Wieso sind die Leute nicht mehr kritikfähig?

@Auden James

Nun ja, ich würde auch eine gewisse Festlegung oder Zuspitzung des englischen Originalbegriffs im deutschen Titel sehen. Um sich der Frage einmal von ein paar Wörterbüchern und den entsprechenden Erläuterungen zum Nomen "clash" zu nähern:



Ich würde sagen, im englischen "clash" ist sowohl der bestimmte "Kampf" als auch der allgemeinere "Konflikt" angelegt, weshalb eine Übersetzung, die sich für das eine oder andere entscheidet, also auch eine gewisse Vorfestlegung unternimmt, die im englischen Titel als solchem nicht unbedingt zu finden ist.

Fast interessanter finde ich allerdings, daß aus dem englischen "civilizations" einfach "Kulturen" gemacht wurde, obwohl in Huntingtons Analyse es eigentlich um "civilizations" und nicht um "cultures" geht (letztere befinden sich eine Strukturebene darunter, welche auch die anderen Bestandteile der "civilizations" umfaßt: "history", "language", "tradition" und – am wichtigsten! – "religion"). Das könnte allerdings auch dem Erbe einer besonderen deutschen Denkungsart geschuldet sein, welche eine Hierarchisierung zwischen Zivilisation und Kultur vornahm, weshalb man sich in ihrem Sinne für den wertigeren Begriff entschied; oder aber durch die (verdeckte?) Anspielung auf jene Denkungsart sollte Huntington selbst bereits durch den deutschen Titel in diese hineingestellt werden. Wie auch immer, ich finde es jedenfalls bemerkenswert!

-- Betrifft: "Kultur" / "Zivilisation"

Das ist ein typischer Schwachpunkt in der deutschen Debatte, die man oft auch erstaunlicherweise in Fachpublikationen findet, dass Kultur und Zivilisation synonym verwendet werden.
Und da ist es dann eben keine Frage mehr der Übersetzung oder der Interpretation.
Diese Gleichsetzung ist eindeutig falsch.

Das erklärt vielleicht auch, warum es in Deutschland so wenige Publikationen zu dem Thema gibt, die international konkurrenzfähig sind.
Die meisten deutschen "Islamwissenschaftler" taugen einfach nicht viel.
 
@Kimber22

Ja, einige Filme von der Art gibt's auf alle Fälle... :cattail: Stanley Kubricks Odyssee im Weltraum zB hab ich nie gesehen. Dass das ein spitzen Science-Fiction Film sein soll, wahrscheinlich der beste überhaupt, das höre ich auch immer wieder. Aber, der ist inzw. doch auch schon ziemlich alt.... 1968, sagt wikipedia... also inzwischen schon über 50 Jahre...

Also für damalige Verhältnisse, will ich nicht kommentieren, da war das wahrscheinlich wirklich ein Top Sci-Fi-Film. Aber vom Jahr 2021 zurück sehend? auf einen Sci-Film des Jahres 1968? Ich bin mir da nicht so sicher, ob ich so begeistert wäre.... --> Dazwischen hat's ja inzwischen auch schon einen Haufen Leute gegeben, die geniales Sci-Fi gemacht haben, Philip K. Dick, muss man da natürlich als erstes erwähnen... :heart: ... Und auch Filme sind einige echt gute gemacht worden in den letzten 30-40 Jahren, zB die zwei "Terminators", oder eben "Matrix"...

Also ob ich wirklich so begeistert wäre, wenn ich mir heute (aus dem Jahre 2021) einen 1968er-Science-Fiction-Top-Film ansehen würde, da bin ich mir eben nicht so sicher.....

Das ist eindeutig eine cineastische Bildungslücke, die du unbedingt schließen solltest.
Es gibt wenige Filme, die man unbedingt gesehen haben sollte.
"2001 - Odyssee im Weltraum" gehört dazu.
Es gibt eine preiswerte BluRay, die zum fünfzigjährigen Jubiläum erschien, mit zahlreichen Extras.

