zurück zur Politik: “Woke-ism” – der ganz normale Betroffenheits-Wahnsinn heute

Ganz ernsthaft,

die Bedeutung des Christentums für die poltische und gesellschaftliche Entwicklung im Westen wird m. E. insbesondere von Linken (trotz dialektischen Materialismus, wie absurd ) extrem unterschätzt.

All die ganzen sozialistischen Konstrukte, das so geliebte Paradoxon "soziale Gerechtigkeit" sind m. E. ohne die Idee der Nächstenliebe und deren Verbreitung durch die christliche Relgion nicht denkbar.
Na ja, das ist aber auch schon hunderte von Jahren her. Zweifelsohne hat die Kirche Europa geprägt aber nicht nur im positiven Sinne. die Kirche hat Kunst gefördert und auch heute noch imposante Meisterwerke der Baukunst, wie den Kölner Dom erschaffen. Durch ihr Beisteuern wurden wichtige Dinge für die Nachwelt erhalten, da sie ja fast die einzigen Menschen waren , die schreiben und lesen konnten.
Aber sie waren halt auch für Ungerechtigkeiten, Religionskriege und Unterdrückung verantwortlich.

Das kann man sehr unterschiedlich bewerten. Aber die Frage die sich mir stellt ist, die was die Kirche in den letzten 100-200 Jahren denn so positives gemacht hat?
Katholische Schulen, Altenheime, Krankenhäuser und soziale Verbände? Klar, aber braucht es dafür die Kirche? Kann auch alles vom Staat und nicht kirchlichen Einrichtungen organisiert werden. Zudem wir das auch nicht von den Geldern der Kirche finanziert, sondern sie lässt das eh schon den Staat finanzieren.
Zudem ist der Staat auch noch ihr Steuereintreiber.

Ich will die Errungenschaften der Kirche nicht kleinreden aber diese sind schon extrem lange her und keiner kann sagen ob sich die Gesellschaft ohne sie besser oder schlechter entwickelt hätte.

Man sollte die Kirche am jetzt und heute bewerten und da schneidet sie für mich nicht so gut ab. Kirchliche Einrichtungen werden zum größten Teil Vom Staat finanziert haben aber eine Menge Sonderrechte. Betriebsräte zum Beispiel. Wenn die Kirche sie nicht will, gibt es eben keine. Du bist homosexuell oder gar geschieden? Glatter Kündigungsgrund....
Da stellt sich mir die Frage ob so etwas noch zeitgemäß ist!?
 
Man sollte die Kirche am jetzt und heute bewerten und da schneidet sie für mich nicht so gut ab. Kirchliche Einrichtungen werden zum größten Teil Vom Staat finanziert haben aber eine Menge Sonderrechte. Betriebsräte zum Beispiel. Wenn die Kirche sie nicht will, gibt es eben keine. Du bist homosexuell oder gar geschieden? Glatter Kündigungsgrund....
Da stellt sich mir die Frage ob so etwas noch zeitgemäß ist!?

Das ist aber nicht dein Ernst, oder?

"Betriebsräte" sind für dich "Sonderrechte" der Kirche? :ROFLMAO:
 
Betriebsräte" sind für dich "Sonderrechte" der Kirche? :ROFLMAO:
Er bezieht sich hierauf:
Wiki

„Mitarbeitervertretung in kirchlichen Organisationen​

Weder das Betriebsverfassungsgesetz noch das Personalvertretungsgesetz gilt in kirchlichen Einrichtungen (§ 118 Abs. 2 BetrVG, § 1 Abs. 2 BPersVG). Diese Regelungen nehmen die Kirchen und ihre karitativen oder erzieherischen Einrichtungen – unabhängig von deren Rechtsform – ausdrücklich aus. Diese Ausnahme gilt also nicht für gewerbliche tätige Betriebe oder Unternehmen, auch wenn sie im Eigentum kirchlicher Institutionen stehen.
[…]
Die Mitwirkungsrechte der Mitarbeitervertretungen unterscheiden sich erheblich von Betriebsverfassungsgesetz und Personalvertretungsgesetz. Prägendes Prinzip ist die gemeinschaftliche Regelung der Arbeitsbedingungen, nicht das Gegeneinander von Betriebsrat und Arbeitgeber. Die Mitarbeitervertretungen haben vor diesem Hintergrund eher schwächere Mitbestimmungsrechte; die Gegenstände der Beteiligung werden aber im Großen und Ganzen ähnlich definiert. Allerdings gibt es regionale Unterschiede in der Besetzung der Mitarbeitervertretungen.

