Deutschland immer noch ein Gottesstaat?

solange es nicht ausartet in der Kategorie: Mohammed-Karikaturen, Jyllands-Posten, brennende Botschaften, find ich's okay.

Von welchen brennenden Botschaften im Kontext der Mohammed-Karikaturen sprichst du?

Immerhin ist das, was hier in Europa an geistigem und moralischem Grundgerüst besteht, ganz wesentlich auf griechische, römische und zuletzt französisch-deutsche Philosophen zurückzuführen.

2 in Europa entfachte Weltkriege, Basken und Irlandkonflikt, die Balkankriege und aktuell die Ukraine, haben ja gezeigt, wie weit es mit dem geistigen und moralischen Grundgerüst ist :)
 
ich meine zb diesen hier: http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-01/mohammed-karikaturen-jyllands-posten-anschlag
»Obwohl sich die Redaktion des Jyllands-Posten alsbald entschuldigte, zündeten wütende Muslime unter anderem in Syrien und im Libanon dänische Botschaften an. «

Die Gebäude waren zu dem Zeitpunkt allerdings schon seit 4 Monaten unbesetzt. Technisch gesehen waren sie damit eigentlich keine Botschaften mehr. Das ist ein Symbol. Wenn du dich darüber aufregst, müsstest du dich im selben Maße über das angezündete Asylbeiwerbeheim in Deutschland vor ein paar Wochen aufregen. Auch hier war niemand im Gebäude. Aber die Tat kann man vergleichen. Oder nicht?
 
Die Gebäude waren zu dem Zeitpunkt allerdings schon seit 4 Monaten unbesetzt. Technisch gesehen waren sie damit eigentlich keine Botschaften mehr. Das ist ein Symbol. Wenn du dich darüber aufregst, müsstest du dich im selben Maße über das angezündete Asylbeiwerbeheim in Deutschland vor ein paar Wochen aufregen. Auch hier war niemand im Gebäude. Aber die Tat kann man vergleichen. Oder nicht?

Na jetzt bin ich aber erst recht gespannt. Die ganzen Muslime, die die westlichen Botschaften angezündet haben, die wollten eigentlich alle nur unbesetzte, technisch nicht mehr als Botschaft geltende Gebäude anzünden... Und der Mord am Botschafter, das war quasi nur ein Versehen.... http://www.n-tv.de/politik/Obama-kuendigt-Gerechtigkeit-an-article7202056.html

Weil die Muslime wollten das ja alles nur als "Symbol"....
 
Na jetzt bin ich aber erst recht gespannt. Die ganzen Muslime, die die westlichen Botschaften angezündet haben, die wollten eigentlich alle nur unbesetzte, technisch nicht mehr als Botschaft geltende Gebäude anzünden... Und der Mord am Botschafter, das war quasi nur ein Versehen.... http://www.n-tv.de/politik/Obama-kuendigt-Gerechtigkeit-an-article7202056.html

Weil die Muslime wollten das ja alles nur als "Symbol"....

Die Tötung des US Botschafters hatte nichts mit den Karikaturen zu tun?

Der Botschafter befand sich in einem Bürgerkriegsland, in dem seine Nation eine Fraktion mit militärischen Mitteln unterstützt hat. Das ist zwar nicht nett, aber was erwartest du von einem Gebiet, wo die USA kurz zuvor der einen Gruppe den Weg an die Macht geebnet hatten und nebenbei einen ungeliebten, und aufgrund seines Wissens potenziell gefährlichen Staatschef liquidiert haben.

Da du es mit Bibelzitaten hast: Altes Testament, Hosea, Kapitel 8, Vers 7: „Denn sie säen Wind und werden Sturm ernten."
 
Die Tötung des US Botschafters hatte nichts mit den Karikaturen zu tun?

Der Botschafter befand sich in einem Bürgerkriegsland, in dem seine Nation eine Fraktion mit militärischen Mitteln unterstützt hat. Das ist zwar nicht nett, aber was erwartest du von einem Gebiet, wo die USA kurz zuvor der einen Gruppe den Weg an die Macht geebnet hatten und nebenbei einen ungeliebten, und aufgrund seines Wissens potenziell gefährlichen Staatschef liquidiert haben.

Das war in Lybien. Du sprichst von irgendeinem anderen Land, wahrscheinlich. Lybien war dieses Land, in dem die Leute auf die Straßen gegangen sind, und die Fahnen von USA und GB wochenlang hoch gehalten haben -> weil deren Kampfflieger, und die Franzosen die Truppen Gaddafis bombardiert haben...