Nachtrag: Das Entstejungskahr (1968) ist hier völlig belanglos.
Es gibt Filme, die sind zeitlos gut! "2001" gehört dazu.
 
Last edited:
@Kimber22

Jetzt fällt mir aber ein Film ein, der wirklich kontroversiell diskutiert wird... und wo mich die unterschiedlichen Meinungen interessieren würden.... :rose:

Das ist Sucker Punch... (aus meiner Sicht, einer der drei besten Filme der Welt...:heart::rose:)

hier ist das Intro: https://www.youtube.com/watch?v=14GZruL1hrE

"Sucker Punch" habe ich vor Jahren mal im Kino gesehen.
Ich würde ihn jetzt nicht unbedingt zu den besten Filmen aller Zeiten zählen. Aber er ist schon ziemlich abgedreht. Gute Unterhaltung ist es auf jeden Fall.
 
Ich richte mich weniger nach irgendeinem Dictionary, sondern nach meiner Muttersprache und dem mir bekannten Sprachgebrauch. Zudem findest du bei dem von dir verklinkten Leo.org tatsächlich "Clash of Civilisations" als feststehenden Begriff mit der (einzigen) Übersetzung: "Kampf der Kulturen". Alternativ schau mal bei dict.cc, da findest du dann auch ausgeschrieben Kampfhandlung, Waffengang etc., wie sehr oft in militärischen Berichten und Büchern, z.B. über den 2. Weltkrieg.

Naja, also soooooooh anders als leo.org beschreibt dict.cc das Verb "to clash" aber auch nicht, da steht:
zusammenstoßen, widersprechen, aufeinandertreffen, schmettern, aneinanderschlagen, klatschen, klirren, zusammengeraten (ugs & fig), aufeinander prallen, aneinander prallen, aufeinander stoßen, nicht harmonieren, sich überschneiden, im Gegensatz zueinander stehen, in Konflikt sein, sich schlagen, (öst:.) sich beißen, klirrend aufeinander treffen...​

Das Subjekt/Nomen: "a clash" beschreibt dict.cc aber auch so:
- Konflikt
- Zusammenstoß
- Streit
- Aufeinandertreffen
- Schlagabtausch (fig)
- Kollision
- Zusammenprall

Ja okay, du hast recht: An 8 Stelle steht dann, dass man "a clash" auch als "Kampfhandlung" übersetzten könnte.... :rolleyes:
https://www.dict.cc/?s=clash
 
Das ist eindeutig eine cineastische Bildungslücke...
Das Entstehungsjahr (1968) ist hier völlig belanglos.
Es gibt Filme, die sind zeitlos gut! "2001" gehört dazu.

Also wenn du das so eindeutig sagst, dann schau ich mir den Film aber wirklich an. :heart::rose: (eigentlich hab ich genau sowas befürchtet: Dass Leute total begeistert sind, und ich mir dann --> aus dem Jahr 2021 eben diesen Film aus 1968 an sehe.... und mir denke: "Was haben die damals nur daran gefunden....?")

Allerdings gibt's ja inzwischen schon einige (wenn auch deutlich jüngere) Beispiele von Filmen, die man auch im Jahr 2021 noch problemlos sehen kann, beispielhaft natürlich den 1984er Terminator I, oder auch die 1990er-Verfilmung von Philip K. Dicks Kurzgeschichte "We Can Remember It for You Wholesale" mit Arnold Schwarzenegger.

Wenn du, rosi, sagst, dass man diesen Film auch im Jahr 2021 sehen kann, dann schau ich ihn mir wirklich an! :rose::heart::cattail:
 
"Sucker Punch" habe ich vor Jahren mal im Kino gesehen.
Ja, das ist einer der Filme, die man zumindest 3 Mal gesehen muss, bevor man überhaupt die Grund-Handlung verstanden hat. Und erst danach kann man die einzelnen Passagen wirklich genießen, wenn man weiß, in welchem Zusammenhang die zueinander stehen....