Bei Streitigkeiten im Bereich des Mitarbeitervertretungsrechts besteht die Möglichkeit, die kirchlichen Gerichte anzurufen. Der staatliche Rechtsweg ist insoweit nicht eröffnet bzw. subsidiär.“

Das kann man durchaus als Sonderrecht bewerten.

Lieben Gruss
Mayia
 
Das ist aber nicht dein Ernst, oder?

"Betriebsräte" sind für dich "Sonderrechte" der Kirche? :ROFLMAO:
Nein, sondern das Sonderrecht keinen Betriebsrat haben zu müssen.... Hättest einfach den zweiten Satz lesen sollen.
 
Oh, so ist das gemeint. Ja, das könnte man eventuell als "Sonderrecht" bezeichnen, wenn man unbedingt wieder der Hl. Kath. K. am Karren flicken will... Aber das hat nix mit der Römischen Kirche zu tun. Das sind Ausnahmen aufgrund der Religionsfreiheit. Und die steht wiederum im GG Art. 4.

Weder das Betriebsverfassungsgesetz noch das Personalvertretungsgesetz gilt in kirchlichen Einrichtungen (§ 118 Abs. 2 BetrVG, § 1 Abs. 2 BPersVG).

Ja, aber in dem §118 Abs. 2: steht "Religionsgemeinschaften". Da steht nix von "Sonderrechten für die Heilige Katholische Kirche aus Rom". Vgl. selber, was du zitiert hast, da steht:

» Betriebsverfassungsgesetz § 118 Geltung für Tendenzbetriebe und Religionsgemeinschaften
[...]
(2) Dieses Gesetz findet keine Anwendung auf Religionsgemeinschaften und ihre karitativen und erzieherischen Einrichtungen unbeschadet deren Rechtsform.«

Ich lese da wirklich keine "Sonderrechte" für die Heilige Katholische Römische Kirche heraus.... (?) ???

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Warum die Baptisten, die Mennoniten, die Zeugen Jehovas und/oder die Gläubigen der Letzten Kirche der Heiligen Jugfrau Maria (und auch alle Mulimischen Ausprägungen wie zB die Sunniten, die Schiiten, die Alaviten, die Wahabiten u.s.w.) die gleichen Ausnahmen gemäß dt. Grundgesetz bekommen sollen wie die seit rd. 2.000 Jahren existierende Katholische Kirche, das ist natürlich eine andere Frage.... ;):)
 
Tendenzbetriebe sind z, B, auch Zeitungen ...

Im öD gibt es auch keinen Betriebsrat sondern nur einen Personlrat mit nicht so weitreichenden Befugnissen-

Ich denke, man kann nicht bestreiten, dass die Idee des Sozialismus, des Sozialstaates ohne das christliche Fundament im Westen nicht denkbar ist. eben im Sinne zumindest Hegelschen Dialektik.
 
Ich denke, man kann nicht bestreiten, dass die Idee des Sozialismus, des Sozialstaates ohne das christliche Fundament im Westen nicht denkbar ist. eben im Sinne zumindest Hegelschen Dialektik.
Natürlich kann man (bestreiten).

Erst als die Renaissance uns die von der Kirche verschütteten Erkenntnisse der Antike wiederentdecken liess, kam es zu Dingen wie Humanismus. Daher nochmals: Trotz, nicht wegen.
 
Natürlich kann man (bestreiten).

Erst als die Renaissance uns die von der Kirche verschütteten Erkenntnisse der Antike wiederentdecken liess, kam es zu Dingen wie Humanismus. Daher nochmals: Trotz, nicht wegen.

Echt? Die europäische Renaissance hat uns die "von der Kirche verschütteten" Erkenntnisse der Antike wiederentdecken lassen?

