rosettenfreak
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@ZenobitNa mal abwarten. Egal wie der Ukrainekrieg ausgeht ist das Verhältnis zum Westen auf Dauer zerstört. Und wenn der Krieg Russlands Wirtschaft an den Rand des Ruins bringt, wird er sich zwei Mal überlegen ein weiteres Land zu überfallen.
Und ich kann mir auch nicht vorstellen daß selbst nach einem russischen Sieg die Besatzer in der Ukraine ein ruhiges Leben haben und alles so ist wie zu Sowjetzeiten.
Und was Spekulationen zu Putins Gesundheitszustand betrifft, dürfte die Zeit gegen ihn arbeiten. So wird er ein Großrussisches Reich wohl nicht unbedingt erleben.
Aber das sind alles Spekulationen...
Wie man sieht sind Wirtschaftssanktionen kein Allheilmittel.
Es hat beim Iran nicht funktioniert. Und es wird auch bei Russland nicht funktionieren.
Erstens wirken ökonomische Sanktionen nicht unmittelbar, sondern mittel-und langfristig.
Zweitens kann Putin die eigenen Währung stützen, was er auch tut. Solange die Russen noch genügend Rubel haben, um damit in ihrem eigenen Land einkaufen und bezahlen zu können ist die russische Wirtschaft vom Kollaps noch weit entfernt.
Drittens hat Putin Möglichkeiten zu Gegenmaßnahmen. Und die ergreift er gerade.
Gazprom hat die Liefermenge an Gas nach Deutschland reduziert.
Heute musste Wirtschaftsminister Habeck einräumen, dass die Gasvorräte für den kommenden Winter nicht ausreichen.
Viertens ist die Front gegen Putin nicht geschlossen. Es ist nicht gelungen, Putin zu isolieren.
Außer der EU beteiligen sich nur Japan, Australien, Neuseeland und Kanada an den Sanktionen.
Ökonomische Schwergewichte wie Brasilien, Indien und China-- die ein Drittel der weltweiten Wirtschaftsleistung ausmachen-- beteiligen sich nicht an den Sanktionen.
Die Sanktionen treffen Russland nicht so, wie es sich der Westen erhofft hat.
Putin ist nicht dumm.
Der Mann hat natürlich mit Sanktionen gerechnet. Das hat ihn nicht abgehalten, die Ukraine angreifen.
Die Ukraine ist für Putin unverzichtbar und unverhandelbar.
Mag sein, dass er sich mit dem Donbass zufrieden gibt--- zunächst.
Der Mann hat einen langen Atem. Der Mann hat Geduld.
2008 holte er sich die Krim und startete die Unruhen im Donbass.
Acht Jahre später greift er die Ukraine an.
Vielleicht macht er in einigen Wochen oder Monaten einen Schein-Kompromiss und gibt sich mit dem Donbass zufrieden.
Man kann aber darauf wetten, dass es nur eine Atempause sein wird, damit sich die russischen Truppen erholen, um sich dann die komplette Ukraine zu unterwerfen.
Genau das gilt es zu verhindern, wie US-Außenminister Blinken kürzlich richtig feststellte.
Man muss Russland so schwächen, dass es zu einem Überfall wie am 24.02.2022 nicht mehr in der Lage ist.
Und hier hilft dann tatsächlich der Boykott westlicher Technologie. Davon ist das russische Militär nämlich abhängig.
Ohne westliche Technologie fährt kein russischer Panzer.
Was das Verhältnis zum Westen betrifft: Der Westen ist Putin wurscht. Auch das zeigt das Buch von Michel Eltchnaninoff.
Was Putins Gesundheitszustand betrifft: Man kann davon ausgehen, dass er einen Nachfolger wählt, der in seinem Sinne denkt und handelt.
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