Einen Haufen sog. "Interpretationen" oder "Meinungen" oder "Kritiken" findet man zu dem Movie problemlos, aber - wenn ich das sagen darf: Im ganzen Internet (haha^^ ja, tatsächlich, nach stundenlanger Suche), bin ich nur auf eine einzige gestoßen, die die Ereignisse in dem Film wirklich sauber beschreibt. Das ist jene, die eine Zeit-Achse über die Ereignisse in Sucker Punch legt....

Ich hab den Film natürlich.... Also wenn du einen Webspace hast, wo ich den hochladen kann, plz einfach PN.:cattail:

Wie gesagt, alleine schon, dass rund 90% der Internet-"Kritikeure" ;) bei ihren "Kritiken" immer Elemente des Films umgehen müssen, die einfach nicht zu ihren "Kritiken" passen, das qualifiziert den Film für mich alleine schon als einen der besten der Welt.

Freue mich auf PN!
cu, kimber
 
Ja, das ist einer der Filme, die man zumindest 3 Mal gesehen muss, bevor man überhaupt die Grund-Handlung verstanden hat. Und erst danach kann man die einzelnen Passagen wirklich genießen, wenn man weiß, in welchem Zusammenhang die zueinander stehen....
(...)
Wie gesagt, alleine schon, dass rund 90% der Internet-"Kritikeure" ;) bei ihren "Kritiken" immer Elemente des Films umgehen müssen, die einfach nicht zu ihren "Kritiken" passen, das qualifiziert den Film für mich alleine schon als einen der besten der Welt.

Als einen der allerbesten würde ich den Film nicht einstufen. Er hat aber diesen ganz bestimmten, einzigartigen Zauber, der ihn herausragen lässt aus der Masse und ihn erinnerungswürdig macht. Ich schaue ihn in größeren Abständen auch immer mal wieder an.
 
Bisher dachte ich, es gehe in diesem Beitragsfaden um die vorhandene oder nicht-vorhandene Kritikfähigkeit. Vielleicht habe ich mich ja dabei auch geirrt.
 
@Heliopheres

Bisher dachte ich, es gehe in diesem Beitragsfaden um die vorhandene oder nicht-vorhandene Kritikfähigkeit. Vielleicht habe ich mich ja dabei auch geirrt.

Nun, wenn man die "Kritikfähigkeit" etwas weiter fasst, dann sind wir durchaus noch beim Thema.
Ich hab doch die Reaktionen des Publikums erwähnt bei der Premiere von "2001", u.a. die von Hollywood-Star Rock Hudson. Dieser war zeitlebens der Meinung, der Film ist Mist. Können wir uns darauf einigen, dass Rock Hudson nicht kritikfähig war?
 
Nun, wenn man die "Kritikfähigkeit" etwas weiter fasst, dann sind wir durchaus noch beim Thema.
Ich hab doch die Reaktionen des Publikums erwähnt bei der Premiere von "2001", u.a. die von Hollywood-Star Rock Hudson. Dieser war zeitlebens der Meinung, der Film ist Mist. Können wir uns darauf einigen, dass Rock Hudson nicht kritikfähig war?

??? Ich dachte, es ging um die Kommentatoren von AJs Verriss von Dingos Geschichte. Eine Ausweitung auf ALLE Menschen auf der ganzen Welt und ein halbes Jahrhundert seit der Premiere des Films ist doch schon extrem verallgemeinernd.

Es sei denn, du wolltest damit sagen, dass "die Leute" schon damals nicht kritikfähig waren.

Und nein: Jemand, der einen Film "Mist" findet kann durchaus kritikfähig sein. Sollte Kubrick ihm dafür einen Scheitel gezogen haben, wäre ER es gewesen, der nicht kritikfähig ist. Aber das ist für die Menschen in diesem Forum alles so irrelevant wie der Sack Reis, der gestern in China umgekippt ist.
 