Nicht anders als heute, wo die kurdischen Peschmerga davon schwärmen, wie genau die amerikanischen Bomben treffen. Wo ein Peshmerga einem deutschen Journalisten berichtet, wie der an den Koordinaten x/y beschossen wird, seinem Hauptquartier funkt. Und die sagen ihm darauf, dass er zehn Meter zurück gehen soll. Und keine fünf Minuten danach schlägt dort, genau vor ihm eine Bombe ein und räumt alle Feinde vor ihm weg... ein sog. GBU, guided bomb unit, normal mit 250 kilo. Dieser Bericht stammt aus Kobane / Ayn al-Arab. Ich liefere gerne link, aber das lässt sich auch googeln^^

--

Danach, nachdem die Revolution - wo die Amis keinen einzigen Boot on the Ground gehabt hatten - den Diktator gestürzt hatte, wurde die us-europäische Militär-Intervention eingestellt. Danach begann der Bürgerkrieg. Und wiederum danach wurde der US-amerikanische Botschafter ermordet...

Die US haben dort überhaupt keine Fraktion unterstützt. Das war genau die Zeit, wo sich die Amis aus dem ganzen Nahen Osten heraus gehalten haben...
 
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Das war in Lybien. Du sprichst von irgendeinem anderen Land, wahrscheinlich. Lybien war dieses Land, in dem die Leute auf die Straßen gegangen sind, und die Fahnen von USA und GB wochenlang hoch gehalten haben -> weil deren Kampfflieger, und die Franzosen die Truppen Gaddafis bombardiert haben...

Nicht anders als heute, wo die kurdischen Peschmerga davon schwärmen, wie genau die amerikanischen Bomben treffen. Wo ein Peshmerga einem deutschen Journalisten berichtet, wie der an den Koordinaten x/y beschossen wird, seinem Hauptquartier funkt. Und die sagen ihm darauf, dass er zehn Meter zurück gehen soll. Und keine fünf Minuten danach schlägt dort, genau vor ihm eine Bombe ein und räumt alle Feinde vor ihm weg... ein sog. GBU, guided bomb unit, normal mit 250 kilo. Dieser Bericht stammt aus Kobane / Ayn al-Arab. Ich liefere gerne link, aber das lässt sich auch googeln^^

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Danach, nachdem die Revolution - wo die Amis keinen einzigen Boot on the Ground gehabt hatten - den Diktator gestürzt hatte, wurde die us-europäische Militär-Intervention eingestellt. Danach begann der Bürgerkrieg. Und wiederum danach wurde der US-amerikanische Botschafter ermordet...

Die US haben dort überhaupt keine Fraktion unterstützt. Das war genau die Zeit, wo sich die Amis aus dem ganzen Nahen Osten heraus gehalten haben...

Ja, es war Libyen. Und die die Rebellen hatten den Krieg schon fast verloren, bis die USA, Frankreich, GB und co eingegriffen hatten.
Außerdem weiß man inzwischen, dass die USA sehrwohl Soldaten in Libyen auf dem Boden hatten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Militäreinsatz_in_Libyen_2011

Du kannst Kurden nicht mit Libyern vergleichen.
Kurden sind ein ganz anderes Volk. Sie sind keine Araber, sondern eben Kurden. Sie haben eine eigene Kultur, eine eigene Sprache und ein eigenes, abgegrenztes Siedlungsgebiet. Sie in einen Topf mit den Arabern zu werfen, ist ungefähr so zutreffend, wie Basken und Bayern mit einander zu vergleichen.
 
Da du es mit Bibelzitaten hast: Altes Testament, Hosea, Kapitel 8, Vers 7: „Denn sie säen Wind und werden Sturm ernten."

Die Botschaft Jesu Christi steht im Neuen Testament, nicht im Alten. Es gilt der Neue Bund mit dem Gebot der Nächstenliebe und des Verzeihens!!!

Das Alte Testament mit dem zürnenden und rächenden Gott stammt aus dem Judentum und ist im Prinzip eine Geschichtensammlung jüdischer Propheten.
 
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Die Botschaft Jesu Christi steht im Neuen Testament, nicht im Alten. Es gilt der Neue Bund mit dem Gebot der Nächstenliebe und des Verzeihens!!!

