rosettenfreak
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@ZenobitWelchen Weg hat die Linke denn bereits hinter sich? Schauen wir mal....
Früher waren sie so etwas wie die demokratischere Nachfolgepartei der SED, nämlich die PDS. Dann kam der Zusammenschluss mit einer kleinen neu gegründeten Westpartei, die Lafontaine gegründet hat (WASG) und der Namenswechsel zu die Linke.
Seit der PDS-Zeit hat sich da viel getan. Allein durch die Tatsache, daß nach einer kompletten Generation mittlerweile so gut wie alle alten SED-Bonzen altersbedingt aus der Partei raus sein dürften.
Die Partei hatte recht großen Zulauf jüngerer Mitglieder, welche die DDR gar nicht mehr miterlebt haben.
Wie der Name schon sagt stehen sie politisch eher links. Aber wie weit links?
Ich glaube nicht so weit, dass sie den Kommunismus zurück haben wollen und eine DDR 2.0 fordern. Beides hat nicht funktioniert und das dürfte sich selbst bis in die Linke rumgesprochen haben.
Ich sehe es eher so, dass sie in einige Bereiche vorgestoßen sind und sich zueigen gemacht haben, welche die SPD ein wenig vernachlässigt hat.
Das S für Sozial hat aus meiner Sicht in der SPD etwas nachgelassen und steht da nur noch weil ein Parteiname mit zwei Buchstaben blöd klingen würde...
In den goldenen 70er und 80ern hatte man die SPD noch mit Gewerkschaften und der breiten Masse der "harten Arbeiter" in Verbindung gebracht. Heute kann zumindest ich sie nicht mehr groß von der CDU unterscheiden. Das mag aber auch an der Aussendarstellung der Parteispitze liegen. Der Kanzler könnte ebenso gut als CDU-Mitglied durchgehen...
Warum scheitert die Linke dann fast überall kläglich?
Aus meiner Sicht weil sie keine gute Spitze haben und sich wegen Kleinigkeiten selbst zerfleischen. Und dann kommen auch immer wieder sehr dumme Vorschläge bei denen der Durchschnittsbürger mit dem Kopf schütteln muss, wie einem Austritt aus der NATO...
So etwas wird natürlich gerne von der Presse aufgegriffen und auch von anderen Parteien genutzt.
Würde man sich auf die von der SPD vergessenen Werte konzentrieren und politisch dumme Dinge minimieren hätten sie gerade in den neuen Bundesländern eine Chance die AfD als Protestpartei zumindest etwas zurückzudrängen.
Warum nicht zur SPD 2.0 werden?
Meines Erachtens hat sich die die Partei "Die Linke" unrettbar selbst zerlegt.
Das liegt an den Gründen, die du nennst: Es liegt zum einen am Personal.
Und zum anderen an Positionen, die einfach nicht haltbar und glücklicherweise nicht mehrheitsfähig sind (Austritt aus der NATO, die Position der Partei zum Ukraine-Krieg, etc.).
Und die SPD könnte sich mittlerweile eigentlich auch abmelden.
Die SPD ist vollkommen orientierungslos und hat ebenfalls erhebliche Personalprobleme.
Ein abendfüllendes Thema, das wir weiter besprechen können, wenn ich aus dem Urlaub zurück bin (bin ab morgen in Urlaub bis 10. August. Im Urlaub verpasse ich mir traditionell Internet-Verbot).