Und nein: Jemand, der einen Film "Mist" findet kann durchaus kritikfähig sein. Sollte Kubrick ihm dafür einen Scheitel gezogen haben, wäre ER es gewesen, der nicht kritikfähig ist. Aber das ist für die Menschen in diesem Forum alles so irrelevant wie der Sack Reis, der gestern in China umgekippt ist.
Da kann ich nur zustimmen.

War die ursprüngliche Frage nicht sehr allgemein gehalten? War da nicht von "die Leute" die Rede (wer auch immer damit gemeint sein mag)?

Und ich denke, es kommt auch immer darauf an, ob die Kritik so formuliert ist, dass eindeutig und unzweifelhaft ist, wer oder was kritisiert wird, wobei, wenn ein was kritisiert werden soll, das wer nicht zu kritisieren ist, was üblicherweise als "nicht persönlich werden" und "sachlich bleiben" bezeichnet wird.
 
Last edited:
Wer 2001 nicht gesehen hat, mag durchaus eine Bildungslücke in Sachen Film aufweisen, allerdings denke ich, daß es nicht unbedingt zielführend ist, diesen Film einfach so anderen zu empfehlen, insbesondere wenn diese Comic-Verfilmungen (bzw. deren Regisseure) als das Maß aller Dinge ansehen, denn die Ansprüche an den Zuschauer unterscheiden sich doch jeweils erheblich, finde ich.

Und was Rock Hudson anlangt, so folgt aus seiner überlieferten Premieren-Reaktion, wie ich finde, nicht, daß er nicht kritikfähig war. Vielmehr folgt daraus, daß er von dem Film überfordert war! (Nicht unähnlich den Besprechern von outnow im Falle von The Counselor.)
 
Wer 2001 nicht gesehen hat, mag durchaus eine Bildungslücke in Sachen Film aufweisen, allerdings denke ich, daß es nicht unbedingt zielführend ist, diesen Film einfach so anderen zu empfehlen, insbesondere wenn diese Comic-Verfilmungen (bzw. deren Regisseure) als das Maß aller Dinge angesehen werden; denn die Ansprüche an den Zuschauer unterscheiden sich doch jeweils erheblich, finde ich.

Und was Rock Hudson anlangt, so folgt aus seiner überlieferten Premieren-Reaktion, wie ich finde, nicht, daß er nicht kritikfähig war. Vielmehr folgt daraus, daß er von dem Film überfordert war! (Nicht unähnlich den Besprechern von outnow im Falle von The Counselor.)
ein kleiner Eingriff für besseres Deutsch.
 
Beweis

Bevor die entsprechenden Kommentare (bzw. der betreffende Beitrag) gelöscht werden, seien sie an dieser Stelle zitiert, auch um ggf. über sie diskutieren zu können.

Panthera_tigris said:
Ich, weiß, es ist kleinkariert. Aber:

"Das Mädchen seufzte, stöhnte und bebte mit der Bauchdecke. Ihre Augen standen weit offen, über ihre Wangen rannen Tränen. "

Wie soll es Amelie möglich sein, zu erkennen, dass die Augen des schwarzhaarigen Mädchens offen stehen, wo doch im Absatz weiter oben steht:

"Die Augen waren mit einem weißen Tuch bedeckt."

Amelie_Wild said:
Lieber Panthera_tirgis,
vielen Dank, dass du mich auf einen Fehler aufmerksam gemacht hast.
Leider passieren mir immer wieder solche ärgerlichen Fehler, die ich auch nicht rechtfertigen möchte. Jedoch, ohne Lektor/Korrekturlesung, kommt das gelegentlich vor. Wahrscheinlich, weil ich einfach nur ein Mensch bin, der Fehler macht, oder die Geschichten abends nach einem anstrengenden Tag in der Schule schreibe (Schüler und Eltern können manchmal sehr nervig sein), oder ich meine Storys immer nackt vor meinem Laptop schreibe, mich dabei streichle und anheize, und dabei manchmal Konzentrationsprobleme entstehen.
Entschuldigung nochmals für diesen Fehler.