Das Alte Testament mit dem zürnenden und rächenden Gott stammt aus dem Judentum und ist im Prinzip eine Geschichtensammlung jüdischer Propheten.

JA! JA! JA! :) Endlich sagt das einmal wer so deutlich, so kompakt, und so unmissverständlich! Genau das ist es! Genau DAS ist der Unterschied! Danke, teodoro_sirups!

Seit über zwei Jahren versuche ich, genau diesen Punkt rüberzubringen: Die Botschaft Jesu Christi ist: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst! DAS ist die Botschaft Christi, DAS ist das Christentum!
 
Die Botschaft Jesu Christi steht im Neuen Testament, nicht im Alten. Es gilt der Neue Bund mit dem Gebot der Nächstenliebe und des Verzeihens!!!

Das Alte Testament mit dem zürnenden und rächenden Gott stammt aus dem Judentum und ist im Prinzip eine Geschichtensammlung jüdischer Propheten.

Für alle großen christlichen Kirchen steht neues und altes Testament jedoch gleichbedeutend nebeneinander.

Das hat auch etwas mit Theologischer Logik zu tun.
Christus war Jude und berief sich auf die jüdische Theologie, da er nach ansicht der Christen Gottes Sohn ist, der persönlich durch seinen heiligen Geist eine Jungfrau geschwängert hat ... und sich der Status des Christus aus jüdischen Prophezeiungen ableitet, ist es unmöglich die beiden Bücher zu trennen, sofern man das ganze als Glauben sieht und nicht nur als philosophisches Gedankenspiel.
Bei letzterem kann man sich aber bekanntlich bei jeder Religion die Rosinen aus dem Kuchen picken.

Ich finde es gibt da interessante Parallelen zwischen Christentum und Kommunismus. Sofern man sich nur die Rosinen heraussucht(Stichwort Soziale Marktwirtschaft)

Sobald man aber wirklich daran glaubt führt es in der Konsequenz immer zu zwang. Und was dabei raus kommt, zeigt die Geschichte.
392 wurde z.B. im römischen Reich Christentum zur alleinigen Staatsreligion erklärt und die heidnische Religionsausübung unter Todesstrafe gestellt.
 
Sobald man aber wirklich daran glaubt führt es in der Konsequenz immer zu zwang. Und was dabei raus kommt, zeigt die Geschichte:
392 wurde z.B. im römischen Reich Christentum zur alleinigen Staatsreligion erklärt und die heidnische Religionsausübung unter Todesstrafe gestellt.

Das ist genau die Rosinenpickerei, die man nicht machen sollte: Eine Zahl, ein Ereignis in den Raum geworfen, losgelöst vom moralischen, ethischen und vor allem geopolitischen Umfeld der damaligen Zeit. Ich könnte jetzt mit "305 - schlimmste aller Christenverfolgungen unter Kaiser Galerius. Was sagst Du dazu?" antworten, aber auch das kann man nur unter den damaligen machtpolitischen Gegebenheiten betrachten.
Und beides war im 4. Jahrhundert nach Christus! Und damals war köpfen, aufhängen, vierteilen, steinigen, aufspießen, verbrennen und von mir aus kreuzigen an der Tagesordnung. Im Grunde ging es damals aber nur um Machterhaltung bzw. das Zerbrechen des römischen Reiches zu verhindern.

Wir sind zwischenzeitlich im 21. Jahrhundert angelangt - wir alle, auch Andersgläubige sind im 21. Jahrhundert angelangt! Da ist der Versuch von Fundamentalisten im Nahen Osten, in die "Steinzeit" zurück zu fallen, genau so idiotisch, wie es der Steinzeitkommunismus alla Pol Pot war oder der gottähnliche Herrscher Kim Jong-un ist.

Ich denke, was vor rund eintausendsiebenhundert Jahren war, kann nicht als Erklärung oder Rechtfertigung heutigen Verhaltens dienen. Damals war Nordafrika, der Nahe Osten und die Türkei römisch und das will auch keiner wiederherstellen.
 
Ja, teodoro,
aber so ist unser KrystanX nun mal - recht extrem in seiner Ablehnung von Kirche als Apparat und recht grob und bisweilen auch falsch informiert, was die Vergangenheit betrifft. Aber jeder Mensch hat ein Recht auf eigene Meinung, selbst wenn sie falsch ist.