Warum hat dann die muslimische Renaissance nicht die muslimischen Weisheiten wieder-hervor gebracht? Avincenna u.s.w. ? Abū Alī al-Husain ibn Abd Allāh ibn Sīnā (wiki)

Von dem wissen wir eigentlich nur, weil ihn damals zuerst die griechischen, und danach die römischen, und danach die römisch-kirchlichen Übersetzer übersetzt haben....

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Aber ich weiß ja nicht. Wahrscheinlich gibt es unzählige Abu Ali al-Husain-Spitäler im arabischen Raum, von Teheran bis Mekka... :sneaky:
 
Echt? Die europäische Renaissance hat uns die "von der Kirche verschütteten" Erkenntnisse der Antike wiederentdecken lassen?

Warum hat dann die muslimische Renaissance nicht die muslimischen Weisheiten wieder-hervor gebracht? Avincenna u.s.w. ? Abū Alī al-Husain ibn Abd Allāh ibn Sīnā (wiki)

Von dem wissen wir eigentlich nur, weil ihn damals zuerst die griechischen, und danach die römischen, und danach die römisch-kirchlichen Übersetzer übersetzt haben....

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Aber ich weiß ja nicht. Wahrscheinlich gibt es unzählige Abu Ali al-Husain-Spitäler im arabischen Raum, von Teheran bis Mekka... :sneaky:
@kendra22

In dem Fall liegt "Djinn..." völlig richtig.
Die Klassiker der Antike waren bei uns im "christlichen Abendland" längst vergessen.
Die islamischen Aufklärer haben uns diese Dinge am Vorabend der Renaissanace wieder in Erinnerung gebracht.

Siehe das klassische Werk darüber von
-- Ernst Bloch: "Avicenna und die aristotelische Linke"--
 
Ich will hier das Christentum weiss Gott (pun intended) nicht schlechter reden, als es ist. Nicht alles am Christentum ist, auch heute noch, schlecht. Von all den abrahamistischen Religionen ist das Christentum, meines Erachtes, die "harmloseste" Verblendung. Während das Christentum hierzulande zu einem zahnlosen Tiger gemacht wurde, sind beim Islam die absolutistischen Reisser sehr deutlich zu sehen (und zu spüren!).
Aber mit diesem Revisionismus, der dem Christentum die Errungenschaften der Aufklärung zuschreiben will (die Amerikaner sprechen da gar von "judeo-christian culture"), kann ich nichts anfangen. Da sträuben sich mir einfach die Nackenhaare. Waren die Leute, die die Aufklärung vorangetrieben haben allesamt (oder in der Mehrheit) Christen? Meine Antwort lautet: Ja, mit grosser Wahrscheinlichkeit! Aber auch nur, weil es zu jener Zeit gar keine andere Möglichkeit gab als (im Westen) Christ zu sein! Doch die Aufklärung wurde ohne wenn und aber gegen die Einwände der Kirche vorangetrieben, und nicht mit Hilfe derselben.

Genauso sträuben sich mir jedes Mal die Nackenhaare, wenn ich etwas von "linken Atheisten" lesen muss. Atheisten haben nämlich genau eine Sache gemeinsam: Sie glauben nicht an Gott oder Götter (zu unterscheiden von: Sie glauben, dass es keinen Gott oder Götter gibt. Denn das ist lediglich eine Untergruppe, die nicht alle Atheisten einschliesst). Bei allen anderen Themen könnten die Meinungen nicht unterschiedlicher sein.
Ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass "linke Islamfreunde" doch eher "Soft-Christen" sind, die das (christliche) Prinzip "Wenn dich einer schlägt, halte die andere Wange hin" zur höchsten aller Tugenden erhoben haben und genau deswegen so etwas wie eine grenzenlose Toleranz propagieren. Gibt es linke Atheisten? Wie unsere österreichischen Freunde sagen würden: Jo, freilich! Aber ich bezweifle, dass sie lediglich in diesem Lager zu finden sind, oder auch nur die Mehrheit (oder einen grossen Anteil) ausmachen.

My 2 Cents.
 