Jedoch …:
Ich habe versucht zu verstehen, warum du mich nicht einfach direkt angeschrieben und auf diesen Fehler aufmerksam gemacht hast? Ich hätte es verbessern können.
Warum hast du den Weg über die öffentliche Brandmarkung gewählt und mich an den Pranger gestellt?
Es erinnert mich an einen Sketch, den ich vor Kurzem im TV gesehen habe:
Eine Frau kommt aus der Damentoilette und geht durch ein vollbesetztes Restaurant. Hinten, aus ihre Hose, hängen einige Blätter Toilettenpapier, die sie wohl beim Anziehen übersehen hat. Ein Mann steht auf, zeigt auf das Toilettenpapier und ruft laut: „Hey, sie haben vergessen, sich richtig den Arsch abzuputzen!“
Alle Gäste drehen den Kopf, einige springen sogar auf, und starren die Frau an. Dann entsteht ein lautes Gelächter, alle zeigen auf das Toilettenpapier und amüsieren sich. Die Frau errötet, zittert am gesamten Körper und rennt weinend aus dem Lokal. Der Sketch endet.

Hat sich der Mann richtig verhalten? Die Masse hatte doch Spaß und konnte lachen. Wen interessieren die Gefühle einer Einzelnen? Hätte der Mann die Frau nicht diskret aufmerksam machen können?

Diese Verhalten treffe ich auch häufig in den Sozial Media Kanälen an. Die Menschen haben Spaß daran, andere zu verletzen, und suchen gezielt nach Fehlern, um diese zu posten.
Warum können wir nicht zu den Ursprüngen des Menschseins zurückkehren?
Warum sprechen wir nicht mehr direkt miteinander?
Warum wählen wir lieber den Weg über die Öffentlichkeit und vermeiden eine persönliche Kommunikation?

Lieber Panthera_tirgis, danke nochmals.
Entschuldigung auch, falls in dieser Kommentar fehlerhaft ist, ich habe ihn nicht Korrektur gelesen.

Ich habe Lektion verstanden und werde diese Geschichte umgehend löschen.
Meine psychische Gesundheit ist mir wichtiger, als die Unterhaltung der Masse.

Die Reaktion des Verfassers finde ich in der Tat bemerkenswert, da, wie ein anderer Kommentator, Charlie_1968, mir richtig anzumerken scheint, er hier eine Art unbeschränkte Erzählperspektive wählt, weshalb der vermeintliche Fehler, auf den Panthera_tigris – nach eigenen Worten – "kleinkariert" hinweisen will, gar kein Fehler ist. Ob die gewählte Erzählperspektive, freilich, die richtige ist, das steht auf einem anderen Blatt, aber eine Kritik an dieser als solcher übte Panthera_tigris ja auch gar nicht!
 
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Bevor die Kommentare (bzw. der betreffende Beitrag) gelöscht wird, seien diese an dieser Stelle zitiert, auch um ggf. über sie diskutieren zu können.





Die Reaktion des Verfassers finde ich in der Tat bemerkenswert, da, wie ein anderer Kommentator, Charlie_1968, mir richtig anzumerken scheint, er hier eine Art unbeschränkte Erzählperspektive wählt, weshalb der vermeintliche Fehler, auf den Panthera_tigris – nach eigenen Worten – "kleinkariert" hinweisen will, gar kein Fehler ist. Ob die gewählte Erzählperspektive, freilich, die richtige ist, das steht auf einem anderen Blatt, aber eine Kritik an dieser als solcher übte Panthera_tigris ja auch gar nicht!

Ich habe einen Kommentar zu der Geschichte hinterlassen, der natürlich noch nicht freigeschaltet ist. Vielleicht wird er das ja auch niemals sein.