Richtig ist: In der Vergangenheit der Religionsgemeinschaften - nicht nur der christlichen Kirchen - gibt es jede Menge wunder Punkte, üble Verstöße gegen das, was wir heute als Grundrechte ansehen, Vetternwirtschaft, Korruption und so fort. Darum bin ich ganz froh, einer inzwiswchen halbwegs demokratisch organisierten Kirche anzugehören. Da weiß (theoretisch) jedes einzelne Kirchenmitglied, dass er/sie Verantwortung für seine Gemeinde/Kirche trägt.

Mögen andere lamentieren, sich wundern, anderer Meinung sein, was auch immer. Ich bin Christ. Gerne. Fröhlich. Offen für Menschen anderen Glaubens. Muslime sind mir ebenso willkommen, wie Atheisten oder Agnostiker. Solange sie friedlich bleiben. Alle Muslime, die ich kenne, sind friedlich. Manche Atheisten, die ich kenne, sind ziemlich aggro drauf. Wie zum Beispiel ... ;-)

Wünsche allen ein frohes neues Jahr!
 
So extrem bin ich eigentlich nicht in meinen Positionen. Ich finde es nur immer wieder Lachhaft wie sich Mitglieder einer Religion mit mehr Blut an ihren Händen, als alle anderen, sich über andere Religionen erheben und alles verallgemeinert wird.
Bzw. nur Teilaspekte der eigenen Religion ausgelebt werden. Klar gibt es Christen, die nur die Bergpredigt anerkennen und als Gottes Gebot leben. Aber dies ist ein kleiner Anteil der Christen. Weder für die Lehrmeinung der Katholischen, noch für die der Evangelischlutherischen Kirche gilt dies.

Wenn man Kim Jong-un oder Pol Pot an der Stelle als Kommunisten bezeichnet, muss man eben auch auch die spanische Inquisition und die Heidenverfolgung als Teil des Christentums bezeichnen, auch wenn es nicht toll ist.
Es sind extreme und aus heutiger Sicht falsche Entwicklungen, aber das Christentum hätte sich ohne diese Mordmaschinerie im Namen des Kreuzes nicht so sehr verbreitet, wie es nun mal heute der Fall ist. Oder leugnet das jemand?
 
... aber das Christentum hätte sich ohne diese Mordmaschinerie im Namen des Kreuzes nicht so sehr verbreitet, wie es nun mal heute der Fall ist. Oder leugnet das jemand?

JA, ich!

Denn Du stellst die Dinge auf den Kopf bei Deiner Argumentation - davon werden sie aber nicht wahrer: Das Christentum HAT sich nicht verbreitet, es WURDE verbreitet! Die Religion bedient sich nicht des Staates, sondern der Staat bedient sich der Religion - da liegt der Unterschied! Ein relativ aktuelles Beispiel: Russland. Seit der Revolution war Religion mehr im Untergrund als aktiv. Als der Staat aber auseinander zu fallen drohte, benutzte er die Religion als Klammer, um den Zerfall aufzuhalten. Und - zack - ist die Kirche wieder allgegenwärtig.

Zurück zum Christentum: Es wurde so weit verbreitet, weil es zum rechten Zeitpunkt am richtigen Ort war. Weil es in den Staaten, die in den letzten Jahrhunderten entwicklungspolitisch am Drücker waren, (Staats-)Religion war (Spanien, Portugal, England, Frankreich ...). Wenn damals weltpolitisch z.b. die Chinesen am Drücker gewesen wären, wären wir vielleicht heute mehrheitlich Daoisten. In Afrika waren in den letzten Jahren verstärkt evangelikale Freikirchen im Kommen, weil die USA weltpolitischer Schwerpunkt waren - die Liste lässt sich fortführen.

Also: Es war keine Mordmaschinerie oder das Blut an den Händen, das für die Verbreitung gesorgt hat, nein. es war die weltpolitische Lage, in der die Mächte in Zentraleuropa mit ihrem Einfluss auch ihre Religion verbreitet haben.
Deshalb ist das Christentum heute weltweit verbreitet.
Daraus ergibt sich aber auch: Das muss nicht so bleiben, denn die politischen Kräfteverhältnisse können sich sehr schnell ändern.
 
ich detto. Obwohl: Ich "leugne" es nicht - das alleien ist schon ein diskussions-technischer Kniff. Ich *bestreite* einfach in Bausch und Bogen, was behauptet wird: Dass das Christentum jene Religion sein soll, die mehr Blut an den Händen hat alle anderen (wenn schon, dann ist damit wohl Mohammed gemeint: Der hat Kriege geführt, Jesus Christus nicht)...