Kleiner Nachtrag: Das was ich über die Kirche geschrieben habe bezog sich in erster Linie auf die Deutsche Christliche Kirche. Das mag in anderen europäischen Ländern ganz anders sein. Wie ist das denn in Österreich? Treibt da der Staat auch die Kirchensteuer ein oder gibt es gar keine?
 
Kleiner Nachtrag: Das was ich über die Kirche geschrieben habe bezog sich in erster Linie auf die Deutsche Christliche Kirche. Das mag in anderen europäischen Ländern ganz anders sein. Wie ist das denn in Österreich? Treibt da der Staat auch die Kirchensteuer ein oder gibt es gar keine?
Also in der Schweiz gibt es die Kirchensteuer, und sie wird meines Wissens vom Staat eingetrieben.
 
Ich finde es lustig, dass gerade eher Linke so nichts von Dialektik in Bezug auf das Christentum halten.
 
Ich finde es lustig, dass gerade eher Linke so nichts von Dialektik in Bezug auf das Christentum halten.
Nette Behauptung, aber auch kein echter Beitrag zur Diskussion. Du darfst selbstredend Deine eigene Dialektik dazu beitragen. Wäre zur Abwechslung mal besser, als einander an den Kopf zu werfen, auf welcher Seite des politischen Spektrums was anzuordnen sei.

Falls vergessen gegangen: Ich bin weder Sozialist, Kommunist, Leninist, Stalinist oder Marxist. Nur Atheist - was aber vom Grundsatz her mit Politik erstmal nichts am Hut hat...
 
Ich finde es lustig, dass gerade eher Linke so nichts von Dialektik in Bezug auf das Christentum halten.
Warum und wie kommst du darauf?
Wurden da irgendwelche Statistiken erhoben oder ist das eher ein Gefühl von dir?
Und was ist für die denn die Definition von Links? Ist ein "Linker" schon jemand der die SPD wählt?

Ehrlich gesagt sehe ich gar keinen Zusammenhang von politischer und religiöser Einstellung. Sind für mich zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Gut, die CDU und die CSU haben das C im Namen aber die SPD ja auch das S für Sozial....
In meinem persönlichen Umfeld sind so ziemlich alle politischen Richtungen vertreten aber mit der Kirche kann eigentlich keiner was anfangen.
Ich würde eher vermuten, daß es eher mit dem familiären Umfeld zu tun hat. Wenn deine Verwandten stark gläubig sind ist die Wahrscheinlichkeit wohl höher, dass du es auch bist.
Vielleicht hängt es auch von den Bundesländern ab. Die neuen Bundesländer sind vielleicht weniger religiös geprägt, da das in der DDR nicht so üblich war. Bayern hingegen dürfte für Deutschland von so etwas wie eine Christenhochburg sein...
 
Aus meiner Sicht ist SPD deutlich links, sieht man doch gerade jetzt wieder mit der Haltung bestimmter Politiker zu Russland, USA, den Jusos zur ErbSt, Kevin zu Vermietern, der Eskens zur Antifa. Wenn man sich des Bundesschlumpf Wikipedia-Eintrag mal ansieht, war der in den 80iger auf dem linken Flügel der Jusos angesiedelt und fand, dass eigentlich die USA die Bösen sind.

Was ich die ganze Zeit meine ist, dass sich die Aufklärung dialektisch als Gegenbewegung zur Religion entwickelt hat im Sinne von These, Aufklärung als Antithese und sagen wir mal Sozialstaat, sozialistische Idee, Kommunismus als Synthese daraus hervorgegangen ist.
 
Was ich die ganze Zeit meine ist, dass sich die Aufklärung dialektisch als Gegenbewegung zur Religion entwickelt hat im Sinne von These, Aufklärung als Antithese und sagen wir mal Sozialstaat, sozialistische Idee, Kommunismus als Synthese daraus hervorgegangen ist.

Nicht sicher, ob ich verstehe was du meinst.

Meinst du, dass durch die Aufklärung und die damit verbundene Zurückdrängung „religiöser Ideologien“, alternative „nicht-religiöse Ideologien“ Vorschub erhalten haben?
Das könnte ich durchaus nachvollziehen.