Unabhängig davon, ob die Kritik zutreffend ist oder nicht. Mich stört die Einstellung, dass Lob und Zuspruch öffentlich erfolgen dürfen, jede Art von negativer Kritik aber schön versteckt in private Mails verlagert werden soll. Damit auch ja kein Leser darauf gestoßen wird, dass der Story ein Makel angeheftet sein könnte.

Und beim ersten leichten Gegenwind, ich finde die Kritik vernünftig vorgetragen, wird die Reißleine gezogen und die Geschichte gelöscht. Hier kann mal jemand überhaupt nicht mit Kritik umgehen.

swriter
 
Um auf den ursprünglichen Thread zurückzukommen:

https://german.literotica.com/s/die-erpressung-der-amelie-02?page=2

Ein Musterbeispiel dafür, wie man mit Kritik nicht umgehen sollte. Aber beeilt euch, die eingeschnappte Autorin will die Geschichte löschen lassen.

swriter

Das Löschen einer Geschichte dauert in der Regel so lange wie eine Freigabe. Ich persönlich finde es absolut legitim und richtig, dass sie darstellt, wie sie diese Kritik empfindet und was sie persönlich für den besseren Weg gehalten hätte.

Bitte gesteht doch anderen AutorInnen zu, dass ihnen Sachen gegen den Strich gehen, die euch vielleicht "normal" vorkommen und euch in keiner Weise aufregen können. Wir sind alle Individuen, oder jeder hat das Recht auf ein eigenes Empfinden und daraus resultierende Reaktionen.

Was versuchen wir denn, wenn wir schreiben? Versuchen wir nicht, in unsere Charaktere und ihr Gefühlsleben einzutauchen, um so möglichst dreidimensionale und authentische Figuren zu entwerfen? Warum muss diese Fähigkeit der Empathie denn beim Schreiben von Geschichten aufhören, und verloren gehen, wenn es um das Verfassen von Kommentaren geht?

Nur mal so als Denkanstoß.
 
Das Löschen einer Geschichte dauert in der Regel so lange wie eine Freigabe. Ich persönlich finde es absolut legitim und richtig, dass sie darstellt, wie sie diese Kritik empfindet und was sie persönlich für den besseren Weg gehalten hätte.

Bitte gesteht doch anderen AutorInnen zu, dass ihnen Sachen gegen den Strich gehen, die euch vielleicht "normal" vorkommen und euch in keiner Weise aufregen können. Wir sind alle Individuen, oder jeder hat das Recht auf ein eigenes Empfinden und daraus resultierende Reaktionen.

Was versuchen wir denn, wenn wir schreiben? Versuchen wir nicht, in unsere Charaktere und ihr Gefühlsleben einzutauchen, um so möglichst dreidimensionale und authentische Figuren zu entwerfen? Warum muss diese Fähigkeit der Empathie denn beim Schreiben von Geschichten aufhören, und verloren gehen, wenn es um das Verfassen von Kommentaren geht?

Nur mal so als Denkanstoß.

Findest du es denn nicht einseitig, nur lobende Kommentare einen Platz in ihrem Kommentarbereich zuzugestehen? Konsequent wäre es für mich gewesen, die Kommentarfunktion komplett abzustellen und alle Arten von Meinungen über private Kanäle abzuwickeln.

Andernfalls wird das Bild verzerrt. Die User sollen den Eindruck gewinnen, dass alle Leser zufrieden sind und niemand etwas zu bemängeln hat. Wenn ich mich mit meinem Text der öffentlichen Meinung stelle, dann kann ich nicht nur positive Feedbacks erwarten. Das ist entweder naiv oder zu sehr von den eigenen Fähigkeiten überzeugt.

Sie hätte ja auch die Möglichkeit gehabt, der Kritik öffentlich zu widersprechen. Sie hat einen anderen Weg gewählt.

swriter
 
Last edited:
Findest du es denn nicht einseitig, nur lobende Kommentare einen Platz in ihrem Kommentarbereich zuzugestehen? Konsequent wäre es für mich gewesen, die Kommentarfunktion komplett abzustellen und alle Arten von Meinungen über private Kanäle abzuwickeln.