Und mit deiner
... die Mordmaschinerie im Namen des Kreuzes..
Ich vermute, damit meinst du die Inquistion. Beziehungsweise meinst du damit nicht die Tatsache, dass die Christen bei der Verteidigung Wiens tausende Muslime umgebracht haben - Wien wurde immerhin zwei Mal belagert... Obwohl, auch, was die Inquisition betrifft - historisch betrachtet - lief da vieles anders als gemeinhin geglaubt...

Aber wie immer, wenn ich sowas schreibe: Wenn die Ansicht vorherrscht, dass ein Thema einen eigenen Thread lohnt, just feel free!
 
Ich vermute, damit meinst du die Inquistion. Beziehungsweise meinst du damit nicht die Tatsache, dass die Christen bei der Verteidigung Wiens tausende Muslime umgebracht haben - Wien wurde immerhin zwei Mal belagert... Obwohl, auch, was die Inquisition betrifft - historisch betrachtet - lief da vieles anders als gemeinhin geglaubt...

Aber wie immer, wenn ich sowas schreibe: Wenn die Ansicht vorherrscht, dass ein Thema einen eigenen Thread lohnt, just feel free!
Bei der Belagerung Wiens kämpften auf Osmanischer Seite mehr Christen, als Wien verteidigt hatten. Nein, das meine ich nicht.

Ich meine damit die Kreuzzüge, die Spanische Inquisition, diese diente zur religiösen Säuberung Spaniens. Die Verfolgung der Katharer. Die Kreuzzüge. Die Zwangschristianisierung der Slawen und natürlich die Konquistadoren im 16. und 17. Jahrhundert.

Die Hexenverfolgung in Mitteleuropa mein ich bewusst nicht. Sie war zwar grausam, waren aber primär Verbrechen, innerhalb einer Gesellschaft im Umbruch.
 
ich detto. Obwohl: Ich "leugne" es nicht - das alleien ist schon ein diskussions-technischer Kniff. Ich *bestreite* einfach in Bausch und Bogen, was behauptet wird: Dass das Christentum jene Religion sein soll, die mehr Blut an den Händen hat alle anderen (wenn schon, dann ist damit wohl Mohammed gemeint: Der hat Kriege geführt, Jesus Christus nicht)...

Das liegt wohl daran, dass Christentum mit Jesus kaum etwas gemein hat. Es war nur eine jüdische Sekte, die sich eben in Rom als Religion der Eliten beliebt gemacht hat.
Und die bedeutenden Übertritte zum Christentum erfolgten meist nach Siegen in irgendwelchen Kriegen.
Ich zitiere die Legende von Kaiser Konstantin, mit dem das Christentum ihren Siegeszug begann:
"Unter diesem Zeichen wirst du siegen."
 
Danke!

Und die bedeutenden Übertritte zum Christentum erfolgten meist nach Siegen in irgendwelchen Kriegen.

Na bitte, Du bestätigst (ungewollt), was ich Dir geschrieben habe: die Übertritte erfolgten NACH DEN SIEGEN.
Die Kriege wurden also nicht geführt, um das Christentum (militant) zu verbreiten, sondern das Christentum verbreitete sich, weil die Herrscher gesiegt hatten. Frei nach dem Motto: Cuius regio, eius religio - Wessen Land, dessen Glaube. Die Herrschaft zieht den Glauben nach – und nicht umgekehrt!

Quod erat demonstrandum!

Teodoro
 
thumbs-up! ich würd sowas nur mit q.e.d. abkürzen^^
--

Ich möchte das nur fest machen, krystanX: du möchtest also nicht einen eigenen Thread aus diesen Themen hier machen?

Ich meine damit die Kreuzzüge, die Spanische Inquisition, diese diente zur religiösen Säuberung Spaniens. Die Verfolgung der Katharer. Die Kreuzzüge. Die Zwangschristianisierung der Slawen und natürlich die Konquistadoren im 16. und 17. Jahrhundert.