Daraus folgt aber nicht, dass Atheismus irgendwas mit „nicht-religiösen Ideologien“ zu tun hat.

Es zeigt eher, dass Menschen (leider) anfällig für Ideologien sind. Egal ob religiös oder irgendetwas anderes. Teile und herrsche…

Lieben Gruss
Mayia
 
Ja, das meine ich so ... eben das sich Ideologien und Denkweisen aus Existierendem in Form von Gegenbewegung als Abgrenzung und schließlich durch Aufnahme oder Fortentwicklung weiter bewegen ... und das Religion so auch einen Beitrag geleistet hat, teils als positives Element (Nächstenliebe, Soziales) oder als Abgrenzung (Intoleranz, Aberglaube).
 
Was ich die ganze Zeit meine ist, dass sich die Aufklärung dialektisch als Gegenbewegung zur Religion entwickelt hat im Sinne von These, Aufklärung als Antithese und sagen wir mal Sozialstaat, sozialistische Idee, Kommunismus als Synthese daraus hervorgegangen ist.

Man muss einige Male über den Satz nachdenken, aber im Grunde: Ja. So weit hergeholt ist diese Überlegung gar nicht... 😇

Tatsächlich: Vor ca. 1.000 - 2.000 Jahren war vollkommen klar in der Gesellschaft, wer die Guten und wer die Bösen sind. Die "Guten", das war die Kirche. Die hat dir gesagt, wie du in den "Himmel" kommst. (Ob es diesen "Himmel" überhaupt gibt -- und wenn ja -- ob dort Engel auf den Wolken oder Jungfrauen auf Bettlaken warten... das war damals, vor 700 n.Chr. ja noch nicht das Thema....)

Und die "Bösen", das war der Staat. Das war der Fürst, der Landbesitzer, der Landvogt, die Reichen, Adeligen in Paris (Versailles) und Wien (Habsburger); oder auch die Staufer (Friedrich II. u.s.w.) oder Hohenzollern (Schwaben) oder Fugger (Augsburg) oder Bayern (Haus Wittelsbach) oder Hessen oder die vom Haus Sachsen-Coburg...

--

Und so hat es sich eben in ständigem Widerstreit allmählich heraus kristallisiert, dass die aufstrebenden Städte sich weder von der Kirche etwas vor schreiben lassen wollten (wie zB das Ding mit dem biblischen "Du sollst nicht töten" -- die meisten "Hexen" zB wurden dann zw. 1550 und 1650 auch von den Städten verbrannt, und nicht von der Kirche.... vgl. wiki: Hexenverfolgung)

... und auch nicht vom Kaiser. Sondern sie wollten ihre Steuern selbst einheben. Und die Regeln für ihre Zünfte (die Weber und Schmiede und Wagner und Bäcker und Abdecker, Gerber, Henker, Müller, Schäfer... vgl. Zunft) selber machen.

Und so ist dann eben über ein paar Jahrhunderte unser heutiger europäischer -- im Großen und Ganzen "soziale" -- Wohlfahrtsstaat entstanden. (Dazwischen war die Phase des "Kommmunismus" nach sozialistischer Prägung -- die ist aber schon lange vorbei. Inzwischen sind Russland und China kapitalistischer als es sich die kapitalistischen USA nicht schlimmer vor stellen hätten könnten....^^ [inkl. schamloser Export-Förderungen für die chinesische Solar-Technologie^^])
 
Nicht sicher, ob ich verstehe was du meinst.

Meinst du, dass durch die Aufklärung und die damit verbundene Zurückdrängung „religiöser Ideologien“, alternative „nicht-religiöse Ideologien“ Vorschub erhalten haben?
Das könnte ich durchaus nachvollziehen.

Durchaus.

Wenn es eine Sache gibt, die m.Mn. uneingeschränkt auf den Menschen zu trifft, dann ist es, dass der Mensch jemanden / etwas / sich selbst / seine Kinder / seine Eltern / ... whatever... braucht, was ihm sagt, was "Richtig" und was "Falsch" ist....

Im Mittelalter tat es die Kirche: "Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht lügen".

Heute ist das nicht mehr so sicher.