Andernfalls wird das Bild verzerrt. Wenn ich mich mit meinem Text der öffentlichen Meinung stelle, dann kann ich nicht nur positive Feedbacks erwarten. Das ist entweder naiv oder zu sehr von seinen Fähigkeiten überzeugt.

swriter

Das habe ich nirgendwo gesagt. Und das hat sie nirgendwo so gesagt. Sie hat auf eine spezifische Kritik und den Weg, auf dem sie übermittelt wurde, reagiert. Sie hat sich sogar für die inhaltlich richtige Kritik bedankt und erklärt, dass sie den Empfang auf anderem Wege begrüßt hätte, um dann die entsprechende Korrektur vorzunehmen.

Ich finde das Kommentar-Board (vor allem wegen der langen Antwortzeiten) für Detailkritik auch eigentlich eher ungeeignet. Wenn der Verfasser ein registrierter User ist, geht es ja noch, weil man die Diskussion dann hinterher per E-Mail fortsetzen kann. Bei Anonymen muss man ja in der Regel dort reagieren.

Ob der Verfasser dieses Kommentars sie wirklich "an den Pranger" stellen wollte, oder nicht, sei dahingestellt. Aber sie hat das so empfunden und daher so reagiert. Und das ist für mich in Ordnung und kein generelles Statement zur Kritik.
 
Der Verfasser (Amelie_Wild) zählt allerdings auch eindeutig zu jenen, die etwas zu "verkaufen" haben, wie ich es in meinem Eröffnungsbeitrag formulierte, denn er vertreibt seine Sachen auch – oder vor allem? – auf Amazon. Die Veröffentlichung hier auf LIT dient also im Grunde nur dem Marketing und Kundenfang, weshalb kritische Kommentare, die das Geschriebene in den Blick nehmen, verständlicherweise, wie ich finde, vom Verfasser nicht so gerne gesehen sind, da sie für das, was er verkaufen will, nicht unbedingt die glanzvollste Werbung darstellen.

"Lob und Zupruch", wie der swriter schreibt, machen sich doch einfach viel besser als Werbung!
 
Last edited:
Der Verfasser, Amelie_Wild, zählt allerdings auch eindeutig zu jenen, die etwas zu "verkaufen" haben, wie ich es in meinem Eröffnungsbeitrag formulierte, denn er vertreibt seine Sachen auch – oder vor allem? – auf Amazon. Die Veröffentlichung hier auf LIT dient also im Grunde nur dem Marketing und Kundenfang, weshalb kritische Kommentare, die das Geschriebene in den Blick nehmen, verständlicherweise, wie ich finde, vom Verfasser nicht so gerne gesehen sind, da sie für das, was er verkaufen will, nicht unbedingt die glanzvollste Werbung darstellen.

"Lob und Zupruch", wie der swriter schreibt, machen sich doch einfach viel besser als Werbung!

Da frage ich mich, was verwerflicher ist. Nicht kritikfähig sein oder die Plattform für Werbezwecke zu missbrauchen und unliebsame Kommentare zu verteufeln.

Wie reagiert die Autorin denn, wenn es auf Amazon mal nicht 5 Sterne gibt oder einen negativen Kommentar? Löschen der Geschichte wird dann ja wohl nicht infrage kommen.

swriter
 
Das weiß ich nicht. Da werden allerdings vielleicht andere die Antwort darauf wissen, die sich mit der Materie besser auskennen und sich teils hier auch schon zu Wort gemeldet hatten. Überhaupt sind jene Online-Verkaufsportale die wahren Kampfplätze, wenn man so will; das hier auf LIT ist dagegen ein Kindergeburtstag!