Ich finde das nämlich gerade ausgesprochen spannend. Du erzählst hier eine Geschichte - nämlich die von den bösen Christen, des Mittelalters, die allerlei schlechte Dinge getan hätten; so, als ob das sonst keiner getan hätte. Die Spanische Inquistition, ja, die hat gesäubert. Aber muss es da nicht vorher irgendwen gegeben haben von dem das Land gesäubert werden hatte sollen? Wo wurde Mohammed nochmal schnell geboren? Irgendwo bei Mekka und Medina. Sind die Jünger Mohammeds also ganz friedlich nach Spanien gekommen? Quer durch Nordafrika, nur durch beten?

Also ich glaube, da könnte man durchaus über das eine oder andere reden.
 
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Na bitte, Du bestätigst (ungewollt), was ich Dir geschrieben habe: die Übertritte erfolgten NACH DEN SIEGEN.
Die Kriege wurden also nicht geführt, um das Christentum (militant) zu verbreiten, sondern das Christentum verbreitete sich, weil die Herrscher gesiegt hatten. Frei nach dem Motto: Cuius regio, eius religio - Wessen Land, dessen Glaube. Die Herrschaft zieht den Glauben nach – und nicht umgekehrt!

Quod erat demonstrandum!

Teodoro
Das ist das Problem mit Gläubigen, sie verstehen immer nur Teilsätze und bauen darauf ihren glauben auf. So wie du gerade :)

Die Kreuzzüge wurden geführt um das Christentum zu verbreiten. Daran gibt es nichts zu deuten, oder?

Vor den Kreuzzügen gab es z.B. die Sachsenkriegen von Karl dem Großen?
Karl der Große wollte einen christlichen Gottesstaat aufbauen und erließ nachdem er die Sachsen besiegt hatte, die Capitulatio de partibus Saxoniae.
http://de.wikipedia.org/wiki/Capitulatio_de_partibus_Saxoniae

Es gab übrigens nicht nur die Kreuzzüge gegen die Muslime.

Auch im Norden rückten die Christen vor um mit Feuer und Schwert die "ungläubigen" zu unterwerfen.
Z.B der Deutscher Orden war da sehr maßgeblich daran beteiligt.
 
Und Wien wurde zwei Mal belagert, weil? Und die Hagia Sophia in Istanbul? Das war ehemals eine byzantinische Kirche. Dann haben die Moslems die Stadt erobert und aus der Kirche eine Moschee gemacht. Heute ist das Istanbul. Wie war das noch gleich? Und in Spanien sind die Muslime gelandet, weil? Weil dort das Wetter so schön ist?

Du tust ja geradezu so, als ob die christlichen Nationen Europas im Mittelalter die einzigen gewesen wären, die Krieg geführt hätten. Und alle anderen hätten sich nur verteidigt...

--
Das bestreitet ja überhaupt keiner (also ich nicht^^), dass es bei den Kreuzzügen nicht auch ein Aspekt war, das Christentum zu verbreiten. Aber primär ging es darum, Jerusalem zurück zu erobern. Hätten die Muslime Jerusalem im Jahr 637 nicht erobert - kein Europäer je hätte es zurück erobern müssen... Wiki: »belagerte eine arabische Armee unter dem General Abu Ubaidah ibn al-Jarrah im Auftrag des Kalifen Umar die Stadt und konnte sie nach sechs Monaten ... einnehmen.«

Also, Mekka und Medina wurde von Christen nie belagert. Dort will überhaupt keiner hin. Aber komischerweise wollten alle Muslime zu jeder Zeit immer nach Europa... :devil:
 
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Sicherlich gibt es ein paar große Unterschiede.

Bei den Muslims fing die Ausbreitung des Glaubens schon beim Religionsgründer Mohammed mit Krieg an.

Bei den Christen war es zunächst eine Religion im Untergrund, kriegerische Aktionen zur Verbreitung des Glaubens lassen sich oft schwer mit der Bibel begründen. In der Bible (vor allem dem alten Testament) geht es meist darin den Glauben in den Gebieten durchzusetzen in denen man bereits wohnt.

--

Sicherlich erlaubt auch die Bibel das Töten von religösen Feinden, zumindest wird es beschrieben und kaum einer der späteren Propheten behauptet, dass es falsch gewesen wäre. Aber wir in Europa haben seit einiger Zeit auf religöse Kriege verzichtet und sind zurecht schockiert, dass es woanders nicht so ist und einige diese Ideen hierher tragen wollen.

Die meisten Moslems sind zum Glück nicht so aber wer hier Gewalt ausüben möchte, um seinen Glauben, seine Ideologie oder seine Rasse durchzusetzen, den werde ich bestimmt nicht hier dulden wollen.
 
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