Lügen? Darf man. Besonders vor Gericht. Und auch im Marketing. Und beim eigenen Lebenslauf. Wer da nicht "lügt", der ist eigentlich sogar selber schuld...

Die Ehe brechen? Das ist ja schon lange kein Thema mehr. Rd. 50% der Männer und Frauen in festen Beziehungen haben ihren Partner/ihre Partnerin schon betrogen. (statista -- und das ist jetzt nur eine "Befragung". Also was tatsächlich passiert, wie viele Kinder allenfalls von anderen Männern stammen, da sollte man m.Mn. mal einen Flächen-Test machen mit DNA-Überprüfungen... Aber dann würden die Gerichte wahrscheinlich nicht mehr hinterher kommen mit lauter zurück- bzw. nach-geforderten Alimente-Zahlungen.... )

Du sollst nicht stehlen? Naja, da mag ich aber nicht auf die Gebühren der Banken schauen... 1,- EUR pro ausgedruckter Seite? Da kann ich mir aber alle paar hundert ausgedruckten Seiten einen neuen Drucker kaufen... 😇 🤟

--

Inzwischen, habe ich mehr und mehr den Eindruck, dass die Gesundheits-Vegan-Vegetaristinnen-Religion inzwischen das kirchlich-religiöse "Richtig-und-Falsch" .... "Gut-und-Böse" abgelöst hat.

--> Zucker ist schlecht, Salz ist schlecht, Fleisch ist schlecht, Fett ist schlecht, Kohlenhydrate sind schlecht...
--> Obst ist gut, Gemüse ist gut, Kirschen sind gut, Äpfel sind gut, Birnen sind gut....

.... obwohl Äpfel zu knapp 10% aus Zucker bestehen... Anders als zB Zitronen. In denen sind nur 2,5% Zucker drinnen. Deswegen essen wir wahrscheinlich auch lieber Äpfel als Zitronen... 😇🤟
 
Ebenfalls die Kirche: Kommt lasst uns mal ein paar Moslems abschlachten, Ihre Ehefrauen vergewaltigen und ihren Besitz plündern. Gott will es.... :LOL:
 
Ebenfalls die Kirche: Kommt lasst uns mal ein paar Moslems abschlachten, Ihre Ehefrauen vergewaltigen und ihren Besitz plündern. Gott will es.... :LOL:

Echt? Wo steht das in der Bibel?

Meinst du die Sache, wo Jesus gesagt hat, er sei gekommen, um das "Schwert" zu bringen? Mt,10.34? Die einzige Stelle in den Evangelien, auf die sich Muslime (und Atheisten) seit bald 1.300 Jahren beziehen, um die historische "Gewalttätigkeit des Christentums" zu bezeugen? [als ob Stalin weniger gewaltätig gewesen wäre; oder Genghis Khan wiki, ~1200 n.Chr...]

Wo man aber auch vorher, Mt. 10,16-17 lesen sollte: » Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben! Nehmt euch aber vor den Menschen in Acht! Denn sie werden euch vor die Gerichte bringen und in ihren Synagogen auspeitschen.« Oder Mt. 10,22: » Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet. «

Gerade, dass nicht Jesus Christus (oder seine Nachfahren) gefordert haben, dass man/frau nach jedem Mal der Verwendung des Wortes "Jesus" sagen müsste: "Der in der Dreieinigkeit Gottes Sohn.". Auf die Idee ist erst Mohammed gekommen, Friede sei mit ihm! Und zukünftige Streitereien über seine Nachfolge! 😇
 
Ui, mehr Revisionismus geht Mal gar nicht. Neinnein, das neue Testament löst das alte Testament nicht ab, denn ohne das Märchen des Sündenfalls macht das Märchen der Auferstehung überhaupt keinen Sinn.

Die historische Gewalttätigkeit des Christentums ist indes bis und mit dem sechsten Januar 2021 in den Geschichtsbüchern festgehalten.

Das ist dann eben die "no true scotsman fallacy": Sind eben keine wahren Christen!

Ob wohl Lucrezia Borgia ihren Papa (im doppelten Sinne des Wortes) nicht für einen "wahren Nachfolger Christi" hielt?
 
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