Zurück zu LIT: Daß der Verfasser (Amelie_Wild) die sachlich falsche Kritik Panthera_tigris' selbst als richtig bezeichnet, macht das alles allerdings noch merkwürdiger, finde ich. (Hat er den Kommentar überhaupt wirklich gelesen?) Denn wieso löscht er dann nicht einfach den inhaltlich zwar vermeintlich richtigen, aber trotzdem nicht erwünschten öffentlichen Kommentar und weist Panthera_tigris per LIT-Feedback auf sein Vergehen hin? Sollte der Verfasser am Ende schlichtweg nicht über diese technischen Möglichkeiten auf LIT Bescheid und sich deshalb nicht anders zu helfen wissen? Oder dient das dazu, mehr Aufmerksamkeit für sich zu generieren (anscheinend gelungen angesichts unserer Diskussion hier) oder die Fans hinter sich zu vereinen (nach dem Vorbild rudirabes)?
 
Last edited:
Wer 2001 nicht gesehen hat, mag durchaus eine Bildungslücke in Sachen Film aufweisen, allerdings denke ich, daß es nicht unbedingt zielführend ist, diesen Film einfach so anderen zu empfehlen, insbesondere wenn diese Comic-Verfilmungen (bzw. deren Regisseure) als das Maß aller Dinge ansehen, denn die Ansprüche an den Zuschauer unterscheiden sich doch jeweils erheblich, finde ich.

Und was Rock Hudson anlangt, so folgt aus seiner überlieferten Premieren-Reaktion, wie ich finde, nicht, daß er nicht kritikfähig war. Vielmehr folgt daraus, daß er von dem Film überfordert war! (Nicht unähnlich den Besprechern von outnow im Falle von The Counselor.)

Als ich 2001 in den späten 1970ern zum ersten Mal gesehen habe, habe ich bei den Anfangsszenen auch herzlich gelacht und verwirrt den Kopf geschüttelt. Da ich aber schon damals SF-Fan war, war für mich der weitere Verlauf schon sehr interessant. Allerdings krankt der Film vor allem im hinteren Teil darunter, dass man beim ersten Sehen nicht weiß, worauf der Regisseur hinauswill. Zusammen mit dem Roman von Arthur C. Clarke macht er eine ganze Menge mehr Sinn.
 
Also wenn du das so eindeutig sagst, dann schau ich mir den Film aber wirklich an. :heart::rose: (eigentlich hab ich genau sowas befürchtet: Dass Leute total begeistert sind, und ich mir dann --> aus dem Jahr 2021 eben diesen Film aus 1968 an sehe.... und mir denke: "Was haben die damals nur daran gefunden....?")

Allerdings gibt's ja inzwischen schon einige (wenn auch deutlich jüngere) Beispiele von Filmen, die man auch im Jahr 2021 noch problemlos sehen kann, beispielhaft natürlich den 1984er Terminator I, oder auch die 1990er-Verfilmung von Philip K. Dicks Kurzgeschichte "We Can Remember It for You Wholesale" mit Arnold Schwarzenegger.

Wenn du, rosi, sagst, dass man diesen Film auch im Jahr 2021 sehen kann, dann schau ich ihn mir wirklich an! :rose::heart::cattail:

Man *kann* 2001 immer noch anschauen. Das Thema ist zeitlos. Die Tricks sehen selbst heute noch gut aus. Allerdings ist die Handlung m.E. nicht auf Anhieb verständlich. Das Buch ist da sehr hilfreich.
 
Nun, das Drehbuch zu 2001 ging ja auch dem Roman voraus (bzw. entstand parallel), weshalb es, wie ich finde, nicht wundernimmt, daß Clarke in letzterem seine Vision stärker herausarbeitet, während Kubrick in seinem Film eine etwas andere entwickelt.

Ich denke, für das tiefere Verständnis des Filmes ist vor allem die Bereitschaft von Vorteil, sich auf ihn (und seine Bildsprache) einzulassen und eigene Überlegungen zu seiner philosophischen oder allegorischen Bedeutung anzustellen. 2001 ist mit Sicherheit kein Film, der sich zur Ablenkung und Berieselung o. ä. eignet!
 
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