alle Religionen, völlig straffrei beleidigen kann... Soagr im Gegenteil: Je schmählicher man die jeweiligere Religion beleidigt, desto größere Chancen auf einen Medien-Preis hat man...

Ich kann mich da natürlich auch irren..

Zumindest für D irrst du dich:
§ 166 StGB
Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen
(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.

Beispiele aus wikipedia:
- 1984 wurde eine Frau aus Göttingen in zwei Instanzen verurteilt, und zwar für auf einem Flugblatt gemachte Aussage, die christlichen Kirchen gehören zu den „größten Verbrecherbanden“ der Welt sowie für zwei Aufkleber (einer „Lieber eine befleckte Verhütung als eine unbefleckte Empfängnis“ und einer „Masochismus ist heilbar“ in Verbindung mit einem durchgestrichenen Kruzifix).

- Mit Hilfe des § 166 wurden 1994 die Darstellung gekreuzigter Schweine und die Aufführung des Musicals Das Maria-Syndrom von Michael Schmidt-Salomon verboten, in dem eine (neuzeitliche) „Marie“ durch eine verunreinigte Klobrille befruchtet wird und daraufhin ein Fall von „Jungfrauengeburt“ eintritt. Die Uraufführung des Stücks sollte am 28. Mai 1994 in Trier stattfinden. Einen Tag zuvor wurde auf Antrag des Bistums Trier die Aufführung vom dortigen Ordnungsamt verboten. Auch eine Aufführung vor einem „garantiert religionsgefühllosen Publikum“ wurde nicht zugelassen. Das anschließende Gerichtsverfahren ging über mehrere Instanzen:
Das Bundesverwaltungsgericht[11] bestätigte 1997 die Rechtmäßigkeit des Verbots und folgte darin dem Oberverwaltungsgericht Koblenz.

- Im Februar 2006 wurde ein Frührentner aus Lüdinghausen wegen ‚Beschimpfung eines religiösen Bekenntnisses‘ und ‚Störung des öffentlichen Friedens‘ zu 12 Monaten Haft auf Bewährung und 300 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Er hatte Toilettenpapier mit einem Stempel „Koran, der heilige Qur’an“ bedruckt und es zusammen mit beleidigenden Schreiben an Moscheen und Fernsehsender verschickt. Außerdem bot er es zum Verkauf an.

- 2006 war ein Sketch der Stunksitzung, bei dem es um Papst Benedikt XVI. und den Kölner Kardinal Meisner ging, Gegenstand staatsanwaltlicher Ermittlungen. Der WDR sendete diesen Sketch nicht, als er die Sitzung im TV zeigte.

Und auf einer anderen Schiene genießen Priester, Kardinäle und die Kirche den gleichen Schutz wie andere Personen oder Institutionen auch, z.B.:
"Ansonsten werde das Persönlichkeitsrecht der Betroffenen verletzt, hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Urteil des BGH. Das bewusste Auslassen von Tatsachen sei wie eine willentliche Falschdarstellung zu behandeln. Der Sechste Zivilsenat des BGH gab damit dem Kölner Erzbistum und Erzbischof Joachim Meisner recht, die sich gegen Presseberichte gewehrt und Unterlassung verlangt hatten. (Az.: VI ZR 204/04)

Ein Journalist hatte 1996 über einen Fall berichtet, in dem eine angeblich von einem Pfarrer missbrauchte und schwanger gewordene Minderjährige abgetrieben hatte. Nicht erwähnt wurde, dass Mitarbeiter des Erzbischofs, die durch eine kirchenkritische Initiative von dem Vorfall erfahren hatten, weder den Namen des Mädchens noch den des Pfarrers kannten. Der Artikel suggeriere, dass es dem Erzbistum möglich gewesen wäre, den Pfarrer aus dem Amt zu entfernen und das Mädchen an dem Abbruch zu hindern, argumentierte das Erzbistum. Dabei hätten die Kläger nie die Namen der Beteiligten erfahren. Landgericht und Oberlandesgericht gaben dem Erzbistum recht.

Der BGH bestätigte die Vorinstanzen. "
(http://www.handelsblatt.com/unterne...rfen-nichts-bewusst-verschweigen/2579484.html)
 
Man kann aber nicht behaupten, daß Karoline Kebekus gar kein Feedback zu dem Lied erhalten hat.
Von netten: "Dafür wirst du in der Hölle brennen!" über Vergewaltigungsdrohungen bis hin zu Mordandrohungen war eigentlich alles dabei!
 
Last edited:
solange es nicht ausartet in der Kategorie: Mohammed-Karikaturen, Jyllands-Posten, brennende Botschaften, find ich's okay.

Immerhin ist das, was hier in Europa an geistigem und moralischem Grundgerüst besteht, ganz wesentlich auf griechische, römische und zuletzt französisch-deutsche Philosophen zurückzuführen.
 
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